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| Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie | |
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nettal Neu im Forum
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| Thema: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Mi 24 Sep 2014, 13:08 © nettal | |
| Hallo ihr!
Ich bin neu hier und möcht euch nun meine Geschichte erzählen.
Vor fast genau 2 Jahren hatte mein Schwiegervater einen Herzinfarkt. Bei dem Spitalsaufenthalt wurde eine dementielle Entwicklung festgestellt, die aber so nicht weiter abgeklärt wurde. Kurze Zeit später kam ein Schlaganfall dazu und während er noch in stationärer Behandlung deswegen war, folgte ein Hirnschlag. Nun ist es so, dass er seine rechte Körperhälfte nicht mehr wirklich bewegen kann. Er zieht das Bein nach, kann mit der Hand nichts mehr halten, usw. Auch bei diesem Aufenthalt in einem anderen Krankenhaus wurde die Diagnose Demenz gestellt und er wurde in die Landesnervenklinik überwiesen in die Demenzambulanz, bei der er jedoch bis heute nicht war. Möchte trotz seiner Einschränkungen auf nichts verzichten und trotzdem der Arzt ihm gesagt hatte, dass er nicht mehr Autofahren darf, setzt er sich regelmäßig hinters Steuer. Gott sei Dank ist bisher noch nichts passiert. Redet ihm jemand dagegen, führt das immer zu einem handfesten Streit. War er früher schon sehr jähzornig, stur und sehr streitlustig, so kommt jetzt ein Verfolgungswahn dazu. Die Leidtragende ist meine Schwiegermutter, die keine Sekunde mehr Ruhe hat und eigentlich nur mehr seine Putzfrau und Krankenschwester ist. Immerhin wolle sie ja nur sein Haus, sein Geld und ihn ins Heim abschieben. Das ist seine Meinung und davon lässt er sich nicht abbringen. An Allem ist sie schuld, auch daran dass sich seine "Freunde" distanziert haben, weil sie will ihn ja nur von der Aussenwelt fernhalten will.
Im Haus meiner Schwiegereltern befinden sich 2 Geschäftslokale, wobei eines davon von meinem Mann in Verwendung ist, da er sich zu Jahresanfang nebenbei selbstständig gemacht hat. Weil diese Selbstständigkeit aber noch nicht genug abwirft, hat er mit seiner Mutter vereinbart, die ersten 3 Jahre keine Miete zu bezahlen. Dem Schwiegervater passt das aber ganz und gar nicht und jedes Mal wenn er meinen Mann zu Gesicht bekommt, fängt die gleiche Leier wieder an, wann er denn endlich Miete zahlen würde. Letzte Woche ist das Ganze dann eskaliert. Mein Mann hatte einen sehr anstrengenden Tag und abends kam dann Schwiegervater in die Praxis und fing an ihn als Versager und Schlimmeres zu beschimpfen. Es war so schlimm, dass mein Mann nach Hause gekommen ist und einfach nur mehr geheult hat. Er hatte nie das Beste Verhältnis zu seinem Vater, aber das war der Gipfel. Vor Allem muss man dazu sagen, dass die beiden Schwestern meines Mannes sich schon vor Jahren von der Familie distanziert haben und nur kommen wenn sie etwas brauchen. Dies will aber der Schwiegervater immer noch nicht einsehen und fordert meinen Mann regelmäßig auf sich zu verziehen weil seine 2 Töchter seien doch viel besser. Sie helfen aber nicht, sondern machen ihrer Mutter Vorwürfe, warum sie den Vater nicht vor 20 Jahren schon verlassen hat. Alles an Organisatorischem oder Handwerklichem, bei dem sich die Schwiegermutter nicht alleine drüber traut, bleibt an meinem Mann hängen und er macht das natürlich für seine Mutter. Ich persönlich mag schon gar nicht mehr mitfahren, obwohl ich meine Schwiegermutter wirklich mag und sie mir unendlich leid tut, dass sie das alles ertragen muss, aber ich hab Angst, dass mir irgendwann der Kragen platzt und ich etwas unüberlegtes sage.
