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| So langsam weiß ich nicht mehr weiter | |
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Steffi Brumm Ist sich am Einleben
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| Thema: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 17:18 © Steffi Brumm | |
| In der letzten Zeit, weiß ich langsam nicht mehr, wie wir die Zeit, bis meine Mutter im Januar oder Februar im nächsten Jahr einen Dauerpflegeplatz in einem Pflegeheim bekommen soll, noch überstehen sollen. Andauern gibt es in der letzten Zeit Krach zwischen meiner Mutter und meinem Vater. Mein Vater schreit meine Mutter an... meine Mutter schreit meinen Vater an, meine Mutter heult laufend... mein Vater heult weil er am Ende seiner physischen psychischen Kraft ist und gestern kam dann die Krönung des Ganzen: Meune Mutter sagte, sie würde meine Schwiegermutter beneiden (die ist vor 3 Wochen verstorben und mein Vater weint und sagt mir, dass er es wahrscheinlich nicht mehr bis zum Januar schafft und auf meine Nachfrage, was das bedeutet, sagte er, dass er wahrscheinlich vorher stirbt. Ich war erst einmal wie paralysiert und wußte weder was ich sagen, noch was ich machen soll. Mein Vater hat in letzter Zeit auch imm er etewas Schwindelanfälle, aber der Arzt hat nichts konkretes gefunden. Ich hoffe, das er das nur gesagt hat, weil er im Moment so fertig ist, aber genau wissen kann man es natürlich nicht. So langsam weiß ich auch nicht mehr weiter! Ich gehe schon zweimal die Woche zu meinen Eltern um meine Mutter zu waschen, weil sie sich nicht mehr von meinem Vater duschen lässt, ich rufe mehrmals die Woche an und helfe auch sonst wo ich kann, aber mehr als helfen kann ich nicht. Mein Mann sagt schon immer das ich mich nicht nervlich so fertigmachen soll, denn wir machen schon was möglich ist, aber mir geht das ständig im Kopf rum und ich zucke schon immer zusammen, wenn das Telefon klingelt, weil ich schon wieder eine Hiobsbotschaft erwarte. Mein Vater sagte letztens so gar, dass er sich manchmal sehr bei meiner Mutter beherrschen muss um nicht zuzulangen, dass hat mich schon ziemlich erschreckt. Ich habe jetzt mit meinem Mann abgesprochen, dass wir noch einmal im Dezember diesen Jahres bei der Mitarbeiterin des Heimes, die die Vergabe der Dauerpflegeplätze bearbeitet, vorzusprechen, damit es dann im neuen Jahr wirklich so schnell wie möglich geht. Meine Mutter ist zwar als "dringlich" eingestuft, aber es kann nicht schaden noch einmal die Situation zu schildern und die machen eigentlich auch was möglich ist. Kann vielleicht einer von Euch einen Rat geben, wie man am besten mit so einer Situation klar kommt? Liebe Grüße Steffi |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 17:25 © jellyamber | |
| Ja, wie du es beschreibst, kommt mir das sehr bekannt vor. Sag mal, haben die keinen Kurzzeitpflegeplatz? I.d.R. haben Heime einige Notpflegebetten.
LG Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 17:50 © Rita | |
| Liebe Steffi,
genau das wollte ich auch grad fragen : zur Überbrückung wie wäre es mit Kurzzeitpflege? Frag doch mal nach ob das möglich wäre, wenn auch nicht im selben Heim, dann halt wo anders.
Der Vater muss unbedingt geschont werden, er packt das nicht mehr. Und sonst = kann nicht der Hausarzt irgendwas organisieren damit die Mutter ins Krankenhaus kommt? Vielleicht muss sie ja gründlich untersucht werden (Vorwand). Das nur falls es mit der Kurzzeitpflege nicht klappt.
Um den Vater zu entlasten = oder gibt es eine Tagespflegestätte wo die Mutter tagsüber hin könnte? Dann hätte der Vater wenigstens da bisschen Luft.
Horch dich mal um was möglich wäre. Dann könntet ihr alle bisschen ruhiger leben. Hoffe dass es einen Kurzzeitpflegeplatz irgendwo hat.
