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kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Demenz oder Sketch So 10 Nov 2013, 10:28 © kurt | |
| Hallo,
Meine Mitbewohnerin kommt in mein Zimmer und sagt: „Bei dir brennt Licht“ Ich: „Ja, ich habe es angemacht“ Sie: „Muss das Licht brennen?“ Ich: „Ja dafür habe ich es angemacht“ Sie: „Brauchst du das Licht?“ Ich: „Ja sonst hätte ich es nicht angemacht“ Sie: „Vielleicht hast du nicht gemerkt das du es angemacht hast?“ Ich: „Du hältst wohl alle als blöd“ Sie geht beleidigt.
Ist dies nun Demenz oder ein Sketch von Dieter Hallervorden?
Ich habe den Eindruck mit unserer Kommunikation könnten wir abendfüllende Programme gestalten. |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch So 10 Nov 2013, 16:01 © Biggi | |
| Lieber Kurt, ich gehe jetzt mal davon aus, dass du deine Mitbewohnerin meinst, die mit in der WG wohnt. Aber so ganz verstehe ich deine Frage jetzt ehrlich gesagt nicht. LG Biggi
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| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch So 10 Nov 2013, 17:14 © kurt | |
| Hallo Biggi,
die Mitbewohnerin verhält sich tatsächlich oftmals so als ob alle Anderen unfähig wären und sie daher alles kontrollieren müsste.
Sie geht seit über 20 Jahren in eine therapeutisch geschützte Einrichtung wo Psychiatriepatienten sich künstlerisch betätigen können. Sie unterstellt, die anderen gehen hin weil sie gestört sind und sie geht hin weil sie malen möchte und akzeptiert hierbei die Anwesenheit und die Eigenheiten der Anderen. Mit der Zeit machte sie den Eindruck dass auch außerhalb der Gruppe alle anderen gestört sind. - Alle Mitmenschen sind gestört, wobei die in der Einrichtung dies akzeptiert und die Anderen sind noch nicht so weit.
Weil sie drei erwachsene Kinder hat und eine Ausbildung als Erzieherin, sollte ich für sie in die Rolle des unmündigen Kindes schlüpfen damit sie eine anerkennenswerte Aufgabe hat.
Das geschilderte Gespräch sollte daher so ablaufen:
Sie kommt in mein Zimmer und sagt: „Bei dir brennt Licht“ Ich: „Entschuldige, ich vergaß dich zu fragen ob ich schon das Licht anmachen darf.“
Statt dessen beantworte ich ihren Einwand nur von der Sachebene. Sie fühlt sich dann nicht ernst genommen und ist beleidigt.
Sie erzählte, dass ihre Großmutter sie ständig ermahnt hatte kein Licht unnütz zu verbrennen.
Aber nicht nur ich bin das Ziel von Kritik. Kommt z.B. im Fernsehen ein Konzert kann sie sich furchtbar aufregen wieso der Dirigent bejubelt wird wo doch die Musiker die Leistung erbrachten und er nur herumgefuchtelt hat. Sie hat fast an jedem und allem etwas auszusetzen.
Manchmal lasse ich mich dann zu Kommentaren hinreißen wie z.B. „Ja, es ist schon schlimm, dass das Publikum nicht vorher sie gefragt hat wem sie zu zujubeln haben“. - Dann wird sie wütend.
In ihrem Leben ist nur gut was von ihr kommt. Ich gehe daher zu Personen und Gruppen die mich ernst nehmen, sie jammert und geht in ihre geschützte Gruppe.
Unsere Art der Kommunikation erscheint mir häufig als Comedy. Weil sie nie zum Arzt geht und ständig ihr Gesundsein betont kann ich mir nicht vorstellen ob für sie eine gewisse Problematik existiert.
Zum Glück sind wir nur eine Zweckwohngemeinschaft. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch So 10 Nov 2013, 19:46 © quid.novi | |
| Lieber Kurt,
deine WG-Mitbewohnerin kann mit deinem ironischen Humor wahrscheinlich nichts anfangen.
