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| Hat jemand Ähnliches beobachten können? | |
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beate58 Ist hier Zuhause
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| Thema: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Mo 15 Okt 2012, 14:19 © beate58 | |
| Hallo Ihr Lieben, ich habe mich länger nicht gemeldet, habe aber immer mal wieder still mitgelesen. Seit einem Jahr haben wir die Diagnose: Leichte (Wie--auch-immer-)Demenz. Der Neurologe hatte bei meiner Mum auf weitere Tests verzichtet, da er ihr unnötigen Stress ersparen wollte. Es ist letztlich egal, um was es sich handelt. Sie ist 86 Jahre alt und hat eine deutliche Herzinsuffizienz, COPD und Rhytmusstörungen. Der Neurologe meinte, dass die Krankheit sehr langsam fortschreitet und sie wahrscheinlich das Stadium der "Volldemenz" nicht mehr erlebt. Nachdem wir die Diagnose zu verarbeiten begannen, haben wir einen Weg gefunden damit um zu gehen. Wir genießen jeden guten Tag oder Augenblick und nehmen die schlechten als Folge der Erkrankung hin. Auch wenn das nicht immer ganz einfach ist, es erleichtert vieles. Wir sind eine große Familie und meine Eltern sind finanziell sehr gut abgesichert, so dass wir das Eine stemmen und das Andere durch Hilfe von außen bewältigen können. Nun zum aktuellen Anlass: Wir haben jetzt schon das ein oder andere Mal erlebt, dass meine Mum abends munter ins Bett gegangen ist und am nächsten Morgen nicht in der Lage war, sich zu bewegen. Sie kann die Arme nicht heben, nicht stehen und manchmal auch die Augen nicht öffnen. Sprechen geht, aber nur ganz leise. Mein Vater ist damit auch überfordert und ruft uns dann an. Mein Mann geht dann rüber und nimmt sich ca. eine Stunde Zeit. Er spricht viel mit ihr, versucht sie dann immer wieder aufrecht hin zu setzten. Wenn das klappt setzt er sie auf die Bettkante, dann versuchen sie es mit aufstehen. Wenn das geht, schlurfen sie ins Bad. Da wäscht meinen Mum sich dann und zieht sich an. Dann geht es ganz langsam die Treppe runter. usw.,usw. Sie braucht dann den ganzen Vormittag Ruhe. nachmittags wird es dann von Minute zu Minute besser bis sie wieder ganz die Alte ist. Ist es eine Auswirkung der Demenz, kann es der Kreislauf sein, der durch den tiefen Schlaf (sie schläft sehr fest und auch ihre acht Stunden) im Keller ist??? Bevor ich mich mit dem Doc in Verbindung setze wär es ganz hilfreich: Kardiologe, Neurologe oder Hausarzt. Sollte jemand von Euch so etwas bei seinen Lieben auch beobachtet haben, wäre ich für eine Info dankbar.
Lieben Gruß Beate |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Mo 15 Okt 2012, 14:32 © dirtsa66 | |
| Liebe Beate,
wir hatten so etwas Ähnliches heute (und auch schon davor ein paarmal). Mama kommt dann nicht aus dem Bett, kann nicht stehen, nicht gehen - wir schaffen es kaum zum Waschen. Meist ist es bei ihr aber dann der Fall, wenn sie irgend einen Infekt hat.
Was ich schon beobachte: Mama braucht in der Früh sehr lange, bis sie in die Gänge kommt, auch wenn sie nicht "krank" ist. Meist wird es ab Mittag besser und sie wird munterer. Woran das liegt, weiß ich aber auch nicht.
Heute ist es nicht besser geworden, sie liegt in ihrem bequemen Sessel, halb schlafend, grad dass ich sie zum essen aufsetzen konnte und ist nur müd und fertig. Hab schon Angst, dass wieder ein Infekt dahintersteckt. das scheint es aber bei euch nicht zu sein. Wie ist denn der Blutdruck deiner Mama ? Vielleicht ist er in der Früh sehr niedrig ?
Tut mir leid, dass ich nichts Konkreteres sagen kann.
Alles Liebe
Astrid
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| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| | | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Mo 15 Okt 2012, 15:00 © Marie | |
| Bei uns ist es direkt umgekehrt. Wenn Vater wirklich mal zu schwach zum Aufstehen oder ins Bad gehen ist, dann ist das abends. Besonders schläfrig ist er vormittags nach dem Frühstück. Die Schwäche ist aber am nächsten Tag wieder verschwunden, oft schon nach Stunden. Nicht selten, wenn wir ihn mit dem Rollstuhl ins Bad und ans Bett fahren mußten, daß er noch vor Mitternacht wieder aufsteht und irgend was erledigen will.
