Hallo ihr Lieben,

mit Mutti kann man jetzt noch etwas reden,aber etwas komliziertere Sätze nicht mehr.Es tut weh den Abbau mitzuerleben und sie davor zu sehen, hilflos und ausgeliefert wie ein Kind. Ich tue mein Bestes unsere gemeinsamen Stunden so gut und liebevoll wie möglich zu gestalten

und ich bin oft dann sehr erschöpft. Ich habe Angst vor dem, was noch auf uns zu kommt und ich habe solche Angst davor Mutti leiden zu sehen,,,,wenn dann mal garnichts mehr geht. Ich bete, dass sie nicht so leiden muß. Ich mache ihr Mut und habe selbst immer wieder Schmerz und Angst. Mein Glaube gibt mir oft Kraft.Dann denke/hoffe ich wieder dass ich in dem Prozess mitwachse und das aushalten kann und vielleicht auch dann daraus da Beste machen werde....tut gerade so weh zwischendrin..... Glöckchen

Liebes Glöckchen,

ja, es tut weh und es ist schwer zu zu sehen wie die Krankheit fortschreitet.
Wenn ich bei Mama bin, und ihr dann Tschüss sagen muss (ich regle es immer so dass ich sie dann beim Abendbrot-Tisch hin bringe, wo sie von den Pflegerinnen in Empfang genommen wird), und seh wie hilflos und verloren sie doch in dieser Welt ist, dann könnt ich jedesmal heulen.
Auch wie sie dann da sitzt und mir noch zuwinkt. Zuwinken ist wie früher, auch den "Laut" den sie dabei von sich gibt, wie früher und manchmal denk ich dann "aber sie ist doch wie früher, vor der Krankheit", wenn sie so winkt und mich ganz lieb anlächelt.

Du darfst nicht zu sehr an "später" denken. Denk einfach an hier und jetzt. Morgen? Was ist das morgen? Kennen wir das?
Geniess einfach die Stunden im hier und jetzt. Morgen ist ein anderer Tag. Bei der Krankheit kann man nicht weiter als bis zur Nasenspitze sehen, denn jeder Tag ist wieder total anders, manchmal sogar 1 Tag selber kann ständig verschieden sein.
Mach dir nicht so viele Gedanken über was noch kommen könnte und was noch kommt. Meist kommt's eh dann anders als man denkt und man macht sich so viele Gedanken.

Einfach die Zeit nutzen und geniessen wo du mit der Mutti hast. Es fällt einen dann etwas leichter wenn man nicht an "später" denkt, und was vielleicht und wie und was kommen mag.
Wenn ich zu Mama gehe, dann ist der Moment so wie er grad ist da. Was morgen kommt sehen wir dann morgen.

Ich weiss, es tut höllisch weh sie so leiden zu sehen. Auch wenn sie keine Schmerzen haben, es tut uns eben doch weh. mal ganz lieb

Du machst das prima Glöckchen. Und jetzt mach dir nicht so viele Sorgen um was noch kommt, das gibt nur hässliche Falten "geniess" eine Mutti einfach wie sie grad ist.

Rita

Liebes Glöckchen,
ich schließe mich da den Worten von Rita an.
Ich weiß nicht, ob man sich auf sowas vorbereiten kann, man weiß, wie es ausgeht. Wie es bei einigen Krankheit ist. Schlimmer noch empfinde ich es, wenn jemand plötzlich verstirbt. Arbeitskollege meines Mannes auf dem WC und tot oder grad jetzt diese Unfälle.
Viel Kraft.

LG Sylvia

Ich danke Euch von Herzen für den Beistand und Euren Rat.......Rita , liebe Rita, danke; ich werde es versuchen.....nur manchmal bricht sich der Schmerz die Bahn...

Meine Mutti winkt auch immer. Sie kommt dann immer mit zur Straße, da besteht sie drauf und dann winkt sie und wirft mir Luftküsse zu.....

Alles Liebe Euch und ich wünsche Euch auch viel Kraft und Gottes reichen Segen. Für mich hatt die Mutti auch immer noch ihren eigenen Persönlichkeitskern...ihre Wärme, ihr Humor. ihre Liebe und auch ihre Lebensfreude...

Machen wir das Beste daraus. Herzensgrüße von Glöckchen

Liebes Glöckchen,

mir fällt es auch jeden Tag aufs Neue schwer mitansehen zu müssen, wie es meiner Mama geht.

Ich bin so glücklich wenn sie mich anlächelt oder manchmal ganz schelmisch schaut (manchmal kitzelt sie mich und dann lacht sie dabei), dann ist sie für einen Augenblick ganz meine Mama, die ich so vermisse.

Wenn es ihr schlecht geht, zieht es mich jedes Mal immer wieder mit runter. ich kann nicht anders.

Wir alle, denen es so geht müssen uns ganz fest an die guten Tage/Stunden/Minuten klammern und jeden Tag einen nach dem anderen nehmen. Ich weiß wie schwer das ist, ich schaffe es auch kaum. Aber ich muss und ich werde.

