Meine Mami ist 72 und hat eine angehende Demenz, nachdem die Diagnose vor ca 4 Jahren gestellt wurde und der Neurologe empfohlen hatte das Mami nicht mehr fahren soll war es zunächst ein Drama aber es hat irgendwie funktioniert und Mami fuhr kein Auto mehr. Keine Ahnung was passiert ist, aber seit mehreren Monaten bringt Sie meinen Vater und den Rest der Familie um den Verstand, weil Sie unbedingt wieder fahren möchte.
Ich bin ziemlich ratlos wie wir mit der Situation umgehen sollen, hat mir vielleicht jemand einen Tip wie wir diese Situation meiner Mutter in sanft beibringen können und das Thema Auto
keine solche Wichtigkeit mehr hat :-). Gibt es Erfahrungswerte MPU Verkehr Demenzerkrankung. Danke schonmal

Hallo Pit,

leider hab ich keine Idee, wie man es der Mutter "sanft" beibringt, ich setz Dir hier aber sehr gerne mal ein Zitat rein, damit Du Dir über die Haftung des Arztes klar werden kannst.

Zitat :

Bei Führerscheininhabern, die z.B. einen Herzinfarkt hatten oder bei
denen eine Demenzerkrankung diagnostiziert wurde, ist der behandelnde
Arzt verpflichtet, den Patienten auf mögliche Einschränkungen und
Gefahren hinzuweisen. Der Arzt sollte dem Patienten auch schriftlich
bestätigen lassen, dass er auf die Gefahr hingewiesen wurde, andernfalls
könnten Ärzte für die Kosten möglicher Unfälle haftbar gemacht werden.

(Quelle betacare)

So, wie ich es entnehme, ist es nicht unbedingt verboten, mit Demenz selbst Auto zu fahren, aber der Arzt haftet dafür, falls er den Erkrankten nicht darüber aufgeklärt hat. Seltsame Welt.

LG
Pheli

Hallo Pit,

wenn Du oben auf Suchen klickst und dann Autofahren eingibst, kommst Du auf einige Beiträge mit Erfahrungen, die es hier schon dazu gibt. Es ist ein sehr schwieriges Problem, das eher praktisch denn durch reden behandelt werden kann. Was wir "schonend beibringen" nennen empfindet jemand mit Demenz vielleicht ganz anders oder versteht es einfach gar nicht mehr.

Hallo Pit

Einen kleinen Tipp hätte ich da auch noch. Fahrt mit eurer Mutter mal auf einen Feld- oder Waldweg hinaus und überlässt ihr dort mal das Fahren. Dies hatte ich damals mit Erik so gemacht, nach vielen Versuchen ihm im Gespräch beizubringen das für ihn das "neu" beginnen des Autofahrens nicht mehr sinnvoll ist. So spürte er ganz persönlich seine Unsicherheit und sein Unwohlsein beim fahren, ohne das dadurch andere Menschen gefährdet werden konnten und war froh das er das Steuer wieder mir übergeben konnte. Vielleicht würde dies auch eurer Mutter helfen. Da sie nun schon länger nicht mehr gefahren ist, könnte ich es mir gut vorstellen. Wäre aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Versuch wert. Denn Erleben sitzt besser und tiefer, als viele Worte - und Diskussionen heizen meist nur den sturen Willen des wieder fahren können zusätzlich noch an.

Hallo Pit,



falls alle "friedlichen" Versuche nicht zum erwünschten Ziel führen, gibt es noch die Möglickeit, beim zuständigen Straßenverkehrsamt eine anonymoe Anzeige abzugeben........ Das wird im übrigen sehr häufig gemacht. Eben weil es oftmals für Angehörige so schwierig ist, jemanden vom Auto fahren abzuhalten.

Hallo Pit,

vielleicht wäre es leichter mit der Patientin eine Fahrstunde zu nehmen. Sie könnte gefahrlos das Fahren ausprobieren und der Fahrlehrer könnte ihr auf Grund der gezeigten Fähigkeiten das weitere Vorgehen raten.

Gruß kurt