Hallo und zwar hatte ich mich ja vor einiger Zeit mal wieder vorgestellt, das meine Mutter an Demenz erkrankt ist. Ob sie es jetzt selber wahr nimmt oder nicht, manchmal hab ich das Gefühl, aber im Moment scheint das mal wieder krasse Ausmaße anzunehmen. Sie sagt immer, das sie nix zu essen hätte, der Kühlschrank halb leer sei, obwohl ich erst am letzten Donnerstag bei ihr war, das sie was zu essen hatte und sie achtet auch nicht auf richtige Belüftung, spreche ich sie drauf an, wird sie wütend und meinte ich sollte mich nicht so anstellen, ihre wäre kalt und dreht immer die Heizung auf. Der Arzt hatte mich auch schon deswegen angesprochen, das die Wohnung muffig riecht und ich letzte Woche in dem Mief fast umgekippt wäre.

Der Gerontyrische Dienst konnte für meine Mutter nix weiter tun, den hab ich ja auch noch für sie bestellt und ich habe es rechtzeitig nicht geschafft, beizuwohnen bei dem Gespräch, da ich noch nen dringenden Arzttermin wahrzunehmen hatte (man selber ist ja auch mal krank) und meine Mutter hat mir dann hinterher gesagt, das sie der Tante von dem Dienst gesagt hätte, das ich mich um ALLLES kümmer und ich sie pflege, was überhaupt nicht den Tatsachen und der Wahrheit entspricht. Jetzt war sie schon wieder wahrscheinlich wegen Flüssigkeitsmangel im Krankenhaus gewesen und einmal musste ihr noch die Schrauben rausoperiert werden, die seit dem Oberschenkelhalsbruch (2007) sich zugezogen hatte.

Aber mit welchen Zweck kann sie behaupten, das ich das alles mache, was nicht stimmt. Ich habe zwar die Vorsorgevollmcaht, weil wir nix Betreuer haben wollen, aber ich fühle mich manchmal doch recht überfordert mit ihr und kann mich, dadurch das ich Fernstudium Abitur mache - schon gar nicht mehr konzentrieren und leide selber sehr stark am Konzentrationsmangel. War auch 2x davor, es hinzuwerfen, weil ich echt keinen Sinn mehr gesehen habe, aber ich dennoch gerne beruflich weiterkommen möchte.

Es ist so, das ich Pflegestufe für sie beantragen möchte, aber wenn sie jedesmal Hilfe ablehnt und sie sagt, sie kann das dies und jenes noch und jammert mir dann am Telefon dann die Ohren voll und sagt dann Du machst das schon...Bin ich auch genervt und habe dann auch keine Lust mehr was zu machen. Jetzt hab ich vorhin von der Krankenkasse erfahren, das es für Demenzkranke eine spezielle Zusatzleistung gibt, die ich noch beantragen muss. Bei der Beihilfestelle hab ich mich auch erkundigt, welche Vergünstigungen meine Mutter auch bekommen würde. Ich kann nur irgendwie nich nachvollziehen, das sie jede Hilfe ablehnt. Wo sie das eine mal jetzt im Krankenhaus war, hat der behandelnde Arzt und ich regelrecht gegen eine Wand geredet. Ich weiß bald nicht mehr weiter, bin irgendwie auch schon das reinste Nervenbündel und habe Konzentrationsprobleme und wenn ich eine Umschulung bekommen soll, das macht mir am meisten zu schaffen, das ich da auch nicht richtig konzentriert arbeiten und nachdenken kann, wie schon nicht beim Fernlernen und irgendwie hab ich das Gefühl, als wenn sie gar nicht will, das ich arbeiten gehe. Das gleiche Problem hat meine Freundin mit ihrer Mutter auch (und meine freundin hat zusätzlich noch 2 kleine Kiddies zuhause und Mann) und wir merken beide selber, das wir schon schusselig werden, gestern hatte ich mich zudem das erste Mal in meinen Leben ausgesperrt. Ging zum Glück glimpflich ab. So ich hoffe, das ich nicht wieder einen Roman geschrieben habe. Wer kann mir irgendwie Ratschläge geben oder Tipps, auch was im Hinblick derzeit meine Konzentration betrifft, weil ich arg drunter leide, aber gerne weiterkommen möchte beruflich. Ich denke, jeder der in so eine Situation ist, kann mich irgendwo verstehen oder? Dazu hat meine Mutter im wahrsten Sinne des Wortes "Haare auf den Zähnen" und eine absoluten Altersstarsinn. Es ist echt schlimm!

