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| Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? | |
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ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 12:12 © ildiko | |
| Hallo zusammen,
ich habe sowohl bei meiner Mutter bemerkt, als auch bei vielen hier im Forum gelesen, dass der Demenz starke Depressionen vorangingen.
Meine Mutter hatte, rückblickend gesehen, schon viele Jahre vor den ersten Demenzanzeichen, Depressionen. Es ist uns nicht so aufgefallen, da meine Mutter schon immer ziemlich unzufrieden war. In meiner Kindheit hat sie immer über ihre schlechte Ehe, ihre böse Schwiegermutter, ihr Pech im Beruf geklagt. Ihr großes Ziel war die Scheidung. Diese hatte sie dann mit Ende 40 durchgezogen. Danach wollte sie in den Vorruhestand, hatte immer größerer Schwierigkeiten im gehassten Job. Irgendwann mit Mitte 50 war sie dann dauerkrank, auch in ärztlicher Behandlung wegen Depressionen. Aber die Ärzte waren ja alle dumm , sie hat die Medikamente nicht genommen und so getan, als ob sie simuliert. Die Ärzte waren (laut meiner Mutter) ja so blöd, dass sie ihr Simulieren nicht kapiert haben.
Ab Mitte 50 hat meine Mutter eigentlich sämtliche Tätigkeiten eingestellt. Mit ihrer Arbeit, hat sie auch den Haushalt eingestellt. Freunde und Hobbies hatte sie noch nie. Schon daran hätte man merken können, dass sie wirklich depressiv ist. Sie sah das anders.
Vor den ersten Anzeichen der Demenz hat meine Mutter somit fast 10 Jahre NICHTS getan. Wir wissen rückblickend nicht, wie sie sich beschäftigt hat. Ab und zu hat sie auf die Enkel aufgepasst. Nur im Notfall und sie hat sie nur beaufsichtigt. Sich nicht mit Ihnen beschäftigt. Nichts unternommen, nichts gespielt. Nur mit ihren eigenen Geschichten zugetextet.
Ich frage mich heute, ob die Demenz verhindert hätte werden können, wenn man die Depressionen behandelt hätte. Oder waren das damals schon die ersten Anzeichen der Demenz?
Wie sehr Ihr das? Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?
Viele Grüße
Ildiko |
| | | Michi66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 14:13 © Michi66 | |
| Liebe Ildiko,
eine Demenz verhindern können, das glaub ich nun eher nicht. Ich dneke mal diese Depressionen bei Dementen führen wohl oft daher das sie ja am Anfang nicht Handlungfähig miterleben müßen da d a etwas mit ihnen passiert dem sie ja "ausgeliefert" sind. Ich denk mir mal d a s ist vielleicht ein Punkt der so manch einen Demente in die Depressionen bringt???
Ich bin der Meinug mal gelesen zu haben das es wohl in einigen Fällen möglich sei das vorranschreiten einer Demenzerkrankung mit Hilfe von Tabletten hinauszuzögern, aber auch das gelingt wohl nur in Einzelfällen???!
Es gibt viele Menschen mit Depressionen die bis an ihr Lebensende nicht Dement werden, sonder Depressiv sind und bleiben. Von daher mach Dir jetzt keinen Kopf mit und über Themen was wäre wenn aber, das tut Dir nicht gut. Versuch mit der gegeben Diagnose im hier und jetzt zu Leben, alles andere wäre ja Selbstkasteiung:bounce:
Ich mag das auch nur so schreiben, weil mein Mann mir in der Letzten Zeit auch schon die Frage stellte wär es anders gelaufen wenn wir vorletztes Jahr,nach dem wir schon einmal einen Antrag auf Anregeung zur Betreuung gestellt hatten, meine SM dann schnell Vorsorgevollmachten zum Schein ausgestellt hat, mit mehr Druck drann geblieben wären, sie nun nicht so dermaßen schnell und akut"verfallen" wär..........wer mag das beantworten können, ich nicht ,aber auch ihm habe ich gesagt,es zählt jetzt nur noch das heute,alles andere bringt niemanden mehr etwas!
