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| Ist das der Anfang von Demenz ? | |
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pea Neu im Forum
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| Thema: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 23 Jul 2009, 20:07 © pea | |
| Hallo, ich habe einen sehr netten, wirklich väterlichen Freund. Ich kenne ihn seit 15 Jahren. Er wohnt ca 30Minuten von mir entfernt. Nun war er schon immer etwas .. eigenbrötlerisch, seit drei Jahren circa, ist er nach meinem Denken, stark verändert - aber nur zeitweise. Da war ich mit ihm um 15 Uhr zu einem Anwaltstermin verabredet - er erschien nicht - spätabends war er dann wieder bei sich zu Hause erreichbar - ich fragte wo er war - und ich mir Sorgen gemacht hätte - ja er war in einem ganz anderen Ort - aber wie und wo er wirklich die Zeit verbrachte weiß ich auch nicht - Das war vor ca 3 Jahren Danach bemerkte ich immer mehr - wie er sich sehr seltsam benahm -- nach seinen Verwandten gefragt - weiß er nie wirklich was - obwohl er Kontakt hat. Sein Waschbecken war so verschmutzt - dass man mit einem Spachtel dran gehen konnte - darauf angesprochen wurde er wütend - und als ich es putzen wollte - wurde er richtig wütend . Aber - er hat für alles eine Begründung ... , weil er Putzmittel schlecht für die Umwelt hält usw. usw. Ich muss höllisch aufpassen - auf diesen Unsinn nicht hereinzu fallen - nun ist seine Kleidung immer mehr verschmutzt - seine Schuhe haben Löcher und der Kühlschrank ist gähnend leer. Ich denke er ernährt sich hauptsächlich von Broten. Auch merke ich - wie er sich immens anstrengt, um nicht aufzufallen. Er nimmt seinen Turntermin jeden Dienstag ernst - geht auch hin - hat dort eine Bekannte Dore- mit der er danach immer essen geht. Er fährt auch Auto - aber ob er immer gut ankommt weiß ich nicht. Ich habe ihm angeboten - zu kochen - und einzufrieren aber er müsste sich einen Tiefkühler kaufen - das lehnt er mit der Begründung ab - da bleiben immer Reste - die man nicht ißt. Sein Grundstück verwildert - der Zaun kaputt - das Dach müsste ein Stück repariert werden - aber er läßt sich weder von mir helfen - noch macht er etwas - er sammelt dann stundenlang Tannenzapfen auf seinem Grundstück - ungefähr im Tempo einer Schnecke - Jetzt ist seine Steuererklärung überfällig - und er kriegt es nicht fertig - aber wie gesagt - alles Kleinkram für mich - aber - aber - er lehnt alles ab. Das schlimmste ist - er hat genug Geld - könnte alles machen lassen - nur er will nicht . Mir geht es mächtig an die Substanz - weil ich immer wieder versuche an ihn ran zu kommen - und vor eine Wand laufe. Ich möchte einmal sagen, er kommt mir vor wie ein kleines Kind - was wütend mit dem Fuß aufstampft - wenn es nicht nach seinem Willen geht. Neulich - als mein Backofen kaputt ging - sagte ich ihm - na - benutzt Du Deinen Backofen denn mal ? Er sah mich verdutzt an - und sagte - er habe gar keinen Backofen - worauf ich ihm erklärte, er hat genau wie ich einen Backofen - mit integrierter Mikrowelle - er war ganz erstaunt - ach ja - ja ... Was kann ich bloß tun - und wie soll ich das einordnen ? Pea |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 07:50 © sylvia | |
| Herzlich Willkommen Pea, schwierig, wie jung ist Dein Bekannter denn? Männer sind oft eine Spezies für sich. Du mußt es vielleicht durch die Hintertür machen. Auf eine etwas andere Art nicht so direkt, diplomatisch. Sag ihm doch, du möchtest nichts böses und es wäre Dir eine Freude mal für ihn zu kochen und wenn er grad nicht im Raum ist, wischt das Waschbecken. Vielleicht hast einen Draht zu der Bekannten und kannst mit ihr reden. Hoffe die anderen Forummitglieder haben noch Tipps. LG Sylvi
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 08:18 © Admin | |
| Auch an dich erstmal ein herzliches Willkommen Pea
Ich kann durchaus verstehen, das dich die Veränderung deines Freundes sehr nachdenklich stimmt. In der Tat scheinen da massive Probleme zu bestehen. Es kann durchaus ein Zeichen einer beginnenden Demenz sein, muss es aber nicht. Es gibt z.B auch viele psychische Erkrankungen die durchaus solche demenz ähnliche Symtome aufweisen können.
Eigentlich müssten diese Probleme deines Freundes unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, das er sich selber in dieser Situation wirklich wohl fühlt. Sich die ganze Zeit verteidigen, und zusammenreissen zu müssen, damit möglichst nichts auffällt muss sehr anstrengend sein und führt oft in eine wachsende Isolation. Zumindest solange man selber alles "nur unter den Teppich wischen möchte". Vielleicht könntest du ihm einfach mal ganz ruhig sagen, das es für dich als seine Freundin unheimlich weh tut, seine Veränderungen zu sehen, mit ihm dennoch nicht ernstahft darüber reden zu können und somit Tatenlos daneben stehen zu müssen? Versuche ihn nicht gegen die Wand zu drücken indem du ihn zu etwas Zwingen willst. Dadurch könnte seine Abwehrreaktion nur verstärkt werden. Zeige ihm einfach immer wieder mal, das er dir nichts vormachen kann, aber du solange er sich nicht helfen lassen will, auch nichts tun kannst, egal wie gerne du dies auch möchtest....
Manchmal bewirkt das kleine Wunder. Ich würde es mir zumindest für dich und deinen Freund wünschen.
Liebe Willkommensgrüsse Ursula
P.S. Das andere hat Sylvia schon treffend geschrieben.
