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| Verhalten einer Ladenkette | |
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mysunny Ist hier Zuhause
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| Thema: Verhalten einer Ladenkette Sa 28 Apr 2018, 08:57 © mysunny | |
| Hallo allerseits Ich habe vor 2 Tagen mit entsetzen und Traurigkeit folgendes in der Zeitung gelesen : (Namen gelöscht) und wollte es hier zeigen. LG an alle Janine [size=54]Bezahlen vergessen – Hausverbot für Demente[/size] Eine 91-jährige Demenzpatientin vergass in einer M Filiale mehrmals, ihre Einkäufe zu bezahlen. Die M reagierte mit einem Hausverbot und einer Anzeige. - Zitat :
Die M verhängte ein Hausverbot, welches für alle Filialen und sogar die Fit-Studios gilt. Im Februar gab es einen weiteren Fall, bei dem es wieder um unbezahlte Ware ging. An die Vorfälle erinnert sich die betagte Frau kaum – sie leidet seit zwei Jahren an Demenz.
Der Sohn erklärte der M , seine Mutter sei dement, und schlug vor, sie mit einer durchsichtigen Tasche einkaufen zu lassen. Das Personal könnte somit sehen, was sich darin befindet. Darauf ging der Grossverteiler nicht ein. Hingegen teilte die M mit, die Frau dürfe die Filiale wieder betreten, jedoch nicht ohne Begleitung. Die Anzeige wurde fallen gelassen. Das ist laut Mediensprecher der M, üblich. Betroffene Personen dürften in gewissen Fällen in Begleitung eines Familienmitglieds oder Bekannten wieder einkaufen. Andere Dienstleistungen, etwa Einkaufsbegleitung durch das Personal, seien aus Kapazitätsgründen nicht möglich. Die M erklärt, dass das Unternehmen erst vom Sohn von der Erkrankung seiner Mutter erfahren habe. Wenn man Kenntnis davon habe, dass Kunden an einer Demenzerkrankung leiden, verzichte man im Falle eines Diebstahls sowohl auf eine Umtriebsentschädigung als auch auf die Ausstellung eines Filialverbotes und eine Anzeige. Unnötig und entwürdigend Laut der Pro Senectute, handelt es sich im Fall der 91-Jährigen um Urteilsunfähigkeit. Die Frau hätte also gar nicht belangt werden können. Die Leiterin der Alzheimervereinigung , war ebenfalls vom Vorfall überrascht und sagte zur Zeitung: «Im vorliegenden Fall war das harte Durchgreifen unnötig und entwürdigend – vor allem darum, weil die Angehörigen für Lösungsvarianten Hand geboten hatten. Eine Demenzerkrankung ist kein Verbrechen, sondern eine riesige Herausforderung für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Wir sollten alles dafür tun, sie in ihrem Alltag zu unterstützen.» Die demenzkranke Frau ist enttäuscht und sagte gegenüber dem «Tagblatt», sie werde die Filiale nie mehr betreten. Dies, nachdem sie 50 Jahre dort einkauft habe. Auch in Begleitung wolle sie das Geschäft nicht mehr betreten. Sie bevorzugt nun den etwas weiter entfernten D. Ihr Sohn hat mit dessen Filialleitung geredet und ihr den Namen sowie ein Foto hinterlassen.
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| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Sa 28 Apr 2018, 10:57 © Amelu | |
| Es ist nachgerade deprimierend und auch beschämend, von solchen Vorfällen zu erfahren. Gottseidank ist Mutter nie in eine solche Lage gekommen, sie war schon jahrelang nur in Begleitung einkaufen. Einfach weil es ihr vergnüglicher war, nicht allein sondern mit einer ihrer Töchter das das 'Einkaufsvergnügen' zu haben. Außerdem wurden ihr die Einkäufe zu schwer für allein heimtragen zu können.
