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Humblebee13 Gast
| Thema: Alltag mit Pseudodemenz So 07 Jun 2015, 21:34 © Humblebee13 | |
| Hallo zusammen, hoffentlich bin ich hier richtig, da ich keine "richtige" Demenz habe, die Symptome aber ähnlich sind. Ich bin 23 und habe Pseudodemenz, also eine Dmenz die heilbar ist. So habe ich das jedenfalls verstanden. Da ich seit 5 Jahren an chronischen (täglichen) Kopfschmerzen leide, hat sich dieser Zustand irgendwann eingeschlichen. Ich habe schon länger mehr oder weniger große Probleme im Beruf, der Alltag ist, bis auf ein paar Schwierigkeiten, kein großes Thema. Im Beruf hingegen hab ich richtigen Leistungsdruck, den ich einfach nicht erfüllen kann, da ich auch gelerntes wieder vergesse bzw. nicht richtig aufnehmen kann. Jetzt hab ich mir überlegt mit meinem Chef zu sprechen und ihn aufzuklären, da er sich immer über meine Arbeit beschwert. Er ist in dieser Sache aber komisch, ich war letztens z.B 3 Wochen in einer stationären Vorsogemaßnahme und als ich gegangen bin, hat er mich richtig angeschrien usw... Auf der Kur hab ich mit einigen anderen Patienten gesprochen, die gemeint haben, dass ich mich krankschreiben lassen soll aber dabei hab ich erstens ein schlechtes Gewissen, zweitens brauche ich noch 2 Monate Berufserfahrung, damit ich die Voraussetzung für eine Weiterbildungsmaßnahme habe und drittens bin ich mir nicht sicher ob das überhaupt ein richtiger Grund ist, sich krankschreiben zu lassen, da ich bis jetzt auch gearbeitet habe. Ich befürchte, dass mich mein Chef sofort kündigt, wenn ich ihm das sage und zwar wegen: Krankheitsbedingte Leistungsminderung: Die Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers ist dauerhaft mindestens um ein Drittel reduziert und eine Stundenreduzierung oder andere Beschäftigung ist nicht möglich. Und reduzierte Leistung ist ganz offensichtlich bei mir eingetreten. Habt ihr Tipps für mich? Danke |
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Beethoven Ist hier Zuhause
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| Thema: Alltag mit Pseudodemenz So 07 Jun 2015, 22:07 © Beethoven | |
| Hallo lieber Gast
habe mich erstmal über Pseudodemenz informiert, da ich das bis jetzt noch nicht kannte.
Meine Meinung ist, du solltest dich krankschreiben lassen. Du verspürst hohen Leistungsdruck auf Arbeit, merkst, daß du nicht alles bewältigen kannst. Wie willst du dabei gesund werden? Denk doch erst mal an deine Gesundheit. Du wirst von deinem Chef kein Dankeschön erhalten, wenn du dich für ihn kaputt gemacht hast.
Ich verstehe nicht, warum dein behandelnder Arzt dich nicht krank schreibt.
Liebe Grüße |
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Humblebee13 Gast
| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz So 07 Jun 2015, 23:45 © Humblebee13 | |
| Hallo Beethoven, danke für die schnelle Antwort und deinen Rat. Das mit der Pseudodemenz hat sich erst während der stationären Maßnahme (Kopfschmerz-Klinik) heraus gestellt. Davor wusste keiner so recht, was los ist. Von der Klinik hieß es, ich brauche einen geregelten Tagesablauf, den ich durch die Arbeit habe (was ich für etwas absurd halte) Am Ende kam jedoch heraus; wer arbeitsfähig kommt, geht auch arbeitsfähig. Krankschreibungen von meinem Hausarzt hab ich bisher immer aus Schuldgefühlen gegenüber meinem Chef und den Kollegen abgelehnt. Mittlerweile denke ich ein wenig anders darüber. Ich hab zu den Kopfschmerzen und der Pseudodemenz noch ein chronisches Schmerzsyndrom (somatisch) aber bisher hab ichs immer durchgezogen, nur blieb mein Privatleben dabei etwas auf der Strecke. Viele Grüße |
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz So 07 Jun 2015, 23:56 © lucky | |
| Meine Schwester ist psychisch krank. Ihre Leistungsminderung auf der Arbeit ist sicherlich auch 20-30 %. Jahrelang hat sie sich das angetan, bis sie auf Ratschläge gehört und sich einen integrativen Arbeitsplatz gesucht hat.
Dort ist sie glücklich.