Da sie ja gewohnt war, das man mit Licht und Strom sparsam umgehen soll, ist es für sie schon ernst gemeint. Aus ihrer Sicht bist du ein Verschwender.
Ich kann aber auch verstehen, dass wiederrum dich dieses Vorgehen verärgert.
Versuche doch mal, ihr zu antworten: Ja, das Licht ist an, weil es mir zu dunkel ist und mich das Sehen im Dämmerlicht zu sehr anstrengt. Oder: Das Publikum applaudiert dem Dirigenten und den Musikern.
So kommt vielleicht in Eure WG ein wenig Entspannung.
Auf die Entfernung ist es natürlich einfach, Tipps zu geben. Mir geht es manchmal hier zu Hause auch so, man kann nicht immer schlucken. Jeder ist Mensch. Ich umarme Dich mal und schicke dir ein Kraftpaket.
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Mo 11 Nov 2013, 11:24 © kurt | |
| Liebe Anita,
vielen Dank für das Eingehen auf die Situation.
Meine Mitbewohnerin hat sich angewöhnt bei Dämmerlicht zu malen bei welchem ich kaum sie als anwesend erkennen kann.
Ich habe die 100 W Glühlampe am Gang durch 12 W LED Lampe ersetzt und ihr demonstriert das der Gang gleich hell ist. Sie berücksichtigt aber nicht den Stromverbrauch sondern die Helligkeit. Hell ist Verschwendung und ich sollte eben bei wenig Licht gleich gut sehen. Ich habe meinen ganzen Bereich ist mit energiesparender LED Beleuchtung ausgestattet. Sparsam ist für sie nur kein Licht zu gebrauchen.
Dann die Probleme mit dem miteinander Reden: Vor über 23 Jahren hatte ihr eine Scheidungsgruppe beigebracht Männer würden nie etwas im Haushalt machen. Wenn sie das mir gegenüber zur Sprache brachte ging ich früher mehrfach darauf ein und versuchte ihr klar zumachen, dass es vielleicht Männer geben könnte welche im Haushalt aktiv sind.
Ich hab zwischenzeitlich aufgegeben etwas zu erreichen und die Kommunikation läuft jetzt so ab:
Sie: Männer machen nie etwas im Haushalt. Ich: Was spinnst du jetzt wieder herum. Sie (beleidigt): Immer bezeichnest du mich als Spinner. Ich: Wenn du auch so einen Schmarren daherredest. Sie geht beleidigt. Es kann sein das sie etwas später mir gegenüber total freundlich ist als ob nichts gewesen wäre.
Ich deute ihr Vorgehen so: - sie hat verinnerlicht das Männer nichts im Haushalt machen. Ihr inneres Bild soll immer richtig sein. - Spüle ich Geschirr, ist sie wegen der Abweichung von ihrem inneren Bild verunsichert und sie überlagert ihre Beobachtung durch ständiges Wiederholen der alten Aussage. So beweist sie sich das ihr inneres Bild recht hat. Sie redet nicht zu mir sondert bestätigt sich selbst ihre Richtigkeit. - Spüle ich mein Geschirr nicht, so bemängelt sie dies, ist aber anschließend umgänglicher als wenn ich Geschirr spüle. Dieses Geschirr spülen ist anscheinend die Störung ihrer Normalität.
Durch den „ironischen Humor“ finde ich ihr Verhalten dann öfter belustigend als mich darüber zu ärgern und mich zu belasten.
Indem ich sie nicht ernst nehme verhindere ich aber ein Erkennen ob sie vielleicht meine Unterstützung nötig hätte.
Bei dem Lesen der Berichte hier im Forum erscheinen mir die Probleme als banal. Sollten aber erste Probleme auftreten so könnten wir unfähig sein diese zu bewältigen.
Kurt |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Mo 11 Nov 2013, 13:00 © Biggi | |
| Lieber Kurt, das ist ja nu wahrlich keine schöne Situation, wie eure Kommunikation stattfindet. Es gibt leider Menschen, denen man nichts recht machen kann, und die nur von ihrem eigenen tun überzeugt sind. - Zitat :
- Durch den „ironischen Humor“ finde ich ihr Verhalten dann öfter belustigend als mich darüber zu ärgern und mich zu belasten.