Liebe Grüsse
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 08:35 © pea | |
| Guten morgen, erstmal herzlichen Dank - auch aus der Heide, für die nette Antwort. Der Herr ist erst ... 72 Jahre alt. Das habe ich alles versucht - und es ist so - dass die Bekannte - Dore - mehr weiß ich gar nicht, sich gar keine Meinung bilden kann, da er sie in zwei Jahren, nicht einmal bei sich zu Hause hatte. Erschreckend ist sein Umgang mit Nahrungsmitteln. Gestern erzählte er mir, dass er seine Teller alle ableckt - und dann in die Spülmaschine stellt - dann braucht er kein Wasser und Spülmittel. Auf meine Frge - wie oft er die Maschine anstellt, sagte er - so alle 10 Tage .... ich habe ihm dann sehr nett gesagt , dass sich trotz ableckens .... enorme Keime bilden würden , aber soetwas ignoriert er einfach. Oft hat er heftigste Entzündungen - an den Augen, ich führe das auch auf Unsauberkeit zurück . Oder er will mir erklären, dass er eine normal große Spülmaschine hat, das stimmt nicht - da er ein kleines schmales Modell besitzt. Auch spült er ohne Spültablette .... Er hebt auch alles auf , was er findet. Neulich musste er ins Krankenhaus. Nachdem er wochenlang Schmerzen in der Leiste hatte - habe ich es endlich geschafft, dass er zum Arzt ging. Es war ein Leistenbruch - ich wollte ihn zu den Voruntersuchungen ins Krankenhaus bringen - aber er wollte es nicht. Er erzählte mir , er müsse drei Tage im Krankenhaus bleiben, nach der OP. Ich fuhr hin - und fragte was er denn für einen Krankenhausaufenthalt an Kleidung , mitnehmen wolle. Da sich nichts passendes fand, fuhr ich mit ihm in die Stadt - wollte einen bequemen Jogginganzug und Socken kaufen - es war ein Drama . Auf dem Parkplatz, lag ein altes Haargummi im Dreck, dass wollte er für mich aufheben - denn ich brauche doch Haargummis. Da ist mir ehrlich gesagt, der Kragen geplatzt. Ich habe ihm recht dominant gesagt, wehe Du bückst Dich danach. Gekauft wurde gar nichts - da er ja nichts braucht. Am Tag der OP, fuhr ich ihn ins Krankenhaus - und am Spätnachmittag wieder hin - um nach ihm zu schauen. Da sagte mir eine Krankenschwester, ach sie wollen Herrn .... abholen ? Wieso abholen ... , er soll doch einige Tage hierbleiben. Nein - das ist ein ambulanter Eingriff, aber da er so spät ins OP kam, können sie ihn morgen früh abholen. Ich ging in das Zimmer zu ihm - er war wach und wir sprachen miteinander. Am nächsten morgen, als ich ihn abholen wollte, wußte er nicht , dass ich da war. Ein Bettnachbar erzählte ihm , dass ich da war - er wußte es nicht. Dann wurde er total hektisch und wollte dem Arzt, der ins Zimmer kam, Papiere geben. Der Arzt sagte ihm sehr freundlich, die habe sie uns schon vor der OP gegeben. Das sind ihre Kopien. Er verstand es nicht, und wollte immer wieder - diese Kopien irgendwo abgeben. Dann wollte er die nächste Woche nach der OP , direkt wieder zu seinem Dienstagsturnen - es war mühsam ihn davon abzuhalten - ich drohte , mit seinem Arzt zu reden. Es half .. Als meine nun leider verstorbene Freundin Inge - die bei ihm gegenüber wohnte, vor Jahren ins Krankenhaus kam - weil sie gefallen war, und sich einen Hüftbruch zugezogen hatte, bat sie ihn, ihr ihre Handtasche und einige Sachen ins Krankenhaus zu bringen - und auf ihren Hund Bommel auf zu passen . Ich arbeitete damals zeitweilig in Wuppertal , sie rief mich an - und ich fuhr sofort los - den Bommel zu mir zu holen . Sie erzählte mir, dass er ihre ganze Handtasche - ausgeschüttet hatte - und bei ihr zu Hause sortiert hat - was sie braucht und nicht braucht - Inge war erschüttert. Es kam aber noch besser - er war durch alle ihre Schränke gegangen - und hatte aufgeschrieben was er gefunden hatte - da stand auf einem natürlich uralten , kleinen, verblichen Zettel ... Angebrochene Butterkekese 8 Stück, Ablaufdatum .... Kühlschrank ... Senfglas - drittel voll - Ablaufdatum .. usw. usw. - Inge konnte sich gar nicht mehr beruhigen . Sie brach den Kontakt zu ihm ab. Es interessierte ihn nicht, obwohl die beiden sich 25 Jahre kannten. Nach ihrem Tod - ging er heimlich in ihren Keller - weil er noch einen Schlüssel besaß - und nahm da einiges mit. Oh jeh - wenn ich so schreibe merke ich leider, dass mich das alles sehr mitnimmt . Pea |
| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 08:38 © pea | |
| DANKE - für Eure netten Worte, ich muss nun leider bis mittag - arbeiten. Es tut mir gut, mir alles einmal von der Seele zu schreiben, Eure Pea |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 09:34 © sylvia | |
| Liebe Pea, es sieht, das dachte ich vorher schon, etwas nach einem Messi aus. Er braucht dringend Hilfe. Du hast da wahrlich keinen einfachen Stand, laß es bitte nicht zu sehr an Dich ran. Denke an Dich und Deine Gesundheit. Ich glaube auch, das da keine noch so lieben Worte mehr helfen. Es gibt ja Gruppenteraphien, aber da wirst ihn auch nicht hinbekommen. Man sagt ja auch Altersstarsinn. Schreib, wann immer Dir danach ist. Wir hören zu und versuchen zu helfen. Weißt, es ist schön, das es Menschen gibt, die sich um andere Sorgen. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 10:41 © Admin | |
| Liebe Pea
Gibt es für dich eine Möglichkeit mit jemandem von seiner Verwandtschaft kontakt aufzunehmen? Jemanden wo du glaubst auch aufrichtig interessiert ist am Wohlbefinden deines Freundes? Ich glaube das wäre sehr wichtig wenn es mal darum gehen sollte, gewisse Schritte zum wohle deines Freundes unternehmen zu müssen - z.B gespräche mit seinem Arzt u.s.w. Gleichzeitig würdest du mit all diesen Problemen nicht ganz so alleine dastehen. Zu schnell könnte sonst auch irgendwann der Vorwurf kommen, warum du nie versucht hast mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
So oder so wird es unheimlich schwer werden, solange dein Freund an seiner Situation so gar nichts verändert haben möchte. Ich weiss wie Schmerzhaft es ist, wenn man so gerne helfen möchte und einem die Hände gebunden sind. So ist es mir damals einige Jahre mit Erik geganen, bis irgendwann dann seine Situation so eskalierte, das er sich entlich wirklich helfen liess.
Schreiben hat auch mir immer wieder gut getan, es hilft seine Gedanken zu sortieren und besser einzuordnen. Oft hatte mir dies etwas Luft verschafft, in schweren Alltagssituationen.
Ich wünsche dir viel Kraft, eine grosse portion Geduld und vorallem das jeweilige erkennen des Zeitpunktes, um wieder einen kleinen "Schups" deinem Freund zu geben.