Gruß Barbara

Liebe Barbara,
es wäre schon wichtig gewesen bei so einem Termin da zu sein und auch Zeugen dabei zu haben.

Was sie sagt, weiß sie oft danach nicht mehr, so ist es halt bei dieser Krankheit. Sie denkt auch nicht dran zu lüften oder andere Dinge. Ich hab das alles bei meinem Papa gesehen.
Dann eine Pflegestufe durchzubekommen ist echt schwierig.

Klar möchtest Du deinen Weg gehen, versteht jeder. Es ist auch verständlich das die Gedanken immer darum kreisen. Man ich lag manche Nacht wach und überlegte, wenn ein Problem erledigt schien, trat das nächste auf, es wurde nie langweilig.

Versuch mit Arzt und Pflegedienst zu reden.

LG Sylvia

Hallo Barbara

Tipps wurden hier ja schon einige gegeben. Ich denke mal, wichtig wäre es, wenn du versuchen würdest, dich mal in sie hineinzuversetzen und alles aus ihrer Sicht zu sehen.
Sie SIEHT sich nicht krank - und KANN das vermutlich auch gar nicht! Sie ist dement - und es ist schwer, wenn man bisher damit nichts zu tun hatte, sich da hineinzuversetzen und zu verstehen, was in einem Menschen da vorgeht. Also der Tipp, der ja schon gegeben wurde: Ganz viel mit der Krankheit beschäftigen, wenn du sie verstehen und ihr Handeln begreifen willst und weniger "schimpfen". Sie KANN nichts dafür!

Und - ganz davon abgesehen. Schau - sie ist eine ältere Frau - und DU bist ihre Tochter (Stieftochter). Ich glaube, es ist SEHR natürlich, wenn auch für uns oft unverständlich, dass alte Leute (auch wenn sie nicht dement sind), sich SEHR ungern von "den Jungen" sagen lassen, dass sie Fehler machen:) Vielleicht würde es helfen, ihr verständnisvoller zu begegnen - also nicht eher "Hier ist schlechte Luft" - sondern vielleicht "Hast du schon gesehen, draußen scheint die Sonne - ich lass mal ihre Strahlen hinein" - oder so ähnlich.......

Natürlich sind dringende eig. Arzttermine auch sehr wichtig - und das ist auch keine Kritik - aber es wäre schon wichtig gewesen, da du weißt, wie sie reagiert (das hast du ja schon mehrmals geschrieben), bei diesem Termin dabei zu sein und DEINE Sicht und dein Empfinden bei deiner Stiefmutter zu schildern.

Da sie offenbar noch sehr klar antwortet, kann das Amt nichts weiter tun. Sie ist nicht entmündigt und laut ihrer Aussage gibt es ja jemanden, der sich um sie kümmert. Das musst du auf jeden Fall klarstellen - bei deiner Stiefmutter hat das keinen Sinn, sie wird es nicht verstehen und nicht wahrnehmen können.

