Hallo ihr lieben,
auch wenn ich euch nicht kenne tut es gut eine Möglichkeit zu haben mal ein paar Sorgen und Gedanken loszuwerden. Also schonmal danke fürs Zuhören!
Mein Vater ist vor einiger Zeit an Demenz erkrankt und hat (soweit ich weiß) Pflegestufe 1. Er ist erst 65 was das Ganze nicht besser macht, ganz im Gegenteil.
Er ist dementsprechend Rentner und hauptsächlich zu Hause, wobei meine Mutter bislang versucht ihn so gut es geht selbst zu pflegen, doch ich sehe einfach, dass sie an ihre Grenzen kommt und dass das so nicht mehr länger geht. Sie arbeitet noch und ist täglich um 12.30uhr zu Hause, um mit ihm zu Mittag zu essen und den Rest des Tages zu verbringen, wobei das sehr eintönig ist, da er zu kaum etwas Lust hat (er kann sich für nichts begeistern, keine Musik, kein Sport, kein Lesen; ganz anders als er früher war) gerne schläft und sich leider kaum noch artikulieren kann (er macht zwar eine Sprachtherapie, aber ob es was bringt ist fraglich).
Am schlimmsten ist aber diese Inkontinenz, wenn man es als solche bezeichnen kann. Er hat ständig das Gefühl zur Toilette zu müssen (laut Arzt ist aber eigentlich alles ok) und weiß dann nicht wie es geht, ob sitzen/stehen, wie rum er sich stellen muss, usw., sodass meine Mutter ihm immer helfen muss. Dies führt dazu, dass sie auch kaum noch irgendwohin gehen, weil meine Mutter ja schlecht überall mit auf Toilette gehen kann.
Heute ist es zum ersten Mal passiert, dass er, während sie im Büro war, auf den Teppich .... hat. Meine Mutter war so schockiert und hat am Telefon geweint, als sie es mir erzählt hat. Er hat auch geweint, weil er sich so geschämt hat.In seiner Situation kann man ihm da ja keine Vorwürfe machen, er weiß es ja nicht besser.
Sie würde ihn gerne auch mal in eine Tagespflege geben bzw. dass sich jemand vormittags um ihn kümmert während sie arbeitet oder sie auch nach Monaten mal 1-2 Stunden für sich hat, doch bei all den Pflegeenrichtungen wo sie war, sagte man ihr er würde dort nicht hinpassen, weil er zu jung wäre, alle anderen in der Tagespflege wären zwischen 75-90. Und wurde weggeschickt.
Was nun? Welche Möglichkeiten gibt es? Ich möchte nicht mit ansehen wie meine Mutter darunter leidet, weil sie mit der Zeit auch überfordert ist und auch mal wieder unter Leute muss. Sie ist ja zu jung ,um ihren ganzen Alltag zu Hause zu verbringen und nur mit ihm zur Toilette zu gehen bzw. nachts alle 2 Stunden aufzustehen, weil er nicht weiß wie spät es ist und durch die Wohnung irrt. Das hat ja keiner verdient und kann ja auch nicht gut für ihre Gesundheit sein.
Habt ihr Ideen? Wäre für jede Info dankbar, denn ich weiß leider nicht weiter welche Möglichkeiten man da hat.
Bin selbst 28 und berufstätig, versuche aber so oft es geht meine Mutter zu unterstützen. Nur leider geht das nicht immer.
Ganz liebe Grüße an euch alle