Liebe Grüsse Ursula
Liebe Grüsse
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 14:29 © pea | |
| Hallo , und vielen Dank, für Eure, netten Worte. Ja, ich habe einmal, die Tochter seines verstorbenen Patenkindes angerufen - als er mal wieder nicht an das Telefon ging. Sie war sehr unfreundlich, und ungehalten, er wäre wohl bei Nachbarn, ich solle nicht so dramatisieren! Da ich genau weiß, dass er keinen Kontakt zu den Nachbarn pflegt - habe ich trotzdem dort angerufen, und die sehr nette Nachbarin, hat nachgesehen. Das haus war stock- dunkel - und er sei plötzlich aus dem Dunkel aufgetaucht. Diese Nachbarin erzählte mir dann auch, dass er oft nachts - im Dunkel - spazieren geht .... Ich fragte ihn dann, was er denn nachts - draußen so macht - und er wurde wütend, und sagte - es sei wohl erlaubt bei Mondschein spazieren zu gehen. Er hat in Hamburg noch Cousinen, die merken wohl auch etwas, aber sie kommen gar nicht mehr, sondern laden ihn höchstens zu Geburtstagen ein. Da hat er sich in Hamburg dann auch verlaufen , aber irgendwie ist er wieder dort gelandet. Eigentlich dürfte er gar kein Auto fahren, da er ein eingeschränktes Gesichtsfeld hat. Er muss den Kopf in den Nacken legen, damit er alles sehen kann - und dann ist seine Fahrweise immer noch schrecklichst. Ich weiß, er muß sehr viel Kraft aufwenden, dass er nicht auffällt - nur alles was ich sehr vorsichtig anspreche, wiederlegt er mit totalem - Unsinn - der aber für ihn die Wahrheit ist. So hat er sich von seiner Vermögensberaterin, bei der Haspa - auch Schiffsanteile andrehen lassen - und was noch weiß ich nicht - auch da auf meine Fragen, sagte er nur, von den Dingen verstehtst du nichts - fertig ! Ich denke immer, solange er in Ruhe gelassen wird, und so vor sich hinmuschelt - wie er meint es sei richtig, da geht es ihm in seiner Welt gut. Angst habe ich vor einer Kontaktaufnahme zu seinen Cousinen, dass sie es ihm dann erzählen - und er von mir bitterst enttäuscht ist. Leider sind viele Menschen nicht in der Lage damit ernst - und gewissenhaft umzugehen. Wenn ich ihn enttäusche, dann hat er niemanden mehr, dem er so manches erzählt - wenn auch nicht alles. Und eines stimmt 100% - was ich hier von Admin las - sein Gehirn kann nicht sondieren. Er will etwas machen - sieht dann was anderes - und weiß am Ende nicht mehr was er eigentlich wollte. - So vergehen seine Tage - Und wenn es nicht so traurig wäre - möchte man manchmal herzhaft lachen - so hatte ich Freunde zu besuch - und er war auch gekommen - am nächsten morgen - wollte der Freund mit mir unbedingt auf einen Flohmarkt, und seine Frau hatte keine Lust, ebensowenig mein väterlicher Freund. Ich bat ihn - doch im nächsten Dorf Brötchen zu holen - Wurst und Käse - Butter usw. stünde alles im Kühlschrank. Als wir zurück kamen - saß meine Freundin - völlig frustriert und leicht durcheinander am Küchentisch - und auf meine Frage- na, habt ihr schön gefrühstückt - antwortete sie - naja - er ..... hat noch altes Brot gefunden ( sammel ich um Enten zu füttern - schneide es immer klein) und in der Bratpfanne - von gestern abend - war noch ein Rest Bratfett- da meinte er, dass sollen wir erstmal aufessen - und hat dann das Entenbrot in dem Fett gebraten .......... Tja - ob ich wohl erstmal schnellstens Frühstück gemacht habe. Dann tröstete ich meine Freundin, die einfach nur sprachlos war, und sagte , sie hätte keine Chance gehabt - so dominant sei er aufgetreten. Und so, wie es der Volksmund ausdrückt, sagte sie ganz trocken, der ist irre, mit dem bleibe ich keine Sekunde mehr allein. Ich brauche heute nur zu sagen, Jutta hast Du Lust auf ein Frühstück, dann müssen wir wirklich lachen. Mit ihm reden, dass hilft nichts - wenn ich ihm etwas bringe- und dass mache ich des öfteren, dann regt er sich auf, wer soll das alles essen, obwohl ich schon alles zwergenhaft halte. Pea |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 24 Jul 2009, 17:19 © sylvia | |
| Liebe Pea, das ist wirklich nicht einfach und manchmal sogar peinlich. Die liebe Verwandschaft kommt nur zum abstauben, wie traurig. Dann liest man wieder in der Zeitung oder hört es in den Nachrichten: Toter lag Wochen in seiner Wohnung. LG Sylvia
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? So 02 Aug 2009, 19:59 © pea | |
| Hallo, und erstmal nochmals Danke - nur ich weiß auch nicht weiter - weil ..... sicher ist er eine Art Messi , andererseits weiß ich seit einigen Tagen auch, dass er einen Unfall mit dem Auto gehabt haben muß, und er in seinen Aktien Anlagen , enorme Verluste gefahren hat. Ich handel mit Antiquitäten und bekomme auch manchmal sehr gute Gebrauchtmöbel herein: Seine Möbel sind wirklich uralt - das jüngste Teil ist ca 25 Jahre, sehr verschmutzt durch ständigen gebrauch. Jetzt hatte ich ihn endlich soweit, dass er seine zwei Schlafsofas im Wohnzimmer , weil früher mal viel Besuch kam --- gegen eine top Garnitur tauscht - aber , aber , aber --- er möchte die alten Dinger gerne noch an Obdachlose geben. Nun stehe ich in dieser Welt, und weiß genau, kein Mensch, möchte 25Jahre alte Sofas die stark verfleckt sind. Auch kein Sozialhilfeempfänger . Da habe ich ihm gesagt, dass es keiner mehr möche, mit Flecken und Schweiß .... da war er ganz wüterich, die wären nur etwas verblichene, da gäbe es keinen Schweiß - Bettmilden, oder Flecken!!! Ich war wütend, habe mich wie immer gebremst, und vorgeschlagen, meine Leute bringen morgen die neuen Sachen, und gebe die alten in eine Gebrauchtmöbelhandlung - in seiner Nähe. Mich nervt total, dass man niemals ... normal reden kann !!!! Er sieht hilflos zu, wie sein Geld immer weniger wird, weil er vielleicht denkt, dass ist ja alles nicht so schlimm, die nette Bankberaterin macht es schon. Andererseits ist er auf dem Niveau einer Kindes, was überhaupt noch keine Selbstreflexion hat, und sein Unvermögen nicht eingestehen kann. Hat er seinen Unfall mit dem Auto verdrängt?? Ich sah es nur zufällig, dass er in der Versicherung hochgestuft wurde - und dass er die Versicherung, die er für die Tochter, seines verstorbenen Patenkindes, bezahlt immer noch auf Vollkasko läuft - obwohl das Auto über 16 Jahre alt ist. Ich bin leider kein Psychiater, sondern nur ein Mensch. Ich stehe kurz davor, dass ich nicht mehr so reden möchte, und meine Grenze schon überschritten ist. Pea |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Mo 03 Aug 2009, 07:06 © sylvia | |
| Liebe Pea, ich denke Du kannst Dich drehen und wenden wie Du willst, Du machst es in seinen Augen verkehrt. Er ist ein sehr impulsiver und lauter Mensch. Das könnte ich auf Dauer nicht ertragen. Deswegen bin ich mit meinem Mann zur Eheberatung. Hab es auch nur erreicht durch Hilfe von Außen, einem ganz lieben Anwalt. Du wirst es nicht schaffen. Ich weiß auch nicht, wie ich Dir raten soll. Viel Kraft. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Mo 03 Aug 2009, 09:18 © Admin | |
| Liebe Pea
Das eine ist das was wir wollen und das andere was wir können.
