Hallo,

ich habe mich vor ein paar Wochen bei euch vorgestellt und über meinen Vater berichtet. Zur Erinnerung: Er ist 79 Jahre alt und leidet an Alzheimer. Seit September letzten Jahres baut er ganz schlimm ab. Er war erst in der Geriatrie zum Einstellen auf Medikamenten, weil er ganz agressiv geworden ist und Verfolgungswahn hatte. (Er bekommt Risperidon und Melperon) Seitdem baut er täglich ab. Er lebt mittlerweile nur noch in seiner Welt, spricht noch, aber Fragen beantwortet er nicht mehr. Ende August hat er uns noch besucht, konnte sich an Gesprächen beteiligen und ist selber noch mit dem Auto gefahren. Jetzt kann er kaum noch laufen, ist ganz stark abgemagert und liegt schon wieder im Krankenhaus. Vor Weihanchten war er wegen starken Durchfällen, die er aus der Geriatrie mitbrachte, schon im KH. Diesmal konnte er keinen Urin mehr absetzen und das Trinken und Essen klappt immer schlechter. Er war stark ausgetrocknet, obwohl er eigentlich genug Flüssigkeit bekommen haben müßte. Jetzt ist gestern noch eine Lungenentzündung dazugekommen und er war ganz apatisch. Er bekommt jetzt eine AB Therapie intravenös. Leider zieht er sich permanent die Kanüle aus dem Arm, er hat sich auch den Katheter, der ihm gelegt wurde, selbst rausgerissen. Heute morgen hat er wieder etwas gesprochen, aber alles sehr verwirrend.

Meine Mutter schafft die Pflege daheim kaum noch. Da mein Vater nur noch sehr schlecht läuft, hat sie vor allem nachts Schwierigkeiten ihn zur Toilette zu bekommen. Er klammert sich dann ganz fest an Mama - sie hat an beiden Armen ganz viele blaue Flecken. Dann dauert es fast 15 Min. bis er es schafft sich auf die Toilette zu setzen. Er weiß nicht mehr, wie er seine Beine knicken muß. Anschließend braucht er 15 Minuten, bis er seine Blase entleeren kann. Das ganze passiert mindestens 4 Mal pro Nacht. Tagsüber ist er sehr unruhig, man kann ihn mit nichts mehr beschäftigen. Er rollt nur noch Tischdecken, Gardinen und Kleidungsstücke auf, nichts interessiert ihn mehr. Er geht 2 Mal die Woche zur Tagespflege, die zum Glück nur 200 m entfernt ist. Dort ist er auch sehr unruhig und weiß nichts mit sich anzufangen und beteiligt sich auch nicht an den Angeboten.

Ist es normal, daß ein Mensch so schnell abbaut? Habt ihr Erfahrungen damit? Wir sind ziemlich verzweifelt und wissen nicht, wie es weiter gehen soll. Mama kann sich schlecht von ihm lösen, sie möchte ihn so lang wie möglich daheim halten, aber sie kommt ganz stark an ihre Grenzen. Sie ist eine ganz zarte Person, keine 50 kg schwer und ist damit eigentlich überfordert. Leider kann ich nicht so helfen, wie ich gern möchte, da wir über eine Stunde entfernt wohnen und ich schon völlig ausgelastet mit der Pflege meiner Schwiegermutter und meiner Pflegetochter, die geistig behindert ist, bin. Zum Glück unterstützt meine Schwester meine Mutter, wo sie kann, aber ich habe oft ein ganz schlechtes Gewissen.

Sorry, ist etwas lang geworden und sehr verwirrend geschrieben. Aber ich mußte unbedingt mal alles loswerden.

Liebe Grüße
Sabine

Liebe Sabine,

ihr habt es wirklich nicht grad leicht.
Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Du hast selber schon so viel zu tun mit der Pflege von Schwiegermutter und Pflegetochter, das ist schon so viel, du kannst nicht noch mehr machen! Also bloss kein schlechtes Gewissen zu lassen.


Hm, als Hilfe käme mir da nur ein Toilettenstuhl in den Sinn. Dann müsste deine Mutter den Vater nicht zum Bad "schleppen".
Was sagt der Neurologe zu dem "Verfall"? Vielleicht könnte der doch noch was helfen?

