Das meinen die doch nicht ernst, oder?
Da erwartet man von Einzelpersonen und teilweise Berufstätigen oder von Rentnern, daß sie Fremde, die dement sind, in ihrem Haushalt aufnehmen, möglicherweise sogar für ständig. Wer sorgt eigentlich dafür, daß es in diesem Haushalt für den Dementen keine Gefahrenquellen gibt? Ein Zimmer zur Verfügung zu stellen ist nicht genug.
Ich weiß nicht, wie lange eine Altenpflegerin ausgebildet wird. Sicher mehr als 30 Stunden. Waschen und Einlagen wechseln ist noch das Geringste, was man an Pflege zu tun hat. Ist denn der PD immer zur Stelle, wenn der/die Demente zur Toilette muß und abgeputzt werden? Was ist nachts?
Ihr wißt, wie schwer es oft schon ist, adäquat auf einen Dementen einzugehen, mit dem man nah verwandt ist, den man liebt, dessen Biografie man kennt. Ihr könnt es Euch auch vorstellen, wie schwer es oft für die 24-Stunden-Kräfte ist - und die betreuen jemanden in dessen eigenem Umfeld und werden dafür bezahlt (wenn auch schlecht). Sie können sich in eine andere Familie versetzen lassen, wenn sie es nicht packen. Wenn der Demente nicht zurecht kommt mit der Pflegerin, kann die Familie sie austauschen lassen.
Ich sehe es natürlich vor allem aus meiner Erfahrung des dritten und letzten Pflegejahres meines Vater, in dem ich praktisch bei ihm gewohnt habe - ich bei ihm, nicht etwa er bei mir. Ich weiß in etwa auch, was mein Vater mit der 1,5 Jahre währenden Pflege meiner Mutter mitgemacht hat.
Ich bin entsetzt über einen solchen Vorschlag.