Tu Dir bitte selber den Gefallen diese Gedanken ganz schnell wieder "wegzuschicken" sind Dir wirklich nicht dienlich;) |
| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 15:23 © ildiko | |
| Ich weiß, dass es jetzt nicht mehr zu ändern ist. Ich kann nur sagen, dass meine Mutter, noch keinerlei Einschränkungen hatte, und depressiv war. Ich will auch nicht daraus schließen, dass alle Depressiven, dement werden. Ich finde es nur auffallend, dass anscheinend viele Demenzkranke Jahre vorher depressiv waren. Und die Ursache für Alzheimer ist immer noch unklar. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 15:25 © jellyamber | |
| Ja, liebe Ildiko, es wäre nur zu schön, wenn Demenz eine Frage von Charakterschwäche wäre. Dann könnten wir alle eine Menge Pillen und Geld sparen und auch das Bruttosozialprodukt wäre besser dran. Einen Tritt in den Arsch und wuppdich, schon geht alles wieder.
Demenz ist eine Stoffwechselerkrankung. Sie null und nichts mit dem Charakter zu tun, auch wenn sie ihn mit ihrem Verlauf natürlich mitformt.
Natürlich geht mit jedem Schub einer Depression auch Hirnmasse verloren. Natürlich hätten regelmäßig Medikamente deiner Ma geholfen, den Verlauf der Depression milder zu machen. Ob damit die Demenz heraus gezögert worden wäre, bezweifele ich. Du hast und hattest weder als Angehörige noch als Arzt etwas für deine Ma in der Hand, wenn sie zudem noch eine Persönlichkeitsstörung hat... und so stolz darauf ist, sich in ihrem Narzissmus zu gefallen. Dagegen gibt es schlichtweg keine Medikamente. Persönlichkeitsstörungen sind das schwierigste Feld in der Psychiatrie. Schizophrenie, Depressionen, Manien... das kann man alles mit Medis beeinflussen. Aber wenn ein Mensch sich partout darin gefällt, so zu sein, wie er ist, selbst wenn er dadurch seine Familie, seinen Job verliert, dann kannst du schlichtweg nichts dagegen machen. Da muss eine Erkenntnis reifen, die mit Psychotherapie begleitet werden muss - aber bring mal einen Selbstverliebten Menschen dazu, etwas an sich zu ändern? Da geht doch einer Kamelherde durch eine Wurmloch, oder?
Jetzt zu deiner Frage: Ich bin der Meinung, egal an welcher Demenz unsere Angehörigen erkrankt sind, ist der jetzige Zeitpunkt der allerschlechteste nach dem warum zu fragen, nach den Ursachen zu forschen oder nach der Schuld. Wir können defacto nichts mehr daran ändern, außer es ihnen und uns so angenehm wie möglich zu machen, in dem wir einen wie auch immer gearteten Umgang damit finden. Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Frage ganz tief in meinem Herzen nur zu gut und ich könnte meinem Pa noch immer vorwerfen, dass er sich sein Hirn weggequalmt hat.
Nutzt mir aber nix. Außer dass ich froh bin, dass ich früher aufgehört habe zu rauchen als er...
LG Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 15:36 © ildiko | |
| Ich sehe Depressionen nicht als Charakterschwäche, sondern als schwerwiegende Erkrankung, aber im Gegensatz zu Demenz behandelbar - wenngleich langwierig.
Wie kann man denn der Stoffwechselerkrankung vorbeugen? Die Plaquetheorie ist ja auch nicht unumstritten. Ich denke schon, dass Depressionen viele Erkrankungen beeinflussen. Ich sehe das ähnlich wie das Rauchen, es gibt 100jährige Kettenraucher, aber es begünstigt viele Erkrankungen. Die natürlich auch Nichtraucher bekommen können. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Depressionen- Ursache oder erste Zeichen der Demenz? So 03 März 2013, 16:11 © jellyamber | |
| - ildiko schrieb:
- Wie kann man denn der Stoffwechselerkrankung vorbeugen?
Ich weiß nicht, ob man da überhaupt vorbeugen kann, denn viele Stoffwechselerkrankungen sind einfach erblich bedingt und angeboren. Depressionen sind auch nicht alle unbedingt organisch bedingt z.B. durch Störungen in der Schilddrüse oder Nebennierenrinde, aber das können eben auch Ursachen sein. Jeder, der schon mal krank war, hat auch eine zeitweise andauernde Depression. Hier steht ganz vieles Gutes zur Depression und auch sehr umfangreich zu den Ursachen: http://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Somatisierte_Depression Ich bin der Meinung, dass die Ursachen für Demenzen wie so viele Krankheiten in einem Cocktail aus Geerbten, Erworbenem und Eigenem besteht. Viele Ursachen kennen wir ja schon, die wir in der Menge bestimmen können wie Zigaretten, Alkohol, Benzodiazepine... Liebe Ildiko, ich würde dir gerne noch mehr dazu schreiben, aber ich habe gerade noch eine Menge für die nächste Woche vorzubereiten. LG Ute
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