Es hat sich sehr viel getan bei uns. Wer meine alten Beiträge kennt, weiß, daß es um meine mutter geht.
Sie wohnt jetzt in einer kleinen wohnung in einer Seniorenresidenz, also betreutes wohnen. in ein altenheim wollte sie nicht.
Der umzug war eine katastrophe, aber es mußte sein.
Am ende hat sie in ihrer wohnung dinge gedreht, die wir nicht mehr verantworten konnten.
Sie hat z. b geld abgehoben und zuhause versteckt und dann behauptet, ihre einzige freundin hat es ihr geklaut, was aber nicht der fall war. dann hat sie essen versteckt. ich bin zu ihr nach hause gekommen und wunderte mich, was in der küche so stinkt
sie hatte im küchenschrank fleisch im hintersten winkel versteckt, da krabbelten schon würmer rum. sie meinte dann nur, sie war das nicht.
Wir haben uns den mund fusselig geredet..... bis sie endlich eingesehen hat, daß es besser ist, in eine kleinere wohnung zu ziehen. nur leider war die einzige wohnung weiter weg, 30 km einfach von mir. meine jüngere schwester wohnt auch in diesem ort und meinte dann, sie nimmt das pflegegeld und kümmert sich dafür um unsere mutter. wir waren einverstanden. ich kann schlecht jeden tag die 60 km fahren, das geht finanziell schon gar nicht
Einmal die woche hab ich sie aber besucht und ihr auch geholfen oder bin mit ihr einkaufen gefahren.
sie wohnt seit dezember dort, also jetzt ein halbes Jahr und sie jammert....... sie jammert die ganze zeit, weil sie sich mit keinem nachbarn versteht. sie fängt mit jedem streit an und läßt sich da aber auch nix sagen. das liebste wäre ich, ick käme alle zwei tage, was aber nicht drin ist. so gerhe ich das möchte, es geht nicht !!
Diese woche dann der Super-Gau: Mein schwiegervater ist plötzlich gestorben, so daß mein mann einiges zu erledigen hatte.
Als meine mutter das mitbekommen hat, drehte sie am rad, weil sie mal NICHT im mittelpunkt stand. da rief sie einen tag vor der beerdogung an, sie sei ja so krank und ich soll kommen und sie ins krankenhaus fahren. ich hatte aber kein auto zuhause, mein mann war mit seiner mutter unterwegs, behördengänge. Da ist sie ausgetickt
Ich hatte bis gerade eben keinen kontakt diese woche zu ihr. vorhin dann rief sie an und machte mich zur sau, sie war zwei tage im krankenhaus und ich hab mich nicht gekümmert, was sie doch schon alles für mich getan hat, ich sei undankbar und bösartig.
ich hab so ruhig wie möglich reagiert, aber bestimmt !
da hat sie einfach aufgelegt.
Sie war wegen einer Blasenentzündung im Krankenhaus, also nix lebensbedrohliches. Unangenehm ja, aber nichts schlimmes.
Jetzt rief mich vor einer halben stunde meine schwester an, daß meine mutter ihren selbstmord angekündigt hat. sie wohnt im dritten stock und will aus dem fenster springen. sie sagte zu meiner schwester, Da wir ja diese woche eh schon eine beerdigung hatten, haben wir da ja übrung drin. ich fass es nicht
ich war vorhin total fertig, bis meine schwester nochmal angerufen hat und meinte, meine mutter hat jetzt eine tablette genommen und geht ins bett. sie wußte das mit dem Selbstmord wohl gar nicht mehr.
Aber was kann man da jetzt machen???? ich hab angst, daß sie es irgendwann wirklich macht
die möglichkeit besteht durchaus. die fenster lassen sich öffnen. was würdet ihr machen?
Es ist NUR betreutes wohnen, kein altenheim. das heißt, sie leben in einer eigenen wohnung und sind für sich selber zuständig. es kommt nur dreimal am tag jemand, um nach den medikamenten zu gucken und insulin zu spritzen.und jede wohnung hat notfallknöpfe, das wars.
Kann man das noch verantworten? ich bin jetzt echt soweit, daß ich sag, sie muß in ein altenheim und braucht feste betreuung.
ich schreib auch mal stichpunktartig, wie weit die demenz schon ist:
- Sie ruft dauernd bei mir an und fragt nach meiner adresse und telefonnummer, die sie sich dann aufschreibt, aber kurz drauf nix mehr davon weiß
- sie fragt mich dauernd, wieviel kinder ich hab
- sie weiß meinen namen und den namen meiner kinder nicht mehr
- sie fragt wo sie wohnt
- sie "verliert" dinge, und keiner weiß wo sie abgeblieben sind (brillen, fernbedienung, kleidung)
- sie geht einfach in die gärten der nachbarschaft und pflückt blumen, die nachbarn freuen sich da natürlich nicht drüber
- sie ruft mitten in der nacht an und weiß die uhrzeit nicht
- sie verwechselt die waschmaschinen (sie haben einen waschraum auf jeder etage)
- sie ruft an, weil sie z. b. milch braucht und wenn ich dann komm, stehen 10 l im kühlschrank
Ich könnte so weitermachen, aber es reicht.... ein neurologe wurde bisher noch nicht besucht, weil sie das nicht zuläßt
Ich weiß jetzt nicht wie ernst ich die situation mit dem suizid nehmen soll. WAS kann man da unternehmen?
Morgen weiß sie sicher nix mehr davon