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten uns Allen das Leben ein wenig zu erleichtern? Ich wäre froh über jeden Ratschlag!
Liebe Grüße |
| | | Lena Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Mi 24 Sep 2014, 16:22 © Lena | |
| Puh, liebe nettal, da ist einiges im argen bei euch. Vielleicht solltet ihr mal alle Abstand nehmen von ihm, auch deine Schwiegermutter. Ihn alles alleine machen lassen, damit er sieht, das er es nicht kann. Oft müssen Menschen...ganz unten sein, um es zu verstehen. Deine Schwiegermutter hält das auch so sicherlich nicht auf Dauer aus. Könnt ihr nicht einen Pflegedienst bauftragen, gewisse Dinge zu übernehmen? Ich kann es nicht beurteieln, was der Schwie.vater noch alles kann. Auf jeden Fall sollte sich deine Schwie.mutter das nicht gefallen lassen, das er so mit ihr umgeht. Habt ihr eine Regelung getroffen in Sachen Betreuung, Vorrsorgevollmacht? Leider kann ich dir auch keinen Rat geben zum Thema Auto fahren. Das Problem haben leider viele hier, diese Uneinsichtigkeit. Vielleicht haben die anderen bessere Ideen. Ich wünsche euch viel Erfolg.
Liebe Grüße Lena. |
| | | nettal Neu im Forum
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| | | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Mi 24 Sep 2014, 22:09 © Rita | |
| Liebe Nettal,
das ist wirklich nicht einfach, ich habe selber so einen sturen Vater, der eh alles besser weiss und der, genau wie dein Schwiegervater, der Meinung ist alle wollen ihm nur Böses und jeder ist hinter seinem Geld her und will ihn raus ekeln.
Es eskalierte auch bei uns ganz böse, ich musste 2 x die Polizei holen. Hat alles nichts gebracht. Damals hiess es noch dem Vater geht's gut, der hat nix. Mittlerweilen ist's so dass ich nach dem letzten Eklat nichts mehr tue, ich habe alles meiner Schwester überlassen, weil ich die Böse bin und er seither nicht mehr mit mir redet.
Ein Rezept hab ich da leider auch nicht. Deine Schwiegermutter tut mir da so leid, sie muss ihn ja jeden Tag aushalten. Deinem Mann geht's dabei auch nicht gut, wenn der Vater da jederzeit rein platzt und Unruhe stiftet. Am Besten wäre natürlich wenn der Vater Tagsüber beschäftigt wäre. Mama (die hat Demenz) haben wir damals in die Tagespflege gegeben, so hatte sie Ruhe vor Papa, und Papa hatte Zeit für sich. Es gefiel ihr gut, aber dein Schwiegervater wird da nie hin zu bringen sein. Somit hat seine Frau nie Ruhe, kann sich nie entspannen.
Wirklich keine leichte Sache.
Habt ihr mit dem Arzt vom Schwiegervater gesprochen? Manchmal hilft es wenn die Aerzte was "verordnen". Manchmal muss man bisschen schummeln und lügen, das ist nicht weiter schlimm.
Mit Autofahren : bei uns muss man ab 72 alle 2 Jahre zum Hausarzt zum Test, und letztes Mal ist Vater durch gefallen und sie haben ihm den Führerschein ab genommen. Wie ist's beim Schwiegervater, hat er den Führerschein noch? Wenn ja, so müsste ihm der vom Amt unbedingt weg genommen werden, und ihm verboten werden Auto zu fahren. Solagen es nur heisst er solle nicht mehr fahren, wird er's trotzdem tun. Es hilft vielleicht wenn die Behörden ihm den Schein ab nehmen.
Eine Patentlösung habe ich dir leider auch nicht, hatte ja für mich selber nicht mal eine. Aber mit der Distanz zum Vater lebt es sich dann doch etwas einfacher, es war nicht mehr aus zu halten.