Ich glaube, es wurde auch schon einmal gesagt - aus den gleichen Gründen - eben weil sie nicht entmündigt ist und das in ihrem Zustand auch niemand vornehmen würde - wird es auch keine weitere amtliche Hilfe geben, wenn sie sich weiterhin weigert, diese anzunehmen. Sie hat das Recht dazu, diese abzulehnen - und du wirst nichts weiter tun können, als eben deine Sicht der Dinge darzulegen - aber niemand kann sie zwingen, solange nichts Gravierendes passiert, eine Hilfe von außerhalb anzunehmen. So wurde es uns auch bei meiner Mutter gesagt, als diese noch zuhause und einigermaßen "klar" war.

So heftig das für dich wohl sein wird - ich bin ziemlich sicher, dass du in ihrem jetzigen Zustand auch keine Pflegestufe für sie "durchbekommst". Solange sie noch alles "einigermaßen auf die Reihe bekommt", wird es wohl noch nicht mal ein Pflegedienst sein, der ihr "aufgezwungen wird", weil eben SIE da zustimmen muss.

Die einzige Idee, die ich hätte, wäre, vielleicht die Betreuung eben doch in andere Hände abzugeben, weil du dazu nicht mehr in der Lage bist - rede diesbezüglich mal mit den Ämtern, was da und ob das möglich ist.

EDIT: Was die Hitze angeht: Bei meinen Eltern waren es meistens im WZ so um die 26°, als meine Mutter noch da war. Sie saß mit Strickjacke und in eine Decle gehüllt da und fror, sobald auch nur das Fenster aufgemacht wurde!


Liebe Grüße
Anja

Hallo ihr beiden,

danke für die Tipps. Ist übrigens meine Adoptivmutter und nicht Stiefmutter. Sind ja auch zweierlei Paar Schuhe. Das mit der Betreuungsgeschichte haben wir letztes Jahr schon aus dem FF durch und ich hatte da kompletten Stress um die Ohren. Das eine Krankenhaus wo sie reinkam, hat über unsere Köpfe einfach hinweg entschieden, nen gesetzlichen Betreuer anzuheuern und sie sollte ins Heim, was sie vegement abgelehnt hat und man einfach nicht drauf eingegangen ist, sie war ind er Zeit ein wenig "Out of Order" gewesen im Krankenhaus und verwirrt. Aber deswegen können die ja nun noch lange nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden. Mir blieb dann nix anderes übrig, als zum nächstbesten Anwalt zu Rennen, mit dem die ganze Sache zu besprechen, da ich durch meine Vorkenntnisse meiner Ausbildung beim Amtsgericht schon nicht ganz blöd war, ist die Vormundschaftsrichterin, mit der ich mich telefonisch richtig angezickt hatte auch noch blöd gekommen und wollte mir den Kontakt zu meiner Mutter ganz verbieten. Da hab ich der noch gesagt, das werden Sie noch bereuen und ich werde dagegen rechtliche Schritte und notfalls die Öffentlichkeit einschalten. Ich war erst mal auf 180000. Wer ist das nicht oder? Dann hat der Rechtsanwalt dem ich die ganze Situation geschildert hatte, mit den Gericht und der Möchte-Gern-Betreuerin, die mich auch nicht zu Wort kommen liess, obwohl ich ihr klar gemacht habe, das ich ja nicht doof bin und ich mich mit dem Vormundschaftskram bei sowas aus kenne (war meine eigene Waffe) und damit hatte er mir dann mit einem Notar noch einen Termin gemacht und wir die Vorsorgevollmacht bekommen. Denn meine Mutter wenn es um Finanzen geht, hat sie voll den Klaren Kopf und wollte ncht darüber andere entscheiden lassen. Also mit Betreuung ist das nicht so einfach und wenn sie das nicht will, kann man sie ja wie Du schon sagst net zwingen. Werde mich mal aber bei der Kasse informieren. Sie muss jetzt den Pflegedienst die Medivergabe selber bezahlen. Hat sie da nicht die Möglichkeit auf eine Befreiung? Da flattern regelmäßig Rechnungen ins Haus.