Rita |
| | | Steffi Brumm Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 18:02 © Steffi Brumm | |
| Hallo Ute,
von Notpflegebetten in dem Heim ist mir nichts bekannt - die machen das immer mit einer so genannten Eingewöhnungszeit, das ist so etwas ähnliches wie Kurzzeitpflege, aber da muss dann auch gerade ein Bett frei sein. Und meine Mutter ist ja schon seit einem Jahr dort als "dringlich"angemeldet und im November diesen Jahres hätten wir für meine Mutter auch schon ein Bett bekommen können, da wollte aber mein Vater nicht so richtig und auch ich hatte meine Bedenken. Denn wenn wir sie jetzt kurz vor Weihnachten in Dauerpflege gegeben hätten und sie dann zu Weihnachten wieder tagsüber nach Hause geholt hätten, hätte es bestimmt Theater gegeben und sie hätte nicht wieder reingewollt und wenn sie erst im Januar reingeht, hat sie mehr Zeit sich einzugewöhnen. So dachten wir jedenfalls. Meine Mutter geht jetzt schon seit einiger Zeit einmal wöchentlich zur Tagespflege in dieses Pflegeheim, damit mein Vater auch mal einen Tag hat, wo er außer Haus kann um verschiedene Sachen zu erledigen und um auch einmal durchzuatmen. Aber das sich das jetzt langsam immer mehr zuspitzt, hat ja keiner vermutet. Und meiner Mutter das dann beizubringen, wenn es im Januar oder Februar so weit ist, wird auch noch einmal so eine Sache für sich, denn ohne einen gewissen Trick mit Krankenhausaufenthalt und Kur meines Vaters hätten wir das keine Chance und wir können sie ja nicht im Polizeigriff hinbringen. Aber egal wie, irgendwie muss das im Januar klappen, ehe es hier noch mehr zur Katastrophe kommt. LG Steffi |
| | | Steffi Brumm Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 18:21 © Steffi Brumm | |
| Hallo Rita, auch wenn sich mein Vater momentan kaputtmacht, aber mit einer Kurzzeitpflege jetzt so kurz vor Weihnachten und noch dazu vielleicht in einem anderen Heim wäre er auf keinen Fall einverstanden. Ich hatte ihm ja angeboten mich darum zu kümmern, dass meine Mutter irgendwie noch dieses Jahr in Dauerpflege oder Kurzzeitpflege kommt, wenn es nicht mehr geht, aber das hat er abgelehnt. Deshalb wollen wir uns ja noch einmal direkt mit der Mitarbeiterin des Heimes in Verbindung setzen, damit das im Januar nach Möglichkeit gleich klapp. Mein Vater hält nicht mehr bis Februar durch und es kommt noch dazu, dass ich am 18. Februar zu einer Fuß-OP muss und dann könnte nur noch mein Mann helfen, denn ich falle dann erst einmal für eine Weile aus. Das ist im Moment immer so etwas tagesabhängig... gestern hatten wir bald den großen Zusammenbruch und als ich ihn heute wieder angerufen habe, um zu wissen wie die Stimmung ist, schien er wieder völlig normal und hat sogar gelacht. Manchmal weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Nur eins ist klar, die Einweisung im neuen Jahr will mein Vater auf jeden Fall, denn sonst klappt er irgendwann tatsächlich noch zusammen und dann haben wir zwei Notfälle... meinen Vater und meine Mutter und wenn ich nicht aufpasse mich noch mit (denn sonst bekomme ich auch noch einen Nervenzusammenbruch). LG Steffi |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Mo 07 Dez 2015, 19:17 © Rita | |
| Liebe Steffi,
manchmal muss man bisschen "nachhelfen". Papa wäre auch nie im Leben einverstanden gewesen Mama ins Heim zu "geben". NIE! Da kam dann der Husten von Mama "gerade recht". Sie wurde dann ins Krankenhaus eingewiesen, und dort hat dann der Sozialdienst mit Papa geredet und ihm gesagt sie kann nicht mehr nach Hause, sie suchen ihr jetzt einen Heimplatz (das Krankenhaus hat das alles organisiert, deswegen ging es dann auch so schnell und Mama hat den besten Platz gekriegt den es überhaupt gab, er war perfekt für Mama). Papa hatte keine Wahl und akzeptierte es. Hätten wir das gesagt, wäre er fuchsteufelswild geworden und hätte uns "nachträglich abgetrieben", wenn du weisst was ich meine.