Ich hoffe ihr findet einen Weg. Achja : die Alzheimer Stiftung ist immer eine gute Anlaufstelle. Die haben oft guten Rat (auch wenn der Schwiegervater kein Alzheimer hat, aber Demenz hat er ja, und da sind die die richtigen). Vielleicht mal dort nachfragen, die können dir sicher Landesspezifisch einen guten Rat geben.
Ich hab damals auch überall nach gefragt, und viele gute Ratschläge erhalten. Hat viel geholfen. Dann hab ich das Forum gefunden und noch mehr Hilfe erhalten, das war echt toll.
Rita |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 08:04 © nettal | |
| Liebe Rita!
Danke für deine Worte! Mein Schwiegervater war immer schon ein sehr schwieriger Mensch, der auch in der Vergangenheit sehr vielen Leuten auf die Füße getreten ist. Es gibt auch Einige, die behaupten dass er jetzt hat was er verdient. Auch mein Mann hatte über Jahre keinen Kontakt mit ihm weil er unter Anderem sehr ausländerfeindlich ist und dies auch öffentlich macht. "Die Türken sind an Allem schuld" ist eine seiner liebsten Aussagen. Jetzt, durch die Demenz verschlimmert sich alles noch mehr. Wir wollen an sein Geld und sein Haus und die Türken und Nachbarn spionieren ihn aus, so dass er Kameras an dem Garagentor anbringen will, weil die ja sonst einbrechen. Mit Argumenten auf der Vernunftebene kommt man bei ihm nicht mehr an.
Die Schwiegermutter ist die Leidtragende. Er kommandiert und scheucht sie herum, hat sie gerade keine Zeit für ihn oder will schlicht und ergreifend einfach mal nicht, wird er laut und beschimpft sie. Mein Mann hat mittlerweile schon Bedenken wegen der Praxis weil es geschäftsschädigend ist, sollte es den Vater überkommen und er will in seinem Haus nach dem Rechten sehen. Er akzeptiert auch keine geschlossenen Türen, es ist ja sein Haus und in dem darf er hingehen wo er will. Eine Tagespflege wäre natürlich eine gute Sache, leider werden wir ihn nie so weit bringen, dass er da hin geht. Weil in der Öffentlichkeit schämt er sich dann doch sehr dafür dass er ein "Krüppel" ist, so wie er es ausdrückt.
Mit dem Arzt sprechen kann nur die Schwiegermutter, weil er uns gegenüber einfach eine Schweigepflicht hat. Aber bringen tut dies auch nicht viel. Weil keiner mit ihm Streit anfangen möchte, ist kein Arzt wirklich absolut ehrlich zu ihm. Zur Schwiegermutter natürlich schon. Er scheut sich nämlich nicht dem Doktor zu sagen was er von ihm hält und diesem will jeder aus dem Weg gehen. Ob es bei uns eine Fahrtüchtigkeitsprüfung gibt oder nicht kann ich nicht sagen. Aber selbst wenn, wäre er für diese wahrscheinlich noch zu jung, da er erst 65 Jahre alt ist. Ich bin allerdings schon auf die Idee gekommen, selbst bei der Behörde einen Antrag auf Führerscheinabnahme zu stellen, weiß aber noch nicht ob das überhaupt möglich ist. Da muss ich mich erst informieren.
Vielen Dank für den Tip mit der Alzheimerstiftung, das ist eine Idee mich an die zu wenden!
Ich wünsche auch dir, dass du deinen Weg gehen kannst wie es dir gut tut!
Liebe Grüße! |
| | | morana Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 08:57 © morana | |
| Och dass ich ja eine schwierige Situation.
Wegen des Führerscheines würde ich auf jeden Fall die Verkehrsabteilung deiner zuständigen Bezirkshauptmannschaft kontaktieren und deine Bedenken formulieren. Die ordnen dann eine Untersuchung der Verkehrstüchtigkeit an - ich glaube das Alter ist da egal.