Viele Grüße

Barbara

Moin Barbara,
ob nun Stief- oder Adoptivmutter, sie hat sich um Dich gekümmert. Nun ist es halt umgekehrt.

Also aus meiner Sicht hat sie eine Befreiung, das mußt Du aber mit dem Arzt klären. Die Medikamentenbefreiung durch die Krankenkasse und dann die Befreiung der Leute, die sie verabreichen.

LG Sylvia

Moin Barbara

ich dachte, wenn ein Kind adoptiert wird, ist die Adoptivmutter ja auch die "Stiefmutter", weil eben nicht die leibliche....gut, wie Sylvia sagt, ist das ja auch egal.

Es wird schwierig werden - einerseits willst du nicht, dass sie ins Heim kommt, andererseits kannst du dich - verständlicherweise - nicht ständig um sie kümmern, glaubst aber, dass sie alleine nicht zurecht kommt. Es KÖNNTE schon sein, dass es von Amts wegen negativ ausgelegt wird, was damals passiert ist, denn zumindest da wäre die Möglichkeit gewesen, sie zwar nicht ins Heim einweisen zu lassen, aber bereits Hilfe zu beantragen.

Wie gesagt: Hilfe von außen kann es jetzt nur geben, wenn sie selbst zustimmt - und eine Pflegestufe wirst du in ihrem jetzigen Zustand vermutlich nicht erhalten.

Was die Befreiung der Medikamente betrifft: Da kommt es darauf an, ob die Krankheit deiner Adoptivmutter als chronisch anerkannt wird - und dazu müsste sie ja erstmal festgestellt werden - weiß jetzt nicht genau, ob das bereits ärztlich abgeklärt ist.
Wenn das der Fall ist, kann sie entweder einen best. Beitrag im voraus bezahlen, den Rest macht die Kasse - oder aber sie hat einen "Regelbeitrag" von x-Euro, muss die Belege sammeln - und wenn sie darüber ist, übernimmt das dann die Kasse. Das ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich.

Was mir auffällt: Versuche, etwas "entspannter" an die Sache heranzugehen - klar ist es absolut verständlich, dass du wütend und sauer bist - aber das bringt dich - insbesonders bei den Ämtern - einfach nicht weiter. Im Gegenteil: Sie schalten dann auf stur - und sitzen fast immer am "längeren Hebel". Es ist wichtig, gerade was den Umgang mit solchen Ämtern und vor allem später den Ärzten, die die Pflegestufe bestimmen, angeht, äußerst "diplomatisch" und besonnen vorzugehen, so schwer es auch fällt.

Und auch deine Adoptivmutter verhält sich nicht so, um dich zu ärgern, sondern weil sie eben krank ist und es nicht besser weiß. Natürlich spielt auch die Vergangenheit und ihr Verhalten da eine Rolle - aber jetzt ist sie leider in einem Zustand, indem sie vermutlich gar nicht anders kann.

