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soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 09:58 © soda1964 | |
| Ihr Lieben gerne möchte ich hier einen Bereich eröffnen, wo wir uns gegenseitig ein wenig durch die Adventszeit begleiten - im Sinne von: "nichts muss, alles darf". Wer etwas dazu beitragen möchte, sei es ein Spruch, eine kleine Geschichte, etwas Lustiges, etwas Besinnliches, ein Bild, ein Rezept, sei herzlich dazu eingeladen. Ursula und Biggi haben für uns in den letzten Jahren jeweils einen Adventskalender gestaltet, wo wir jeden Tag ein Türchen öffnen konnten. Schaffen wir es nun zusammen, hier jeden Tag bis Weihnachten mindestens einen Beitrag einzustellen? So bekommen Ursula und Biggi - und alle andern - dieses Jahr auch eine Art Adventskalender im Demenzforum. Ich freue mich darauf. - und fange gleich an. Herzliche Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
Zuletzt von soda1964 am Do 01 Dez 2016, 10:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 11:37 © dirtsa66 | |
| Was für eine gute Idee!
Danke liebe Therese!
Alles Liebe Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
| | | kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 11:56 © kamia | |
| Weihnachtszeit Zauberreiche Weihnachtszeit! Tausend Herzen weit und breit füllst du mit Glückseligkeit. Komm, o Christ, zu all den Deinen! Doch wo arme Leute weinen, Lass dein Licht am hellsten scheinen!
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 13:14 © Biggi | |
| Liebe Therese, das ist eine sehr schöne Idee von dir. Danke dir dafür. Es ist in der Tat dieses Jahr so, dass aus verschiedenen Gründen weder Ursula noch ich die Zeit gefunden haben, in Ruhe einen Kalender für euch zu erstellen. Und schliesslich soll die Vorweihnachtszeit doch ruhig und besinnlich angegangen werden. Von daher kommt deine Idee wie gerufen. Liebe Grüße
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 14:41 © Ann | |
| Was für eine schöne Idee, liebe Therese! Ein etwas anderer Adventkalender Ich gäb' dir gerne einen Kalender, einen Kalender zum ersten Advent, in dem, versteckt hinter kleinen Türchen, etwas ist, was jeder Mensch braucht und kennt. Am 1. wäre hinter dem Türchen Verständnis, hinterm 2. Türchen ist Phantasie, hinterm 3. Humor, und dann kommt am 4. eine Portion Euphorie. hinterm 5. Türchen findest du Hoffnung, hinter dem 6. eine Menge Zeit, und öffnest du dann das 7. Türchen, entdeckst du dahinter Geborgenheit. im 8. Türchen sind Spaß und Freude, im 9., da ist die Zuversicht, hinterm 10. verborgen sind Kraft und Stärke, im 11. ist Glück und im 12. ist Licht. hinterm 13. Türchen, da ist der Glaube, am 14. findest du Menschlichkeit, am 15. Trost und am 16. Frieden, hinterm 17. Türchen die Zweisamkeit. am 18. findest du gute Gedanken, am 19. Achtung vor Mensch und Tier, am 20. Hilfe. Fast ist alles offen, zu öffnende Türchen gibt´s nur noch vier. hinterm 21. kommt die Freundschaft und am 22. die Toleranz, am 23. die innere Ruhe - am 24. strahlt der Christbaum in seinem Glanz. Hinter dem Türchen am Heiligen Abend sind keine Geschenke, nicht Reichtum und Geld, hinter diesen Türchen, da ist die Liebe, das größte und wichtigste auf dieser Welt. |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | Lina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 18:00 © Lina | |
| An 4 Wochenenden eine Kerze brennt. 4 Wochen lang ist der Advent. Nach 4 Wochen ist man endlich bereit, für die schöne Weihnachtszeit |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| | | | kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Do 01 Dez 2016, 20:22 © kamia | |
| Der Adventskranz