Da es immer nur so kurz anhält, haben wir bisher nicht nach Ursachen geforscht - es sei denn, er hat mal wieder zu wenig getrunken. |
| | | beate58 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Mo 15 Okt 2012, 16:18 © beate58 | |
| Hallo Ihr Lieben, zunächst mal danke für die schnellen Reaktionen. Nun ein paar Antworten meinerseits: Der Blutdruck ist in einer solchen Situation höher als sonst. (150/97 etwa, sonst 135/85). Meine Mutter hat zwar Arthrose, kann aber ihre Schmerzen durchaus noch kundtun. Ihre Demenz beschränkt sich derzeit "nur" aufs Vergessen. Sie redet zusammenhängend, geht einmal in der Woche zum Kartenspielen, schaut gerne den Tatort, liest noch Bücher (wenn auch der Inhalt manchmal verloren geht und ganze Seiten zwei Mal gelesen werden. Auch die Ergotherapeutin ist erstaunt, welche Fähigkeiten noch vorhanden sind. Sie sortiert Schüttelwörter, malt aus Formen Bilder fertig, die auch einen Sinn ergeben... Auch das waschen und anziehen klappt alleine. Ich hatte gedacht, dass sie einfach lange braucht um alles wieder ein zu schalten wenn sie sehr tief geschlafen hat? Mich stört es nicht so, dann nehme ich mir eben mehr Zeit morgens (ich arbeite freiberuflich und kann meine Zeit einteilen, ein Segen). das Problem ist, dass meine Mum dann immer richtig Angst bekommt, das würde ich ihr gerne ersparen. Lieben Gruß Beate |
| | | Nissanfahrerin Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Di 16 Okt 2012, 16:59 © Nissanfahrerin | |
| Für den vor dir beschriebenen Zustand kann Vieles verantwortlich sein. Schmerzen, Flüssigkeitsmangel, Apraxie (Unfähigkeit zielgerichtete Bewegungen durchzuführen). Bei deiner Mutter tippe ich auf eine Kombination dieser drei Ursachen. Das beweist mir die Tatsache, dass sie sich im Laufe des Tages wieder bewegen kann.
Mein Vorschlag wäre folgender: Zunächst morgens langsam im Bett aufrichten und dabei beruhigend auf sie einreden. Dann ein Glas Wasser oder anderes Getränk reichen (mindestens 200 ml). Dazu ein Schmerzmedikament auf Bedarf reichen und 30 Minuten abwarten. (Mit Arzt über Medikation sprechen) In der Folge Unterstützung beim Gang ins Bad bieten, zum Beispiel mit Rollator und Haltegriffen, um Selbständigkeit zu erhalten.
So kann man ihr ein regelmäßiges Programm bieten, das ihr morgens Sicherheit bietet. Das wird lange Zeit gut gehen.
Viele Patienten verlieren die Fähigkeit verbal zu kommunizieren. In diesem Fall ist es jedoch die Fähigkeit Funktionen des Körpers zur Bewegung zu steuern. Leider. Die Patientin benötigt deshalb besonders morgens viel Anleitung. Dies ist wie ein tägliches Training zu sehen. Je mehr Schritte die Patienten laufen, desto besser funktioniert das Laufen wieder. Am nächsten Morgen wird der Körper aber die Fähigkeit zum Bewegen wieder vergessen haben.
Nicht die Geduld verlieren. Auch in diesem Fall kann man deiner Mutter gute Unterstützung bieten. Notfalls könnte auch Krankengymnastik eingeschaltet werden.
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| | | beate58 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Di 16 Okt 2012, 18:44 © beate58 | |
| Hallo Nissanfahrerin, danke für den Tipp. Das mit dem langsamen Aufrichten haben wir schon praktiziert. Auch Wasser haben wir gegeben. Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit dem Hausarzt. Er meint, dass das mit der Demenz nichts zu tun hat. Er tippt auf eine Mischung von Flüssigkeitsmangel, Blutdruckschwankungen (der Blutdruck sackt beim Aufrichten ab) und Psyche. Es war schon recht aufregend am Sonntag Diamanthochzeit zu feiern. Da war sie schon vorher recht nervös. Gestern und heute ist sie ohne irgendwelche Probleme alleine aufgestanden, hat sich ins Bad begeben, Zähne putzen, waschen, eincremen... alles ohne Hilfe. Die Ergo heute war sehr gut und heute Nachmittag war sie sogar zur Wirbelsäulengymnastik. Wir werden das alles mal im Auge behalten. Lieben Gruß Beate |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Di 16 Okt 2012, 18:58 © dirtsa66 | |
| Liebe Beate, Wow, das hört sich doch sehr gut an ! Ich hoffe, es bleibt so Alles Liebe Astrid
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| | | beate58 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Di 16 Okt 2012, 19:29 © beate58 | |
| Liebe Astrid, danke Dir. Ich hoffe auch, dass es erst mal so bleibt. Wir haben trotzdem (auch wegen Deines Berichtes über Deine Mama) einen Termin beim Kardiologen gemacht. Vielleicht hat das Ganze ja unter anderem mit der Herzschwäche und/oder den Rhythmusstörungen zu tun. Ich drücke Euch die daumen, dass der Schrittmacher hilft. Als mein Papa einen bekommen hat, lief das auch ohne Vollnarkose und war ein recht harmloser Eingriff. Ich wünsche Dir heute eine ruhige etwas erholsame Nacht. Morgen sieht alles schon wieder besser aus. Lieben Gruß Beate |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hat jemand Ähnliches beobachten können? Di 16 Okt 2012, 19:44 © dirtsa66 | |
| Liebe Beate,
das Herz einmal durchchecken kann auf jeden Fall nicht schaden ! ich hoffe es ist nichts...
Alles Liebe
Astrid
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