Drüber nachdenken würde ich auf jeden Fall. |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Mo 08 Jun 2015, 00:07 © Marie | |
| Liebe Humblebee, ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen: Wenn es sich um eine behandelbare Krankheit handelt, mußt Du krank geschrieben und behandelt werden. - Zitat :
- zweitens brauche ich noch 2 Monate Berufserfahrung, damit ich die Voraussetzung für eine Weiterbildungsmaßnahme habe und drittens bin ich mir nicht sicher ob das überhaupt ein richtiger Grund ist, sich krankschreiben zu lassen
Das verstehe ich jetzt wirklich nicht. Wenn Dein Kurzzeitgedächtnis ohnehin eingeschränkt ist, wie willst Du dann eine Weiterbildung absolvieren? - Zitat :
- da ich auch gelerntes wieder vergesse bzw. nicht richtig aufnehmen kann.
Warum sollte eine reduzierte Leistungsfähigkeit auf Grund einer Erkrankung kein Grund für eine Krankschreibung sein? Hier findest Du etwas zur Kündigung wegen Krankheit: http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Kuendigung_Krankheitsbedingt.html#tocitem9 So einfach wie Du glaubst ist das für den Arbeitgeber nicht. Ich wünsche Dir, daß Dir möglichst schnell geholfen werden kann. |
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Humblebee13 Gast
| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Mo 08 Jun 2015, 12:40 © Humblebee13 | |
| Hallo, danke für eure zwei Beiträge aber bitte "Lieber Humblebee" Ich habe so gesehen nur drei Möglichkeiten; 1. im alten Beruf bleiben (Handwerk) 2. Umschulung (Arbeitsamt hat mir Hausmeister vorgeschlagen...) 3. Weiterbildung Da ich damals mein Abi verkackt habe, will ich wenigstens die Fachhoschulreife um evtl. zu studieren. Die bekomme ich nach 2 Jahren durch die Weiterbildung. Wie ich das allerdings schaffen soll, weiß ich bis jetzt selbst nicht und das bereitet mir auch gewisse Sorgen. Allerdings hab ich noch gut ein halbes Jahr Zeit um das in den Griff zu kriegen (Physiotherapie & Psychotherapie). Leider ist auch das Langzeitgedächtnis betroffen und ich frage mich oft wer ich eigentlich bin. Jedenfalls habe ich nachher einen Arzttermin, mal sehen wie es dann weiter geht. PS: kennt einer von euch zufällig ein gutes Gedächtnistraining? Viele Grüße! |
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Mo 08 Jun 2015, 14:06 © lucky | |
| Lass Dich krankschreiben.
Und lass Dich gut (ruhig auch stationär) behandeln.
In der Therapie ist auch Gedächtnistraining dabei. Glaube ich bestimmt.
Pfeif auf den Chef. |
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kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Mo 08 Jun 2015, 15:29 © kurt | |
| Hallo,
als erstes einen Antrag auf "Festellung der Behinderung" stellen, damit besteht vorläufig Kündigungsschutz. Wenn der Antrag positiv beschieden wurde dann wurde damit schon mal eine krankheitsbedingte Einschränkung bestätigt.
Hat der Betrieb eine Behindertenvertretung so besteht die Möglichkeit sich dort beraten zu lassen.
Weil eine krankheitsbedingte Einschränkung vorhanden ist bleibt nichts anders übrig diese ernst zu nehmen und bei der Zukunftsgestaltung mit einzuplanen.
Hierzu dienst ein Behindertenausweis als Nachweis einer vorhandenen Einschränkung. |
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lucky Ist hier Zuhause
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lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Mo 08 Jun 2015, 17:00 © lucky | |
| Meine Schwester hat für ihre Krankheit 60 % bekommen. Nach Widerspruch. Erst wollten sie ihr nur 40 % geben, damit hätte sie aber keine Arbeit bekommen. |
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Lola Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Alltag mit Pseudodemenz Do 11 Jun 2015, 21:45 © Lola | |
| Du solltest dich dringend in einer Psychiatrischen Fachambulanz oder Fachklinik vorstellen. Eine Preudodemenz geht oft mit einer Depression einher. Also liegt es nahe, abzuklären, ob du eine Depression hast und ggf diese behandeln zu lassen. Dann sollte sich auch die Pseudodemenz zurückbilden.
Du musst in wirklich erfahrend Hände, ich würde dir eine Uniklinik empfehlen.
Bleib am Ball, du bist so jung, das Leben liegt vor dir! Gib keine Ruhe, bis die Ursache gefunden ist. Wenn du das selber nicht schaffst, alles zu organisieren, dann such dir jemanden, der das für dich übernimmt. Notfalls beantrage selber einen gesetzlichen Betreuer, der das dann macht. Idealer Weise findest du aber einen Angehörigen oder Freund.
Alles Gute! |
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