Ein dicker Kranz - zumeist aus Tannengrün - und vier Kerzen: So sieht der klassische Adventskranz aus, der in der Vorweihnachtszeit fast jede deutsche Wohnung schmückt. Eine schöne Tradition, aber woher stammt sie und seit wann gibt es sie? Die Ursprünge gehen ins 19. Jahrhundert zurück. Im evangelisch geprägten Rauhen Haus in Hamburg - einer 1833 von Johann Hinrich Wichern gegründeten Stiftung für die Betreuung von Kindern - spielte das Weihnachtsfest eine große Rolle. In der Vorweihnachtszeit fragten die Kinder Wichern immer wieder, wann denn nun endlich Weihnachten sei. Um dieser Frage zuvorzukommen, bastelte er 1839 eine Art Weihnachtskalender. Ein Wagenrad mit vielen LichternEr nahm ein Wagenrad und befestigte darauf so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren - anders als bei den heutigen Adventskalendern, die die Tage vom ersten Dezember bis Weihnachten zählen und dabei natürlich immer 24 Tage anzeigen. Vom ersten Advent bis Weihnachten sind es jedes Jahr unterschiedlich viele Tage - nämlich 22, wenn Heiligabend auf den vierten Adventssonntag fällt, bis höchstens 28, wenn Heiligabend am Sonnabend nach dem vierten Advent ist. 1839 waren es 23. Der erste Kranz hatte 19 kleine und vier große KerzenDen Kranz hängte Wichern im Betsaal des Waisenhauses auf. Er hatte 19 kleine rote und vier dicke weiße Kerzen. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet - eine kleine für die Werktage, eine große für die Advents-Sonntage. Die Kinder wussten dadurch immer, wie viele Tage es noch bis Weihnachten sind. Einen netten Nebeneffekt hatte der Kranz auch: Die Kinder lernten auf einfache Weise das Zählen
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Fr 02 Dez 2016, 08:00 © Ann | |
| Liebe Karin, vielen Dank für deine Adventskranz bzw. Kalender Geschichte. Die kannte ich noch nicht. |
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Fr 02 Dez 2016, 09:22 © angel | |
| Liebe Therese danke für deine tolle Idee
nimm die Menschen wie sie sind,denn es gibt keine anderen.(Konrad Adenauer) Liebe Grüsse Angel |
| | | angel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Fr 02 Dez 2016, 09:29 © angel | |
| APFELGEDICHT in meinem kleinen Apfel da sieht es lustig aus, Es sind darin fünf Stübelein Grad wie in einem Haus. In jedem Stübchen wohnen Zwei Kernchen schwarz und fein, Die liegen drin und träumen Vom lieben Sonnenschein. Sie träumen auch noch weiter Gar einen schönen Traum. Wie sie einst werden hängen Am lieben Weihnachtsbaum Volkslied mit der Melodie nach W:A:Mozart
nimm die Menschen wie sie sind,denn es gibt keine anderen.(Konrad Adenauer) Liebe Grüsse Angel |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | Beethoven Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Fr 02 Dez 2016, 17:49 © Beethoven | |
| Ist eine super Idee Vorweihnachtstrubel Grüner Kranz mit roten Kerzen, Lichterglanz in allen Herzen, Weihnachtslieder, Plätzchenduft, Zimt und Sterne in der Luft. Garten trägt sein Winterkleid, Wer hat noch für Kinder Zeit. Leute packen, basteln, laufen, grübeln, suchen, rennen, kaufen, kochen, backen,braten, waschen, rätseln, wispern, flüstern, naschen, schreiben Briefe, Wünsche und Karten, was sie auch von dir erwarten. Doch wozu denn hetzen, eilen, schöner ist es zu verweilen, und vor allem dran zu denken, sich ein Päckchen Zeit zu schenken. Und bitte lasst noch etwas Raum für das Christkind unterm Baum! Verfasser unbekannt
Jutta Wer liebt, vollbringt selbst Unmögliches. (Buddha) |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Fr 02 Dez 2016, 21:48 © dirtsa66 | |
| [th][/th] Das Geistchen der Weihnacht
von Sabine Ludwigs
Es waren nur noch wenige, hektische Tage bis zum Weihnachtsfest.
