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| Thema: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:15 © Admin | |
| Von: LillNalle2 Gesendet: 19.01.2006 06:43
Hallo Ihr Lieben Hier ein Punkt, über den ich mir auch immer wieder so meine Gedanken mache. Autofahren: Für die meisten Demenzkranken gehört dieses Verbot zu den schwersten eingriffe, weil autofahren eines der letzten Zeichen dafür ist, dass sie selbständig und erwachsen sind. Hat der Betroffene zudem in seinem Leben selten öffentliche Verkehrsmittel benutzt, wirkt dieser Gedanke nun auch noch mehr beängstigend. Trotzdem muss ab einem gewissen grad der Krankheit dafür gesorgt werden, dass derjenige nicht mehr selber fährt, zur Sicherheit des Betroffenen sowie anderer Verkehrsteilnehmer gegenüber. Dies stellt meist eine schwierige Aufgabe für Angehörige dar. Vorallem weil man demjenigen ja nicht weh tun möchte, in einer ohnehin nicht einfachen Situation. Dazu muss manchmal schon ziemlich tief in die "Trickkiste" gegriffen werden. Ausweisenzug reicht meistens kaum - dieser kann auch ohne weiteres jeden Tag wieder vergessen gehen. Manchmal reicht es den Autoschlüssel weg zu nehmen, oder einen defekt am Auto zu verursachen (z.B. Verteilerkappe entfernen), leider hilft dies aber auch nur "manchmal". Es ist zum Teil erstaunlich auf was für Ideen Betroffene trotzdem kommen können um für eine Reparatur zu sorgen. Not macht erfinderisch, manchmal auch bei Demenz. In kleineren Orten könnte man vielleicht jede Werkstatt informieren, das sie in so einem Fall sagen sollen dass, das besagte Auto nicht mehr zu reparieren sei. Wenn der Betroffene nichts von Autos versteht und kaum mal selbst in den Motorraum rein schaut, könnte man auch einen Zettel rein legen der die Sachlage für den Servicemann erklärt, falls einer gerufen wird. Wenn dies alles nicht funktioniert, dann bleibt leider nur noch die Möglichkeit das Auto weg zu nehmen - auf die eine oder andere Art. Vielleicht darf man es ja für längere Zeit "ausleihen"........So oder so, kann dies eine schwer zu lösende Aufgabe sein wo viel feingefühl sowie fantasie gefragt ist..... Falls ihr euch auch schon darüber Gedanken gemacht habt, oder noch besser Erfahrungen, würde es mich freuen wenn ihr diese mitteilt. Schliesslich ist dies ein Problem wo die meisten Angehörigen früher oder später betreffen wird. Also ein sehr aktuelles Thema Liebe Grüsse an euch alle Eure Ursula |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:16 © Admin | |
| Von: °FunnyTinkabell° Gesendet: 19.01.2006 20:58
Hallo Ursula, so ein ähnliches Problem hatten Bekannte. Der Herr des Hauses war schon alt, krank und absolut nicht mehr fahrtüchtig und hat fast jede Ecke und jeden Zaunpfahl der im Weg stand mitgenommen. Aber von Einsicht zum Aufhören war er noch weit entfernt. Ihnen ist zum Schluss nur noch die Möglichkeit geblieben das Auto ohne sein Wissen einfach zu verkaufen und ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Denn selbst gutes Zureden der Kinder, Freunde und auch der Werkstattmitarbeiter stieß immer wieder auf taube Ohren. Die ersten zwei Wochen war ziemliches Grollen in der Familie, aber danach hat sich das schnell gelegt, weil ja alle ohne Auto die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen mussten. Die absolute Superlösung wat das zwar nicht, aber das Auto war weg und nach ein paar Wochen kehrte auch wieder Ruhe ein. Das Wichitgste war den Mann vor weiteren Unfällen zu bewahren, und das hat funktioniert. Es grüßt herzlich Babs |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:16 © Admin | |
| Von: Lupus´71 Gesendet: 20.01.2006 22:30
hallo ursula, erstmal willkomen zurück, hoffe ihr hattet ne schöne zeit!!!! das problem mit dem autofahren haben wir zum glück nicht. meine schwiegermutter hat keinen führerschein und, soweit ich weiß, ihr ganzes leben öffentliche verkehrsmittel genutzt. bin ganz froh drum. wenn das auch noch wäre, na danke.... haben momentan ziemlich stress - sie ist zur zeit extrem gemein und verletzend - und das weiß sie auch am nächsten tag noch.... bin ganz schön fertig. liebe grüße kareen |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:17 © Admin | |
| Von: palousunny2 Gesendet: 21.01.2006 12:17
hallo Kareen
ich kann mitfühlen, das ist sehr schwer zu ertragen und entsprechend belastend.
ich wünsche Dir viel Kraft.