Du kannst deinem Freund nicht mehr helfen, als was er selber auch will. Manchmal braucht es erst die richtigen Begebenheiten, oder einschneidende Erlebnisse dazu, bis jemand bereit ist überhaupt Hilfe anzunehmen. Für dich heisst dies abzuwarten bis die Zeit reif ist um wirklich was tun zu können. Vielleicht kommt irgendwann eine Situation wo es ihm schlecht geht, wo du eventuell sogar eine Ambulanz rufen musst. Manchmal sind aber erst solche, oder ähnliche Begebenheiten notwendig damit genauere Untersuchungen auch akzeptiert werden und eventuelle Hilfe auch angenommen werden kann.
Wenn ich deine Berichte so lese, dann scheint es mir, als ob für deinen Freund jegliche intitiative zur Veränderung ein Horror ist, wärend du ihm deine Hilfe eigentlich schon aufdrängst. Auf diese Art kann es eigentlich fast nur zu Konflikten kommen. Er fühlt sich dauernd von dir beformundet, wärend du wiederum an seinem, "deiner Hilfe nicht schätzen wollen", zugrunde gehst....
Darf ich dich mal fragen, was eigentlich eure Freundschaft ausmacht? Oder besser gesagt, wie ist sie überhaupt damals entstanden? Bitte nicht böse nehmen, aber mir scheint es ein bisschen so, als ob du aus irgendeinem Grund ihm gegenüber eine art Helfersyndrom entwickelt hast.
Ich wüsste auf jeden Fall, für deine Situation nichts anderes als erst mal abzuwarten was passiert. Auch wenn wir jemanden noch so sehr beschützen, und vor Geschehnissen bewahren möchten, so lässt sich meist dem Rad der Zeit nicht vorgreifen.
Aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiss ich, das nichts mehr sinnlose Kraft kostet als die eigene Hilfe auf etwas zu fixieren (aufzudrängen), obwohl jegliche Hilfe nicht erwünscht ist.
Versuche erst einmal ihn einfach so zu belassen wie er ist, in der Dankbarkeit das du mit ihm nicht die Wohnung teilen musst. Zeige ihm das du für ihn da bist, aber du ihm nicht helfen wirst, wenn es nicht erst zu seinem eigenen Wunsch wird.
Ich wünsche dir viel Kraft dazu und sende dir viele liebe Grüsse
Ursula
Liebe Grüsse
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 13 Aug 2009, 10:18 © pea | |
| Guten morgen, und vielen Dank, für Eure Antworten. Ich kenne meinen Freund schon seit vielen Jahren wir wohnten in der Nachbarschaft, und haben früher immer gemeinsam gefeiert und geklönt. Meine verstorbene Freundin hatte noch intensiveren Kontakt als ich früher ... So, da mein Kopf in letzter Zeit raste, habe ich vor einer Woche seinen Cousin angerufen, der ja angeblich alle Vollmachten haben soll. Ich bat ihn von unserem Gespräch nichts zu erzählen, da mir dann wahrscheinlich der ehrliche Kontakt, kaputt gehen würde. Mein Freund hatte gar nichts bei seinem Cousin hinterlegt, und der sagte nur, dass mein Freund immer verschlossen war, und ihnen gar nichts erzählte. Ich schlug ein Treffen vor, da wir nur eine Stunde Fahrzeit entfernt wohnen. Er wollte es mit den zwei anderen Cousinen besprechen, und sich wieder bei mir melden. Bis heute habe ich gar nichts gehört ......., auch nicht, nach dem besagten Montag, wo mein Freund die neuen Möbel bekommen hat - er hat sich nicht mehr gemeldet. Ich denke mal, die liebe Verwandschaft hat ihn über meinen Anruf informiert, und nun ist das eingetroffen, was ich befürchtet habe. Nein, ich habe kein Helfersyndrom, dann hätten es ja alle netten Menschen, die sich um andere kümmern. Ich kenne schon meine Grenzen, und die halte ich auch ein. Es ist immer wieder erstaunlich, wie andere sorglos und dumm, mit ihren Mitmenschen, Verwandten umgehen. Total unsensibel und nicht in der Lage die Komplexität zu erkennen. Mal sehen was nun weiter passiert. Ich ziehe mich zurück, weil ich es nicht ertrage, hilflos zu zusehen, wie etwas den Bach runtergeht. Übrigens ist es ganz interessant, dass sein denken ... aufgeht. Er hat es geschafft, dass sich wie auch immer, alle abwenden , und er ganz und gar in seiner Welt verschwinden kann. Alles andere macht ihm ja auch ungeheuren Stress. Und was ganz fehlt, dass ist Vertrauen. Er lebte ja immer mit seiner verstorbenen Schwester zusammen, und die beiden haben sich ein eigenes Lebensstrickmuster gebastelt. Es stimmt schon, was ich in einem Artikel hier las, dass es eine Lebensvorpragammierung teils, geben muss. Auf meinen Freund trifft es absolut zu. Als seine Schwester noch lebte, war es sagen wir mal so, alles in gemäßigten Formen - aber auch schon sonderlich. So wollten die beiden nie einen Menschen stören, dass ging soweit, dass sie am Wochenende nicht zu einem Notarzt gingen, obwohl es erforderlich gewesen wäre. Oder sie sahen auf die Namenschiler an Häusern, und schlugen dann im Telefonbuch nach, ob da ein Beruf etc stand. - Aber , der Garten war gepflegt und es wurde auch gekocht . Seit über 10 Jahren ist die Schwester nun tot, und da ging es eigentlich kontinuierlich den Bach runter. Wenn Menschen sich nicht an anderen orientieren können, oder wollen, wenn sie wenig oder gar keine Empathie haben, dann prägt sich das sicherlich extrem aus. Wir nennen es ja auch weltfremd sein, und das ist es im gewissen Sinne, denn sie leben in einer anderen - ihrer Welt, die sie nicht teilen können. Auch mit extremen Ängsten, die wir auch immer unterschätzen - Pea |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 13 Aug 2009, 10:54 © Babs2105 | |
