Hallo,
gestern hatte ich Besuch von einer lieben Bekannten. Aus Erzählungen weiß ich, dass ihr Vater an Demenz erkrankt ist. Er wohnt ca. 15 km von seiner Tochter entfernt. Seit dem Tod seiner Ehefrau und Mutter unserer Bekannten, fährt er jeden Mittag zum Essen zu seiner Tochter mit seinem Auto. Meine Bekannte erzählte, dass er sich zu Hause ca. 100 Bilder aufgestellt hat, diese jeden Tag ordnet, und mit diesen spricht, als wären die Personen bei ihm. Auch Personen aus der Politik und Musikbranche sind real bei ihm. Nach dem Mittagessen hätte er es immer eilig, da zu Hause die Personen, die auf den Bildern sind, auf ihn warten, um Fernsehen zu schauen. Er lebt und wohnt seit Monaten in seiner Welt.
Ich habe meine Bekannte gefragt, ob sie mit ihrem Vater schon beim Neurologen war. Sie sagte mir, dass er regelmäßig in die Ambulanz der Gerontopsychiatrie hier vor Ort ginge. Mitarbeiter von dort, seien auch bei ihm zu Hause gewesen, und hätten auch seinen Bilderschrein gesehen. Eine Lösung oder Veränderungsmöglichkeiten haben sie nicht gehabt. Ich habe meiner Bekannten schon einige Adressen von Betreuungsgruppen gegeben, die es bei ihm im Wohnort gibt. Da meine Bekannte selbst schwer krank ist, sie hat MS, hat sie nicht viel Möglichkeiten mit Ihrem Vater zusammen, diese Gruppen zu besuchen, da sie auch keine Auto mehr fährt.
Meine Frage wäre, wie kann man da Unterstützung geben, da der Vater auch kein Einsehen bzgl. seiner Erkrankung hat, und auch keine Vorschläge, wie z.B. der Besuch von Seniorengruppen, oder Betreuungsgruppen, annehmen will. Ich weiß, dass es bei ihm vor Ort, einen ehrenamtlichen Verein gibt. Dort kümmert man sich um Senioren, die Unterstützung und Hilfe benötigen. Wäre das nicht auch eine Möglichkeit, wenn er sie annehmen würde?
Liebe Grüße
Paula