Soweit ich weiß kann er durchaus auch zum Amtsarzt bzw. zu einer Verkehrspsychologischen Untersuchung (bei uns in OÖ. sind diese Untersuchungen oftmals an private Institute von der BH vergeben) vorgeladen werden. Und diese Verkehrspsychologen lassen sich weder täuschen noch von eventuellem Geschrei einschüchtern.
Gibts dass echt, dass sich der Hausarzt auch nicht traut, ihm klar zu sagen was los ist? Gibt es aber vielleicht die Möglichkeit, dass ihr - deine Mann und du gemeinsam mit der Schwiegermutter mal mit dem Arzt sprecht? Wenn es der Schwiegermutter recht ist, klarer Weise. Der Arzt wird ja wohl Vorschläge haben, was ihr tun könnt. Sorry - aber ist das ein Feigling der sich hinter seiner SChweigepflicht versteckt anstatt konkrete Ratschläge sich zu überlegen...
Liebe Grüße und ein dickes Kraftpaket - von OÖ. nach OÖ.
--------- Alle Liebe morana -------- |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 09:08 © nettal | |
| Hallo Morana!
Meinst du, dass das Ganze auch anonym geht? Ich bin sowieso schon die Böse, weil er glaubt dass ich der Familie Details aus seiner Krankengeschichte erzähle (ich arbeite in dem KH in dem er stationär war, als die Demenz das erste Mal verdachtsdiagnostiziert wurde und abgesehen davon, dass ich nichts erzähle, kennen alle Familienmitglieder die Arztbriefe von ihm) und mir mittlerweile vollkommen misstraut. Wenn dann noch aufkommen würde, dass ich sowas in die Wege geleitet habe, dann würde ich auch meinen Mann in eine noch schwierigere Situation bringen.
Alleine schon der körperliche Status sollte genügen, dass ihm das Fahren untersagt wird, da er ja nach seinem Schlaganfall die komplette rechte Körperhälfte nicht mehr richtig benutzen kann.
Ich kenne diesen Hausarzt nicht, aber man hört allgemein nichts Gutes von ihm. Auch Schwiegermutter wollte schon den Arzt wechseln, aber Schwiegervater war natürlich wieder strikt dagegen. Vielleicht sollte ich wirklich mal vorschlagen, dass wir einen Termin zu 3. ausmachen um uns Ratschläge zu holen, das ist eine gute Idee. Danke! Das ist halt so einer der sagt: "Schweinebraten ist nichts schlimmes nach einem Herzinfarkt, auf die Menge kommt es an. Jeden Tag würde ich ihn nicht essen". Von dem kommen keine klaren Ansagen, weil er weiß dass Schwiegervater sich sowieso nicht dran halten wird und er mögliche Diskussionen mit ihm aus dem Weg gehen will.
Danke für das Kraftpaket, ich kann es wirklich gut gebrauchen!
Liebe Grüße! |
| | | morana Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 09:27 © morana | |
| Ja, diese Meldung kann man auch Anonym machen, so weit ich weiß! Ich würde aber trotzdem dort direkt anrufen - und nachfragen, aber eben meinen Namen nicht nennen und direkt nach der Möglichkeit der anonymen MEldung fragen.
Mich gruselt gerade richtig... vor ca. 3 Wochen hatte ich genau so einen Autofahrer der offensichtlich auf einer Körperseite stark eingeschränkt war, eine Halskrause trug und dem von seiner Frau aus dem Auto geholfen werden musste, hier direkt vor meinem Bürofenster... ich hab damals auch stark überlegt ob ich nicht die BH informiere...
Oh je... solch einen Hausarzt hatte mein Schwiegervater auch. (er verstarb 2006).
Irgendwie muss dein Schwiegervater aber zu "bremsen" sein... dass kanns ja nicht sein, dass der eine ganze Familie tyransiert, dich drangsaliert weil du durch deine Arbeit Zugang zu Daten haben könntest, die ihm nicht recht sind... du kannst ja nicht deine Arbeit kündigen... und der ständige Unfriede tut ja auch dir und deinem Mann nicht gut.
