ohje, bei uns ist nicht nur das Wetter auf dem Tiefpunkt


Mutter wohnt ja, wie es ihr Wunsch war, in einer eigenen Wohnung, alleine, seit meinm Vater vor 9,5 Jahren gestorben ist. Das Alleinsein ist aber ein Problem.

Nun habe ich schon viel organisiert. Fast jeden Tag hat sie Programm und wird besucht. Aber es bleiben ein paar Stunden Alleinsein übrig

Gestern hatte sie nachmittags Keffeebesuch und abends Theatervorstellung. Ich dachte, ok, alles in Butter, dieser Feiertag kann mal für meine Familie verplant werden (d.h. dann wir kümmern uns um Omas Angelegnheiten, diesmal das leerstehende Haus, dessen Verkauf wir mal angehen müssen).

Nix da, Oma hatte ja den vormittag frei ..... .
Wir waren gerade mit unserem Oma-Programm (wovon sie nichts weiß-- wir kümmern uns ja nicht um sie ) durch und freuten uns auf einen Kaffee, da rief Omas Verabredung an, sie wäre bei ihr, aber Mutter sei sturzbesoffen


Sie hatte nach dem Frühstück, oder gleich stattdessen 3/4 Flasche Jägermeister getrunken und fühlte sich jetzt nicht wohl

Also ich, ganz die brave Tochter, nix wie hin. Später konnte sie sich natürlich an nix erinnern. Getrunken ....


Unser Nachmittag war im im Eimer, tja und für heute aht Mutter mal kein Programm, aber ich kann doch nicht ständig alles nur nach ihrem Befinden über den Haufen werfen

Diese Woche sind mal meine Jungs zu Hause und wir haben auch mal was zu erledigen. Und ich kann auch nicvht schon vom Frühstück bis abends Mutter betüddeln .

Ich bin stinksauer auf meine Mutter, habe aber einfach keine Ruhe und das Gewissen schreit: kümmer dich

Jetzt hab ich schon so viel organisiert und auf den Weg gebracht....aber immer wieder bricht das Kartenhaus zusammen

Wie macht ihr das?
Womit beschäftigen sich eure Sorgenkinder in den "freien" Stunden?


Verregnete Grüße felixdottir

Liebe Felixdottir,

Meine Mama kann ja nun gar nicht mehr alleine bleiben und Untätigkeit ist ganz schlimm. Unter der Woche, wenn ich arbeite geht sie ja in ein Tageszentrum, dort ist immer Programm, vielleicht wär das ja für deine Mama doch etwas.

Am Wochenende muss ich Programm machen...aber ich bin da auch nicht so einfallsreich. vor allem weil es ja nicht wirklich etwas gibt womit sie sich selbst beschäftigen könnte.

Du könntest ja einmal schauen, ob es bei euch in der Nähe ein TZ gibt und es dir einmal erst mal alleine ansehen, die machen echt viel dort.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Felixdottir,

es kommt mir alles sooooooooo bekannt vor !!!! Ich habe auch viel organisiert am Anfang, morgens die Sozialstation, dann kam jemand zum Blutdruck messen, Essen auf Räder mittags, nachmittags 2x in der Woche Demenzgruppe , Putzfrau und dazwischen ich. Aber mit der Zeit reichte alles nicht mehr aus. Ich bin fast im Kreis gelaufen, hatte nur noch das " Weib" im Kopf. Plötzlich ging nix mehr. Mit der Tagespflege hatte ichs auch probiert, bei uns klappte das nicht. Jetzt hab ich eine 24-Std Betreuerin, und die Situation ist wunderbar. Viel entspannter. Ich werd auch noch gebraucht, aber der Druck ist bei mir weg. Ich muss sagen, es ist meine Schwmutter, ich glaube das ist doch nochmal was anderes.

Du musst Druck bei dir wegnehmen und auch an dich und deine Familie denken.

liebe Grüße

Maria

Moin Felixdottir,
schließe mich da den Worten von Astrid an.
Viel Kraft.

LG Sylvia

Liebe Felixdottir,
irgendwann kommt leider unweigerlich der Zeitpunkt, wo man sich nicht mehr "zerreissen" kann, um unseren Lieben ständig gerecht zu werden.

Ich fände die Idee mit der Tagespflege auch gut. Was hälst du davon? Da wäre sie unter Aufsicht, und ihr habt den Rücken eine zeitlang frei.

LG Biggi

ach ja,
Tagespflege . Liebe Astrid, ich freue mich für dich, dass das bei deiner Mutti so gut klappt. Habe deine Beiträge immer mit Inetresse verfolgt.

Ich habe mich letztens erkundigt und umgeschaut - - aber dafür ist meine Mutter einfach noch zu fit. In den Gruppen von ca 12 Personen gibt es ein paar, im Zustand meiner Mutter, aebr leider auch ein paar, die bereits viel viel stärker verwirrt sind. Und da meine Mutter ja kein Einsehen in ihre Krankheit hat, hält sie sich für fit (was körperlich auch noch ziemlich zutrifft) und vor allem ist sie (77) nicht !!! alt. Sie hat keine grauen Haare(haha- gefärbt) und ist stets modisch gekleidet (das stimmt). Tja und deshalb kann sie sich in solchen Tagesgruppen gar nicht einfügen.


Ich habe jetzt aber ein Demenz Cafe gefunden, das recht gut passt. Fast alle noch gut beieinander und vor allem viele Männer! 84 Frauen/ 7 Männer). Das hat ihr schon besser gefallen. Aber dahin wollte sie auch nicht

Aber da werde ich jetzt dranbleiben. Allerdings ist das nur alle 14 Tage

Ach ja, ich lese ja recht viel mit im Forum und deshalb weiß ich, es geht vielen hier so wie mir. Schon das Mitteilen können tut gut. DANKE

Liebe Maria, wie abt ihr das denn mit der 24Std-Kraft gelöst. Wohnt diese Hilfe mit im Haus?
Sowas wollte Mutter ja nie sie kann ja alles alleine naja, sie merkt's halt nicht, wenn sie etwas vergißt.


Bin so unschlüssig, was ich heute machen soll. Ich habe eine Sch...laune, und irgendwie mache ich Mutter dafür verantwortlich. Da fällt es mir schwer, jetzt den Muntermacher zu spielen, zumal ich den Nachmittag eigentlich für meinen Sohn vorgeplant hatte., darauf hatten wir uns beide gefreut Immer Oma an erster Stelle kommt bei den Jungs inzwischen auch nicht mehr gut an.
Ich glaube, wenn sie heute alleine rumsitzt, ist es nicht schlimmer, als wenn ich bei ihr hocke, miesgelaunt, und vielleicht wieder Vorwürfe mache.

LG
felixdottir

heute war ich mit ihr Schuhe kaufen , sie ist ja noch nicht alt ,meinte sie. diese Dinger zieh ich nicht an. Die Schuhe müssen glänzen und brauchen einen Absatz
Also zu der Frage, wie ich das organisiert hab? Ich habe sie gar nicht gefragt. In einem Hau ruck Verfahren haben mein Sohn und ich ihr Schlafzimmer geräumt und dieses für die Betreuerin eingerichtet. Wir haben einfach gehandelt. Ich glaube, ich hätte das so nicht mehr lange ausgehalten und meine Familie hätte noch mehr gelitten.
Ich war am Ende, dann kam auch das Gefühl hinzu, es ist ja nicht meine Mutter .... usw
Ich musste sooooooo vieles entscheiden, kündigen, und Männer Hausverbot erteilen Bei uns war das berühmte Fass schon übergelaufen.

Gruß
Maria