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| So schnelle Verschlechterung bei Demenz? | |
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xMariex Gast
| Thema: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? Do 29 Nov 2012, 14:26 © xMariex | |
| Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich habe mich schon ein wenig hier durchgelesen, aber irgendwie passt nichts so wirklich zu unserer aktuellen Situation. Ich hoffe, dass ich hier damit richtig bin, fange jetzt aber einfach mal an.
Meine Oma, 84 Jahre alt, hatte schon länger Probleme mit der Luft, ihr Körper war voller Wasser, die Ärzte meinten aber, es sei nichts festzustellen, es läge an ihrer akuten Herzschwäche (aufgrund zu hohen Blutdrucks seit etlichen, etlichen Jahren). Sie kam dann doch eben vor ein paar Wochen ins Krankenhaus . Dort wurden etliche Liter Wasser aus ihr "herausgeholt" und sie bekam so ein Sauerstoffgerät für zuhause. Ihr ging es auch sichtlich besser, sie hatte nicht mehr so einen roten Kopf, insgesamt eine viel bessere Gesichtsfarbe.
Dann war sie wieder zuhause, da kam der Pflegedienst zweimal am Tag und eine Nachbarin schaute auch regelmäßig nach ihr. Irgendwann wollte sie nachts auf die Toilette und ist gestürzt. Ihr Rücken tat ihr danach tagelang weh, sie konnte kaum noch laufen und ein paar Tage später musste sie wieder ins Krankenhaus. Dort wurde sie auch regelmäßig besucht (allgemein ist eignetlich jeden Tag jemand bei ihr, maximal alle 2 Tage). Irgendwann erzählte sie von einem Anfall in der Nacht, in dem sie "total durchgedreht" sei, aus dem Bett wollte und wie Krampfanfälle gehabt hätte. Sie konnte sich kaum erinnern meinte sie, aber hatte sich dennoch bei der Krankenschwester entshculdigt. Schon da meinte sie, dass sie sich durcheinander sei und irgendwie verwirrt.
Allgemein ging es ihr aber "gut", sie hatte natürlich große Schmerzen im Rücken und war müde, aebr das ist sie schon zuhause gewesen. Nun gut, anfangs sollte sie nicht in die Reha, im Endeffekt kam sie aber doch dahin. Am Anfang, als wir sie besuchten, war sie noch einigermaßen normal. Zwar verwirrter als zuhause, aber immernoch in Maßen. Irgendwie so "normal", dass man es als Angehöriger auf den ständigen Ortswechsel und das Alter schob.
Nun war ich am Anfang der Woche wieder da. Am Wochenende ging es ihr endlich mal wieder richtig gut, doch beim folgenden Treffen war sie wie ausgewechselt. Sie redete nur noch sehr leise und sehr verwaschen. War müde. Laufen ging allerdings viiiiel besser als beim letzten Besuch. Dennoch war ich sehr verwundert über ihr Verhalten. SIe war normalerweise ein sehr extrovertierter Mensch bis zu diesem Tag, sprach laut und deutlich und vor allem sehr viel und mit jedem. Auch verwirrter schien sie mir. Zwischendurch war sie wiederum sehr klar, zwar nur für wenige Minuten, aber das beruhigte mich dennoch.
Nun sitze ich seit Tagen hier und bin sehr unglücklich. Ich kann nicht verstehen, wie sei so schnell abbauen konnte. Zuhause war sie immer sehr klar, okay, sie wiederholt schon seit etlichen Jahren bestimmte Erlebnisse beim Erzählen immer wieder, aber war immer offen und extrovertiert. Nun isst sie immer weniger und seit dem zweiten Krankenhausaufenthalt ist sie immer mehr durcheinander. Nun haben die in der Reha einen Test gemacht ( Ich denke mal diesen MMST), wobei rauskam, dass sie an einer mittelschweren Demenz leidet. Sie "erzielte" dabei 15/30 Punkten. Mir kam sie aber nie so "extrem" dement vor. Zuhause hatte sie zwar Hilfe beim Waschen, aber an sich konnte sie immer alles alleine machen, war im Prinzip nur durch ihre schlechtere Beweglichkeit eingeschränkt.
Wenn sie nach Hause kommt, soll sie ersteinmal in eine Kurzzeitpflege. Wahrscheinlich wird sie dann in diesem Heim bleiben. Dort ist es wirklich sehr sehr schön, sie hat viele alte Bekannte dort und es wird viel angeboten. Dennoch ist sie sehr traurig darüber.
Das ist jetzt wirklich alles ziemlich durcheinander. Ich weiß auch gar nicht, was ich davon halten soll.
DIe Ärztin meinte eben, dass diese mittelschwere Demenz vorläge und dass diese rapide Veränderung der letzten paar Tage von den starken Morphinen käme, die sie bekommen hat. Dadurch auch das ständige stundenlange Schlafen. Diese wollen sie jetzt wiedr reduzieren. Aber ich hab Angst,was jetzt kommt. Morgen fahre ich wieder zu ihr und ich habe jetzt schon Panik davor, in welchem Zustand sie jetzt ist.