Vielleicht schaust du mit dem Hausarzt, so wie ich dir schon schrieb, dass die Mutter halt unter einem Vorwand erstmal ins Krankenhaus kommt oder sowas. Vielleicht wenn's der Arzt "verschreibt" muss der Vater dann einlenken und das OK geben. Probier's einfach, wenn's nicht klappt, so bleibt dir immer noch zu hoffen dass der Vater solange durch hält.
Wäre es wenigstens möglich die Mama jeden Tag in die Tagespflege zu geben? Wenigstens das.
Rita |
| | | Steffi Brumm Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Di 08 Dez 2015, 00:55 © Steffi Brumm | |
| Hallo Rita, Du darfst nicht glauben, dass mein Vater die Einweisung meiner Mutter nicht möchte - im Gegenteil, er ist inzwischen so weit, dass es ihm am Liebsten wäre, wenn jetzt schon Januar wäre. Aber er besteht darauf, dass meine Mutter erst nach Neujahr in Dauerpflege geht, wahrscheinlich weil er sich sonst noch schlechter fühlen würde, als wenn es erst im Januar passiert. Die Idee, mit der Hausärztin hatte ich auch schon einmal, aber irgendwie hat mein Vater davon Wind bekommen und wollte das dann nicht und die Ärztin ist auch nicht besonders zugänglich, um mit ihr so ein Abkommen zu treffen und gleich gar nicht gegen den Willen meines Vaters. Außerdem habe ich gemerkt, dass mein Vater sehr empfindlich reagiert, wenn etwas über seinen Kopf hinweg entschieden werden soll und jetzt, in dieser Situation, mit ihm Zoff anzufangen, wäre nicht unbedingt der günstigste Zeitpunkt. Er ist der Meinung und irgendwie hat er da ja auch Recht, dass er, solange er noch klar im Kopf ist (auch lt. Patientenverfügung) in erster Linie die Entscheidung zu treffen hat. Mit einer häufigeren Tagespflege haben wir es bei meiner Mutter auch schon versucht, aber schon wenn nur das Ansinnen kam, hat meine Mutter ein Riesentheater gemacht und Zeter mortio gebrüllt. Daraufhin hat mein Vater entschieden, dass es erst einmal bei einem Mal pro Woche bleibt und daran will er jetzt auch bis Januar nichts mehr ändern. Er sagt immer, dass er froh ist, dass sie wenigstens einen Tag geht. Wenn wir noch mehr Druck machen, glaubt er, dass sie dann gar nicht mehr will und nur noch Aufstand macht und das ganze Haus zusammen- schreit und wenn sie sich weigert, kann man sie ja nicht unter Zwang hinbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei meinem Vater besser ist, wenn man alles mit ihm abstimmt, denn er ist trotz seiner 84 Jahre noch ziemlich fit im Kopf und er kann es gar nicht leiden, wenn man ihm die Entscheidung vorweg nehmen will. Also bleibt mir nicht anderes übrig als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, zu helfen wo ich kann und alles über das Heim zu regeln, dass es baldmöglichst im Januar mit dem Pflegeplatz klappt und wenn es wieder einmal Krieg gibt, versuchen die Wogen zu glätten. Irgendwie werden wir die paar Wochen schon noch überstehen... wo ein Wille ist, sagt man ja immer, ist auch ein Weg (das war jetzt mehr Galgenhumor). Am Mittwoch muss ich jetzt erst einmal mit meinem Mann die Beisetzung seiner Mutter überstehen und das wird auch noch einmal nicht ganz ohne, zumindest für meinen Mann. Denn wenn meine Schwiegermutter auch immer etwas schwierig war, so ist und bleibt es trotzdem seine Mutter die da beigesetzt wird und da muss ich erst einmal für meinem Mann da sein. Am Donnerstag geht es dann wieder bei meinen Eltern weiter, ich hoffe, dass es bis dahin erst einmal ruhig bleibt. LG Steffi |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Di 08 Dez 2015, 05:29 © Rita | |
| Liebe Steffi,
das ist grad echt mühsam bei euch, und auch noch die Beisetzung der Schwiegermutter... kommt auch grad viel zusammen.