| Liebe Pea, ob das eine Demnz ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings hat Dein "Freud" so einige Macken, die ich von meinem S.Vater kenne. Er war und ist immer ein Sturkopf gewesen, was er nicht will, will er eben nicht - basta. Wenn er aber sich etwas vornimmt, muß es am besten schon vorgestern gewesen sein. Er ist nicht Dement, zwar körperlich eingeschränkt, kann nichts mehr allein, ohne meine Hilfe, wäre er aufgeschmissen. Das "Sammeln" habe ich ihm allerdings abgewöhnen können Als er mal im Krankenhaus war habe ich sein Kühlschrank und den Abstellraum ausgemistet - im wahrsten Sinne des Wortes- ich habe DInga gefunden die 1994 abgelaufen sind. Im Kühlschrank war eine Salami, die schon fast schon wieder lebte, ein Jahr lang abgelaufen. Hinzu kam, daß ich noch meine S.Mutter gepflegt habe und er "NUR" die Nummer 2 war. Irgend wann ist mir der Kragen geplatzt und ich habe mit ihm "Tacheles" gesprochen. Er war sowas von überrascht, daß ich ihm so entgegen kam, daß er ab da, ganz umgänglich ist. Dein Freund allerdings scheint da unbelehrbar zu sein. Hast Du schon mal versucht mit seinem Hasuarzt zu sprechen? Vielleicht könnt ihr einen Termin ausmachen, wo der Arzt auch ins Haus kommt und sich die Zustände und vor allem sein Zustand mal ansieht. Er kann das wohl eher beurteilen, was mit Deinem Fraund los ist. Der Arzt kann ja "zufällig" in der Nähe gewesen sein und da Dein Freund so selten kommt, möchte er kurz nach dem Rechten sehen. Er hat sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen und mag nicht mehr heraus. Nach dem Tod meiner S.Mutter ist S.Vater auch in sich gekehrt, er wollte sich nicht waschen, lief den ganzen Tag im Schlafanzug durch die Gegend und aus dem Haus ging er gar nicht mehr. Bis wir eine Familienversammlung einberufen hatten und ihm sagten, was wir von der derzeitigen LAge halten. Mittlerweile arbeite ich halbtags wieder und er muß jetzt einige Sachen selbst machen. Was glaubst Du wie er geguckt hat, als wir - alle 5, auch die Kinder, ihm sagten; so machen wir es nicht mehr weiter. Er hat wegen Nichtigkeiten bei mir geklingelt. Wir wohnen in einem Haus, nur durch einen Flur getrennt. Die Klingel gab ich ihm als er aus dem KH kam und es ihm sehr schlecht ging. Das Ding verfluche ich heute noch. ABer er nimmt sich jetzt etwas zusammen. Ich bin ja auch noch im Haus, Dein Freund ist aber ganz allein. Wie würde es sich verhalten, wenn Du einfach ein paar Tage gar nicht mehr zu him hingehst ??? Vielleicht denkt er dann etwas nach. Wenn es allerdings doch Demenz ist, wird sich nichts ändern, eher noch verschlimmern. Für mich ist es unverständlich, daß sich seine Famiie nicht darum kümmert ! Ich würde an Deiner Stelle dem Cousin (der die Vollmachten hat) die "Flinte" an die Brust setzen und ihm damit drohen, daß Du das Amt einschalten wirst, damit die sich seinen Onkel mal näher angucken. Ich weiß ja nicht wievel Geld Dein Freund so hat, aber ich kenne Fälle in denen das Wort "Amt" und "Geld kosten" die FAmilie ganz schnell aufrütteln kann.
_________________________________________________ " Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen, ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel " _________________
" Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 13 Aug 2009, 16:12 © pea | |
| Hallo Babs auch Dir ein Dankeschön für Deine Antwort. Die Sachlage in diesem Fall ist etwas anders. Auch ich habe ernst mit ihm gesprochen, und es hat sich dann - mir gegenüber etwas verändert. Zum Beispiel das er heile Schuhe anhatte ... Der Cousin hat eben keine Vollmachten - dass hat er sich wohl auch nur ausgedacht. Auch hortet er keine Lebensmittel, sondern das Gegenteil ist der Fall. Ich denke, er ist dabei auch sehr gewitzt, anderen gegenüber alles normal aussehen zu lassen. Er nimmt auch an seinen Dienstags Turntermin immer teil. Ob es schneit, friert oder 30 Grad Hitze ist. Nach seiner Bruchoperation, wollte er sofort wieder daran teilnehmen, und es hat mich einiges an reden abverlangt, bis er einsah, dass er erstmals 4 Wochen Pause machen sollte. Er ist dann zweimal nicht gegangen, und meinte er merkt ja wenn etwas weh tut. Er geht auch manchmal zum Gottesdienst, nur man darf nicht fragen, worüber die Predigt handelte. Man darf auch nicht fragen, was er gegessen hat, dann wird er total nervös, reibt sich ständig im Gesicht, oder mit den Handflächen auf der Hose, oder zupft an seinem Hemd. Normalerweise dürfte er kein Auto fahren, da er ein sogenanntes eingeschränktes Gesichtsfeld hat, und nur gut sieht, wenn er den Kopf stark in den Nacken legt. Dazu kommen oftmals ganz starke Verdickungen, wie Furunkeln an seinen Augen. Auch hier habe ich ihn oft gefragt, was der Augenarzt dazu sagt, und ob es kein Mittel dagegen gaebe. Auch da bin ich nicht weiter gekommen. Auch meine Fragen, warum er denn nicht mehr für sich kochen würde, beantwortete er damit sein Schnellkochtöpfe seien alle kaputt. Zuerst glaubte ich es, und wollte ihm neue bringen, aber das lehnte er wieder mal wehement ab. Es ist eine Mischung aus schlau sein - und abwigeln, in dem Wissen, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Ich denke, es ist ihm oft etwas angebrannt, dass er das Kochen aufgab. Dann nimmt er Sachen auch über ernst. Wenn der Arzt sagt, wenig Fett, dann ißt er weder Butter noch Margarine. Meiner Meinung nach, ist es eine Entwicklung, dass er sich an nichts wirklich frei erfreut, sondern auch sich selber versucht ständig zu kontrollieren. So teilte er mal ein Osterei in vier Teile, weil man ja nicht soviel Süßes essen soll. Ich merke auch, dass er gerne warm essen mag. Nur es klappt wohl nicht mehr so ganz - also ißt er Brot. Wenn ich ihm etwas gebracht habe, dann war alles soviel - und er weiß gar nicht wann er das alles essen soll. Es war gar nicht viel - aber für ihn, weil er nicht mehr koordinieren kann. Er hat ein Waldgrundstück, und da fallen viele Zapfen runter, die sammelt er dann stundenlang in einem Eimerchen, und trägt jedes einzelne Eimerchen zum Waldrand, wo er es entleert. Aber sehr erschrocken hat mich , als er die hellen Flecken auf den Steinen seiner Terrasse, den Kindern von Bekannten, die vor Jahren manchmal zu Besuch kamen, als Verursacher der Flecken angab. Sie hätten dort Seifenblasen gemacht, und daher kommen die Flecken. Da habe ich ihm gesagt, es reicht nun , denn mit den Jahren, bilden Steine meist solche Flecken - ohne Seifenblasen !! Er blieb hart - nein , das waren die Kinder. Nun meldet er sich ja gar nicht mehr , schon seit 10 Tagen nicht, dass ist aber nichts unnormales bei ihm. Er weiß ja immer nicht, ob es die richtige Zeit zum anrufen ist, und ob er nicht stört. Das ist sein Argument, aber leider an der Normalität vorbei. Ich habe während meines Kunststudiums, mal sehr lange an einem Bild rumgemalt, bis mein Dozent, wirklich sauer sagte, was wird das nun - ein Lebenswerk von dir, oder kommst Du zu einem Schlussergebniss. Ja, man kann auch ein Leben lang, an einem Bild rumpinseln - aber normal ist es eben nicht. Und eben dieses , etwas zu erkennen, tätig zu werden, und es zu einem Ergebniss bringen, dass macht uns Menschen aus. Sicher benötigte er eine gewisse Führung, aber die Zeit und Kraft habe ich nicht. So denke ich nun, ich warte einmal ab, ob sich die Verwandschaft meldet, oder sich fürchtet, ich könne ihnen vom Erbe etwas wegnehmen, was nun so gar nicht der Fall ist. Ich würde es so toll finden, wenn er in ein betreutes wohnen, oder ein Seniorenstift mit eigener Wohnung gehen würde, damit er einen teils geregelten Ablauf und Menschen um sich hat. Aber das wird er freiwillig nicht machen. Pea |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 13 Aug 2009, 17:25 © Babs2105 | |