Liebe Grüße
Anja

Hallöchen ihr beide,

ja ich denke, da ist in der Vergangenheit auch einiges schief gelaufen auch zwecks Altersabsicherung etc. Ich werde mir demnächst auch ne Patientenverfügung erstellen lassen. Weiß gar nicht, wie das rechtlich dann aussieht und was es kostet. Da ich nicht viel Geld habe, denke ich wird es kaum was kosten. Möchte mich da auch irgendwie absichern, lebe allerdings alleine und habe sonst keinen Partner. Vor allen Dingen nehme ich das ihr sehr übel mit der Adoptionsgeschichte und seitdem ist die kurioserweise in ihrem Verhalten auch so. Die Ärzte stehen dahingehend auch vor einem Rätsel. Manchmal heißt es nur, sie ist nicht dement sondern trinkt auch zu wenig Flüssigkeit (darum war sie schon ein paar mal drin), andererseits steht im vorletzten Arztbrief Beginn einer dementiellen Erkrankung drin. Ich würde eher sagen, meine Mutter ist eine Frau mit 2 Gesichtern. Sie weiß genau was sie will und was sie nicht will und wenn es um ihre Finanzen geht, hat sie nen klaren Kopf. Die Ärzte stehen genau wie ich dahingehend etwas vor einem Rätsel. Allerdings hat sie auch seitdem sie das weiß mit der Adoption und nach dem Tod des Lebensgefährten angefangen zu trinken und das nicht grad wenig. Ob das Ganze damit auch noch ein Zusammenhang spielt, weiß ich nicht. Ich habe zwar dem Pflegedienst aufgetragen zu gucken, ob wieder Alkohol da ist, aber die machen das auch nicht direkt richtig. Alkohol und Tabletten da war die so Out of Order das könnt ihr nicht glauben, darum ist die ganze Sache letztes Jahr auch im Krankenhaus eskaliert. Das waren der Ärzte nach auch Entzugserscheinungen. Ich habe bei ihr zuhause ne Flasche Bier, ne Flasche starken Schnaps (fast ganz leer) und ne Flasche Wein halb leer gefunden. Jetzt werf ich ein verstärktes Auge drauf. Ich selber habe mir jetzt sogar therapeutische Hilfe geholt, das tut gut um das alles aufzuarbeiten, aber meine Mutter hat ja bis alles bestritten und wollte es mit der Adoption erst nicht zugeben, als ich sie damit damals konfrontiert habe. Gibt es nicht sowas auch wie eine gespaltene Persönlichkeit und wie macht sich das bemerkbar? Mit der Befreiung der Medikamente muss ich nochmal mit der Kasse telefonieren.

Danke für Eure Bemühungen und Entschuldigung, das ich hier immer so Romane schreibe...

Viele Grüße

Barbara

Liebe Barbara,
ich glaube da wird zuviel in einen Topf geworfen. Einfach mal den Facharzt fragen, ob es Demenz ist. Im übrigen habe auch diese Menschen klare Momente und man merkt es ihnen nicht an. Mein Hausarzt merkte es auch nicht gleich bei meinem Papa, der redete über Politik und die Umwelt, wie ein kleiner Professor.

Klar muß man verarbeiten, das man adoptiert ist, gut wenn Du dir Hilfe holst. Ich habe meine Probleme auch lang verdrängt und hatte auch immer viel um die Ohren, aber jetzt kann ich nicht mehr.

Gespaltene Persönlichkeit, denke das ist was ganz anderes hier mal ein Link:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,281307,00.html

Eine Patientenverfügung stellt der Arzt aus, die kostet nichts.

LG Sylvia

Hallo Barbara,
ich komme jetzt noch mit meinem Senf dazu. Ich geb allemal zu, es ist nicht einfach. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat der Arzt demente Züge festgestellt, dass hieße dann, Deine Mutter hat Demenz im "Anfangsstadium". In dem Fall ist vieles noch da, aber eben nicht mehr alles. Das Trinken ist bei fast allen alten Leuten ein Problem und schwer zu kontrollieren, ebenso das Essen.
Der Medizinische Dienst weiß, ich glaube, der kommt zur Feststellung der Pflegestufe, dass alte Leute "alles" noch können und selber tun. Da ist es schon wichtig, bei den Gesprächen dabei zu sein und ein Pflegeprotokoll fertig zu haben, in dem Du selber beschreibst, was Du alles tust. Ich hatte mir das Pflegeprotokoll bei Google rausgesucht, ausgedruckt und die Tätigkeiten angekreuzt. Das ist auch gut um zu wissen, ob man auf die erforderte Zeit kommt. Allerdings glaube ich, war da noch eine Regelung, dass Demenzerkrankte zumindest die Pflegestufe 1 bekommen.
Was den Streß angeht, kann ich den anderen nur zustimmen. Versetze Dich in die Lage Deiner Mutter, sei Dir immer im Klaren darüber, dass sie nichts dafür kann, sie hat keinen Einfluß auf ihr Verhalten. Mach Dir selbst keinen Streß. Übrigens, es bringt Dir gar nichts, wenn Du Dich über die Adoptionsgeschichte immer noch aufregst. Das ist nur zusätzliche Belastung. Sie wird nicht verstehen, warum Du darüber sauer bist. Wenn Du ihr helfen willst, setze Dich nicht unter Druck. Aber es sehr schwer, wenn Du Dich nebenbei weiterbilden willst. Das ist meiner Meinung nach zu viel auf einmal und nicht machbar. Kannst Du die Weiterbildung nicht erst mal auf Eis legen und hier alles regeln, bevor Du weiter machst?
Ich wünsche Dir weiterhin Stärke, Mut und Geduld.
Gertrud