Ansonsten kommt mir grad leider nichts in den Sinn. Hoffe die Andern haben da noch Ideen.
Auf jeden Fall finde ich es sehr gut dass er in Tagespflege geht, damit deine Mama mal bisschen Zeit zum verschnaufen hat, und bisschen Zeit für sich selber. Das ist extrem wichtig.

Rita

Liebe Sabine,

das mit dem Toilettstuhl ist eine gute Idee. Meine Mama hat im letzten halben Jahr auch sehr stark abgebaut und ich habe im Sommer einen Toilettstuhl bei der KK beantragt. Das war wirklich eine große Erleichterung. ich hatte ihn gleich neben dem Bett stehen. Wir hatten es auch fast nicht mehr auf die Toilette geschafft, weil Mama so schlecht ging und ich sie mehr schleppte als etwas Anderes.

Ich kann gut verstehen, dass deine Mama an ihre Grenzen gekommen ist. mach dir keine Vorwürfe, du kannst nicht mehr tun, als du tust. Ich weiß, das ist leicht gesagt, das schlechte gewissen ist einfach nicht so leicht im Zaum zu halten.

Kann sein, dass dein Papa auch wegen der Medis so schlapp ist, vielleicht redest du noch einmal mit dem Neurologen ?

Und wenn es gar nicht mehr geht, denkt bitte auch über ein Heim nach. Glaub mir, ich weiß wie schwer das ist. ich konnte den Gedanken lange Zeit gar nicht zulassen. Aber was ist, wenn deine Mama unter der Last zusammenbricht, dann ist keine Zeit mehr, ein geeignetes Heim zu suchen und dein Papa muss irgendwo untergebracht werden. Schaut euch wenigstens Heime an, damit ihr schon mal wisst was es so gibt.

Ich musste Anfang November aufgeben. Ich konnte einfach nicht mehr und war nur mehr ganz knapp vor einem totalen Zusammenbruch. Meine Mama ist jetzt im Heim und das tut mir immer noch in der Seele weh. Ich hätte es so gerne geschafft. Aber es geht ihr dort gut. Sie leben dort in Hausgemeinschaften, wie in einer großen Familie. besser hätte ich es nicht treffen können. Weh wird es immer tun, aber ich halte mir immer den Tag vor Augen, wo ich wußte: es geht nicht mehr.

Ich wünsche euch, dass deine Mama deinen Papa noch möglichst lange zuhause haben kann!

Alles Liebe

Astrid

Hallo Astrid und Rita,

danke für eure Antworten. Einen Toilettenstuhl hat Papa schon, er paßt leider nicht ins Schlafzimmer und Papa nutzt ihn noch nicht gern. Sie haben ein großes Ehebett im Zimmer stehen und da das Bett so niedrig ist, bekommt meien Mama Papa kaum aus dem Bett. Ich habe vorgeschlagen, daß sie für Papa ein Pflegebett beantragen soll, dann würde die Pflege mit Sicherheit einfacher sein, das sehe ich ja auch bei meiner Tochter.

Der Neurologe hat erst mal empfohlen, die Medikamente so beizuhalten, der Hausarzt hat jedoch vorgeschlagen, das Melperon langsam auszuschleichen. Das war kurz vor seiner Einweisung im Krankenhaus. Mama meint jetzt, daß sie glaubt, daß das Pflegepersonal im KH zur Nacht die Menge verdoppelt hat. Vielleicht ist er tagsüber deshalb so müde. Sein Zustand ist immer noch unverändert.

Heute habe ich ihn im Krankenhaus besucht und war richtig erschrocken. Ich habe ihn jetzt 10 Tage nicht mehr gesehen und er hat sich schon wieder so sehr verändert. Er war immer ein stattlicher Mann mit Bierbauch und jetzt ist er so mager, Arme und Beine wie Stöckchen. Er war sehr müde und ich glaube, er hat mich nicht erkannt, aber ich habe gemerkt, daß er sich wohl fühlte, als ich seine Hand festgehalten habe. Mama bleibt jetzt immer bei ihm, so lange die Infusionen laufen, damit er während der Zeit die Kanüle nicht rausreißen kann. Er hat heute auch kaum gesprochen.

Wir sind bereits auf der Suche nach einem Heimplatz und in einem kann er zur Kurzzeitpflege kommen. So kann man erst mal sehen, ob er dort zurecht kommt und wie er gepflegt wird, bevor wir uns für eine Dauerunterbringung entscheiden. Wir warten z.Zt. auch noch über eine Höherstufung der Pflegestufe. Er hat noch PS 1.