Erstaunlich, dass du scheinbar auf diese Weise damit umgehen kannst. Ich wünsche dir, dass du deinen Humor weiter behälst. Denn so ein Zusammenleben stelle ich mir nicht immer einfach vor. - Zitat :
- Zum Glück sind wir nur eine Zweckwohngemeinschaft.
Ich weiss nicht, ob ich das unter diesen Umständen leben könnte. Habt ihr denn auch schöne gemeinsame Momente, wo es harmonisch abläuft und das Zusammenleben Spass macht, wenn man schon gemeinsam wohnt? LG Biggi
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| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Mo 11 Nov 2013, 20:36 © Silvi | |
| Lieber Kurt , da kann ich Biggi nur zustimmen , das ist sicher nicht leicht , so zusammen Leben zu müßen !
Tja was soll man dir Raten ? Ich kann gut verstehen das du auch nicht immer Lust hast alles was du sagst und tust auf die Goldwaage zu legen !
Ich kann dir nur sagen , Hut ab , zu deinen Nerven !
LG Silvi |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Mo 11 Nov 2013, 22:10 © quid.novi | |
| Ach lieber Kurt,
einfach ist es nicht für dich.
Spülst du, ist es falsch. Spülst du nicht, ist es auch falsch.
das ist eine ganz schwierige Situation.
Ich für mich habe auch oft einen ironischen Humor, aber mein Mann versteht ihn nicht mehr. Es wird dann schwierig. Ich wünsche mir auch so, dass er es noch versteht. Funktioniert aber nicht.
Ich für mich habe noch meine Arbeit, wo diese Ironie geht und Spaß macht.
Bei dir als Rentner schwieriger, außer bei deiner Gruppe, seht euch aber auch nicht täglich.
Suche dir eine Nische, ein Hobby, oder irgendwas, wo du täglich hingehen kannst, einen Ausgleich findest. Es ist schwierig, ich weiß.
Mir geht es oft nicht besser, da ich, es klingt kurios, ist aber so, diese Zeit nicht habe. Man ist nie zufrieden.
Doch, ich bin schon zufrieden, mich schmerzt halt nur, dass mein Mann so abbaut und alles nicht mehr mit mir teilen kann.
Er ist eigentlich unzufriedener als ich, er hat so gut wie keine Kontakte mehr. Er meidet sie auch, da man Defizite merken könnte. So schließt sich der Kreis, und alles liegt an mir. Es ist aber "nur" mein Gefühl. Über seine Gefühle spricht er nicht.
Wie wäre es, wenn du mal deine Partnerin auf ihre Gefühle ansprichst? Frauen mögen immer über ihre Gefühle sprechen. Auch deine Partnerin.
Oder anders, erzähle mal frei von der Leber. Was sind deine Gefühle?