Moin,
die Regelung das Demente die Pflegestufe 1 bekommen, gibt es hier in Niedersachsen nicht.
Meinem Papa wurde sie abgelehnt, da er selbstständig zur Toilette geht. Es liegt aber auch vieles an der Person, die diese Bogen oder besser gesagt alles in den Laptop tippt.
Ich hatte zusätzlich meinen Sohn dabei und jemand vom Pflegedienst, die auch Stellung nahmen.
Allerdings hab ich drum gekämpft die Pflegestufe zu bekommen. Mein letzter Satz war dann wohl ausschlaggebend: wenn ich sie nicht erhalte, wird sich der Seniorenstift drum kümmern, da mein Papa dort Aug. einziehen wollte.

Viel Erfolg und auch Glück. Sei stark und laß alle Dinge hinter Dir und Ruhen.

Hier mal ein Link Patientenverfügung:

http://www.patientenverfuegung.de/vollmachten-und-formulare

LG Sylvia

Ebenfalls moin,

nein, auch bei uns in Rhl.-Pfalz gibt es eine solche Regelung, dass Demenzkranke mind. Pflegestufe 1 erhalten, keineswegs. Eher das Gegenteil: Sogar bei meiner Mutter, die ja nun alleine ganz und gar nicht mehr zuhause klar gekommen wäre und bereits einige Zeit im Heim war, mussten wir kämpfen, um überhaupt die 1 zu erhalten.

Es geht wirklich einzig um die Stunden, die zur Pflege aufgebracht werden muss. Es interessiert NICHT, ob der Kranke die Heizung aufdreht oder nicht, den Wecker nicht lesen kann oder noch allein einkaufen geht. Das hat die "DAme" vom Dienst herzlich wenig interessiert.

Da geht es einzig um Waschen, Kämmen, Aufstehen, Anziehen, Toilettengang, Essen und Trinken. Wird DAS noch alleine und ohne große Hilfe bewerkstelligt, kann man fast davon ausgehen, dass keine Pflegestufe gewährt wird.

Lieben gruß
Anja

Hallöchen,

danke für die hilfreichen Antworten. Ich habe schon gemerkt, das man hier in Deutschland für einiges kämpfen muss...Das macht mich auch schon immer richtig sauer. Es ist nur nicht, das ich mit dem Arbeitsamt grad kämpfe um eine vernünftige Umschulung durchzubringen, nein das ganze Drumherum mit dem Papierkram. Meine eine Freundin macht das gleiche durch und wenn die Mütter sich noch querstellen, dann wird es schwer. Inwieweit ist das denn relevant auch von der Schwerbehinderung aus? Sie ist seit dem Oberschenkelhalsbruch gehbehindert und wie wird Demenz bei einem Schwerbehindertenausweis eigentlich anerkannt?