Danke fürs Lesen
lg
Sabine

Hallo Sabine,

leider habe ich keinen brauchbaren Ratschlag für dich. Aber ich kann deine Verzweiflung verstehen.
Hoffentlich funktioniert das wenigstens mit dem Heimplatz zur Zufriedenheit von allen. Alles Gute!

Liebe Sabine,

Wir hatten das mit dem niedrigen Ehebett auch. Ich hab dann ein Pflegebett organisiert. das hat die Sache wirklich sehr erleichtert. Hätte ich schon viel früher machen sollen.Ich halte euch für die Kurzzeitpflege die Daumen und hoffe, dass es dann auch mit einem guten Heimplatz klappt.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Liselle,

es tut sehr weh mitzuerleben, wie ein Angehöriger so schnell abbaut. Es ist erschreckend ...
Manchmal kann es wirklich auch mit den Medikamenten zusammenhängen. Gut, habt ihr für's Erste mal einen Kurzzeitpflegeplatz. Vielleicht können sie da die Medikamente wieder etwas reduzieren und besser einstellen. Dies gibt euch auch etwas Zeit und Luft, um weiter zu organisieren und zu planen.

Gut, kann deine Mutter bei ihm sein während die Infusion läuft. Ach, es ist nicht leicht ...

Als meine Schwiegermama von einem Tag auf den andern viel mehr Mühe hatte aus dem Bett zu kommen (und ich, sie zu heben), habe ich kurz entschlossen aus dem andern Bett die Matraze unter ihre gelegt. So war das Bett 15 cm höher und alles ging schon etwas besser. Einen Toilettenstuhl hatten wir auch. Ich habe den Nachttisch raus gestellt und den Stuhl an dessen Platz. Wenn man zu Hause pflegt, geht das halt manchmal nicht ohne Kompromisse

Ich wünsche dir Kraft, für die kommende Zeit. Lässt du uns wissen, wie es euch weiter ergeht?

Liebe Grüsse

Hallo Sabine,

ich kann dich gut verstehen. Es ist erschreckend, wenn man sieht, dass ein Angehöriger so schnell abbaut. Ich sehe es an meinem Vater. Er ist jetzt wieder im KH. Wenn man ihn dort im Unterhemd bei den Untersuchungen sieht, bekommt man einen Schreck. Auch er war immer etwas stämmig, mit kleinem Bierbauch. Zwar hat er den Bauch behalten, aber wegen Wasseransammlung, und Blähungen. Wenn deine Eltern nicht viel Platz in ihrer Wohnung für ein Pflegebett haben, kann man in das vorhandene Bett, eine Art höhenverstellbares Bettgestell stellen, daß elektrisch in der Höhe, wie ein Pflegebett, verstellt werden kann.(ich glaube, ich habe in der Rubrik Lexikon etwas darüber geschrieben) Mittlerweile gibt es Seniorenbetten, die den Aus- und Einstieg erleichtern. Für meine Eltern haben wir diese im vergangenen Jahr gekauft. Meine Mutter hatte immer Probleme aus dem Bett zu kommen. Vielleicht müsst ihr das Schlafzimmer etwas umstellen, damit der Toilettenstuhl neben das Bett passt.

Liebe Grüße

Paula

Habe noch ein Bild des Rahmens gefunden. Die Auflösung ist zwar nicht so gut, aber man kann sich das bildlich besser vorstellen.

Gruß

Paula

Liebe Sabine,

die Kurzzeitpflege ist sicher schon mal etwas. Ein Schritt wieder in eine neue Richtung.
Falls der Vater doch noch nach Hause kann, wäre wirklich ein Pflegebett kein Luxus für eine Mutter. Das geht dann doch an die Substanz wenn man immer vom doch recht niedrigen Ehebett jemanden hochhieven muss. Da hat man's mit Pflegebett doch leichter.
Meine Tante hatte eins für ihren Mann, als er nach einem Schlaganfall total gelähmt und komplett pflegebedürftig war. Sie hat sein Bett ins Wohnzimmer gestellt, weil das ebenerdig lag, und sie sich eh immer dort aufgehalten hat. Ihr Schlafzimmer war Treppe-Rauf, und das wäre nicht angenehm für sie gewesen.

Manchmal findet man dann eben so Kompromisse die einen das Leben in dem Moment mit dem Pflegebedürftigen leichter machen.