Eine Möglichkeit seine Geschäftsräume aus dem Einflussbereich des Schwiegervaters zu kriegen, gibt es nicht? Oftmals gibt es für Neugründer vergünstige Mieten. Ihr könntet bei der lokalen Wirtschaftskammer-Stelle nachfragen. (ich weiß jetzt ja nicht in welchem Bereich dein Mann arbeitet, aber da gibt es echt viele Möglichkeiten, gerade bei uns)
--------- Alle Liebe morana -------- |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 09:42 © nettal | |
| Also wenn das wirklich anonym geht, dann werd ich mich heute Abend mal mit meinem Mann beratschlagen, weil es ist natürlich auch für ihn kein Zustand und ich bin mir sicher, dass er damit einverstanden ist das zu machen.
Ja, leider gibt es auch in meiner Familie einen Großonkel, der nicht mehr wirklich gut zu Fuß ist, aber noch schön durch den Ort mit dem Auto fährt. Leider gibts das immer wieder und ganz viele sind beratungsresitent.
Weißt du, das Schlimme an dem Ganzen ist, dass alle nur mehr darauf warten, dass ihm endlich irgendwas passiert und er ausser Gefecht gesetzt wird, oder schlimmer. Alle Mittel und Wege ihn zu bremsen wurden versucht, es hat nichts geholfen. Ich für meinen Teil nehme die Anschuldigungen nicht ernst und schüttel mich ab, aber meinen Mann treffen sie sehr schwer und er sitzt dann auch mal zuhause und weint vor lauter nicht-mehr-weiter-wissen.
Wir haben die Geschäftsräume gerade erst renoviert (das Haus ist ein Altbau) und wirklich viel Kraft und Geld hineingesteckt. Bei uns, im Bezirk Linz-Land, ist es nicht so leicht für die Branche in der er arbeitet (gerne per PM mehr darüber) geeignete Räume zu finden. Ausserdem würde dieses Geschäftslokal dann leer stehen, weil niemand freiwillig in diese einziehen würde bei dem Ruf den mein Schwiegervater hat. Das weiß auch die Schwiegermutter und ist darüber doppelt froh dass mein Mann die Räumlichkeiten nutzt und im Haus ist, sollte wirklich etwas passieren. |
| | | morana Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 10:00 © morana | |
| Oh wie furchtbar, wenn dein Mann da auch noch so drunter leiden muss... es ist gut dass wenn du das entsprechende Verständnis auch für ihn hast. Eine Partnerschaft ist durchaus mit sowas ordentlich belastet.
Mir läuft ganz kalt runter wenn ich dass alles lese... ich hoffe ihr findet eine Möglichkeit euch irgendwie zu helfen...
Nutze auf jeden Fall die Möglichkeit hier zu schreiben -alle deine Sorgen und Nöte, deine Probleme!!! Es tut gut sich alles von der Seele zu schreiben und hier sind soviele nette LEute die immer ein offenes Ohr haben!
PS: hab dir eine PN geschickt...
--------- Alle Liebe morana -------- |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 10:08 © nettal | |
| Ja, er tut mir furchtbar leid, vor Allem weil er einfach auch so hilflos ist. Ich kann ihm nur zuhören und ihn beruhigen wenn ihn mal die Wut packt. Belastend ist es vor Allem, weil man einfach nicht weiß wie man damit umgehen soll. Immerhin ist es sein Vater.
Danke für deine aufmunternden Worte! Ich schmökere auch im Forum auf der Suche nach hilfreichen Tips. Und ja, du hast recht hier sind wirklich sehr viele nette Leute unterwegs!
Danke! |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 10:33 © Marie | |
| Liebe Anette,
das Problem, das ich jetzt vor allem sehe, ist das Auto fahren. Wenn es derartige körperliche Einschränkungen gibt, sollte das allein schon ein Grund sein, nicht mehr zu fahren.