Das Dumme ist nur, das ich mich ja nun nachdem lange nix gewesen ist, mich unbedingt weiterbilden möchte und da ich schon Mitte 30 bin nicht noch länger warten, bis ich mal das Abitur fertig habe. Ich habe gemerkt, wenn man älter wird, festigt sich auch die Einstellung zur Lebenssituation und zum Beruf. Das Problem ist auch nur dabei, wenn ich ne Umschulung beginne, kann ich schlecht Muttern um 10 Uhr anrufen. Es stört mich sowieso immer, weil sie sagt, ruf mich morgens um 10 Uhr an, weil sie dann oftmals sich wieder hinlegt und schläft, auch wenn die Diakonie gegen 8 Uhr schon da ist. Gesundheitliche Probleme hab ich jetzt auch schon davon getragen und mein Hausarzt hat mir auch gesagt, ich soll Stress vermeiden, sonst kann ich nochmal nen Herzinfarkt bekommen, also muss ich ne Stufe runterschalten.

Das mit der Heizung aufdrehen hab ich jedesmal wenn ich komme bei ihr. Da knallt die auf 5 (höchste Stufe) auf und ich kriege fast kaum Luft, weil die so stickig ist die Bude, das ich meine tot umfallen zu können. In die Dusche geht sie schon lange nicht mehr, aber weigert sich da auch, das ihr der Pflegedienst hilft. Haben solche Leute eigentlich Angst vor Wasser? Jetzt hat sie wenigstens von alleine eingesehen, das es doch besser ist mit Essen auf Rädern, weil das ne Nachbarin von ihr auch hat und ist damit sehr zufrieden. Das wäre schon mal eine Erleichterung sein. Also was ihr damaliges Englisch angebelangt da kann ich sie auch alles fragen, weil das ja damals in der Schule gewesen ist und sie kommt dann manchmal auch mit englischen Sätzen am Telefon an und übt mit mir, wenn ich nen Hänger habe. Das will mir eben solche Dinge nicht im Kopf oder rechnet mir noch das große Einmaleins vor, was ich echt nicht kann, da ich mit Mathe kämpfe. So nun will ich heute erst mal den Termin beim Arbeitsamt wahrnehmen, da muss ich auch für die Umschulung kämpfen. Mal sehen, ob das wenigstens hinhaut. Die stellen sich da auch oftmals quer.

Viele Grüße

Barbara

Moin Barbara,
welcher Mensch hat keinen Streß, ich denke doch mal wir alle. Manchen machen wir uns auch selber. Das Streß nicht gut für die Gesundheit ist, ist auch klar. Mein Hausarzt sagte auch vorsicht, da vorbelastet durch meine Eltern - Schlaganfall und Herzinfarkt.
Aber mir war in diesen Situationen mein Papa am wichtigsten.

Lies einfach mal etwas über Demenz. Sie mögen oft kein kaltes Wasser. Auch frieren sie sehr leicht. Du mußt Dich mehr informieren.

Auch das mit dem Oberschenkelhalsbruch und Dement, geh einfach mal zur Krankenkasse.

LG Sylvia

Hallöchen Sylvia,

werde das mit der Kasse noch abklären und werde mir mal einiges an Fachlektüre über Demenz ausleihen. Da ich ehe nebenbei das Abitur mache, hab ich dahingehend ja noch ein bisschen Fachwissen mehr inpetto. Im Übrigen bin ich auch heute etwas erleichtert. Das Gespräch war zu meine Überraschung beim Arbeitsamt positiv verlaufen und ich kriege die Umschulung. Ich muss dann noch mal mit dem Pflegedienst sprechen, weil ich ja dann erst am Nachmittag wieder erreichbar sein werde, wenn mal was ist. Beginn wäre dann im September. Ja ich denke auch ich hatte in letzter Zeit viel Stress um die Ohren und hatte auch abends immer Herzrasen und auch einen schnelleren Puls gehabt. Ich entspanne mich gerne bei schöner Musik mit Kopfhörer auf den Ohren - dann hör ich nix mehr - hab dann Ruhe oder nehme auch ein Entspannungsbad - mach ich auch gleich.