Ich habe nochmal nachgelesen. Meint ihr auch, dass es an den starken Schmerzmitteln liegt? Ich habe Angst, dass die Ärzte was übershen, weil in so einer Reha ja eben nicht nur meine Oma im Fokus liegt. Sie hat nur sehr unregelmäßigen Stuhlgang, ich dachte, dass dadurch die Leber nicht mehr richtig arbeitet (durch den entstandenen Ammoniak) und sie deshalb diese ganzen komischen Symptome zeigt (Müdigkeit, verwschene Sprach, Zucken in Armen und Beinen). Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Hab kein Vertrauen in die Ärzte und kann das Ganze gar nicht glauben. Wie kann denn so schnell so eine Verschlechterung auftreten? Ich habe bei ihr nie die Symptome eine mittelschweren Demenz feststellen können.
Ich musste mir das alles auch mal von der Seele schreiben, da es mich wahnsinnig belastet..
Danke schonmal.
Liebe Grüße |
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| | | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? Do 29 Nov 2012, 15:03 © Biggi | |
| Liebe Marie, wenn dir das alles komisch vorkommt, sprich doch mit den Ärzten mal über deine Sorgen. Frage, welche Tests genau gemacht wurden, was die starken Medis alles bewirken können usw. Vielleicht kannst du dann besser verstehen. Natürlich verwirren die starken Medis, die neue Umgebung und der ganze Trubel zusätzlich. Ich wünsche euch, dass es deiner Oma nach Reduzierung der Medis wieder besser gehen darf. Wäre lieb, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest. LG Biggi
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| | | xMariex Gast
| Thema: Re: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? Do 29 Nov 2012, 15:16 © xMariex | |
| Vielen Dank schonmal für Eure lieben Antworten.
Ja, ich hoffe auch, dass es besser wird. Sie hat ja auch schon nach ihrem Sturz, bzw. nach Erhalt des Sauerstoffes mehr geschlafen. Sie ist halt einfach schon alt. Aber das kam dennoch sehr plötzlich.
Wir haben ja schon mit der Ärztin geredet. Sie ist sich sicher, dass es von den Medikamenten kommt, aber eben auch von der Demenz (wobei sie ja nicht beurteilen kann,wie sie vorher gewesen ist) und dass es jetzt eben wieder "besser" werden soll. Mal schauen. Mit dem Stuhl ist es eben so, dass sie ja schon richtige Schmerzen hat, weil sie mehrere Tage nicht auf die Toilette gehen konnte/kann. Und da ist auch irgendwie keine richitge Besserung in Sicht. Aber mal sehen.
Ich hab halt einfach Angst, dass, wie gesagt, irgendwo etwas schief gegangen ist, weil sie vorher so anders war.
Ja, ich werde Euch weiter auf dem Laufenden halten. Ich hoffe, mit positiven Nachrichten. |
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| | | | xMariex Gast
| Thema: Re: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? Do 29 Nov 2012, 16:45 © xMariex | |
| Ulli52
Vielen Dank für deinen "Tip", sie hat aber wohl jetzt gestern oder vorgestern (so genau konnte sie das nicht sagen) wohl einen Einlauf bekommen. Hat aber nicht so viel gebracht. Außer, sie hat das alles nicht so richtig mitbekommen. Ich bin mir da nicht so sicher, ehrlich gesagt. Weil sie auch meinte, es hätte ewig niemanden interessiert und die Schwestern hätten sich nicht einigen können, wer d snun macht über einige Tage. Ich denke, das war dann auch eher die Verwirrtheit. Weil die Reha macht an sich schon einen guten Eindruck.
Liebe Grüße |
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| | | | xMariex Gast
| Thema: Re: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? Do 29 Nov 2012, 23:01 © xMariex | |
| Guten Abend,
habe vorhin erfahren, dass es ihr heute schon etwas besser ging. Sie war wohl etwas klarer und meinte auch selbst, dass sie die letzten Tage total durcheinander gewesen und alles nur so an ihr vorbeigezogen sei. Sie wird nun vorzeitig aus der Reha entlassen, da das ja so keinen Sinn hat. Sie mag nicht therapiert werden und wir denken, dass sie in der Kurzzeitpflege unter einigermaßen bekannten Personen und mit ihren eigenen Andenken (Fotos, Deko, usw) sich eher wieder "berappelt". Dort bekommt sie ja auch Angebote zur Bewegung, denn das sehen die Ärzte als sehr wichtig an, damit sie nicht noch unbeweglicher wird und weiter so extreme Schmerzen hat.
Mal schauen. Morgen werd ich sie ja selber sehen und hoffe, dass es besser ist..
Liebe Grüße |
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| Thema: Re: So schnelle Verschlechterung bei Demenz? So 30 Dez 2012, 21:39 © Tina | |
| Hallo Marie, zwar bin ich kein Mediziner, aber an deiner Beschreibung der Situation sind mir zwei Dinge aufgefallen, die mich an meine Mutter erinnert haben. Du schreibst, "es wurde jede Menge Wasser aus ihrem Körper heraus geholt". Kann es sein, dass deine Oma immer noch entwässert wird? Oder sie allgemein zu wenig getrunken hat? Dehydrierte (ausgetrocknete) Menschen werden nämlich verwirrt, genau so wie du es beschreibst. Bitte sprechen mit den Ärzten, oder/und achte selber darauf, wieviel deine Oma trinkt. Meine Mutter war nach einer Magen- Darmgeschichte auch von einem Tag auf den anderen komplett verwirrt. Nach einem halben Tag am Tropf sah die Welt schon wieder ganz anders aus. |
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