Die Einstellung, daß einige darauf warten, daß ihm was - möglichst nicht so Schlimmes - passiert, damit er aufgerüttelt wird, ist weit verbreitet. Diesen Leuten wünsche ich dann immer, daß sie selbst oder ihre Kinder im Wege stehen. Klingt bös, ist aber wichtig daran zu denken, daß er ja nicht nur sich selbst gefährdet. Eine Möglichkeit für Euch wäre (falls Ihr das nicht ohnehin schon tut) konsequent ein Mitfahren mit ihm zu verweigern. |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 11:15 © nettal | |
| Hallo Marie!
Das Autofahren ist unter Anderem ein großes Problem, das siehst du genau richtig!
Ich wünsche niemandem, dass etwas passiert, aber du hast recht dass diese Meinung recht weit verbreitet ist. Ich denke nur, dass er auch dadurch nicht wachgerüttelt werden würde. Er ist so in seiner eigenen Welt, dass er dann vermutlich dem Unschuldigen die Schuld zuweisen würde. Natürlich fährt niemand mit ihm mit, das ist ihm aber völlig egal. Meine Schwiegermutter versteckt auch die Autoschlüssel vor ihm und trotzdem kommen immer wieder gefährliche Situationen. Vor Kurzem zum Beispiel waren sie einkaufen. Vater wartet im Auto, weil es ihm zu anstrengend ist. Als Mutter wieder raus kommt, sitzt er auf dem Fahrersitz und bricht einen Steit mit ihr vom Zaun, dass sie jetzt sofort die Schlüssel rausrücken soll. Alle umstehenden haben nur mehr so geschaut und die Köpfe geschüttelt. Es ist ihm egal. Gott sei dank war es nicht so weit von zuhause entfernt, so dass sie dann letztendlich zu fuß heimgegangen ist.
Es wird einfach immer schlimmer mit ihm.
Liebe Grüße! |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 13:36 © Quintilia | |
| Liebe Nettal,
die Umstände bei euch sind nun wirklich nicht leicht und besonders deine Schwiemu als auch dein Mann tun mir von Herzen leid.
Zum Autofahren, Arztgespräch hast du ja schon einige Tipps bekommen.
Da ich besonders die Situation deines Mannes gut nachvollziehen kann, wollte ich ihm spontan empfehlen, dieses Ladengeschäft schleunigst aufzugeben und sich etwas anderes in "sicherer" Entfernung aufzubauen. Klar fühlt er sich seiner Mutter verpflichtet, zumal es vielleicht tatsächlich nicht einfach ist, diese Immobilie an jemanden anderen loszubringen und klar hat er bestimmt viel Zeit und Geld in die Renovierung gesteckt. Doch was wiegt das alles gegen seinen Seelenfrieden und seine eigene Gesundheit???? Soll er sich kaputt machen lassen? Ich denke nein.
LG Petra |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 13:42 © nettal | |
| Liebe Petra!
Vielen Dank auch für deine Gedanken!
Letzte Woche, als die Situation so eskaliert ist, dass ihn der Vater aufs Übelste beschimpft hat, ist ihm der Gedanke auch schon gekommen. Er hat dann aber kurze Zeit später auch etwas bockig reagiert und gemeint extra macht er das jetzt nicht. Ich denke, dass wir da noch längere Gespräche führen werden bezüglich diesem Thema. Gott sei Dank weiß er mittlerweile, dass er sich nicht kaputt machen lassen darf. Aber du hast recht, hier muss dringend eine Lösung her!
Liebe Grüße Anette |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 13:49 © Quintilia | |
| Entscheiden kann er das letztendlich natürlich nur selber, liebe Annette.
Sein Vater wird ihm sein "Jetzt-Erst-Recht-Nicht" bestimmt nicht als Charakterstärke anrechnen bzw. ihn dafür mehr respektieren. Eher im Gegenteil. Leider. Bei dem Vater wird man in diesem Punkt leider nichts mehr erreichen können. Du beschreibst selbst, wie tief sein Verhalten in seinem Charakter verhaftet ist. Nun, in der Demenz, verstärkt es sich nur noch. Konnte man ihn früher nicht ändern, kann man es nun noch weniger bzw. gar nicht. Außer, man könnte ihn vielleicht irgendwie dazu bringen, ein Antidepressivum zu nehmen, was ich deinen Beschreibungen nach für aussichtslos halte.
