Hallo,

gestern hab ich meinen Opa im neuen Pflegeheim besucht. Ich hab ihn jetzt 5 Tage nicht gesehen und bin ziemlich erschrocken.
Er hat sichtlich abgenommen und isst seit 3 Tagen nichts mehr. Er schaut durch mich durch, ob er mich noch erkennt weiss ich nicht.
Er bekommt im Heim Infusionen und wenn das bis morgen keine Verbesserung bringt muss er ins Krankenhaus. Dort muss er dann wieder fixiert werden weil er nicht im Bett liegen bleibt (obwohl er schon fast keine Kraft mehr hat).
Mein Opa hat keine Patientenverfügung. Was soll ich machen wenn die Ärzte eine Magensonde legen wollen?
Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende. In den letzen vier Jahren sind meine Oma, meine Schwiegereltern und mein Papa gestorben und jetzt geht es meinem Opa so schlecht, aber ich will nicht dass er so leiden muss, dass hat niemand verdient.

LG Kerstin

Hallo Kerstin,

ich stand auch vor der Entscheidung, ob meine Mutter (74 Jahre) eine Magensonde bekommt oder nicht.
Mitten drin ist es unheimlich schwer, eine klare Sicht zu bewahren - ich bin ziemlich bedrängt worden,
möglichst bald eine Entscheidung zu treffen, was erstmal gar nicht notwendig war, denn so schnell verhungert kein Mensch.
Mir hat das hier sehr geholfen
http://forum.demenzforum.ch/t2920-magensonde-ja-oder-nein

und vor allem ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin, die zugleich auch eine Palliativärztin ist.
Lass dich nicht drängen, lies viel und du wirst bald eine für dich tragbare Entscheidung treffen können.

Viel Mut dazu
wünscht
jelly

Ich habe mir damals gegen die Magensonde entschieden. Meine Vater hat nämlich zu mir früher schon gesagt, dass wenn die Mama schon tot ist und ich an Demenz erkranke, dann will ich sterben. Ich weiß zwar immer noch nicht ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, weil mein Vater auch nichts mehr gegessen hat, aber es war sein Wille.

Hallo,

danke für eure Antworten. Ich habe gerade nochmal mit dem Pflegeheim telefoniert und mein Opa muss erstmal nicht ins Krankenhaus.
Er bekommt weiter Infusionen und es geht ihm anscheinend soweit gut. Am Donnerstag werde ich ihn wieder besuchen.
Ich habe zwar die Vorsorgevollmacht (laut Gericht ist das ausreichend), aber ich weis nicht ob ich solche Entscheidungen wie Magensonde ja oder nein treffen darf. Mein Opa hat auch immer wieder vom sterben gesprochen, seit vor 4 Jahren seine Frau und vor 2 Jahren sein einziger Sohn (mein Papa) gestorben ist.
Jetzt schau ich mal was die nächsten Tage bringen, ich bin auf jeden Fall froh, daß ich mich hier mal aussprechen (schreiben) kann.

LG Kerstin

Liebe Kerstin,

ja, das ist eine schwere Entscheidung.
Ich bin froh dass es dem Opa erstmal besser geht. So erübrigt sich erstmal die Entscheidung.

Hoffe das bleibt so, und du musst keine Entscheidung treffen.

Rita

Liebe Kerstin !

Ich habe mich bei meinem Vater gegen eine Magensonde entschieden,
Vorher habe ich mit mehreren Ärzten darüber gesprochen und da
sie meine Meinung teilten war die Entscheidung nicht mehr so schwer.
Zwar hat mein Vater später nur noch 38kg gewogen aber er ist nicht
verhungert sondern ganz plötzlich von einem Schlaganfall erlöst worden.
Mit Magensonde wäre er irgendwann an seiner Lungenfibrose erstickt....
.....was viel schrecklicher gewesen wäre...!
Manchmal sollte man sie einfach gehen lassen.........!

Sei weiter so stark.....!

LG, Tabita

Hallo liebe Kerstina,

schön, daß es Deinen Opa soweit erst mal einigermaßen gut wieder geht!
Aber dennoch, ohne daß ich Dich drängen möchte, setz Dich mit dem Thema auseinander!
Evtl. mußt Du ja doch einmal die Entscheidung treffen!
Wir haben uns bei meinem Papa dagegen entschieden, aber schon gemeinsam mit ihm, solange er noch mitreden konnte!
Papas Schwester lag 3 Jahre lang, und wurde künstlich ernährt, aber sonst kam keine Reaktion mehr! Daß wollte er nicht!

Aber wer eine Entscheidung treffen muß, muß auch dazu 100% stehen!

@ Sepp: Du hast auch die richtige Entscheidung getroffen! Ich denke, daß es sich keiner zu leicht macht! Jeder wägt ab!!

Liebe Grüße, Gabi

Danke Gabi.
Ich bin der Meinung, dass mehr Geld in die Studien gegen Demenz gesteckt werden sollte.
Wie z. B. in Studien in Berlinhttp://www.studien-in-berlin.de/demenz/krankheitsbild.html

Hi Kerstin,

Entscheidungen für jemanden anderen zu treffen ist sehr schwer. Schließlich will man es bei einem Menschen, den man liebt, ganz perfekt machen. Andererseits:

Wenn ein kranker Mensch die Entscheidungen nicht mehr selbst treffen kann, dann muss man helfen. So lange noch ein eigener Wille da ist, berücksichtigt man natürlich den.