Es ist in letzter Zeit auch vorgekommen, das ich mich am Nachmittag mal einfach aufs Ohr gehauen habe und habe mal ne Stunde geschlafen. Danach ging es mir direkt wieder besser, aber ich schlafe abends dafür schlechter ein. :|

Aber vielleicht ändert sich das ja, wenn ich erst mal wieder einen geregelten Tagesablauf mit der Umschulung finde. So nun will ich mal nach meiner Badewanne schauen und kann dann relaxen. Die hat mir auch gesagt, im Hauswirtschaftsbereich hätte ich auf jeden Fall eine bessere Chance auf Dauer einen guten Arbeitsplatz zu finden und hocharbeiten kann man sich ja da auch noch laut Internet. Da geht es mir auch wieder besser und ich hab eine Belastung weniger. Ist jetzt nur noch der Papierkram der zu bewältigen ist.

Viele Grüße

Barbara

Liebe Barbara,
dann plansch mal schön und bau den Streß ab.

Für Deinen Weg alles Gute und das alles so klappt, wie Du es Dir vorstellst.

LG Sylvia

Hallo,

ich habe grad von der Schule telefonisch erfahren, das die Hauswirtschafterin noch ausgeweitet wird zur Schwesternpflegehelferin. Da werde ich wohl sicher wohl noch einiges über die Erkrankung legen. Medizin und Hauswirtschaft zusammen, da komm ich doch ein Stück näher in die richtige Richtung und kann mich dann locker weiter fortbilden. Das die immer das mit der Zertifizierung so lange brauchen usw. Da werde ich mir dann schön mal Infos geben lassen, die wissen sicher auch einiges darüber, da ich mich sowieso mit für Medizin interessiere.

Grüße Barbara

Hallo,
Wochenende ist vorbei, und ich weiß auch noch was zum Thema.
Meine Mutter meinte immer, sie würde sich ja nicht mehr schmutzig machen, wozu muß sie sich dann waschen? Ich hab dann nur auf saubere Wäsche bestanden und darauf geachtet, dass sie nicht riecht. Einmal hab ich sie aber doch geschockt. Saubermachen in ihrem Zimmer war immer schwierig und ihr selbst auch unangenehm. Also hab ich ihr Zimmer mal eine Weile nicht angerührt. 2 Wochen hab ich durchgehalten, dann hab ich sie mit in ihr Zimmer genommen und ihr sehr viel Staub, rund um ihr Bett, gezeigt. Ihr war das nicht aufgefallen. Sie war wirklich geschockt, weil nur ihr Bett betroffen war. Hautstaub... Abgestorbene Hautzellen, die abfallen, wenn man sich nicht wäscht, kann man das eben sehen, hab ich erklärt. Den Tag hab ich sie schneller in der Wanne gehabt als jemals zuvor. Am Abend war alles vergessen, da Zimmer sauber, Mama sauber (für die nächsten 2 Wochen, seufz!) Man muß wirklich über den eigenen Schatten springen.
Das mit der Pflegestufe, weiß ich nicht hundertprozentig, weil meine Mutter der Hygiene nicht mehr selber klar kam, als wir sie beantragten.
Wir mußten ihr alles bereitstellen und dabeibleiben. Haarekämmen war kein Problem, aber waschen und Zähne putzen, Wäschewechsel usw. Ihre Demenz war schon ziemlich fortgeschritten...
Lieben Gruß
Gertrud

Möchte auch kurz schildern, wie wir die Pflegestufe 1 nach zweimaliger Ablehnung, erste sogar ohne MD Begutachtung, bekommen haben.

Wir haben eine mobilen Pflegedienst eines ortsansässigen Pflegeheims in Anspruch genommen und mit deren Hilfe dann die Anträge formuliert. Diese Leute sind vom Fach und können den einen oder anderen wertvollen Tip geben.

Richtig Henning, das hab ich auch gemacht. Man bekommt soviele nette Tipps von lieben Menschen.

LG Sylvia