....denn heut hab ich einen schlechten Tag.
Mein Mann wird zunehmend unangenehmer.
Er reagiert sofort böse und bissig, wenn ihm etwas nicht passt.
Waschen ist so ein Problem. Anziehen. Zum Arzt gehen.
Es ist alles Kampf.
Und er lehnt mich so direkt und sichtbar ab, dass es nur noch tief durchatmen heisst.....
Ständig dieses "am liebsten tät ich abhauen" - das kann so nerven.

Er macht mich für all seine Probleme verantwortlich. Will nur weg, weg, weg----- von allem, vor allen Dingen aber von mir.

Diese Phase - und ich hoffe es ist eine Phase der Krankheit - kostet mich Kraft.
Sie nimmt mir jede Zukunftsperspektive und macht mich unglücklich.

Und jetzt will ich schimpfen und schreien
dieses Arschloch, dieser Depp, dieser Saubär, dieser Wiederling, dieser blöde Kerl ----------------
und er ist doch blos ein armer Hund.

Er war einmal der Mann meines Lebens und jetzt macht er mir es so schwer ihn zu lieben oder blos gern zu haben.....

Wie soll das blos weitergehen.....

Michaela - die keine Antwort erwartet, die blos Frust abladen will. Heute.

....mir gehts besser.
Ich muss meine Gefühle reduzieren!

Seine Ausbrüche darf ich nicht persönlich nehmen.
Nicht beleidigt sein.

Aber gelegentlich Wut rauslassen, das muss ich!
Drum ist es gut einfach was rauszuschreien, ohne mich danach entschuldigen zu müssen.
Auch ungerecht sein dürfen.

Ich wollte, ich könnte weinen, das würde vielleicht manches erleichtern.

Heute ist er gekränkt, beleidigt, voller Wut, weil ich gestern seinen Berg angehäufter Klamotten aussortiert und gewaschen habe.
Heut war nur eine Hose und ein Pulli bereit gelegen ---- er hat seinen Kleiderberg vermisst und wollte partout nicht einsehen, dass das Zeug gewaschen werden muss.
Und der Mann hat sich noch vor ein paar Jahren dreimal am Tag geduscht und frisch angezogen - jetzt jammert er wie ein Kind nach seinen getragenen T-shirts.....

Wir werden den Tag schon irgendwie rumbringen - Garten ruft, aber vermutlich ruft er nur mich und mein Mann steht verständnislos rum, räumt jede Schaufel, jede Grabgabel sofort auf und kehrt verzweifelt jeden Erdfussel von der Terrasse.

Ich werde es aushalten!!!!!!!!!

Liebe Michaela,

das ist wahrhaftig nicht einfach.
Damit umgehen, dass sein gelibter Partner sich so verändert hat, das ist hart.

ja, das machst du richtig, schrei deine Wut hinaus, tobe, zetere, brülle. Das ist ein Dampfablassen, und das ist enorm wichtig.
Es ist eine vermaledeite Krankheit, aber wir können sie leider nicht "wegmachen", also müssen wir uns wohl oder übel damit arrangieren. Es ist verdammt schwer.

Aber weisst du was Michaela? Du machst das prima. Schau mal, du gibst nicht auf, und du weisst ja eigentlich ganz genau was du tun musst : du schreist es raus, und dann geht's wieder besser.

Geht er gar nicht in ein Tageszentrum? Das finde ich wirklich eine gute Sache, da hat man dann mal 1 Tag die Woche (oder je nachdem eben mehr) auch mal Zeit für sich.
Hast du Zeit für dich? Machst du auch mal einfach was nur für dich, ohne ihn? Fände das schon noch wichtig.

Ich wünsch dir heute einen schönen Tag im Garten.

Rita

Moin Michaela,
vielleicht hilft auch Ablenkung in Form von Sport - schwimmen.
Es ist gewiss nicht einfach einen Menschen den man liebt so verändert zu sehen, doch versuch Dir immer wieder zu sagen - es ist die Krankheit nicht Dein Mann.

LG Sylvia

Liebe Michaela,



Hier kannst du alles schrieben, lass es raus dann ist dir leichter. Diese Sch...krankheit !
Du bist sehr tapfer!

Alles Liebe

Astrid