liebä gruäss Janine |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:18 © Admin | |
| Von: LillNalle2 Gesendet: 21.01.2006 18:16
Liebe Babs Danke für deinen Beitrag. Ich denke je mehr Erfahrungen hier zusammen kommen, je mehr kann es zur Hilfe für die einen oder anderen werden. Zumindest fühlt man sich in dieser Problematik nicht mehr alleine - und schon diese Tatsache ist sehr viel wert. Liebe Kareen Das ihr das Problem wegen dem Autofahren nicht habt, freut mich sehr. Es gibt noch so viel anderes was ebenfalls sehr beschäftigt. Wie z.B dieses extrem gemein und verletzend sein. Die Tatsache das sie dies am nächsten Tag immer noch weiss, tut sicherlich noch zusätzlich weh. Kann mir gut vorstellen das du ganz schön fertig bist. Gibt es vielleicht einen zusammenhang in welchen Situationen sie so verletzend reagiert? Wie reagiert ihr selbst darauf? Diese Phase haben wir mit Erik auch erleben müssen und damit hat für mich ein mühsames ertasten und üben vom anders darauf reagieren angefangen. Mit der Zeit habe ich seine Ausbrüche auch besser verstanden, aber ich musste immer wieder mal meine eigenen Reaktionen darauf wieder anpassen. Genau so wie es für ihn immer schwieriger wurde in Gesprächen mitzukommen, genau so verworrener wurden seine Intepretationen. Es muss für jeden Betroffenen unheimlich schwierig und auch frustrierend sein, wenn ihnen ihr eigener Verstand eine immer mehr veränderte Realität aufzeigt, die von uns Angehörigen nur schwer verstanden werden kann. Und für die Nahestehenden wird es schmerzlicher weil man immer weniger Gespräche und gemeinsam Erlebtes miteinander teilen kann. Wenn du möchtest, beschreibe gerne eure momentane Situation etwas näher. Vielleicht gäbe es ja für euch auch ein paar ganz nützliche, konkrete Tips. Ich auf jeden fall bin froh, über alles was ich hier mal niedergeschrieben habe. Es hilft mir heute noch dabei, das ganze betreffend Erik besser zu verstehen und zu verarbeiten. Nur schade das ich damit nicht schon früher angefangen habe. Liebe Janine Auch dir wünsche ich sehr viel Kraft, du wirst sie mindestens genau so brauchen. Über Gemeinheiten könntest du schon bald ein Buch schreiben. Aber ich hoffe und wünsche dir sehr, das du in deinem Tunnel wo du gerade bist, bald wieder ein Licht sehen wirst. Ganz liebe Grüsse an euch alle Eure Ursula |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:19 © Admin | |
| Von: palousunny2 Gesendet: 26.01.2006 09:25
das mit dem Autofahren haben wir wie folgt gelöst. Bei einem Termin in der Memoryclinic habe ich gesagt, dass es öfters zu Probleme führte wenn Valentin fahren würde. Ich hatte mich schon nicht getraut mit ihm im Auto zu fahren, nahm lieber den Zug und den Bus. Sie haben ihn und uns gleichzeitig dann nach der Diagnose auch gesagt, er dürfe nicht mehr fahren.
Im Vorfeld habe ich geschaut, dass sein Auto, das viel zu viel für unser Budget an Unterhalt kostete, das war das eine, das Auto stand die ganze Woche in einer teueren Garage um 1x kurz wöchentlich einkaufen und 1-2x monatlich fuhr er zu seiner Mutter, dann die Reparaturen die anstanden...ich brauchte viele Monate um Valentin begreiflich zu machen dass es für uns zu teuer wäre...ich dachte, das würde er eher verstehen als dass er nicht mehr fahren dürfe. Valentin konnte ab und zu das Auto von unserem Sohn haben der Mitleid mit ihm hatte....Männer und Autos....aber es wurde immer prekärer und dann endlich das Fahrverbot der Aerzte. Heute ist es einfach so, ich habe ihm das Auto weggenommen....und das tut weh..das kann ich verstehen dafür kann nichts schlimmes passieren und das ist es mir Wert.
liebä gruäss Janine |
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| Thema: Re: Autofahren! Fr 16 Nov 2007, 19:20 © Admin | |
| Von: LillNalle2 Gesendet: 26.01.2006 18:00
Liebe Janine Danke für deine Erfahrungen zu diesem Thema. Ich finde ihr habt für euch eine sehr gute Lösung gefunden. Deine Überlegung ihm zu sagen, das Auto, der Unterhalt, Die Garage u.s.w. seien für euch zu teuer - anstatt das er nicht mehr fahren dürfe, war auch eine sehr gute Überlegung. Der Spätere Vorwurf von Valentin das du ihm das Auto weggenommen hast.......Leider kommt das sehr oft vor. Aber wie du selber sagst, dafür kann nichts passieren und das ist es wert. Ich muss zugeben, dass dies für mich sicher auch nicht einfach wäre, wenn ich auf einmal nicht mehr Autofahren dürfte......Vermutlich wäre ich auch sauer auf alle diejenigen die es mir verbieten würden. Auf jedenfall solange ich nicht vor mir selbst beim fahren zittere. Ganz liebe Grüsse an euch alle Eure Ursula |
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