Die Sichtweise deines Schwiegervaters auf seinen Sohn ist ja auch etwas, was seit vielen vielen vielen Jahren fest geprägt ist. Der Zug ist abgefahren - dieses Verhältnis lässt sich nicht mehr verbessern. Ich bin für mich selbst auch erst gerade dabei, mit dieser Sache fertig zu werden.
Nun geht es doch in erster Linie um den Selbstschutz. Und der liegt in der größtmöglichen Distanz - wie Rita es auch schon empfohlen hat. |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 14:19 © nettal | |
| Natürlich kann er das nur für sich selber entscheiden, aber ich kann ihm einen Denkanstoss geben und das möchte ich auch gerne. Ich will ihm helfen bestmöglich mit der Situation umgehen zu können.
Dass sein Vater das Ganze nicht als Charakterstärke ansiehen wird, das ist uns leider auch bewusst. Ich glaub auch nicht dass er das aus diesem Grund macht, sondern momentan einfach nur aus Trotz. Das Verhältnis zwischen den Beiden wird sich nicht mehr verändern, aber ich denke, dass er immer noch darauf hofft. Durch seine Ausbildung muss er auch einige Stunden bei einem Psychologen zur Einzelselbsterfahrung verbringen und ich glaube, dass ihm das gerade in dieser Hinsicht weiterhelfen wird.
Ich rede mir etwas leichter, weil es nicht mein Vater ist und ich immer schon ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihm hatte. Er war mir von Anfang an unsympathisch. Er mochte mich vorher auch nur, weil mein Vater ein Offizier des Bundesheeres ist und das in seinen Augen einen sehr hohen Stellenwert hat. Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat erschließt sich mir nicht, aber das ist nun mal seine Sichtweise.
Ich denke schon auch wie ihr, dass nur die größtmögliche Distanz helfen kann, leider ist mein Mann noch nicht so weit.
Liebe Grüße! |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 14:33 © Quintilia | |
| Ich wünsch ihm ganz ganz viel Kraft und Mut. Und ja, psychologische Begleitung hilft durchaus!!! Kann ich nur bestätigen.
Wie schön, dass er dich hat! |
| | | nettal Neu im Forum
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| | | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Do 25 Sep 2014, 23:02 © lucky | |
| Ich wäre bei sowas sehr pragmatisch. Nimm Mann und Mutter, pfeif auf Laden und Vater und geht. Lasst ihn auf die Nase fallen.
Dann müssen sich mal Andere kümmern.
Vormundschaftsgericht oder so. |
| | | nettal Neu im Forum
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Di 07 Okt 2014, 09:12 © nettal | |
| Ihr Lieben,
gestern hatte mein Schwiegervater Geburtstag und wir waren zum Kaffee eingeladen. Natürlich sind wir mit ziemlichen Bauchschmerzen hingefahren, aber wir wurden wirklich positiv überrascht! Vater war gut gelaunt, hat sich wirklich gefreut dass wir gekommen sind und es waren entspannte 2 Stunden die wir mit ihnen verbracht haben. Er hat sich sogar zum ersten Mal dran gehalten und unseren Hund nicht bei Tisch gefüttert, ich war verblüfft und wirklich erfreut! Ich dachte, dieser angenehme Nachmittag gestern ist einfach eine Erwähnung wert.
Liebe Grüße! |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Sturheit, Verfolgungswahn und die Familie Di 07 Okt 2014, 11:01 © dirtsa66 | |
| Liebe Anette, natürlich ist so ein Nachmittag eine Erwähnung wert. Es sind diese guten Tage oder Stunden, die uns halt geben, wenn es wieder einmal ganz schlimm kommt. Es sind die Tage an die man sich erinnern muss - an die Seelenpinwand damit, sagen wir immer . Alles Liebe Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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