Liebe Aphrodite, liebe alle anderen
ich habe mal ganz kurz in deiner Vorstellung gelesen und gesehen, dass sich unsere "Herausforderungen" wohl ziemlich ähneln...
Ich vermute bei meiner Mutter ebenfalls eine vaskuläre Demenz - auch wenn das von keinem Arzt bisher geäußert wurde.
Aber wenn ich den Begriff "Leukenzephalopathie" (der im Attest steht) im Internet nachschlage = krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz, dann denke ich, dass das doch zwangsläufig auf eine Demenz hinausläuft.
Vor dem Schlaganfall 2013 war meine Mutter noch recht fit, wenn auch immer schon im sozialen Bereich "seltsam".
Einige Zeit danach ging es auch noch. Aber ich denke, in Kombination mit dem Alkoholmißbrauch ging es dann abwärts.
Wenn ich mal ganz ehrlich bin: ich habe derzeit eigentlich überhaupt kein Bedürfnis, meine Mutter zu sehen. Sie zu treffen, war immer schon belastend, die jetzige Situation macht es keinesfalls besser. Am Anfang ihres Aufenthaltes im Pflegeheim war ich öfter dort, jetzt gehe ich nur einmal die Woche hin. Ich bringe dann Sachen, die sie braucht, kümmere mich um die Wäsche, weil das noch nicht so läuft.
Da sie manchmal mehrfach am Tag anruft, gehe ich oft nicht direkt dran, sondern höre erstmal die Mailbox ab und entscheide dann, ob ich zurückrufe. Gestern war wieder mal ein "verdauungsmäßiger" Notfall (das möchte ich nicht weiter erläutern...) und ich musste die Station anrufen, weil ihr Notknopf nicht funktionierte. Sie sprach mir das auf die Mailbox und ich hörte dann noch am Schluss ihrer Nachricht, dass sie jemanden mit "Du bist ein ARSCH!" anschrie!
Erst dachte ich schon, sie meinte mich...dann kam bei meinem Rückruf heraus, dass sie ihre Zimmernachbarin meinte, die sie um Hilfe gebeten hatte - die aber, warum auch immer, nicht in der Lage war, die Pflegerin zu rufen.
So geht das in einem fort...
Heute sprach sie auf die Mailbox, dass ich die Miete weiterhin wie immer überweisen solle, da sie vorhätte, wenn sie wieder im gleichen Zustand wie vor ihrem Sturz wäre, wieder nach Hause zu gehen.
Ich sehe das nicht, dass das gelingen wird.
Mal davon abgesehen, dass das Sozialamt nicht gleichzeitig Pflegeheim UND Wohnung finanzieren wird...
Ich denke Tag für Tag jetzt darüber nach, mich ans Amtsgericht zu wenden und eine Betreuung zu beantragen.
Ich weiss, dass das so schnell nicht durchgeführt wird - aber mir bleibt wohl letztendlich keine andere Wahl.
Danke auf jeden Fall für eure vielen Antworten, es hilft, wenn man nicht alleine ist mit seinen Sorgen
Mollchen