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Kirsten Neu im Forum
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| Thema: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 11:00 © Kirsten | |
| Mein Vater ist an Demenz erkrankt. Die Krankheit schreitet voran. Aber er besteht darauf Auto zu fahren. Wenn ich von Autofahren rede meine ich nicht kurze Strecken, nein sehr lange Strecken 600-700 km. Seine Eltern besser gesagt sein Vater - seine Mutter ist vor 5 Wochen gestorben wohnen bei Stuttgart. Da er manchmal nicht mehr sein Haus erkennt in dem er seit über 40 Jahren wohnt finde ich das ein NO GO. Wie gehen wir am beten mit dieser Situation um, bevor es in einer Katastrophe endet? Wenn man mit ihm darüber spricht wird er sehr sehr böse und tobt rum. Ich bin soweit das ich eine Meldung bei seiner Versicherung machen möchte um eine Überprüfung veranlassen zu lassen. Es gibt schließlich ja auch andere Verkehrsteilnehmer. Ich habe da mal ein kleines Erlebnis. Darin liegt die Tragik in der Komik. Meine Mutter war im Parkhaus und hat so blöd neben einem Betonpoller eingeparkt und kam nicht mehr raus. ::nein:: Tja anstatt bei mir anzurufen - nein ruft sie meinen Vater an. Super Plan. Der setzt sich in sein Auto und fährt dort hin. Super Idee. Er versucht also das Auto aus zu parken - klappte aber nicht. Meine Mutter hatte dann einen grandiosen Plan den sie dann auch beide umsetzten. Sie also eine Decke aus dem Auto geholt um den Poller gewickelt und meinte zu meinem Vater so jetzt fahr raus und das hat er gemacht. Erkenntnis: Auto kaputt. LG Kiki |
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Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 12:37 © Paula | |
| Hallo Kirsten,
es ist ganz schön schwierig, Demenzerkrankte davon zu überzeugen, kein Auto mehr zu fahren. Er riskiert nicht nur sein, und das Leben deiner Mutter, sowie anderer Verkehrsteilnehmer, sondern auch seinen Versicherungsschutz, wenn er einen Unfall bauen sollte. Sprich mit dem behandelnden Arzt darüber, oder ihr müsst das Auto irgendwie stilllegen. Genau wie deine Mutter, ist meine auch. Zwar hat mein Vater noch keine Demenz, aber er sollte wegen seiner chronischen Erkrankungen auch kein Auto mehr fahren. Auch wenn es ihm nicht gut geht, und er seine Medis, besonders Wassertabletten einnehmen muß, überredet sie ihn, besonders morgens, einkaufen zu fahren. Weitere Fahrten macht er Gott sei dank nicht mehr, da fahren wir Kinder, aber so ganz trau ich ihm auch nicht. Die warten immer darauf, daß ich aus dem Haus bin, und dann schnell schnell ins Auto und weg.
Im Interesse aller solltet ihr etwas unternehmen, bevor etwas passiert.
Liebe Grüße
Paula |
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Kirsten Neu im Forum
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 13:00 © Kirsten | |
| Danke schön für Deine Antwort. Ich habe für mich entschieden die Krankheit bei seiner Versicherung zu melden, nachdem man mir am Straßenverkehrsamt mitgeteilt hat da sie nicht zuständig sind. Behörden halt. Ich hoffe das die Versicherung dann einen Medizinischen Test oder etwas anderes veranlasst. Meine Mutter ist zwar nicht so begeistert aber ich sehe keinen anderen Weg.
LG Kiki
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Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 14:18 © Paula | |
| Hallo Kirsten,
ich habe noch folgenden Beitrag gefunden:
http://www.wegweiser-demenz.de/beitrag-autofahren1.html
Liebe Grüße
Paula |
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Kirsten Neu im Forum
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 15:17 © Kirsten | |
| Hallo Paula, vielen Dank für diesen Link. Das ist in etwa wie ich es mir schon gedacht habe. Ich werde jetzt mal alles in die Wege leiten. Meine Mutter rief mich eben schon wieder an um mir mitzuteilen, das mein Vater schon wieder 2 Std. mit seinem PKW unterwegs ist. LG Kiki |
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Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 15:33 © Marie | |
| Na ja, viel hilft das, was da geschrieben steht, Angehörigen auch nicht, wenn der Ehemann oder Vater sich nicht vom Fahren abhalten läßt. Da nützt auch keine Beauftragung durch das Gericht.