Eva
Edit: Die entsprechende Seite ist im Netz zu finden, das Unternehmen ist Migros in der Schweiz. |
| | | Biggi Moderator
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| | | | Aggi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Sa 28 Apr 2018, 12:49 © Aggi | |
| ... oh man, hab mir grade den Artikel gegooglet und dummerweise die Kommentare gelesen ... ... gibt ganz schön viele, die das Verhalten der Kette richtig finden und allen, die "Verwirrte" alleine einkaufen gehen lassen die Verantwortung zu schieben ... hab ich echt die Memo verpasst, wo Nächstenliebe abgeschafft wurde? ... erschütterter gruß, Aggi
"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit." |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Sa 28 Apr 2018, 21:02 © Quintilia | |
| - gisela schrieb:
ich hab damals in den Geschäften in denen Mama gast war zum einkaufen bescheid gegeben das sie dement ist und einmal die Woche gefragt, ob sie etwas vergessen hat zu bezahlen, oder kein Geld mit hatte o.ä habs dann eben beglichen. still und heimlich.ohne, dass sie selbst etwas davon mitbekam. Das ist eine tolle Lösung für den Fall, dass das Personal "mitbekommen" hätte, dass deine Mama etwas vergessen bzw. ohne zu bezahlen in die Tasche gesteckt hat. Nur muss man dann halt leider als Verkäufer tatsächlich WISSEN, ob etwas in der Tasche ist und was es ist (wegen Preis). Bei Mama habe ich es ähnlich gemacht bei dem Gasthof, in dem sie mit dem Stammtisch öfter zu Gast war: Sie informiert und gebeten, mir Bescheid zu geben, sollte mal das Geld nicht gereicht haben oder es sonstige Probleme geben. Ich hab auch im Einzelhandel gearbeitet und stelle mir das in der Tat sehr schwierig vor. Man müsste die Person dann ja quasi während des Einkaufs beobachten und sie somit unter "Generalverdacht" stellen. Auch nicht gerade menschenwürdig? Welche Lösung schlagt ihr denn für diesen Fall vor? Daheim den Einkaufszettel mit den tatsächlich vorhandenen Produkten vergleichen? Und wenn sie auch den Einkaufszettel vergisst bzw. die Einkäufe bereits "aufgeräumt" sind, wenn die Dame zu Hause ist? Also, ich sehe da ehrlich gesagt auch keine andere Lösung als die, die der Markt vorgeschlagen hat (in Begleitung einkaufen). Wollt ihr tatsächlich, dass der Markt auf diese Einnahmen auf Kulanz verzichtet? Mag im Einzelfall ja noch gerade angehen, aber es gibt viele Menschen, die an Demenz oder anderweitig psychisch erkrankt sind.... Welche Lösung seht ihr???? Bei uns gab es eine anderweitig psychisch erkrankte Dame, die häufig in unserer Filiale viel viel viel viel viel zu viel einkaufte und vor allem völlig unnötige Produkte. Da war dann mit den Angehörigen vereinbart, sie telefonisch zu verständigen, damit sie kommen und die Angehörige quasi beschwichtigen konnten. Einmal saß ich bis dahin schwitzend in der Kasse, denn die Kranke hatte bis zum Eintreffen der Angehörigen Ware im Wert von weit über 1000 DM (damals) aufs Kassenband gelegt.... Und das in einem Billigmarkt! Wir haben hinterher stundenlang die Artikel wieder in die Regale eingeräumt! |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Sa 28 Apr 2018, 21:05 © Quintilia | |
| - gisela schrieb:
ständig hört man....die armen menschen......nur zu tun will niemand mit ihnen haben. wenn wir mit unseren Bewohnern ausflüge o.ä. machen kommt es auch oft zu seltsamen blicken, sei es,weil einer der Bewohner sich etwas komisch verhält, sei es, weil jemand ständig den gleichen satz sagt, oder im Restaurant das Gemüse mit den fingern ißt. Das finde ich auch extrem traurig! |
| | | felixx Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Di 01 Mai 2018, 08:19 © felixx | |
| Ich kann einerseits den Markt Betreiber andererseits die Demente und vor allem das Entsetzen ihrer Angehörigen nachvollziehen, besonders wenn ich dran denke, dass dies meiner Mutter /Oma so ergangen wäre. Sicher ist im Bereich eines kleinen Dorfes, übersichtlicher Supermãrkte und Menschen die einander kennen eine angenehmere Lösung für beide Seiten in Sicht. Aber in der Anonymität der Großmärkte mit wechselndem Personal sehe ich nicht wirklich eine Möglichkeit, anders zu agieren. Noch dazu, wenn Druck von "oben" gemacht wird! Es wird immer schwierig sein und, wie ich selbst auch merke, schwieriger werden, Demenzkranke in unsere immer komplexer werdende Welt zu integrieren. Felixx |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verhalten einer Ladenkette Di 01 Mai 2018, 11:31 © soda1964 | |
| ... Für Menschlickeit, Mitgefühl und Verständnis für Andersartigkeit bleibt in unserer hektischen, modernen und doch so aufgeschlossenen, informierten Gesellschaft fast kein Platz mehr ... Geschichten wie diese gibt es viele ... vor kurzem wurde in den Medien von einer behinderten Frau berichtet, die selber mit der Bahn unterwegs wahr, in die Fahrscheinkontrolle geriet, ihr Generalabonnement nicht zeigen konnte (weil sie nicht verstand, was die Leute in dem Moment von ihr wollten) und die dann bei der nächsten Haltestelle allein aus der Bahn auf den Bahnsteig gestellt wurde ... ihre Mutter hat beim Zielbahnhof auf sie gewartet, nicht verstanden, warum sie nicht im Zug war und sie längere Zeit verzweifelt gesucht ... - Zitat :
- Es wird immer schwierig sein und, wie ich selbst auch merke, schwieriger werden, Demenzkranke in unsere immer komplexer werdende Welt zu integrieren.
Aufklären, informieren, miteinander sprechen, auch mal "unkonventionelle Wege gehen", so wäre einiges möglich. Ich gebe den Glauben an das Gute in uns Menschen nicht auf und versuche, "mit gutem Beispiel voran zu gehen" Herzliche Grüsse an euch alle, ihr lieben Menschen hier im Forum, die ihr jedes Einzelne so viel Wertvolles leistet jeden Tag - solche Menschen wie wir "verändern ein bisschen die Welt" - wenn auch nur im ganz Kleinen
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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