GLG
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Di 12 Nov 2013, 19:27 © jellyamber | |
| - kurt schrieb:
- Hallo,
Meine Mitbewohnerin kommt in mein Zimmer und sagt: „Bei dir brennt Licht“ Ich: „Ja, ich habe es angemacht“ Sie: „Muss das Licht brennen?“ Ich: „Ja dafür habe ich es angemacht“ Sie: „Brauchst du das Licht?“ Ich: „Ja sonst hätte ich es nicht angemacht“ Sie: „Vielleicht hast du nicht gemerkt das du es angemacht hast?“ Ich: „Du hältst wohl alle als blöd“ Sie geht beleidigt. Lieber Kurt, ich habe jetzt zwei Tage darüber rumgegrübelt und sage erst mal laut lachend: Herzlichen Dank für diese Schilderung! Diese unfreiwillige Komik hat mir gut getan. Ich habe lange darüber geggigelt... Und das ist das, was ich dir ganz nah ans Herz legen möchte. Versuch mit deinem Humor, den du offensichtlich im Hirn und Herzen mit dir trägst, wenn ich so von dir lese - versuch die Situationen mit ihr damit zu nehmen. Dazu braucht es ein wenig mehr von dir als von ihr. Sowas nennt man eine "finale Vorleistung", die können besonders diejenigen unter uns geben, die bereit sind, auch mal einen Schritt zurück oder zur Seite zu treten, ohne in jeder Situation recht haben zu müssen oder zu bekommen. Du kennst deine Mitbewohnerin echt gut, das lese ich aus deinen Schilderungen. Du kennst sie vielleicht sogar ein Tucken mehr als sie dich. Du bist im Vorteil und du musst nicht "zwanghaft" irgendetwas verfolgen, sie aber schon. Und Zwängen begegnet man am Besten, in dem man sie erst recht auslebt. Also, erklär ihr nicht, was du eh schon alles für den Globus und zur Rettung des Energiehaushaltsplan der BRD beiträgst, sondern bestätige ihr, dass du es toll findest, dass sie sich so viele Gedanken macht. Dass du kaum jemanden auf der Welt kennst, der so besorgt ist um die Energieverschwendung. Dass du gerne in deinem Maße dazu beiträgst, sag danke zu ihren Hinweisen. Aber - und das ist das große Aber: du musst das wirklich auch wollen, ihr das so zu sagen. Es muss vom Herzen kommen, ehrlich gemeint sein und keine "Verarsche". Sag ihr nicht, dass sie spinnt, das weiß sie schon selber (tief in ihr drinnen). Akzeptier ihr Anderssein und ihre Bemühungen mit einem Lächeln. ---- damit leistet du etwas, was du gerne von ihr hättest, aber nicht bekommst. Du machst eine finale Vorleistung und trägst zum friedlichen Zusammenleben in euerer WG mehr bei, als wenn du ihr erklärst, dass sie blöde, nervig ist und endlich mal damit aufhören soll. Wird sie nicht. Manchmal muss man etwas selber tun, was man eigentlich vom anderen gerne hätte und erwartet. Eigentlich... ist ein saublödes Wort und wird hiermit verboten...chchchchch Viel Glück beim Üben, lieber Kurt und schick mal wieder ein Sonnenbild durch's Forum, das tut gut. Liebe Grüße Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Mi 13 Nov 2013, 17:27 © kurt | |
| Liebe Anita, Biggi, Silvi und Ute,
Ich bin ganz gerührt wie Ihr auf meine Probleme eingeht. Vielen Dank dafür.
Nur habe ich jetzt ein zusätzliches Problem. Die Netzwerkkarte meines Computers läßt mich nicht mehr ins Internet. Jetzt habe ich bei dem ausrangierten Notebook der Tochter meiner Mitbewohnerin Internetzugang installiert. Das Gerät ist aber so langsam dass ich beim Antworten im Forum nach jedem Buchstaben lang warten muß.
Jetzt schreibe ich die Antwort mit Textverarbeitung und plane dies ins Forum zu kopieren
Zitat Anita:
Oder anders, erzähle mal frei von der Leber. Was sind deine Gefühle?
Schlecht, weil wir mit unserer "unfreiwilligen Komik" erfolglos Sozialberater belasten. Außerdem überfordert mich manchmal die Situation und ich wünschte mir weniger Probleme.
Vorfall:
Ich hatte tagelang erfolglos meine Aktentasche gesucht und meine Mitbewohnerin sagte, sie würde von mir nichts wegnehmen. Schließlich habe ich sie um Unterstützung bei der Suche gebeten:
Hierzu erklärte ich ihr::
"Die Tatsache ist ich hatte bis vor kurzem eine Aktentasche und wenn du sie nicht weggenommen hast muß sie da sein. Nachdem ich sie nicht sehen kann hast vielleicht du die Fähigkeit sie zu sehen".
Darauf ging sie in den Keller zog aus einer alten Reisetasche meine Aktentasche heraus und fragte mit Unschuldsmine "Ist es diese?"
Wegen diesem Vorfall fragte ich bei der Caritas-Beziehungsberatung wie sie mir raten damit umzugehen.
