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| Nächtliche Unruhe im Heim | |
| Autor | Nachricht |
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Carla G. Gast
| Thema: Nächtliche Unruhe im Heim Do 17 Okt 2013, 20:28 © Carla G. | |
| Liebe Mitglieder, ich bin neu hier und hoffe auf Hilfe. Meine Oma ist z.Z. in der gerontopsychiatrischen Abteilung wegen nächtlichen Umherlaufens. Ich befürchte aber, dass die Neuroleptika alles nur noch schlimmer machen und würde die Medikamente gern weglassen, sie ist einfach nur ruhiggestellt und reagiert kaum noch, Kann man dem Pflegepersonal im Heim das zumuten? Sie hatten den Arzt geholt, weil sie sich nachts nicht mehr zu helfen wussten... Danke schonmal!! |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Nächtliche Unruhe im Heim Do 17 Okt 2013, 22:12 © soda1964 | |
| Liebe Carla, . Hab gerade deine Zeilen gelesen. Viele an Demenz erkrankte Menschen haben Phasen, wo sie (nachts) unruhig sind und einen grossen Drang verspüren, umher zu laufen. Durch örtliche Veränderung, so wie bei deiner Oma, kann dies vorübergehend noch verschlimmert werden. In der Gerontopsychiatrie haben sie Erfahrung mit solchen Erkrankungen. Ich denke, die Frage ist nicht in erster Linie, ob man das Umherlaufen dem Personal zumuten kann... Ich möchte dich ermuntern, mit dem Arzt und dem Personal das Gespräch zu suchen, deine Beobachtungen zu schildern, deine Fragen zu stellen. Einfach zu verlangen, dass die Medikamente wieder weg gelassen werden, löst das Problem wohl nicht. Wie lange ist denn deine Oma schon dort? Wie und wo lebt sie sonst? Magst du uns noch ein bisschen mehr erzählen? Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Nächtliche Unruhe im Heim Fr 18 Okt 2013, 09:48 © Paula | |
| Hallo Carla,
es gibt viele Demenzerkrankte, die nachts herumlaufen. Ist deine Oma in einer Einrichtung mit einer Demenzstation? Das Pflegepersonal müsste sich eigentlich damit auskennen, und auf sie eingehen, nicht nur Beruhigungsmittel geben, damit sie schläft.
Wie lange ist deine Oma dort schon, und wie lange läuft sie nachts schon umher?
Es gibt viele Gründe für das nächtliche Laufen. In erster Linie ist es die Körperwahrnehmung, die bei Demenzerkrankten verloren geht. Meistens sind in Pflegeeinrichtungen die Matratzen sehr weich, zur Dekubitusprophylaxe. Bereits nach 10 minütigem Liegen, spüren sie ihren Körper nicht mehr, werden unruhig, stehen auf, und laufen herum. Oder denk mal daran, wie sie früher geschlafen hat. Bei offenem Fenster, oder geschlossenem. Mit Licht, oder im Dunkeln. Nachthemd oder Schlafananzug. Das Bett an der Wand, Rechts- oder Linksausstieg.
Schau doch hier einmal im Lexikon unter Spezialmatratze. Hier kann ich dir nur gute Erfolge berichten. Wenn du mir eine Nachricht zukommen lässt, kann ich dir Infos dazu schicken.
Liebe Grüße Paula |
| | | Biggi Moderator
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| | | | Carla G. Gast
| Thema: Oma aus der Psychiatrie holen!? Sa 19 Okt 2013, 20:04 © Carla G. | |
| Vielen lieben Dank für eure Antworten. Meine Oma ist 90 und lebt seit einem Jahr im Heim, aber auf einer "normalen", d.h. keiner Demenzstation; bei ihr wurde aber Alzheimer diagnostiziert. Sie nimmt seitdem Medikamente, u.a. Risperidon. In der Zeit im Heim wurde sie trotzdem immer unruhiger und nervöser, in letzter Zeit lief sie nachts oft umher. Man konnte sich aber immer normal unterhalten und sie war auch witzig und konnte sich auch freuen. Sie war immer eine liebenswerte Person und ist auch nicht aggressiv. Vor einer Woche wusste sich die Nachtschwester nicht zu helfen, da Oma sehr unruhig war und rief die Bereitschaftsärztin, diese ließ sie in die Gerontopsychiatrie bringen. Dort bekommt sie noch mehr Neuroleptika, u.a. Dipiperon, um sie nachts ruhigzustellen. Sie wandert trotzdem umher, ist sogar gestürzt und dazu noch (was vorher nicht der Fall war) apathisch, freut sich nicht mehr, reagiert kaum noch und hat auch den schlürfenden Gang bekommen. Die Untersuchungen (Blut und CT) sind nun abgeschlossen, nach Aussage der Ärtztin wird jetzt nur noch mit Medikamenten experimentiert, bis sie nachts ruhig ist. Sie wurde sogar nachts fixiert- alles ohne unser Einverständnis. Aus unserer Sicht hat sich das alles nicht gebessert, sondern noch verschlechtert und sie halluziniert auch. Außerdem gibt es dort weder eine sinnvolle Beschäftigung noch liebevolle Zuwendung für Oma, sie muss z.B. immer alleine im Zimmer essen, angeblich gibt es keine Patienten, die man mit ihr zusammen an den Tisch setzen könne. Das ist doch keine Lebensqualität?! Habe nun gemeinsam mit meiner Mama beschlossen, dass ein weiterer Aufenthalt im KH nichts nützt, ja sogar schadet, da das KH auch weiter weg ist und wir uns weniger um sie kümmern können. Wollen sie nun wieder ins Heim holen. Hat jemand Erfahrung mit sowas? Besteht Hoffnung, dass es dann wieder etwas besser wird? Leider ist auf der Demenzstation dort gerade kein Platz frei, nur ein Tagesaufenthalt mit Hilfe beim Essen etc. Habe mich auch eingehend mit der Gabe von Neuroleptika bei Demenz befasst, was auch in der Ärzteschaft als sehr umstritten gilt. Würde es gerne ganz ohne probieren, lieber mit anderen Maßnahmen (Abendritual, Beschäftigung am Tag etc.). Würde auch, wenn nötig, eine Ergotherapeutin privat bezahlen... Leider müsste sie weiter im Doppelzimmer wohnen bleiben, wo ständig der Fernseher läuft...Ich hoffe, dass wir gemeinsam mit dem Heimpersonal eine gute Lösung finden, sie sind schonmal einverstanden und informiert, dass sie wieder zurückkommt. Bin gespannt auf eure Erfahrungen! Viele Grüße, Carla |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Nächtliche Unruhe im Heim Sa 19 Okt 2013, 21:39 © quid.novi | |
| Liebe Carla,
herzlich willkommen hier.
