| Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu | |
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Moni-123 Neu im Forum
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| Thema: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu Sa 14 Jan 2017, 15:45 © Moni-123 | |
| Liebe Foris! Ich möchte Euch nun mein/unser Problem schildern – Achtung – ziemlich lang, ziemlich kompliziert . Es geht um meine Schwiegereltern. Er ist 87, gesundheitlich bis vor kurzem halbwegs am Damm, auch geistig. Sie ist 78 und wahrscheinlich dement. Außerdem ist sie ein Messie, was der Grund dafür ist, dass ich in den 16 Jahren unserer Ehe erst ein einziges Mal in die Wohnung "durfte". An Feiertagen kommen die Söhne (zwei) entweder allein zu ihnen, meist aber traf man sich auf neutralem Boden, z.B. in einem Lokal. Seit etwa 1 ½ Jahren geht das auch nicht mehr, da sie Panik davor hat, an solchen Terminen zu erscheinen. Wenn überhaupt, geht sie nur mehr mit ihrem Mann ein paar Meter einkaufen oder spazieren. Sie weigert sich beharrlich, zu irgendeinem Arzt zu gehen, obwohl sie Schmerzen verschiedenster Art hat. Vor etwa 1 Jahr musste sie wegen eines Darmverschlusses ins Spital eingeliefert und operiert werden. In diesem Zusammenhang wurde eine Verwirrtheit/Demenz festgestellt, und der Schwiegervater, das erste Mal seit Jahren allein zu Hause, merkte erstmals, wie groß die Belastung durch seine Frau eigentlich ist. Daraufhin hat mein Mann ihn zu einer Beratung gebracht, wo ihm Wege aufgezeigt wurden, was er tun könnte.Er konnte sich aber fast ein Jahr nicht dazu aufraffen, irgendwas zu tun. Schließlich hat er doch jemanden vom Sozialamt (?) – wir wissen nicht, wen genau – angerufen und zu sich bestellt; seine Frau hat diese Person aber nicht bei der Türe hinein gelassen, und so verlief wieder alles im Sande. Sie verweigert jegliche Medikamente, wäscht sich nicht mehr, isst mehr oder weniger nur mehr Toastbrot mit Schinken bzw. Kuchen, ist übergewichtig. Angeblich hat sie auch nichts mehr anzuziehen, aber "so" kann man sie doch in keinen Laden mitnehmen, und ihre Konfektionsgröße weiß auch niemand; hat sich ja auch geändert. Inzwischen ist es so schlimm, dann sie behauptet, dort, wo Mottenlöcher in ihrer Weste sind, wären goldene Knöpfe gewesen, die ihr jemand ausgerissen hat. Inzwischen ist der Schwiegervater mit seiner Kraft und seinen Nerven ziemlich am Ende. Er ist selbst aber zu schwach, "etwas" zu unternehmen; er will nicht, dass jemand etwas tun könnte, was seiner Frau missfällt. Erstens hätte er es dann auszubaden, zweitens liebt er sie ja noch immer und will nichts gegen sie tun. Dass er ihr damit mehr schadet als nützt, ist ihm wohl inzwischen auch klar, aber er kann doch nicht aus seiner Haut heraus. Die Frage ist nur, was können die Söhne machen? Wir müssten den Vater aus dem Haus bringen, und dann irgendwie jemanden kommen lassen, der sie untersuchen könnte (wir haben für den Notfall Schlüssel der Wohnung). Ich bin sicher, es stünde ihnen zumindest Pflegegeld zu. Wie könnte man sie (beide) dazu bringen, eine Pflegerin o.ä. in die Wohnung zu lassen, die ihnen zur Hand gehen könnte? Welche Stelle müssten wir kontaktieren, die dann auch den Ehemann "overrulen" könnte und sich nicht wieder wegschicken lässt? Es muss jedenfalls dringend etwas geschehen, da der Vater in den letzten Tagen vermehrt so Sachen von sich gibt wie "ich leb' eh nicht mehr lang" und wir haben Angst, dass er sich etwas antut (oder ihr). Moni |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu Sa 14 Jan 2017, 20:24 © Ulli | |
| 1. Ihr laßt alles so weiterlaufen, zieht euch evt. sogar noch zurückund wartet auf den großen Knall, der unweigerlich über kurz oder lang kommen wird. |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu Sa 14 Jan 2017, 20:26 © Ulli | |
| Das ist ähnlich wie bei einem Alkoholiker, er muß ganz unten sein und selber um Hilfe bitten - sonst wird das nix. Dazu braucht ihr aber entweder ein dickes Fell oder Nerven wie Drahtseile |
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Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu Sa 14 Jan 2017, 20:28 © Ulli | |
| 2. Ihr stellt einen Antrag beim Betreuungsgericht wegen Verwahrlosung und/oder (Selbst) Gefährdung. Das bedeutet natürlich auch, jemand von euch übernimmt die Betreuung oder ein amtlicher Betreuer wird eingesetz. Das muß vm Amt in Augenschein genommen werden. |
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu So 15 Jan 2017, 08:27 © dirtsa66 | |
| Liebe Moni,
Ich sehe das ähnlich wie Ulli. eins vorab, bei uns in Österreich heisst die Betreuung Sachwalterschaft.