Wir Astrid schon sagt : wenn's eben nicht mehr geht, ist die Überlegung mit dem Heim richtig, auch wenn's verdammt schwer ist und sehr weh tut, und das Gewissen nie wieder los lassen wird. Aber manchmal geht's ebe nicht mehr anders, und da sollte man es sich nicht noch schwerer machen als es ohnehin schon ist, und sich ein Herz fassen und sich um einen Platz kümmern.

Ich denke ihr habt das schon gut erkannt, und macht das prima.
Du, das ist sicher noch möglich dass die im Krankenhaus die Dosis verändert haben, oder sogar was anderes geben. Warum auch immer, die meinen ja immer sie wissen's besser und verändern was, das dann im Nachhinein gar nicht so toll ist.

Ich drück euch die Daumen und hoffe dass ihr da eine gute Lösung findet, und vorallem ein ganz tolles Heim wo der Vater gut aufgehoben ist und sich wohl fühlen kann. Ihr werdet noch viel Kraft brauchen in nächster Zeit, ich schick euch mal eine LKW-Ladung rüber, und einen dicken

Rita

Hallo,

ich danke euch für eure lieben Worte und Hilfe. Ich habe auch das Gefühl, daß sie ihn im Krankenhaus richtiggehend 'abschießen'. Er ist andauernd so schläfrig, das kann nicht nur mit der Lungenentzündung zusammenhängen. Die Ärztin meinte, daß es lange dauern kann, bis er wieder läuft und ist sich nicht sicher, ob es jemals wieder wird. Er ist sehr schwach.

Ich denke auch, daß Mama in vielen Dingen etwas flexibler werden muß, aber wie alte Leutchen nun mal sind, sie hängen an ihrer gewohnten Umgebung und tun sich schwer mit Neuerungen. Da muß ich einfach immer wieder rüber reden und irgendwann wird es dann. Ich finde diesen Rahmen zum hochfahren eine tolle Idee und werde mal danach googlen und mit Mama darüber reden. Es wäre schon einfacher, wenn Mama auf der anderen Seite des Bettes schlafen würde, aber sie meint das klappt nicht wegen des Schlauchs ihres 'Atemgerätes'. Sie hat Schlafapnoe und hat eine Atemhilfe. Sie hat es schon versucht. Meine Schwester hat bereits einige Dinge im Schlafzimmer verändert und der Toilettenstuhl paßt jetzt bis ans Bett.

Eine gute Neuigkeit haben wir gestern bekommen. Ohne Probleme wurde Papa PS 3 bewilligt. Somit hat Mama mehr Geld für die Tagespflege zur Verfügung. Am 23.1. kann er zur Kurzzeitpflege kommen. Hoffentlich gefällt es Papa dort - und uns auch, so daß es für später eine Dauerlösung werden kann.

Danke fürs Zuhören/Lesen. Ich freu mich, daß es euch gibt.
lg
Sabine

Hallo Sabine,

hast du eine Betreuervollmacht des Vaters? Wir haben jetzt, durch die vielen Erkrankungen meines Vaters, 13 Jahre mit Ärzten und KH zu tun. Die letzten 4 Jahre waren nicht nur für meinen Vater, sondern auch für uns, die Hölle. Wir stehen im KH jeden Tag auf der Matte, holen behandelnde Ärzte dazu, wollen wissen was für Medis, welche Behandlung usw. Wenn unser Name fällt, flüchten manche Ärzte. Aber es geht heute nicht anders. Erst jetzt ist uns bewußt, daß jeder seinen Brei kocht, vom Hausarzt, über Ärzte im KH. Du glaubst garnicht, wieviele FACHÄRZTE wir im letzten Jahr aufgesucht haben, und jeder, wirklich jeder hat immer nur die Medis weiterverordnet, die er bisher hatte. Jetzt steht er kurz vor einem Nieren- und Leberversagen. Die bisher eingenommenen Medis passten nicht zu seinen Krankheitsbildern, und haben diese durch falsche Medis noch verschlimmert. Wir sind zwar im Gesundheitsbereich tätig, und kennen uns in manchen Sachen gut aus, aber wofür gibt es Ärzte? Wenn du der Meinung bist, dein Vater wird mit Medis ruhiggestellt, laß dir das nicht gefallen. Nimm deine Mutter mit, und besteh auf ein Arztgespräch.