Das ist ein großes Päckchen, was du / ihr zu tragen habt.
Ich wünsche euch viel Kraft.
Fixieren einer Person??
Geht ohne richterlichen Beschluss, meines Wissens gar nicht. Man macht damit auch einer betagten Frau nur Angst.
Wenn ihr eine Gute Heimunterbringung habt, dann macht das.
Ein bisschen Hoffnung auf Besserung wünscht man sich, klar. Bedenkt aber: die gute Frau ist 90.
Da gibt es nur eins: den Rest des Lebens eurer Lieben, so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ich für mich, würde dann, wenn es mir möglich wäre, diese Frau nehmen, daheim ins Bett legen, sie versorgen, übers Haupt streicheln und warten was der Lauf der Zeit ist.
Fixieren einer 90 jährigen Frau??? LG
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | Die Girlsgruppe Gast
| Thema: Antwort auf nächtliche Unruhe Di 18 Feb 2014, 16:02 © Die Girlsgruppe | |
| Liebes Mitglied... bis das Medikament wirkt und einen richtigen Spiegel im Körper aufgebaut hat dauert es 2 bis 3 Wochen, Medikamente dürfen ohne Anordnung des Arztes nicht abgesetzt werden, weil auch dies Risiken mit sich bringen kann. Wir raten Ihnen zu einem aufklärenden Gespräch mit dem behandelnden Arzt über verschiedene Medikamentöse Therapien, die für Ihre Oma in frage kommen könnten. Es ist wichtig das Ihre Oma einen geregelten Tag und Nachtrhythmus findet, durch evtl. ausreichende Tagesaktivitäten so das Sie gegeben falls nur abends Medikamente gegen die nächtliche Unruhe benötigt. Das Pflegepersonal sollte genügend Fachkompetenz besitzen um mit Ihrer Oma umgehen zu können. Wenn das nicht der Fall ist, dann sollten Sie sich die Frage stellen ob das Heim für Ihre Oma geeignet ist.
Mit freundlichen Grüßen Fachseminar für Altenpflege Kurs 11-14 A |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Nächtliche Unruhe im Heim So 23 Feb 2014, 19:24 © Ulli | |
| Liebe Carla,
bei unserer Mutter traten die gleichen Symptome auf. Sie begannen kurz nachdem sie ein neues Medikament bekam. Bei ihr war es Exelon-Pflaster. Sie lebt mit unserem Vater zu Hause. Nachdem sie dann nachts nicht mehr zur Ruhe kam und im Ort herum gelaufen ist, wurde sie ebenfalls in die Gerontopsychiatrie eingewiesen. Ihr wurde dort sehr gut geholfen. Man hat sie auf Seroquel umgestellt. Das muß bei deiner Oma natürlich nicht genauso sein, aber die haben in diesen Einrichtungen doch Erfahrung damit. Sprecht mit dem zuständigen Arzt/in was man machen kann. In diesem Zustand jemand nach Hause zu entlassen kann nicht der Sinn sein.
Um jemanden zu fixieren bedarf es einer gerichtlichen Verfügung. Das geht nicht so einfach. Dazu kommt ein/e Richter/in vor Ort und schaut sich den Zustand an. Die Betroffenen müssen dazu, sofern möglich, befragt werden. Dies wird schriftlich festgehalten und der Betreuungsbevollmächtigte bekommt die gerichtliche Anweisung, die außerdem zeitlich begrenzt ist.
Unsere Mutter lebt jetzt wieder zu Hause. Sie bekommt gleichzeitig Dipiperon, ist aber auf keinen Fall zugedröhnt, sondern richtig gut eingestellt. So zumindest der heutige Zustand.
Liebe Grüße - Ulli |
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