| Das Schlimme an dem Ganzen ist, daß Du als "Fremde Person" nichts machen kannst. Das einzige bleibt, wenn sich sein Zustand so sehr verändert, daß er sich oder Andere gefährdet. Ansonsten bleibt Dir nur, entweder ständig seine Familie nerven oder Dein Nervenkostüm noch mehr ankratzen. Du mußt versuchen, wie Du schon schreibst, Abstand zu gewinnen, sonst drehst Du auch noch durch. Sollte es ganz schlimm werden, ruf doch mal beim Amt an und melde mal den Vorfall. Dass er in eine Betreuung gehört ist keine Frage. Irgendwann geht er spazieren und findet dann nicht wieder nach Hause. Hut ab von Deinem Angagement, nicht jeder Mensch/Nachbar würde sich so für andere aufopfern. Als mein Vater starb, fiel es den Nachbarn erst nach vier TAgen auf, daß sooo viel Post unten läge und seine Sonnenschirme auf dem BalkonTag und Nacht offen stehen. Da wir Geschwister nicht in der Nähe wohnen und meine Schwester am Sonntag dort war und ich mit ihm am Montag noch telefoniert haben, dachten wir alles wäre ok. ALs wir dann von den Nachbarn angerufen wurden, war mein Vater (der heiße Sommer 2003) bereits am verwesen. Ich mache mir heute noch Vorwürfe, daß ich ihn Dienstag nicht besucht habe !!! Mein Tag ihn zu besuchen war jeden Samstag Mittag. Ansonsten sahen meine Schwestern nach ihm, sie wohnten nicht ganz so weit weg.
Ich kann Dir sonst keinen RAt geben, sonst würde ich es sehr gern tun. Es sieht nun mal schlecht aus, da Du nicht verwand bist, oder die Vollmachten hast.
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Do 13 Aug 2009, 20:23 © pea | |
| Hallo, Du schreibst leider die Wahrheit, die in unserem Land verbreitet ist. Ein - es geht mich nichts an - System indem jeder , der sich kümmert , unter Umständen defamiert und angegriffen wird - er hat ja vielleicht ein Helfersyndrom für mich ein geistges Niemandsland Es ist so traurig - und nachdem ich hier und anderswo viel gelesen habe - denke ich nunmehr - es könnte auch Lewy Körperchen Demenz sein - denn er zittert auch manchmal wie Parkinson - und ist auch grundlos ohmächtig geworden - was er mir aber nur einmal erzählte - wer sieht es denn auch ? Abwarten müssen - ist nicht toll wer hat bloß dieses nicht hin sehen so kultiviert. Ich muss in meinem Job in kürzester Zeit Entscheidungen treffen - und es wird erwartet, dass ich das entsprechende Fachwissen habe - welcher Arzt hat es denn - denn mein Freund war mit dieser Ohnmacht bei seinem Arzt - auf mein Drängen - der sagte -es sei alles gut. Mein Mann ist auch gestorben, weil der Arzt ihn auf Noro Virus behandelte - es war Darmkrebs im letzten Stadium - ich spreche leider aus Erfahrung - aber mein Wissen ist auch nicht allumfassend - wir lernen immer dazu - und möge uns das Herz bleiben - und wir nicht so verrohen- wie der Rest der Gesellschaft Pea |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 07:53 © sylvia | |
| Liebe Babs, tut mir leid, das mit Deinem Vater. Aber Vorwürfe sollte man sich nicht machen. Ich denke Du hast Dein möglichstes getan. Liebe Pea, ich denke ganz so kann man es nicht sehen. Die Menschen schauen schon und und kümmern sich auch. Das sehe ich in meinem Umfeld. Aber es gibt nunmal auch Menschen die kein Herz haben und sich selber nicht leiden können. Sie sind verbittert und hart. So ein Mensch war auch meine Mutter. Man kann diese Menschen nicht ändern, damit müssen wir leben. Freuen wir uns an denen, die so sind wie wir. Es ist vielleicht auch eine Art der Erziehung. Meine Söhne sind zu aufrechten, hilfsbereiten und höflichen Menschen erzogen. Das bestätigen mir auch immer wieder die Nachbarn, obwohl meine Söhne nicht mehr bei mir wohnen. Gestern haben sie mir meinen schönsten Tag bereitet. Standen morgens mit Schwiegertochter in Spe vor der Tür und holten mich ab um mich zu essen einzuladen. Alles Gute. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 08:55 © Babs2105 | |
| Ist doch suuuper Sylvia, hoffentlich hast Du es genossen. Meine Kinder sind auch eher Menschen, die hilfsbereit und freundlich sind. Obwohl die Großen auch nicht mehr zu Hause wohnen, haben sie mich oft besucht (als S.Mutter noch lebte) und als ich sie fragte ob sie mal etwas für ihre Oma übernehmen könnten, machten sie es ohne wiederrede. Auch wenn mein Großer (24) damit nur schlecht umgehen konnte, wie sehr sich oma verändert hat, hat er es getan. Meine Tochter (23) dagegen ist einfach so da rein und versuchte Oma aufzumuntern, ihr etwas zum Trinken geben und blieb auch bei ihr sitzen. Mein Jüngster (damals noch 14) war es selbstverständlich, wenn ich mit etwas beschäftigt war, ging er einfach so hinein gab ihr was zu Trinken und erzählte etwas von seinem Tag, manchmal auch wenn er sich über etwas geärgert hat. Er hat es einfach so angenommen. An seinem 15ten Geburtstag bestand er darauf sein erstes Stück Kuchen mit Oma zu esssen. Also nahm ich Omas Teller und wir gingen in ihr Zimmer, erst als Oma ihr "zermantsches" Stück Kuchen aufass und Alex ihr einen fetten Schmatzer auf die Stirn gab, konnte der Rest anfangen. Ich war sowas von gerührt, daß glaubt ihr nicht. Wir waren alle ziemlich gerührt, vor allem aber S.Vater. Es war das erste Mal, daß er mitansehen durfte, wie sehr doch unser Jüngster seine Frau liebt. Ich bin davon überzeugt, daß eine gute Erziehung auch gute Menschen hervorbringt. Auch wenn manche später einen anderen Weg einschlagen. Doch die ganz verbohrten und die Weggucker kann und will ich nicht verstehen.