Ich wünsche dir viel Glück

Liebe Grüße

Paula

Hallo Paula,

meine Mutter hat alle Vollmachten für Papa. Sie ist ja vor Ort und somit ist es für alle am einfachsten. Ihr habt es auch echt nicht leicht. Was für eine schreckliche Krankheit.

Mein Vater geht jetzt ab Mitte nächster Woche in Kurzzeitpflege zum Aufpäppeln. Er bekommt einen Rollstuhl, wo er wieder ans Sitzen gewöhnt werden soll. Ich hoffe, daß es noch klappt und er wieder mobiler wird. Was danach wird, müssen wir abwarten. Gesundheitlich geht es ihm wieder etwas besser, was sehr erfreulich ist.

lg
Sabine

Hallo,

so, mein Papa ist seit heute in Kurzzeitpflege. Zum Glück liegt das Pflegeheim direkt neben dem Krankenhaus und ist mit einem Gang verbunden, so daß der Transportweg relativ einfach war. Er hat nichts davon mitbekommen. Leider hat er sich schon wieder einen Durchfallvirus eingefangen und wir hoffen, daß sie es im Pflegeheim schnell in den Griff bekommen und ihm ein erneuter Krankenhausaufenthalt erspart bleibt. Er ist schon so schwach. Sie wollen ihn dort wieder aufpäppeln und versuchen ihn zumindest in den Rollstuhl zu bekommen, so daß er wieder sitzend am Leben teilhaben kann.

LG
Sabine

liselle schrieb:

Hallo,

so, mein Papa ist seit heute in Kurzzeitpflege. Zum Glück liegt das Pflegeheim direkt neben dem Krankenhaus und ist mit einem Gang verbunden, so daß der Transportweg relativ einfach war. Er hat nichts davon mitbekommen. Leider hat er sich schon wieder einen Durchfallvirus eingefangen und wir hoffen, daß sie es im Pflegeheim schnell in den Griff bekommen und ihm ein erneuter Krankenhausaufenthalt erspart bleibt. Er ist schon so schwach. Sie wollen ihn dort wieder aufpäppeln und versuchen ihn zumindest in den Rollstuhl zu bekommen, so daß er wieder sitzend am Leben teilhaben kann.

LG
Sabine

Ich habe mich seit langer Zeit nicht mehr eingeloggt...ich war hier auch nur kurze Zeit aktiv...mein Papa hatte eine Body Lewy Demenz diagnostiziert bekommen und wir haben ähnlich wie ihr alles Zuhause gemacht...vor genau 3 Monaten ist aber mein Vater in meinen Armen zusammengebrochen und gestorben...das wollte ich eigentlich jetzt im Forum schreiben aber jetzt wollte ich zuerst noch dir antworten, weil es sehr genau unsere Situation darstellt. Zudem ist auch meine Mutter unter 50 kg und es war sehr schwer für sie, die Pflege zu übernehmen.

Die Medikamente gegen die Halluzinationen machen stark müde und apathisch. Bei meinem Vater wurde empfohlen, die nur noch am Abend zu geben, so dass es sich dann vielleicht auch auf den Schlaf auswirkt. Mein Vater ist noch im September Fahrrad gefahren, im Oktober konnte er nichts mehr...ach, es tut wirklich schrecklich weh das mitanzusehen und ich komme immer noch nicht damit zurecht...aber ich glaube, du machst das sehr gut. Falls du weitere Tipps brauchst, melde dich!

alles Liebe

Hallo Sarianna,

ich möchte dir zuerst mein herzliches Beileid aussprechen, das ist eine ganz schlimme Situation, die ihr da erlebt habt und ich kann mir vorstellen, wie hilflos du dich in diesem Moment gefühlt hast und wie schwer die Entscheidung war, deinen Papa gehen zu lassen. Davor habe ich auch Angst.

Ich glaube auch, daß diese Medikamente meinen Vater apatisch und müde machen. Zum Glück bekommt er in der Kurzzeitpflege viel weniger Medikamente und ist wieder wacher. Er kann sogar wieder kleine Gespräche führen, das freut mich so sehr. In der Einrichtung wird er liebevoll und fürsorglich behandelt. Ich hoffe, daß es so bleibt, weil es vielleicht auch eine Einrichtung für später sein kann, wenn Mama es nicht mehr schafft.

Wünsche dir für die Zunkunft alles Liebe und viel Kraft.

Lg
Sabine