Diese schickten mich zum Sozialpsychiatrischen Dienst München Süd, welche empfahlen, sie solle sich auf Alzheimer untersuchen lassen. Hierüber war meine Mitbewohnerin empört, ging hin und präsentierte sich dort als die fürsorgliche Frau welche nur durch meine eingeschränkte Haushaltsführung auf Grund meiner Schwerbehinderung belastet wäre. Sie konnte gegenüber der Beraterin nicht angeben warum sie mit mir zusammengezogen ist und hätte jetzt den Wunsch hat allein zu leben. Ich hatte als Folge des Zusammenziehens erwartet, durch eine Unterstützung im Alter wäre manches leichter zu bewältigen, so wie ich die Zusammenarbeit an den Arbeitsplätzen überwiegend konstruktiv erlebt hatte.
Als dieser Dienst daraufhin die Möglichkeiten des Getrenntlebens intensiv prüfte und dazu noch eine weitere Stelle, welche die Integration Schwerbehinderter zum Ziel hat, einbezogen hatte, bemängelte sie, das sie so hingestellt wird als würde sie einen Behinderten abschieben und sie wäre natürlich bereit mich weiterhin zu ertragen.
Ich bin jederzeit bereit eine Änderung der Beziehung zu unterstützen wenn ernsthaft eine akzeptable Lösung gesucht wird.
Zu ihrer Sorge um Energieverschwendung:
Als ich sie 1990 kennengelernt hatte erklärte sie mir, sie würde darauf achten das die Anderen mehr Fehler machen als sie. Erst später erkannte ich, diese Antwort entspricht ihrem Verhalten. Sie ist ständig damit beschäftigt bei Anderen Fehler zu suchen um sich selbst das Gefühl des besseren Menschen zu geben.
Eine Energieverschwendung sieht sie nicht, sie unterstellt nur, alle müßten immer Festbeleuchtung haben. Wichtig ist ihr, sie lebt das richtige Leben und die Anderen ein fehlerhaftes Leben.
Deshalb fühlt sie sich in der Gruppe der Psychiatriepatienten wohl, weil diese sich als defizitbehaftet outen. Ein Psychologe meinte hierzu: "Unter den Blinden ist der Einäugige König"
Die Frage von Anita nach dem Ansprechen von Gefühlen ergibt folgendes Urteil: Männer haben keine Gefühle und interessieren sich auch nicht für Gefühle von Frauen. Darüber könne sie nur mit Frauen reden.
Und zu ihren Kontakten: Sie geht grundsätzlich nicht zu den Gruppen wo ich teilnehme, auch nicht zu Feiern und Ausflüge wo Gäste willkommen sind. Die Sänger bezeichnet sie nur als Säufer welche über Frauen herziehen, der Kirchenchor ist eine heuchlerische Gruppe usw. Außerdem unterstellt sie, eine Teilnahme von ihr sei nur erwünscht damit sie ausgebeutet werden kann.
Zu den Veranstaltungen mit der Psychiatriepatienten darf nur der gehen welcher die Voraussetzungen erfüllt und regelmäßig teilnimmt. Gäste werden nicht zugelassen. In dieser Gruppe malt sie viel, ermöglicht der Einrichtung, sich damit in der Öffentlichkeit zu präsentieren um Fördergelder zu bekommen um scheint daher ein beliebtes Gruppenmitglied zu sein.
So kann ich keine Möglichkeiten einer Verbesserung der Beziehung für die Zukunft zu erkennen.
Liebe Grüße
Kurt |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Demenz oder Sketch Do 14 Nov 2013, 14:32 © Biggi | |
| Lieber Kurt, freut mich, dass dein Computerproblem gelöst ist.
Das geht ja schon richtig lange so mit euch. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob ich die Ausdauer hätte, dass noch länger so mitzumachen. Der Lebensabend sollte doch möglichst glücklich und in ruhigen Bahnen verlaufen. Wenn es dir die Sache wert ist, kämpfe weiter.
Doch, was ist, wenn du aufgrund der Zweckgemeinschaft, die du ja deshalb eingegangen bist, später mal fremde Hilfe benötigst? Kannst du dich dann auf sie verlassen?
LG Biggi
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