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| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 09:13 © pea | |
| Guten morgen zusammen, als Realistin, sehe ich es schon etwas anders; Es gibt die sehr löblichen Ausnahmen, doch die Grundtendenz unserer Gesellschaftsform - handelt nach dem Motto, das ist nicht mein Problem. Damit ist man aus der Verantwortung - und hat noch ein gutes Gewissen. Selbstlose Hilfe - und noch darüber hinaus tiefes verstehen - das ist wie ein Lottotreffer. Heutzutage, hat jeder mit sich selber soviel zu tun, das ihm auch tatsächlich, die Kraft und Zeit fehlt. Und wie sagte Erich Fromm so schön, der Erfahrungswert prägt das verstehen können, wollen und umsetzen. Manch einer verbittert und manch einer redet sich alles schön - doch die Ehrlichkeit des Herzens - die bleibt auf der Strecke. Wünsche allen immer nur das Beste - und nehme keinem seine Illusionen. Wenn unsere Gesellschaft es annimmt, das Kinder überbewertet und alte Menschen unterbewertet werden, dann ist es traurig genug. Pea |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 11:26 © Admin | |
| Hallo ihr Lieben
@Sylvia
Ich habe mich mit dir zusammen über die Aufmerksamkeit deiner Kinder unheimlich gefreut. Das sollst du und das darfst du auch aus ganzem Herzen geniessen. Es zeigt auch, wie du als Mutter eine liebende Mutter bist.
@Babs
Bei der Schilderung mit deinem Vater, ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen. Dennoch finde auch ich, das du dir da keine Vorwürfe machen solltest. Im Nachhinein haben wir immer die Tendenz zu sagen: "Hätte ich doch nur, dies und das". Aber schon alleine die Tatsache das dich dies beschäftigt, zeigt wie sehr du immer das Richtige machen möchtest und wie du rundherum die Augen offen hälst. Eines muss man sich aber dennoch immer klar bewusst bleiben, nämlich: Egal wieviel wir auch tun möchten - es wird nie ausreichen. Das was eigentlich wirklich zählt ist unsere Hezenshaltung mit der wir unser Leben und unsere Umwelt prägen.
Wie dein jüngster Sohn auf seine Oma eingegangen ist, hat auch mich unheimlich berührt. Es ist unglaublich Eindrücklich und einfach toll.
@Pea
Ich finde es einfach super wie du deinem Freund helfen möchtest. Leider weiss ich aus eigener Erfahrung, das man manchmal nichts anderes als abwarten kann, bis die Zeit reif wird, damit Hilfe auch angenommen werden kann. Lösungen zu sehen und diese dennoch nicht umsetzen zu können ist sehr schmerzhaft. Ich würde mich für dich/euch aus ganzem Herzen freuen, wenn sich das bald ändern könnte. Gleichzeitig bin ich mir aber auch sicher, das du deine Möglichkeiten voll ausschöpfst - mehr kannst du leider, auch mit den besten Absichten nicht machen.
Für mich persönlich ist folgender Spruch in meinem Leben sehr wichtig geworden. Weil es wichtig ist, sich nicht dort die Kraft nehmen zu lassen wo man nichts ändern kann, damit die Kraft dort möglichst vorhanden bleibt, wo diese auch angewandt werden darf.
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,
den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Liebe Grüsse an euch alle und viel Kraft in allem was ihr in eurem Umfeld tut. Viele kleine Taten machen etwas Grosses daraus. Darum seit ihr alle etwas ganz besonderes und wertvolles.
Eure Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 11:43 © sylvia | |
| Moin Ihr Lieben, ja ich hab den ganzen Tag genossen. Sie wollten noch das ich mir was aussuche, ob Zoo oder Kino oder irgendetwas anderes schönes. Es war so rührend, geknuddelt zu werden. Dann die kleinen Geschenke. Jetzt kann ich auch über den Laptop meine Filme schauen. Ich kann nur sagen vielleicht ist es in der Großstadt anderst und jeder lebt für sich. Hier in unserer kleinen Stadt, die nun auch ein neues Krankenhaus hat, schaut keiner weg. Wir pflegen auch die Nachbarschaft. Die Herrschaften sind fast alle schon über 80. Mein Großer hat auch seinen Zivildienst im Seniorenstift geleistet, wo ich ehrenamtlich gearbeitet habe. Er ist heut noch im Gespräch, wie nett er war. Er hat auch damals, als wir verreist waren die große Verantpfortung übernommen sich um seinen Opa zu kümmern. Ich denke immer jeden Tag eine gute Tat und wir sind auch mit uns selber glücklicher. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Gabika Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 12:08 © Gabika | |
| Liebe pea!