Was kann einem Menschen ohne eigene Entscheidungsfähigkeit Besseres passieren, als dass ein Mensch die Entscheidungen trifft, der ihn liebt und sich sehr gewissenhaft über die Möglichkeiten erkundigt und die Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Kranken trifft?

lg,

Gabika

Hallo,

gestern ist mein Opa gestorben. Es ging zum Schluss sehr schnell. Ich bin froh, dass er nicht mehr ins Krankenhaus verlegt wurde. Irgendwie fühle ich mich so leer. Ich glaub ich muss erst mal begreifen, dass er nicht mehr da ist. Nächste Woche ist viel zu erledigen wegen der Beerdigung usw., das lenkt mich ein bischen ab. Und dann muss ich mich einmal um mich selber kümmern, denn die letzten 2 Jahre haben nervlich und körperlich Spuren hinterlassen.

LG Kerstin

Hallo liebe Kerstina ,

mein allerherzlichstes Beileid. Gut dass dein Opa nicht mehr ins Krankenhaus mußte. Da hast Du Recht.
Jetzt geht es ihm gut. Er hat seinen Frieden!
Ja, nun hast Du noch viel Arbeit, aber nach der Beerdigung denkste mal an Dich. Du bist sehr wertvoll und wichtig.
Hoffe Du hast ein paar liebe Menschen die Dir helfen können bei all den Erledigungen.

Liebe Kerstin,

S ist schlimm, wenn ein geliebter Mensch auf einmal nicht mehr da ist. Gut dass er nicht mehr ins Krankenhaus gebracht wurde, dass wäre nur Stress für ihn gewesen. Ich wünshe dir viel Kraft für die nachste Zeit.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Kerstina,

lass Dich erst einmal ganz lieb !!!
Es tut mir leid, aber vielleicht ist es auch gut, daß es dennoch recht rasch jetzt ging!
So muß er nicht mehr leiden!
Aber es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren, und wenn er noch so krank war!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende, schwere Zeit!

Alles Liebe, Gabi

hallo Kerstina

auch ich möchte dir meine herzliche Anteilnahme versichern.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe du hast liebe Menschen um dich, die dich unterstützen können.

Alles Gute wünsche ich dir.
lG
Janine

Liebe Kerstina,

herzliches Beileid! :-trost-:

Liebe Kerstina

Auch ich möchte dir meine herzliche Anteilnahme aussprechen. Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft, um Anfänglich die Leere auszuhalten und später dann diese mit neuem Inhalt zu befüllen. Ich wünsche dir liebe Menschen um dich, die dich in deiner Trauer durchtragen und Begleiten


Der Tod ist wie ein Horizont,
dieser ist nichts anderes als die Grenze
unserer Wahrnehmung.
Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere,
ihn hinter der Grenze wieder zu sehen.

Mein Beileid, liebe Kerstina.

Liebe Kerstin,
meine aufrichtige Anteilnahme zum Tode deines Opa`s.

Auch ich wünsche dir viel Kraft in der nächsten Zeit, und liebe Menschen, die dich auffangen.

Liebe Grüsse
Biggi

Liebe Kerstin,

wie traurig. Herzliches Beileid, auch von mir. Einmal mehr musst du von einem dir lieben Menschen Abschied nehmen - das tut unsagbar weh...
Ich war die letzten Tage jeweils nur kurz hier im Forum weil ich anderweitig sehr eingespannt war und ich bin gerade ein bisschen erschrocken, dass das jetzt so schnell ging.
Auch ich wünsche dir Menschen um dich, die dich trösten und begleiten können.
Und wenn du das Bedürfnis hast, deine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen und aufzuschreiben - dann darfst du jederzeit hier im Forum schreiben. Wir sind da.
Liebe Grüsse
Therese

Liebe Kerstin !

Ich weiß wie du dich fühlst....!
Mir geht es genauso...!
Aber wir schaffen das....oder......?
Jetzt müssen sich unsere Lieben nicht mehr
quälen!

Laß dich drücken.....Tabita....!

Liebe Kerstin,
das ging jetzt aber schnell - manchmal kommt man da gar nicht mit den eigenen Gefühlen hinterher, stimmts? Mein herzliches Beileid.
Aber aus Deinen Zeilen spricht der Anfang eines neuen Weges, den Du gehen möchtest - Du wirst bald einmal an Dich denken, das ist schön und wird Deinem Opa - von wo auch immer er Dich sehen kann - gefallen. Schön, dass er Dich hatte!

Sei gedrückt von
Kessi (auch 'ne Kerstin)

Hallo,

vielen Dank für eure Anteilnahme. Es geht mit schon ein bischen besser, die Anspannung fällt langsam ab.
Mein Mann hat Urlaub genommen und hilft mir wo er kann.
Ich werde bestimmt auch weiterhin in diesem Forum "unterwegs" sein.

Nochmal Danke und ganz liebe Grüsse
Kerstin