Im Wald hatte der Förster gut gefüllte Krippen aufgestellt. Die sonst munteren Bäche schlummerten unter silbernem Eis und die Äste der Tannen und Bäume lagen unter einem Tuch aus Schnee. Es fing wieder an zu schneien und dicke Flocken taumelten zur Erde.
Udo Vollmer hatte Feierabend, wanderte durch den knirschenden Schnee und genoss die Stille, als er plötzlich ein Zischen hörte. Unwillkürlich zog er den Kopf ein, als etwas mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Luft sauste, ihn knapp verfehlte und in einer Schneewehe direkt vor ihm einschlug, fast wie ein Meteorit.
Pulverschnee wurde aufgewirbelt und hüllte Udo ein. Ein paar Vögel flatterten erschrocken aus dem Dickicht und flogen schimpfend davon.
Verwirrt schaute Udo sich um. Im ersten Moment glaubte er, dass jemand einen Schneeball nach ihm geworfen hatte, aber nein, dafür war dieses Etwas viel zu schnell gewesen und zu hart gelandet.
Vorsichtig ging er näher und sah ein Männlein aus einem Einschlagkrater kriechen. Es rappelte sich auf, hustete und klopfte sorgfältig den Schnee von seinem blauen Mantel. Danach strahlte es Udo an. „Hallo!“
Udo sagte nichts. Er starrte das kleine Wesen mit den spitzen Ohren, dem Nektarinengesicht und den himmelblauen Haaren einfach nur an.
„Heute ist dein Glückstag“, plapperte es munter los. Dann warf es sich in die magere Brust. „Denn ich bin ein Wünschwas.“
Udos Augen verengten sich zu argwöhnischen Schlitzen. „Was ist das hier? Ein Spaß mit versteckter Kamera?“
„Kamera? Wieso Kamera?“, fragte der Wicht. „Verstehe ich nicht. Ich bin bloß ein Wünschwas und das bedeutet, dass du einen Wunsch frei hast. Einfach so, weil du mir begegnet bist.“ „Wie im Märchen?“
Das Wünschwas nickte.
„Weshalb?“, wollte Udo misstrauisch wissen.
„Weil das die Regeln sind, an die unsereiner sich zu halten hat: Wenn ein Mensch einem Wünschwas begegnet, hat er einen Wunsch frei.“ „Ganz egal, was ich mir wünsche?“
„Ja, völlig gleichgültig!“ Das Wünschwas hörte sich ein wenig großspurig an.
Jetzt lachte Udo dröhnend. Er wusste genau, wie sein Wunsch lautete. Schon immer hatte er sich gewundert, warum in Sagen und Geschichten nie jemand darauf gekommen war: Er würde sich wünschen, unendlich viele Wünsche frei zu haben!
„Gut, wenn das so ist, dann …“ hub er an.
„Entschuldige bitte!“, blökte das Wünschwas dazwischen. „Natürlich musst du die allgemein geltenden Wunderregeln für Fabelwesen und Sagengestalten, Zauberer, Feen, Hexen, Kobolde, Elfen, Engel und Wünschwasse beachten. Und die besagen, dass du dir nicht unendlich viele Wünsche wünschen kannst. Artikel 1, Absatz 2.Tust du es doch, so vermag ich diesen Wunsch nicht zu erfüllen, denn das übersteigt meine Fähigkeiten. Leider.“ Es räusperte sich verlegen und wich Udos Blick aus. Sodann fegte es den Schnee von einem Baumstumpf und setzte sich.
„Aber sonst geht alles?“, wollte Udo wissen.