Alles Liebe

Astrid

liebe Astrid, genauso geht es mir auch....und es rührt mich an zu spüren...an Deinen Zeilen..., wie viel Liebe unsere Mütter in sich haben

und uns schenken...in ihrer Situation.

Meine Mutti erzählt mir immer wieder wie lieb sie mich hat und das ihe Herz immer einen Sprung macht wenn wir kommen. Vor dem Haus in dem sie lebt steht eine Holzbank auf der sie sich gerne setzt. Sie sagte neulich sie würde sich dann vorstellen wir würden wieder kommen

und wir hätten dann wieder einen schönen Tag....Das rührt mich immer so an....

Danke für Deine Worte

Meine Mama sagt auch immer wie lieb sie mich hat....Das trifft mich immer bis ins Herz. Egal wie schlecht es ihr geht, sie schenkt mir so viel Liebe...

Alles Liebe

Astrid

...das ist bei uns genauso, Astrid.......Herzensbindung....im Lebenstanz von Liebe - Schmerz - kindlich reiner Lebensfreude - viele frische Augenblicke und ein Lebe-wohl....

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute auf Eurem Weg

Liebgruß Glöckchen

Liebes Glöckchen,

meine Mutter kann mir leider schon ganz lange nicht mehr sagen dass sie mich lieb hat. Eigentlich hat sie es mir so nie wirklich gesagt, das machte man in unserer Familie irgendwie nicht. Aber wir wussten es trotzdem, die Art wie Mama einen ansehen konnte, und die Art wie sie heute strahlt wenn sie mich sieht, und wie sie lächelt wenn sie mir zuwinkt wenn ich weg gehe, da weiss ich, sie hat mich lieb.

Reden kann sie schon noch, aber nur noch wenig. Meist sagt sie nur noch ja oder nein.

Es ist so traurig. diese vermaledeite Krankheit.

Geniess jede Minute mit deiner Mama.

Rita

Liebe Rita,

die Liebe spürt man halt und das ist das Wichigste; und ich glaube auch dass wir darin immer verbunden bleiben....

Da sagst Du was.... ach könnte man diese Erkrankung doch bloß in die Wüste schicken.....und dann vergessen.....()

obwohl das ja schon wieder ironisch klingt....Das Vergessen vergessen....

Dir wünsche ich auch gaaaanz viel kraft und Gottes reichen Segen....auf das wir mit unseren Mutties durch diesen manchmal

so schmalen Pfad wandern und uns trotzdem im Großen getragen wissen. Die letzten 2-3 Jahre waren sehr anstrengend...aber ich möchte diese Liebeserfahrung die das Ganze auch

fühlbar wirkte, nicht mehr missen...Die Bilder von meiner winkenden Mutti, die vielen lieben Worte und Gesten.....(schnüff)

.Der Abschied fällt mir zuweilen sehr schwer.......und es ist ein langsamer Abschied.........mit gaaaaanz viel lebenswertem Leben

ich denke viel darüber nach, komme zuweilen an meine Grenzen, heule, denke dann wieder dass ich nicht so werten sollte....Mutti ist ja noch da.......Es ist ein Prozess....der - wie mir scheint -ganz ganz eigen ist...

Liebe Grüße

Glöckchen

Liebes Glöckchen,

du machst das schon alles richtig.
Früher, als Mama noch zu Hause gelebt hat, ging's mir, was sie betrifft, wesentlich schlechter. Jetzt jedoch weiss ich es geht ihr gut im Heim (Schloss), und das tröstet.
Ich bin froh dass ich so viel mit ihr zusammen gemacht habe. Als Sohnemann klein war, waren wir 3 jeden Nachmittag unterwegs, sei's zu Fuss, oder mit dem Auto eine Ausfahrt gemacht, und auch zusammen im Urlaub.
Es war eine ganz tolle und schöne Zeit, und wir 3 haben dicke Bänder die uns verbinden. Das tröstet auch über so manches hinweg.

Du hast auch ganz tolle Momente mit deiner Mama wo du dran festhalten kannst. Diese Momente kann dir keiner nehmen. Das sind eure ganz besonderen Schätze.
Denk nicht so viel was noch kommt, denk einfach nur an heute. Morgen? Morgen ist ein anderer Tag. Morgen sehen wir weiter. Das erleichterst so manches.

Lass dich lieb

Rita

Liebes Glöckchen,

es ist unsagbar schwer mitzuerleben, wie sich ein vertrauter Mensch verändert - nichts ist mehr, wie es einmal war.
Ja, es ist ein langsamer Abschied von der Person, die es nun nicht mehr gibt.

Doch die Liebe, die Verbundenheit bleibt. Wenn es dir gelingt, im Zusammensein mit deiner Mutter die Momente zu nehmen wie sie sind, im Hier und Jetzt, auf sie einzugehen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, kannst du immer wieder schöne Augenblicke mit ihr erleben ... trotz allem.

Dass dir dies gelingen möge, das wünsche ich dir von Herzen.
Liebe Grüsse
Therese

ich danke Euch für diese wichigen Worte und ich werde sie bei mir behalten Glöckchen