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| Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? | |
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Weazel Neu im Forum
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| Thema: Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? Di 31 Mai 2016, 15:57 © Weazel | |
| Hallöchen, lange habe ich im Netz und inBüchern gestörbert, wurde aber leider zu meiner Frage absolut nicht fündig.
der Fall: demenziell erkrankte Bewohnerin hat (woher auch immer, ich weiss es nicht) eine Babypuppe bekommen. Nun glaubt sie, diese Puppe sei ein echtes Baby und behandelt diese Puppe auch so. Morgens möchte sie, dass die Puppe ebenfalls versorgt wird. Teilweise möchte sie das Zimmer nicht mehr verlassen, da sie die Puppe nicht alleine lassen will. Was gerade bei den Mahlzeiten immer etwas kompliziert zu sein scheint, da die anderen Bewohner ( bei uns essen alle im Gemeinschaftsraum) nicht damit umgehen können oder wollen, das sie in der Puppe ein Baby sieht. Dies führte immer wieder zu Disskusionen, wo sie sich unverstanden fühlte. Das weiss ich alles aus den Erzählungen meiner Kollegen. Ich selber hatte Schule und die Situation noch nicht mit erlebt.
Nun ist es so, dass ich evenuell in meiner Prüfung dieser Dame zugeteilt werden könnte und so einen Fall noch nie hatte. Was mache ich denn da nun? Ich soll (wenn es die Dame wird) die Grundpflege druch führen und Behandlungspflege. Aber was mache ich nun mit der Puppe und wie trete ich der Dame gegenüberß gehe ich auf die Situation ein und spiele da mit? |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? Di 31 Mai 2016, 16:24 © gisela | |
| liebe weazel - weazel schrieb:
- Was mache ich denn da nun? Ich soll (wenn es die Dame wird) die Grundpflege druch führen und Behandlungspflege. Aber was mache ich nun mit der Puppe und wie trete ich der Dame gegenüberß gehe ich auf die Situation ein und spiele da mit?
beziehst du ihre puppe nicht mit ein, wirst du wahrscheinlich auch bei der Bewohnerin nicht weit kommen. "oh, die kleine sieht aber gesund aus, und jetzt schläft sie so schön, dann kann ich ihnen schnell beim waschen helfen"........ wäre vielleicht ein guter einstieg. manche Bewohner haben einen vogel bei sich im zimmer stehen, manche reden mit Bildern, sie hat eben diese puppe. ist doch ein super Thema um die grund und behandlungspflege locker und kommunikativ zu gestalten. die prüfer heutzutage bewerten nicht nur dein grund und behandlungspflegerisches wissen, sondern vorallem auch deine Empathie und deine Bereitschaft mit ungewöhnlichen Situationen umzugehen. eine meiner Schülerinnen hatte in der Prüfung eine Bewohnerin, deren Stimmung innerhalb der Prüfung deutlich umschlug und sie jede weitere Maßnahme ablehnte. tja sagte meine Schülerin, wir machen es hier so, dass wir die Maßnahme jetzt abbrechen und in einer Viertelstunde erneut versuchen würden, dass würde ich jetzt auch gerne tun um der Bewohnerin stress zu ersparen. sie hat mit einer sehr guten note bestanden, weil sie nicht auf biegen und brechen etwas weiter versucht hat, sondern sich in den Bewohner hineinversetzen konnte. - weazel schrieb:
- Teilweise möchte sie das Zimmer nicht mehr verlassen, da sie die Puppe nicht alleine lassen will.
meine Idee hier wäre............ein Kinderwagen. dann könnte sie ihr "Baby", wie es eine "mutter" nun mal macht zu den Mahlzeiten und auch zu spaziergängen ausserhalb des zimmers mitnehmen. lieben gruß gisela
lieben gruß gisela mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? Di 31 Mai 2016, 16:57 © kurt | |
| Liebe Weazel, Als die demente Schwiegermutter meines Bruders nach ihrem Mann sehen wollte war sie empört als ihr gesagt wurde er sei doch verstorben und ihr habe niemand etwas davon gesagt.