Wäre deine Schwiegermutter allein, würde ich definitiv sagen, beantragt eine Sachwalterschaft und einer der Söhne sollte als Sachwalter auftreten.
angenehm ist das nicht, denn es gibt eine offizielle Begutachtung deiner Schwiegermutter vor Gericht. Es wird also so wie du sie beschreibst nicht ohne Kampf abgehen.
Das zweite ist, dass dein Schwiegervater ja nicht dement ist und dem wahrscheinlich nicht zustimmen wird und er kann nicht irgendwie overrult verden.
Es ist wirklich schwer zu helfen, wenn sogar die Einsicht des gesunden Partners nicht da is, dass man Hilfe braucht.
Was das Pflegegeld betrifft, das kann bei uns auch ein Sohn beantragen, aber auch das nutzt nichts, wenn die beiden eine Begutachtung verweigern.
Alles Liebe Astrid
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Moni-123 Neu im Forum
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu So 15 Jan 2017, 14:58 © Moni-123 | |
| Danke erst mal für Eure Beiträge.
Ich meinte nicht die Besachwalterung als Betreuung - ich meinte eher Pflegehilfe. Und ja, dass der Vater noch bei Sinnen ist, ist in dem Falle wirklich keine Hilfe... Vielleicht hat ja noch irgendwer eine Idee?
Alles Liebe, Moni |
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu So 15 Jan 2017, 17:34 © dirtsa66 | |
| Liebe Moni,
ich weiß schon - die Besachwalterung heißt in Deutschland Betreuung und nur wenn du Sachwalterin bist kannst du irgendjemanden "overrulen".
Vielleicht könntest du dich an den zuständigen Pflegedienst wenden und die ersten paar Mal eine Pfelegerin als eine Freundin vorstellen und sie so langsam einführen - aber wenn du selbst kaum einmal in die Wohnung gelassen wirst ist das natürlich auch schwer.
So wirklich gegen den Willen der Betroffenen etwas zu machen ist nie einfach.
Alles Liebe Astrid
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Moni-123 Neu im Forum
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu So 15 Jan 2017, 19:37 © Moni-123 | |
| Ich hab mir gedacht, ich werde mir mal einen Termin beim Fonds Soziales Wien ausmachen - die sollten da ja vielleicht wissen, was es an Möglichkeiten gibt?
lg moni |
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu So 15 Jan 2017, 20:09 © dirtsa66 | |
| Liebe Moni,
das ist sicher eine gute Idee!
Oder auch hier:
Gerontopsychiatrisches Zentrum - PSYCHOSOZIALE DIENSTE IN WIEN (PSD) (1030 Wien)
1030 Wien, Modecenterstraße 14/C/1
Telefon:01-4000-53 090
Fax:01-4000-53 099
E-Mail:gpzpost@psd-wien.at
Webseite:www.psd-wien.at
Ich bin zwar in Graz, aber bei uns hat das Gerontopsychiatrische Zentrum sehr geholfen.
Alles Liebe Astrid
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Moni-123 Neu im Forum
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greenwood.66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe mit Behörden bei Demenz der Schwi-Mu Mi 18 Jan 2017, 20:08 © greenwood.66 | |
| Eine wesentliche Erfahrung,die ich gemacht habe,ist,dass Angehörige/Demente vom medizinischem Dienst anscheinend als Gegner oder Bittsteller betrachtet werden,den man überrumpeln bzw.abwimmeln muss. Also ist es klug,sich Verbündete ins Haus zu holen.z.B.: im Vorfeld schon mal einen Pflegedienst zur Beurteilung des zu erwartenden Pflegeaufwandes ins Haus holen und ihn bitten, beim Besuch des med.Dienstes der Krankenkassen anwesend zu sein.
ich las,dass es sich um deine Schwiegermutter handelt. Ich betreue seit vielen Jahren meine demente Mutter und musste lernen,einen erwachsenen Menschen bedingungslos zu lieben.Eine Liebe ,die man sonst nur Kindern schenken sollte. Damit möchte ich dir sagen ,dass diese Aufgabe nur bei einem Menschen zu bewältigen ist,der dir sehr nahe steht oder in gute,mit dementen erfahrene Hände gehört. Zwänge,Druck Ermahnungen oder Belehrungen sind bei einem Dementen der schlimmste Fehler.
.(Ein Tanz auf dem Drahtseil bei Ernährung,Hygiene und allg,Betreuung)
Ich `"arbeite" jetzt seit 5 Jahren 7 Tage die Woche ,seit einem Jahr knapp auch 24Std.am Tag und möchte keinen Tag missen.M.f.G.Andreas Grünewald |
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