Hallo,ich bin heute vom Heim angerufen worden das meine Mutter seit zwei Tagen nicht mehr ißt und trinkt nur ein paar kleine schlückchen somit hat Sie auch ihre Medikamente nicht ordentlich genommen . Hab dann den Arzt angerufen der meinte das ich bis morgen Zeit habe eine Entscheidung zu treffen ob meine Mutter ins Kh geht um eine Magensonde gelegt zu bekommen oder Sie bleibt im Heim und verhungert und verdurstet.
WAS SOLL ICH NUR TUN

Hallo Jacky

leider kann das niemand, aber auch gar niemand für Dich entscheiden, denn niemand kennt die Situation so genau wie Du und die behandelnden Ärzte.

Hast Du schonmal mit Ihnen gesprochen über den Sinn oder die Sinnlosigkeit und den weiteren Werdegang Deiner Mutter? Ich denke, ein beratendes Gespräch wäre dringlichst notwendig, vielleicht auch mit dem Pflegepersonal.

Ich selber habe auch eine große Angst davor, irgendwann vielleicht einmal entscheiden zu müssen; dadurch, daß ich meinen Mann allerdings so gut kenne, wie kaum jemand, wird diese Entscheidung sehr klar und präzise sein, alleine in seinem Sinne und so, wie er es wollte, als er noch klar denken konnte.

Vielleicht kannst Du Dich daran erinnern, ob Deine Mutter zu Maschinen und lebenserhaltenden Maßnahmen etwas geäußert hat? Ich denke, das würde Dich bei Deiner Entscheidung unterstützen. Einzig der Wille des Patienten sollte zählen.

Ich wünsche Dir sehr, sehr viel Kraft!!!
LG
Pheli

Liebe Jacky,
hier mal ein Link aus unserem Lexikon, der die Entscheidung vielleicht beeinflusst:

http://demenz.forumieren.de/t3044-magensonde-peg-ja-oder-nein

Hat deine Mutter eine Patientenverfügung, worin das geregelt ist? Unsere Mutter hat seit 4 Jahren eine PEG, wir würden es nie wieder tun. Doch das ist in jedem Einzelfall zu entscheiden. Manchmal ist es sinnvoll, wenn es vorübergehend Hilfe bietet.

Vor allem, lass dich damit bitte nicht unter Druck setzen! So schnell verhungert und verdurstet niemand. Ich finde die Frist bis morgen einfach unverschämt, da man mal wieder die schnellste und gewinnbringendste Lösung finden möchte, ohne auf die wirklich unter Umständen folgenschwere Entscheidung zu warten. Und das geht nicht in einem Tag.


Lass dir Zeit bei der Entscheidung, das ist das Wichtigste. Wäge alles gut ab und denke dabei, was deine Mutter gewollt hätte.

LG Biggi

Liebe Jacky,

schau mal in die Rubrik Tipp-Lexikon. Dort gibt es von Admin Ursula einen Beitrag "Magensonde PEG ja oder nein". Da findest Du zwei Links zu Artikeln, die ich sehr gut finde. Schau sie Dir mal an. Der Hinweis darauf ob man seine Angehörigen verhungern und verdursten lassen will, scheint demnach Unsinn zu sein. Ich hätte einer Magensonde bei meinem Vater nicht zugestimmt. Die Artikel haben mir bei meiner Meinungsbildung sehr geholfen.

Du wirst das Richtige entscheiden, weil Du Deine Mutter kennst. Was mich wundert ist, daß man schon nach zwei Tagen eine solche Entscheidung von Dir verlangt.

Liebe Jacky,

das finde ich schlimm, was man da von dir verlangt. Meine Mama ist seit jetzt einem halben jahr in einem heim mit Hausgemeinschaften. Bevor sie dorthin kam, hab ich sie allein betreut und sie hat zuhause nichts mehr gegessen und kaum mehr getrunken - ich hab einfach nichts in sie rein gebracht. neben meiner Arbeit habe ich es dann einfach psychisch und physisch nicht mehr geschafft sie alleine Zuhause zu pflegen und einen Platz in diesem tollen heim gefunden.