Später sagte mein Bruder ihr, auf dem Wunsch zu ihrem Mann zu wollen, er würde gerade schlafen. Weil sie gewohnt war ihn dann nicht zu wecken war sie zufrieden. Nach paar Minuten vergaß sie es und das ging dann jahrelang gut so.
Auf den Wunsch das Baby zu versorgen könntest du ja auch äußern dass das Baby gerade schläft und wir es nicht aufwecken wollen. Vielleicht funktioniert es. |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? Di 31 Mai 2016, 18:59 © Admin | |
| Liebe Weazel Stell dir vor eine Mutter hat ein Baby wo ihr weggenommen wird. Das wäre das Schlimmste was einer Mutter passieren könnte. Genauso wäre es für diese Bewohnerin. Denn auch wenn wir wissen das es sich dabei nur um eine Puppe handelt, so ist dies für die Bewohnerin ganz Real ihr Baby. Ja, ich würde auf jeden Fall mitspielen. Denn dieses "Baby" gibt ihr anscheinend viel Lebenfreude und einen ganz wichtigen Lebenssinn Ich würde sogar noch bewusst verschiedene Puppenkleider dazu kaufen damit die Bewohnerin ihr "Baby" umziehen kann, oder auch einfach nur Freude an den schönen Kleider haben darf. Was die Probleme betrifft, das ihr "Baby" mitversorgt werden soll. Da würde ich sie darauf aufmerksam machen, das dies niemand besser machen kann als eine Mutter - also sie selber. Für das gemeinschaftliche Essen, würde ich zu der Puppe (genauso wie Gisela schon angesprochen hat ) noch einen Kinderwagen besorgen. Hat vielleicht sogar jemand vom Personal noch zu Hause einen rumstehen. So könnte die Puppe in diesem liegen und nicht direkt am Tisch, aber auf jeden Fall doch in ihrem Blickfeld sein. Damit denke ich wären die anderen Bewohner weniger gestört. Sobald sie dann ihr Kind im Arm haben möchte. Würde ich versuchen in etwa folgend zu Reagieren: "Pssst, dein Kind schläft und ist ganz zufrieden. Du weisst doch, wenn Kinder schlafen, dann soll man sie schlafen lassen. Sobald es etwas möchte, wird es sich schon bemerkbar machen. Also nutze die Zeit um nun selber in Ruhe zu essen, damit auch du wieder die Kraft bekommst wo du für dein "Baby" brauchst." Ich finde das mit der Puppe eigentlich eine tolle Idee. Nur sollte dementsprechend auch an das Zuberhör gedacht werden, damit Bewohnerinnen sich, auch je nach Bedarf und noch vorhandenen eigenen Möglichkeiten damit beschäftigen können. Nur so kann es eine Zufriedenheit geben, ohne dass das Pflegepersonal sich dann auch noch um diese "Pflege" des "Babys" kümmern muss Das sind einfach mal so meine Gedanken dazu. Vielleicht helfen sie dir dann ja auch etwas
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Bewohnerin glaubt Mutter geworden zu sein? Di 31 Mai 2016, 19:21 © Rita | |
| Liebe Weazel, das finde ich total süss dass die Dame meint sie hätte jetzt ein Baby. Das gibt ihr ganz viel zurück, etwas das sie kennt und liebt. Wie die Andern schon gesagt haben : spiel einfach mit, bezieh die Puppe mit ein als wäre es ein reales Baby. Sprich mit der Frau über das hübsche Baby, und es ist aber auch so ein braves wie selten eins. Lob sie, zeig ihr dass die da etwas ganz besonderes hat und ist. Sie wird überglücklich sein. Mit dem Essen : genau, nachfragen ob nicht wer einen Puppenwagen hat, oder einen alten Kindersitz (für an den Tisch) der nicht mehr gebraucht wird. Irgendwie sowas. Trennen kannst du die Frau von ihrem Baby absolut nicht, sie meint doch es ist ein reales Baby, und eine Mutter lässt ihr Baby nie alleine. Aber das haben die anderen Foris ja schon alles geschrieben. Ich hoffe du kriegst diese Dame beim Examen zu geteilt, und ich bin sicher du bestehst mit Auszeichnung. Rita |
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