Einiges, was Du schreibst kommt mir recht bekannt vor. Vor 11 Jahren hat mein Vater nach dem Tod meiner Mutter begonnen, jeden Ramsch zu kaufen, der ihm von fahrenden Händlern angeboten wurde. Er hat eine kleine Sammlung an Staubsaugern, hat sein gesamtes von meinen Eltern Erspartes für totsichere Lottotipps verspielt, einen Magneten, der das Wasser entkalken soll um 700.- Euro gekauft (war natürlich Blödsinn und alles verkalkt gleich wie je zuvor), er hat sein Auto bei einem Unfall vernichtet und sich danach mit 79 Jahren ein Neues gekauft... usw Ich habe damals gesehen, dass etwas nicht stimmt. Kein Mensch hat mir damals geholfen, weder Verwandte, noch Nachbarn, noch Behörden. Mein Vater sei doch völlig normal, er sei halt alt und ich solle mich gefälligst mehr um ihn kümmern, dann ginge es ihm gut. Niemand hat meine stundenlangen Gespräche gewürdigt, mein Bemühen, einen mittlerweile diagnostizierten Depressiven, aufzuheitern mussten scheitern. Ich war mit den Nerven schon sehr am Ende und habe mich nur mit knapper Not wieder aufgerappelt und musste mich aus Selbstschutz von meinem Vater zurückziehen. Ich kann nicht alles erzählen, sonst wird es zu lange. Endergebnis: Papa ist dement und depressiv und laut einem Gerontopsychiater sogar eine Geisteskrankheit. Jetzt sieht man es, wenn man hinschaut. Auch früher hätte man es gesehen, wenn man richtig hingesehen hätte. Es ist in den allermeisten Fällen keine Bosheit, wenn Menschen wegschauen. Viele sind einfach nicht klug genug, zu interpretieren, was sie sehen. Viele verdrängen das, was sie sehen. Wenn sie etwas sehen würden, müssten sie etwas tun - man hat ja ein Gewissen. Also ist es besser, man redet es sich schön, dann braucht man auch nichts zu tun.... Ich kann Dir nicht sagen, ob Dein Bekannter wirklich dement ist oder wird. Mein Rat ist nur: achte auf Dich! Besonders, wenn man es gewohnt ist Dinge anzupacken und "etwas weiterzubringen", verreibt man bei so was. Ich habe psychologische Beratung in Anspruch genommen. Ich selbst ruhe in mir, bin heiter und habe sehr viel Freude im Leben. Nur es ist unglaublich schwierig mit einem Menschen zu reden, der einem viel bedeutet und bei dem dann noch was "kaputt" ist. Überschätze Dich nicht selbst, man überschreitet seine Grenzen oft, ohne dass man es merkt. Lass Dir helfen, beim Helfen.
Vielleicht zum Trost für Dich: seitdem es bei Papa wirklich offensichtlich sehr viel schlechter geworden ist, ist es für mich auch wieder leichter geworden. Was bleibt, wenn der Intellekt geht, ist das Gefühl. Papa und ich verstehen uns jetzt auf einer gefühlsmäßigen Ebene sehr gut. Das wünsche ich Dir für Dich und Deinen Bekannten auch! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du über die schwierige Zeit drüber kommst. Ich weiß wie schwer es ist, wenn er Dummheiten macht. Nur man kann halt nur in den seltensten Fällen was dagegen tun. Das liegt nicht an Dir!
Alles Gute! |
| | | pea Neu im Forum
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| Thema: Re: Ist das der Anfang von Demenz ? Fr 14 Aug 2009, 15:34 © pea | |
| Ihr Lieben, ich lebe in einem Minidorf - und hier kannst du tot überm Zaun hängen - die haben die Mentalität - geht mich nichts an .... Mich persönlich halten alle für mächtig stark, nur weil ich keine Jammerlappen Mentalität habe, und mein Schicksal annehme. Es war für mich selbstverständlich, meinen Mann zu pflegen - große Reden - vom Hospitzdienst all die Monate trotz mehrfacher Anrufe meinerseits keine Reaktion - ja sie kommen - kamen aber nicht. Einzig toll war der Pflegedienst - und der Arzt - genauso wie die Intensivstation auf der mein Mann 4 Wochen im künstlichen Koma lag - soviel Positives , dass kann ich gar nicht in Worte fassen. Meine Töchter haben in der schweren Zeit, nicht helfen können, die eine war total überfordert, und wollte nichts hören, die andere machte schon Pläne mit meinem Leben, obwohl mein Mann noch lebte. Es ist heute in - sich nicht zu belasten, oder es wird teilweise kultiviert, sich mit allem und jenem überfordert zu fühlen. Sich mit Krankheiten und dem Tod auseinander setzen zu müssen, dass wollen viele lieber verdrängen. Ich bemühe mich, aber ich verausgabe mich nicht. Es ist auch immer eine Frage der persönlichen Einstellung. Früher wurden die Menschen nicht in Heime abgeschoben. Das Alter wurde respektiert und geachtet und versorgt. Heute ist alt werden nicht mehr angesagt, da ist man eigentlich schon tot, und nur zu faul umzufallen. Nee, wat ne Welt. Ich hatte gerde am Mittwoch mal wieder solch eine kleine Episode ... Ein Praktikan, in einem renommierten Hamburger Auktionshaus - sollte mir sehr hochwertiges Porzellan aushändigen - ich hatte ihn schon länger beobachtet - er war fahrig und sehr unkonzentriert - schaute nie dahin - wo er etwas hinstellte - sondern in eine andere Richtung - es passierte ihm auch ein Ungeschick - von einem Tablett fiel etwas herunter - weil er es nicht gerade gehalten hatte. Ich sagte zu ihm , wenn Du nun meine Sachen holst, dann schau bitte auch dahin, wo Du etwas wegnimmst - darauf meinte er wörtlich, ich lass mich doch hier nicht ankacken , sie haben mir gar nichts zu sagen, und wenn das Tablett so rutschig ist, ist doch nicht meine Schuld. Ich sagte ihm sehr ruhig, dass es sehr wohl meine Sache ist, etwas zu sagen, da ich heile Dinge haben möchte und mein Jahresumsatz mir schon das Recht dazu gibt. Was denken sich denn bitte solche Jugendlichen, dass die Welt auf sie wartet? Ende vom Lied - er darf sein Praktikum vorzeitig abbrechen, weil man so eben nicht mit Kunden umgeht, ich war nicht die Erste die sich beschwerte. Vielleicht lernt er etwas daraus, aber ich denke nicht. Ich erlebe leider viel zu oft, dass allgemein der nötige Anstand und Respekt fehlt - weil die Erziehung es nicht mehr im Repertoire hat. Viele denken in ihrem geistigen Niemandsland - mit angegoogeltem Wissen , sie hätten den Stein der Weisen entdeckt. Das man für alles sehr hart arbeiten muss, dass ist ihnen eher fremd. Wenn Menschen und gerade Jugendliche derart selbstbezogen erzogen werden, wo woll die Achtung und die Empathie für andere und gerade ältere Menschen herkommen. Es gibt immer gute Beispiele - mir sind es zu wenig. Egal, wie viel ich zu tun habe, ich höre immer zu, und spüre sofort wenn es einem Menschen nicht gut geht. Vielleicht ist es eine Begabung zwischen den Worten zu hören. Ich möchte die letzte Zeit mit meinem Mann nicht missen, und es ist mir nichts schwer gefallen. Auch habe ich meine Arbeit total hinten angestellt, und war einfach für ihn da. Mit meinem Freund, hoffe ich, dass es sich alles fügen wird, jedoch warte ich ab. Pea |
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