Was soll ich sagen - Mama ist wieder mobil (okay sie läuft nicht wie ein Wiesel, aber sie geht mit anhalten), Mama isst wieder (gut - sie isst nicht in Massen und ist auch sehr wählerisch) und sie trinkt ohne Probleme die nötige Menge.

Und bei all dem war nie die Rede von einer Magensonde, niemals - man ist einfach geduldig, bietet Verschiedenes an (zwischendurch gab es auch mal hochkalorische Trinknahrung), überredet sie mit Scherzchen...sie machen einfach alles - und wenn sie jetzt nicht mag, dann vielleicht später und wer nur noch Pudding essen mag bekommt nur noch Pudding und, und, und.

On dem heim sind viele demente Menschen, viele davon auch schon bettlägerig, Magensonde hab ich dort noch keine gesehen.

Dich schon nach zwei Tagen so unter Druck zu setzen finde ich ein starkes Stück. Schwer ist so eine Entscheidung allemal, ich weiß, dass meine Mama immer gesagt hat, so würde sie das für sich nicht wollen. Sie hat zwar keine Patientenverfügung, aber ich weiß was ihr Wunsch war.

Alles Liebe

Astrid

Hallo,ich bin gerade im Heim gewesen und hab es selber versucht und siehe da ich habe Sie bei ihrem Rufnamen angesprochen und ich hatte sofort ihre Aufmerksamkeit zuerst habe ich ihr die Tabletten gegeben dann Wasser zum nachspülen da hat die Pflegerin schon gestaunt danach habe ich ihr Kartoffelpü mit Gemüse angereicht und immer wieder klar und deutlich mit Namen angesprochen daraufhin hat Sie den ganzen Teller leer gegessen.
Die Pflegerin hat kreisrunde Augen gemacht und konnte es nicht glauben.Ich habe die Pflegerin dann gebeten meine Mutter immer mit ihrem Rufnamen anzusprechen weil Sie darauf noch reagiert und man hat dann Sofort aber nur kurz ihre Aufmerksamkeit.Auch habe ich gefragt da ich jeden Tag im Heim bin warum man mir nicht bescheid gibt sondern erst den Arzt anruft und der mich dann informiert darauf habe ich keine Antwort bekommen da die Pflegerin die letzten drei Tage frei hatte konnte Sie mir nicht sagen warum die Kollegen mir nichts gesagt hat.
Bin auf Morgen gespannt falls es nicht klappt fahre ich halt zu den Mahlzeiten selber zum Anreichen hin.Bin jetzt ein bisschen beruhigt das Sie gegessen hat .
Ich danke euch für eure antworten es tut so gut bei euch zu sein

Liebe Jacky,

das liest sich schon mal gut, daß Deine Mutter wieder ißt.

Zitat :

Das Heim ist ganz neu und sicher auch gut

hast Du in einem anderen Beitrag geschrieben. War wohl ein wenig voreilig, wenn die Schwestern nicht mal so ein kleines Problem in den Griff bekommen. Sie hätten Dich ja wirklich anrufen und fragen können. Es kann keinesfalls angehen, daß Du zu den Mahlzeiten ständig vor Ort bist und ihr das Essen anreichst. Das gehört nun wirklich zu den Aufgaben der Pflegerinnen. Ist das denn ein Heim speziell für Demenzkranke?

Ich wünsche Dir erst mal viel Kraft. Furchtbar, wenn man sich auch noch mit den Pflegern auseinandersetzen muß. Kenne ich aber auch von unseren 3 ambulanten PD, die wir innerhalb von 3 Jahren hatten.

Liebe Jacky,

Das freut mich, dass deine Mama gegessen hat , es ist halt nicht so einfach und man muss sich etwas Mühe geben. Ich glaube es ist auch schwer, wenn jemand Fremdes das Essen anreicht. Bei Mama in der HG war die letzten Tage ein Pfleger, der sonst in einer anderen HG Dienst hat, er hilft aus, weil eine Kollegin geheiratet hat und jetzt in Urlaub ist. Er kennt Mama nicht so gut und sie in auch nicht, daher ist auch das mit dem Essen nicht so einfach.

Ich glaube ganz fest, dass ihr das mit dem Essen hinkriegt und die Magensonde erst einmal vom Tisch ist.

Alles Liebe

Astrid

Hallo Jacky,
auch ich hoffe, dass du/ihr das wieder mit dem Essen hinbekommt. Und ansonsten, wie auch schon geschrieben: Lass dich nicht unter Druck setzen. Und wenn es so sein sollte, dass es mit dem Essen nicht mehr geht, so hör auf dein Herz, sieh auf ihren allgemeinen Zustand und wie hier auch schon empfohlen wurde, sprich mit Arzt und Pflegepersonal.
Für mich war die Entscheidung klar, weil meine Mama das nie wollte und ihr Allgemeinzustand mir sagt, dass sie nie mehr wirklich aufstehen wird, ob mit oder ohne Magensonde. Daher habe ich mich dagegen entschieden.
Alles Liebe und viel Kraft
Rike

Hallo, meine Mutti hat gut gefrüstückt und auch getrunken hab im Heim angerufen und nachgefragt das war eine andere Pflegerin die auch gestern Morgen Dienst hatte und Sie sagte mir Sie könne dem ganzen nicht so ganz folgen den Sie hätte gar keine Probleme gehabt meine Mutter Nahrung und auch Getränke anzureichen meine Mutti hat gestern morgen bei ihr zwei Becher Wasser getrunken und auch ihre medis genommen .
Was soll ich denn jetzt davon halten ? Ich hab gestern den totalen Alarm meine Ganze Familie war außer sich alle geweint und fertig .
Würdet ihr mal bei der Leiterin vorsprechen oder soll ich es gut sein lassen ?

Liebe Jacky,
freut mich wirklich, dass es jetzt wieder klappt. Ist schon seltsam, was da passiert ist. Wie kann das Personal so schnell aufgeben? Klar reagieren unsere Lieben nicht auf alle Pfleger gleich, aber das hätte man anders regeln müssen. Vor allem hat niemand daran gedacht, was man euch emotional damit angetan hat. Kein Wunder, dass ihr weinen musstet. Ich hoffen sehr für dich, dass es mit dem Essen weiter klappt.

Auf jeden Fall würde ich das mit der Pflegedienstleitung besprechen. Und auch verlangen, dass es dokumentiert wird, damit du bei Problemen umgehend informiert wirst.

LG Biggi

Hallo Jacky,
ich schließe mich dem an, was Biggi geschrieben hat. Du solltest unbedingt mit der PDL sprechen. Alle Pflegekräfte müssen ihre Tätigkeiten dokumentieren. Da muss sich die PDL etwas einfallen lassen.

Liebe Grüße
Paula

Hallo Jacky,

ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner Ma. Auch hier wurde ich von einer Pflegerin konfrontiert, dass das Gericht eingeschaltet werden müsste, weil ich ja wollte, dass meine Mutter keine Nahrung über eine Sonde bekommt, denn "Sie wollen ja ihre Mutter verhungern und verdursten lassen". Obwohl alles mit der Hausärztin besprochen war, eine Vorsorgevollmacht vorlag - kamen solche Sätze, weil das Pflegepersonal a) oft nicht den Unterschied zwischen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und amtlicher Betreuung kennt und b) was ich noch viel schlimmer finde: nicht wissen, was Nahrungsreduzierung bei Demenzkranken Menschen bedeutet. Insofern würde ich auch mit der Pflegedienstleitung über dein Erleben sprechen, was das in dir ausgelöst hat und sie auffordern, dir zu sagen, wie sie künftig mit dieser Situation umgehen werden, da ja absehbar ist, dass deine Ma irgendwann mal wieder vermehrt Schwierigkeiten haben wird, Nahrung zu sich zu nehmen. Auch dir selber empfehle ich, dich kräftig mit diesem Thema auseinander zu setzen und gemeinsam mit der Familie zu lernen, was der Unterschied zwischen Nahrungsaufnahme selber gestalten bis zur Verweigerung und Verhungern ist. Dazu hast du ja hier schon eine Menge Links und Artikel empfohlen bekommen, die du auch ausdrucken und zum Gespräch mitnehmen kannst. Ohne dieses Wissen wäre ich damals komplett durchgedreht.

Meine Ma hat bis zum letzten Tag wenig, aber noch selbstständig ihre Nahrungsaufnahme geregelt, wir haben die Flüssigkeitszufuhr über die Haut eingestellt (weil das auf Dauer echt schmerzhaft ist), sie hat natürlich viel Gewicht verloren, aber sie hatte dadurch auch die Möglichkeit zu gehen. Wie Biggi schon sagt: eine Magensonde kann bei einem Demenzkranken Menschen wirklich ein Fluch sein. Und Menschen verhungern nicht von einer Woche auf die andere... es gibt also eine Menge mehr Möglichkeiten, ihnen beim Essen beizustehen und das ist Job der Pfleger und nicht deiner.

Liebe Grüße
Ute

Hi Jacky,
die Situation ist echt unmöglich -.- tut mir total leid, dass ihr mit dem Essen solche Schwierigkeiten hattet... Es hört sich meiner Meinung nach etwas komisch an, dass das Essen urplötzlich kein Problem mehr war laut der Pfleger, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ich würde mir auch trotz allem die Doku zeigen lassen. Wie sieht es denn jetzt mit deiner Mutter aus mit der Nahrungsaufnahme? Bei meiner Mutter war letzten Winter ein ganz ähnliches Problem, weil sie nach ihrem Oberschenkelhalsbruch nichts mehr essen wollte.. Ich habe sie in der Zeit täglich besucht und ihr bilanzierte Trinknahrung gegeben. Das ist natürlich keine Dauerlösung gewesen, aber die Pfleger haben nur gemeint "wenn sie nicht essen will, können wir auch nichts tun außer einer Magensonde". Ich hatte mich aus verschiedenen Gründen gegen die Sonde entschieden, es wurden hier ja auch schon viele angesprochen. Auf jeden Fall wurde es tatsächlich wieder besser bei ihr. Als sie sich wieder mehr bewegen konnte, kam auch ihre Lust aufs Essen zurück (bis dahin, dass sie mittlerweile permanent behauptet, sie hätte den ganzen Tag nichts bekommen, obwohl ich weiß, dass sie alle Mahlzeiten bekommen und auch gegessen hat)... Auf jeden Fall nicht den Kopf hängen lassen!!!! Das wird wieder!!!

Alles Liebe!!

Hallo Jacky,

Auch ich stehe vor der Endscheidung... Magensonde , oder nicht....

Aber nach Absprache mit meinem Stiefpapa und meiner lieben Fachfrau ( von der Alzheimer Gesellschaft )  Habe ich endschlossen ( nicht leicht gefallen ...) KEINE Sonde legen zu lassen !

Es gibt einfach viele  Gründe... Aber das wichtigste ...Nicht zudenken... Wie geht es mir damit ...sondern die Mama....oder Papa...

Und alles ist nicht leicht.....Aber wir finden ein Weg ! Schau Dir hier die lieben und fachlichen Menschen an...

Das hilft !

Und Deine Mama ißt wieder.....Das ist toll !!

Ich wünsche Dir weiterhin viele Kraft , Du schaffst das !

Alles  Gute von BINE

Liebe Jacky , schön das deine Mama wieder ißt ! Was ich echt schlimm finde ist das sie dich nach 2 Tagen schon zur PEG treiben wollten ! 

Das ist wirklich übel ! Es wird noch öfter vorkommen das deine Mama schlecht oder gar nicht essen will ! 

Das ist aber nicht immer gleich so schlimm ! Was die anderen dir geraten haben ist genau richtig , Schau in die Dokus !

Bleib weiter Kritisch und aufmerksam ! 

LG Silvi

Hallo ihr Lieben,

Jackys Beitrag hier war schon etwas älter. ihrer Mama geht es derzeit schlecht. Der neueree Beitrag ist: große Verschlechterung

Leider ändern sich die Dinge manchmal wirklich schnell...

Alles Liebe

Astrid

Danke, liebe Astrid. 

Hier mal der Link dazu:

http://demenz.forumieren.de/t4713-grose-verschlechterung

LG Biggi