Ich meine aber, daß Angehörige in erster Linie sich weigern sollten, mit dem an Demenz Erkrankten mit zu fahren und andere auch davon abhalten sollten sowie jede Möglichkeit nutzen, das Fahrzeug außer Betrieb zu setzen oder vorübergehend - wenn man es selbst braucht - an einem anderen Ort unterzustellen. Keine Ahnung ob das hilft aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Wir hatten das Problem glücklicherweise nicht, weil mein Vater auf Grund seiner Körperbehinderung bereits über 20 Jahre bevor er offensichtlich dement wurde, freiwillig nicht mehr gefahren ist. |
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Ele Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Do 10 Jan 2013, 19:52 © Ele | |
| Das Problem hatten wir auch seeehr lange! Ich bekam immer die Krise, wenn ich wusste, Papa ist unterwegs, und meine Mutter hat es dann immer noch fertig gebracht, und bei mir angerufen wenn er unterwegs war, mit den Worten: "irgendwann passiert schon mal was...!" Mehrmals waren dann auch noch schwere Unfälle zum gleichen Zeitpunkt bei uns, mit Hubschraubereinsätzen etc., ich stand oft Todesängste aus! Aber Abhilfe weiß ich auch keine! Wir haben es Papa nach einem KH-Aufenthalt, während dem Demenz offensichtlich wurde, einfach verboten, Schlüssel im Vorfeld weg, und dann auch noch Auto zu uns geholt! Wurde der Zweitwagen von meinem Mann:) Immer wenn dieser dann bei meinem Vater stand, schlich er ums Auto, musste sich mal reinsetzen...war wie eine große Liebe, tat ihm sicherlich auch weh! Einen anderen Rat wussten auch wir damals nicht! Dir alles Gute, und viel Erfolg!
Lieben Gruß,
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Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Fr 11 Jan 2013, 08:42 © Ann | |
| Hallo Kirsten, bei uns half alles gute zureden und erklären leider auch nichts. Schlussendlich habe ich das Auto sowie die Schlüssel bei mir deponiert. Nicht schön, aber für uns war es die letzte Möglichkeit meinen Vater am Autofahren zu hindern. |
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Tina Ist hier Zuhause
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Kirsten Neu im Forum
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Fr 11 Jan 2013, 11:46 © Kirsten | |
| Hallo, ich finde es schon traurig das man seinem eigenen Vater das Autofahren verbieten muss. Irgendwie kann ich ihn ja verstehen das ist so die letzte Freiheit die er noch hat. Aber es gibt ja wie schon gesagt auch andere Verkehrsteilnehmer, die vielleicht schwächer sind - Radfahrer, Kinder, alte Leute die nicht mehr so gut zu Fuß sind u.w.s.. Wenn es nur Blechschäden sind könnte man da ja noch mit leben. Aber das weiß man halt nicht. Wir haben es jetzt so gemacht: Mein Mann hat einfach einen Stecker gezogen und als mein Vater gestern fahren wollte sprang der Wagen nicht an. Er hat dann fürchterlich geschimpft wieso - weshalb - warum. Wir haben dann alle so getan als ob wir von nichts wüssten und haben dann zu ihm gesagt das der Wagen in die Werkstatt muss. So dann ist der Wagen weg und kommt auch nicht wieder. Wir werden ihm erzählen das nichts zu machen ist, weil der Motor hin ist. Dann ist zwar das Auto meiner Mutter noch da - in der Hoffnung das sie nicht weich wird. LG Kiki |
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Ann Ist hier Zuhause
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Tina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Fr 11 Jan 2013, 13:38 © Tina | |
| - Kirsten schrieb:
Wir haben es jetzt so gemacht: Mein Mann hat einfach einen Stecker gezogen und als mein Vater gestern fahren wollte sprang der Wagen nicht an. So etwas finde ich auch die humanere Art, einem das Auto fahren zu verbieten. Wenn es denn funktioniert.... Es kommt schon einer Degradierung und einer Entmündigung gleich, wenn man dem ehemaligen Familienoberhaupt und Alleinernährer (war ja früher so) den Führerschein abnehmen muss. Deswegen bin ich dankbar, dass mein Vater da von sich aus einsichtig war. Könnt ihr nicht den Unfall als Anlass nehmen und erzählen, dass der Pkw noch in Reparatur und noch immer nicht fahrtüchtig ist, oder so. Wenn es allerdings überahupt nicht anders machbar ist, besteht die Möglichkeit der (anonymen) Anzeige bei der Führerschenstelle. Das machen übrigens viele! Eben weil es so schwierig ist dem eigenen Vater oder Ehemann das Autofahren zu verbieten. Mit ist übrigens etwas aufgefallen: wenn ich alleine mit meinem Vater im Auto unterwegs bin, dann geht er beim Einsteigen automatisch immer zur Fahrerseite. Wenn er mit meiner Mutter unterwegs ist, passiert das nicht. Ich erkläre mir dies immer damit, dass es noch von früher in ihm drin steckt: ist er mit Kind unterwegs, fährt er natürlich selber.
Schöne Grüße von Tina |
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jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz und Auto fahren Fr 11 Jan 2013, 13:52 © jellyamber | |
| Liebe Kirsten,
das habt ihr gut gemacht! Hier kannst du nachlesen, wie wir das gemacht haben.
Jeden Tag einen Schritt, so lernt man den Demenztanz.
Liebe Grüße Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
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