„Natürlich. Das sagte ich doch schon ... außer die Sache mit den Gefühlen“, gab das Wünschwas kleinlaut zu. „Ich kann nicht die Gefühle der Menschen verändern. Ich kann schlechte Menschen nicht gut machen oder eine Frau dazu bringen, dass sie dich liebt.“
„Und was kannst du sonst nicht?“
„Ich kann nichts Böses tun oder jemandem Schaden zufügen“, flüsterte das Wünschwas. „Eingriffe in die Zeit sind tabu. Ich kann dir weder ewiges Leben noch unvergängliche Jugend schenken, keine Toten erwecken oder Wunderheilungen vornehmen. Dir die Macht zu geben, andere Menschen zu beherrschen oder ihre Gedanken zu lesen, ist ebenfalls unmöglich. Unsichtbarmachung und die Verleihung von Flugfähigkeiten sind verboten. Ebenso kann ich dir keine Unverwundbarkeit schenken und keine magischen Kräfte …“ Nun war das Wünschwas kaum noch zu verstehen, so leise haspelte es die Sätze herunter.
Udo schwieg.
Das Männlein errötete. „Aber immerhin“, meinte es. „Immerhin bleibt dir ein Wunsch!“
Udo seufzte. „Also gut“, lenkte er ein. „Ein stark eingeschränkter Wunsch. Der will sorgfältig durchdacht sein. Wie wäre es mit Geld? Viel Geld?“
Das Wesen lachte schallend. „Das ist überhaupt kein Problem - allerdings auch nicht sehr originell, oder? Wundert es dich, wenn ich dir sage, dass sich jeder Reichtum wünscht? Wirklich jeder! Man wird heutzutage magisch kaum noch gefordert. Dabei gibt es doch Dinge, die viel wichtiger im Leben sind. Aber gut - es soll so sein. Also mach schon und wünsche es dir, damit ich es hinter mir habe.“
Das Männchen stellte sich auf den Baumstumpf, zog einen goldenen Stab aus der Manteltasche und hob die Ärmchen in die Luft wie ein Zauberer.
„Was ist verkehrt an Geld?“, fragte Udo und fühlte sich irgendwie schuftig.
„Nichts“, erwiderte das Wünschwas verächtlich und ließ die Arme sinken. „Gar nichts. Aber Geld allein macht nicht glücklich. Schließlich kann man sich die wirklich wichtigen Dinge nicht kaufen!“
„Nun, wünschen kann man sie sich offensichtlich auch nicht“; entgegnete Udo sarkastisch.
Darauf sagte das Männlein nichts, sondern pfiff nur verlegen „O du fröhliche, o du selige“ vor sich hin, während Udo weiter darüber nachgrübelte, was er sich denn Gescheites wünschen könnte.
Einen Ferrari? Eine Villa? Oder künstlerische Fähigkeiten? Ja, genau! Er wollte schon immer gerne Geschichten schreiben, Autor werden. Das war`s!
„Ich möchte gerne ein berühmter Schriftsteller sein. Meinst du, das könnte ich mir wünschen?“ „Selbstverständlich, da sehe ich keinerlei Schwierigkeiten!“, krähte das Männchen vergnügt. „Das ist sogar ein ausgezeichneter Einfall! Du wirst weltbekannt, wahrscheinlich sogar reich!“ Es zwinkerte ihm zu und gluckste: „Und niemand wird wissen, dass dein Erfolg absolut nichts mit Talent zu tun hat. Außer dir natürlich! Soll ich jetzt …?“
„Nein! Nein ... Warte.“
Udo begann sich zu fragen, ob es tatsächlich solch ein Glück war, dass er das Wünschwas getroffen hatte. Allmählich war sein sehnlichster Wunsch, dass es sich in Luft auflöste. Aber er hatte so eine Ahnung, dass er das Männchen nicht wegschicken konnte, ohne diesen vermaledeiten Wunsch getan zu haben. Wahrscheinlich war das in irgendeiner sonderbaren Regel genauestens festgelegt, unter Artikel soundso, Absatz irgendwas. Also musste ihm etwas halbwegs Vernünftiges einfallen, mit dem das Männlein zufrieden war. Und er. Wenigstens ein bisschen! Dann wäre dies alles vorbei! Diese Aussicht heiterte Udo nicht unerheblich auf.