So wie du sagst, so war auch mein Vater. Wir konnten auch nicht viel ausrichten. Allerdings war Mama ein zartes Lämmchen, sie hat sich nie beschwert, war immer lieb und nett und hat schon früh nicht mehr viel gesprochen. Hat sich nie gegen etwas gewehrt, war wirklich pflegeleicht und total lieb.
Trotzdem hat sie mein Vate so oft angeschrien. Jeden Tag. Deshalb blühte sie dann im Heim regelrecht auf. Endlich Ruhe, endlich kein Gebrüll mehr, und Papa besuchte sie jeden Tag und war total lieb zu ihr. Das konnte er vorher nicht, weil er überfordert und überlastet war. Wollte es sich aber nicht eingestehen. Wir haben geholfen wie und wo wir konnten, einfach war's weiss Gott nicht mit ihm in der Zeit.
Es ist auf jeden Fall gut dass der Vater sie gehen lassen will, aber dass er doch selber sieht dass es gar nicht mehr geht und sie "jetzt" noch nicht gehen lassen will, sondern erst im neuen Jahr, das ist schon etwas mühsam. So könnt ihr ja auch nicht Kurzzeitpflege veranlassen, und er droht weiterhin dass er nicht mehr leben will.
Da kann man dann wirklich kaum noch was helfen.
Bei Papa eben ging es gut, weil Mama diesen hartnäckigen Husten hatte. Sonst hätten wir das wohl auch so nicht hin gekriegt. Die Pflegekräfte die jeden Tag 2 x zu Mama kamen haben ja schon lange gemerkt dass es so nicht mehr geht, aber sie waren auch machtlos.
Manchmal greift das Schicksal von selber ein und regelt die Dinge. Vielleicht regelt es auch bei euch bald die Dinge, wer weiss.
Rita |
| | | Steffi Brumm Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: So langsam weiß ich nicht mehr weiter Di 08 Dez 2015, 12:11 © Steffi Brumm | |
| Hallo Rita, weil Du gerade schreibst Deine Mama war so ein zartes und liebes Lämmchen und hat sich nie gewehrt.... Das war meine Mutter auch einmal und hat sich auch früher viel von meinem Vater gefallen lassen. Da habe ich manchmal schon zu meiner Mutter gesagt, dass ich mir das nicht bieten lassen würde. Aber ich glaube mein Vater war auch schon damals überfordert, weil er immer glaubte als sogenanntes Familienoberhaupt alles unter Kontrolle halten zu müssen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Vater war schon immer ein Pedant und es zählte vor allem nur das, was die Leute sagen könnten und das ist auch heute noch so. Meine Mutter hat sich bis, vielleicht vor einem Jahr, immer alles gefallen lassen, wenn er laut oder ruppig wurde. Meistens hat sie nur geweint und das macht sie auch heute noch sehr oft. Nur von Zeit zu Zeit versucht sie sich zu wehren und dann gibt es mal wieder Streit und ich muss wieder schlichten. Weil sie sich mit Worten aber nicht mehr so richtig wehren kann (sie spricht nur noch ganz schlecht) fängt sie dann, wenn sie sich gar nicht mehr zu helfen weiß, an zu schreien. Mein Vater meint das sicher auch nicht so, aber er ist eben total überlastet und kann auch nicht mehr. Ich hoffe immer, dass meine Mutter dann, wenn sie ab Januar in Dauerpflege in dem Heim ist, auch etwas ruhiger und ausgeglichener wird, denn dann ist der Druck weg. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, was bleibt uns auch anderes übrig. LG Steffi |
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