Meistens ist es ja so, dass der Leidensdruck enorm hoch ist, wenn ein lieber Angehöriger ins Heim gehen muss. Vieles wurde zu Hause gemacht und ausprobiert. Hilfskräfte engagiert und technisch aufgerüstet, etc. Ich erlebe viele Situationen, welche daheim nicht mehr tragbar sind. Nach langem hin und her wird entschieden, dass ein Heimeintritt unumgänglich ist. Bis ein Platz frei wird, dauert es weitere Monate. Total ausgelaugt und am Boden klagen dann Angehörige über das schlechte Gewissen, welches sie plagt.
Vermutlich kann man gegen dieses Gefühl nicht viel machen. Vermutlich denkt man immer wieder, ob man nicht noch dies und jenes hätte anpassen können und so Mutti oder Vati noch etwas länger zu Hause hätte bleiben können. Dazu kommen wohl in vielen Fällen noch Äusserungen von Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn. Für sie ist ein Heimeintritt hin und wieder völlig unverständlich - und das lassen sie einem spüren.
Oft sind es Angehörige, welche sich enorm engagiert haben und sich in der Betreuung ihrer Liebsten fast völlig aufgegeben haben, welche sich nach einem Heimeintritt am meisten von Gewissensbissen plagen lassen.
Ich hoffe ganz fest, dass du mit dieser Situation zurecht kommst und die negativen Gefühle irgendwie einordnen kannst!
Es grüsst herzlich
Jürg