Inzwischen schneite es heftiger und ihm wurde kalt. Er trat auf der Stelle, um wieder warm zu werden. Da kam ihm endlich eine Idee.
„Wie wäre es, wenn ich den Wunsch verschiebe? Ich könnte wieder herkommen und dich rufen, wenn mir etwas eingefallen ist.“ „Vergiss es!“ Das Männlein winkte ab. „ Artikel 5, Absatz 7 A und B besagen, dass Wünsche weder aufschiebbar noch übertragbar sind.“
Nun hatte Udo endgültig die Nase voll! Er wollte nur noch nach Hause, ein Kaminfeuer anzünden und sich die Füße wärmen. Er wollte Weihnachtskarten schreiben und Geschenke einpacken, über ein Festmahl nachdenken und in Ruhe und Frieden ein paar gemütliche Tage mit seiner Frau und den Kindern verbringen. Den Alltag vergessen, zur Christmette gehen und Freunde treffen - einfach den Zauber der Weihnacht in vollen Zügen genießen, um neue Kräfte zu schöpfen.
„Ich wünsche mir für meine Familie und Freunde besinnliche, glückliche und friedliche Weihnachtstage, die wir gemeinsam verleben“, sagte er endlich.
Und da gab es einen so furchtbaren Knall, dass ihm beinahe der Herzschlag aussetzte.
„So soll es sein!“, rief das Wünschwas und hüllte sich in eine Wolke aus Schnee und Nebel, in der es verschwand.
Dann war es wieder still.
„Wahrscheinlich sucht es sich ein neues Opfer“, murmelte Udo und empfand tiefes Mitleid mit dieser Person. Er machte sich auf den Heimweg und begann leise vor sich hinzusummen.
Doch Udo irrte sich, was das Wünschwas anging. Kaum war er gegangen, kam das kleine Wesen hinter einer mächtigen Tanne wieder zum Vorschein. Es zupfte seinen Mantel zurecht und streckte ein Paar strahlendweißer Flügelchen aus.
„Feierabend für heute!“, sagte es zufrieden.
Eine winzige Flaumfeder löste sich und schwebte zu Boden, als das Geistchen der Weihnacht seine Flügel spreizte und zum Himmel aufstieg.
Es wird doch jedes Jahr schwieriger, den Menschen etwas Vorfreude, Besinnlichkeit und Nächstenlieben einzubläuen, dachte das Geistchen der Weihnacht bei sich. Aber die Masche mit dem Wünschwas, die läuft ziemlich gut. Es lachte in sich hinein, als es von unten Udo hörte, der gerade lauthals die erste Strophe eines Weihnachtliedes sang:
„O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!“ |
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| | | Beethoven Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Sa 03 Dez 2016, 09:53 © Beethoven | |
| 3. Dezember - Zeit für den Wunschzettel
Liebes Christkind,
ich war das ganze Jahr über total lieb !
Okay, die meiste Zeit ........
Naja, also hin und wieder ........
Na gut, ich kauf's mir selbst ..........
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| | | Biggi Moderator
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| | | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Sa 03 Dez 2016, 15:49 © soda1964 | |
| Ihr Lieben, ich sitze mit einer Tasse Tee und einer Kerze am Schreibtisch. Eigentlich sollte ich Einzahlungen erledigen und auch sonst noch so einiges an Büroarbeit ... Ursula, Biggi, ihr macht so viel für dieses Forum und habt daneben euren Alltag (oder umgekehrt ) der nicht einfach ist - da kann ich total gut verstehen, dass dieses Jahr keine Zeit und Musse war für einen Adventskalender. Wie schön, hier zu lesen und zu sehen, dass meine Idee auf Anklang stösst. DANKE, dass ihr mitmacht Herzliche Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Sa 03 Dez 2016, 16:34 © dirtsa66 | |
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| | | gisela Ist hier Zuhause
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| | | | kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Advent im Demenzforum Sa 03 Dez 2016, 19:44 © kamia | |
| und ein Glühwein für alle. LG. Karin
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
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