Auf der Suche nach einer gerontopsychiatrischen Facheinrichtung
Gerontopsychiatrische Pflegeheime bieten Wohn- und Pflegekonzepte für Bewohner/Innen,
die aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung über den normalen Pflegebedarf hinaus
spezielle Hilfen benötigen. Dies gilt sowohl für Menschen mit einer Demenzerkrankung,
Wahnerkrankungen und Psychosen als auch für depressiv Erkrankte und Menschen mit
Folgeschäden durch jahrelange Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit.
Dieser Leitfaden soll bei der Auswahl einer Fachpflegeeinrichtung für gerontopsychiatrisch
erkrankte Personen als Hilfestellung dienen.
Wenn Sie auf die Suche nach einer geeigneten Einrichtung .ist es sinnvoll, sich im Vorfeld
Gedanken darüber machen, was für Ihren Angehörigen wichtig ist.
Fragenkatalog in der Kontaktaufnahme mit der Einrichtung:
Werden spezielle Pflege und Betreuungsangebote für gerontopsychiatrisch Erkrankte
vorgehalten? Wie sehen sie aus?
• Wie findet das Informationsgespräch statt:
Wird nach den Wünschen und Bedürfnissen ihres Angehörigen gefragt?
Werden biographische Fragen gestellt?
Wird Ihnen eine Führung durch die Einrichtung angeboten?
• Wie ist die Einrichtung gestaltet?
Sind Aufenthaltsräume wie eine Küche oder ein Wohnzimmer mit Sitznischen
vorhanden?
Gibt es einen unmittelbaren Zugang zu Außenanlagen wie Garten oder
Balkon?
Ist die Orientierung innerhalb des Wohnbereiches für den Bewohner möglich
(Einsatz von Bildern, verschiedenen Farben...)?
Ist die Möblierung alltagsnah angelegt? Können eigene Möbel mitgebracht
werden?
Sind die Wohnbereiche in kleine, klar abgegrenzte Wohngruppen unterteilt,
die sich auf die Betreuung gerontopsychiatrisch Erkrankter spezialisiert
haben.
Sind die Wohnbereiche als sogenannte Hausgemeinschaften geführt?
Besteht eine räumliche Abgrenzung zu anderen Bereichen des Hauses?
Ist die Beleuchtung an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst?
• Gibt es eine fachärztliche Betreuung durch einen Neurologen/ Psychiater
• Welche Angebote gibt es für Angehörige?
Z. B. regelmäßige Gesprächskreise?
Wie kann/ soll ich mich als Angehöriger in den Lebensalltag in der
Pflegeeinrichtung mit einbringen?
• Wie werden die Regelungen bzgl. „Freiheitsentziehender Maßnahmen“ in der
Einrichtung umgesetzt? (Zulässig nur mit Genehmigung des
Vormundschaftsgerichtes)
• Gibt es einen „Geschlossenen Versorgungsbereich“?
• Welche Qualifikationen haben die Mitarbeiter/Innen?
• Gibt es einen Heimbeirat/ Heimfürsprecher?
• Wie wird mein Angehöriger in der Sterbephase begleitet?
mit lieben Grüßen
Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt)