Hallo zusammen,
folgendes "Problem" geht mir nun seit Monaten durch den Kopf.
Aber zum Anfang:
Meine liebe Arbeitskollegin (57 Jahre) ist nun seit fast 25 Jahren in dieser Firma tätig. Sie war zuständig für die Druckerei. Pläne falten, kopieren, scannen, usw.....
Dieser Bereich soll nun geschlossen werden, eine junge Kollegin ist noch halbtags dort beschäftigt für 2 war zu wenig los.
Soweit so gut,
jetzt wurde meiner Kollegin die Gelegenheit gegeben in einem neuen Aufgabengebiet tätig zu werden (ganztags, was sie auch als alleinstehende braucht).
Sie hatte allerdings 0,0 Computerkenntnisse und die Firma wollte versuchen dies alleine durch uns Kolleginnen in den Griff zu bekommen. Was bekannterweise sehr schwierig ist. So was bedarf dringend einer professionellen Schulung.......aber das nur zur späteren Erklärung.
Jetzt zum eigentlichen Problem:
Nach fast 3 Monaten konnten wir in gemeinschaftlicher Schwerstarbeit die Kollegin dazu bringen die einfachsten Arbeiten am PC zu bewältigen.
Anfangs dachten wir alle noch, sie ist halt nicht mehr so aufnahmefähig, sie braucht noch mehr Zeit, wir können halt nicht so gut erklären.
Dann kam langsam unsere Verärgerung über ihr laxes Verhalten auf, sie schrieb sich kaum was auf und wir hatten den Verdacht sie fühlt sich in ihrer neuen erzwungenen Rolle nicht sehr wohl und sperrt sich.
Wie auch immer, dann kamen die ersten Anzeichen einer massiven Vergesslichkeit zu Tage.
Bemühte junge Kolleginnen erzählten von einem 5 Minuten Gedächtnis, dann wäre alles Neue wieder weg.
Die "betroffene" Kollegin vergisst Unterhaltungen, die man am Vortag hatte, behauptet, sie wäre da nicht dabei gewesen, obwohl sie diejenige war, die das Gespräch begonnen hatte
.
Meine junge Kollegin erzählt mir von Unterhaltungen mit der Betroffenen, bei denen ich nicht dabei war, in der sie Geschichten erzählte, die ich immer von mir als Anekdoten wieder gebe
. D. h. ich selbst hab das vor vielen Jahren erlebt, oft schon erzählt und jetzt vermischt sie 2 dieser Anekdoten zu einer Geschichte, die sie erlebt hätte. Hab dieses Phänomen bereits gegoogelt. Sie ist keine Alkoholikerin.
Ein weiterer Schritt in ihrem Aufgabenbereich (sehr einfach) ist nach über 4 Wochen noch nicht bei ihr "angekommen". Jetzt musste ich ihr diese Aufgabe wieder weg nehmen, was sie dazu veranlasste (mit einem fadenscheinigen Anlass) Mittags nach Hause zu gehen.
Sie beschwert sich bei anderen Kollegen über uns, wir wären gemein und unverschämt zu ihr
, sie würde das nicht mehr länger mit machen.
Ja,
das sind alles so Kleinigkeiten, die anfangs nicht auffallen. Bei genauerem Hinsehen allerdings nicht mehr als "normale" Lernschwäche einzustufen ist. Bin selbst schon 50 Jahre alt und lerne noch immer sehr schnell und viel neues in meinem Beruf. Das soll jetzt kein direkter Vergleich sein, trotzdem fällt es auf. Die Betroffene ist kein dummer Mensch.
Ist das eine beginnende Demenz?
Was könnte man da tun um zu helfen?
Hab auch Hemmungen das direkt bei ihr anzusprechen. Sie hat mich auf Grund dieser ganzen Geschehnisse auch nicht mehr ganz so gern
.
Im Moment bin ich zwar auch noch sauer auf ihr Verhalten, aber ich kenne sie ganz anders und versuch ihr Verhalten mit anderen Augen zu sehen und zu verstehen.
Könnte es auch eine innerliche "Verweigerung" sein? Hervorgerufen durch diese Umstände?
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit
Barbara
.