Liebe Forummitglieder

ich habe schon lange nicht mehr geschrieben, bin mittlerweile aus Israel in die Schweiz gekommen, jedenfalls um meiner Mutter zu helfen, umzubauen. Man vermutet bei meinem Vater eine Lewy Body Demenz, was ich dem Verlauf nach auch unterstützen kann. Es gibt Tage, da fährt mein Papa mit dem Fahrrad in den Wald samt Hund und an anderen Tagen wird er gequält von schrecklichen Halluzinationen, stürzt sobald er aufsteht, wrikt vollkommen verstört, zuckt in den Armen, "nuschelt" beim Sprechen, verwechselt Wörter, erbricht ohne Unterlass, kann nicht schlafen und spricht teilweise gar nicht mehr.

Wir richten uns langsam auf alles ein. Nun meine Frage: Gibt es irgendwelche Tipps, wenn mein Vater diese Schwindelanfälle hat? Wie können wir solche Stürze verhindern? Vorgestern hat er versucht, meine Jeans anzuziehen und fielt dann auf unsere Treppe...die letzten beiden Tage konnten wir ihn danach überhaupt nicht alleine lassen (was ansonsten noch recht gut geht, obwohl ereingach nur im Bett liegt tagaus tagein). Es ist natürlich sehr anstrengend, aber ich möchte einfach vor allem ein paar Tipps zum Schwindel...auch hat er eine Diabetes, isst aber andauernd (Joghurt, Bananen, er mischt Sirup mit Cola, Sirup mit Milch, Milch mit Nesquick, isst Süsses, spürt sich überhaupt nicht bei den Mahlzeiten) oder isst tagelang gar nichts (aus Angst vor dem Erbrechen)...

wäre froh um Hilfe...

alles Liebe

Sarianna

Liebe Sarianna

Bei einer Lewy Body Demenz gehören leider Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen mit zur Symptomatik. Da speziell diese Demenzform oft auch parkinsonähnliche Symptome aufweist, ist zusätzlich oft auch die Motorik stark betroffen. Des Weiteren kommt es bei etlichen Betroffenen zu Sehstörungen, so das Distanzen nicht mehr richtig abgeschätzt werden können. Alles in Allem leider Faktoren, die Sturzgefahr massiv erhöhen.

Allerdings erweisen sich gerade bei einer Lewy Body Demenz Acetylcholinesterasehemmer als recht Wrikungsvoll. Sprich, in Deutschland und der Schweiz dafür zugelassen wären da also Aricept, Reminyl, oder Exelon. Auch wenn diese Medikament leider nur einen Aufschub gewähren, so können sie dabei helfen, eine gewisse Zeit an Lebensqualität zu gewinnen. Und wir wissen ja, jeder Tag davon zählt.

Ansonsten würde ich noch eine Gehilfe empfehlen, in Form eines Rollators. Denn sich an etwas festhalten zu können, schenkt doch eine gewisse Sicherheit im Gehen und Stehen.

Das ist das, was mir Spontan zu deiner Frage einfällt, aber doch sehr wichtig sein kann.

Ulli52 schrieb:

Liebe Sarianna, mir fällt da auch nur der Rollator ein. Wenn die KK den nicht bezahlt, schaue mal bei Ebay da bekommst du sie sehr billig.

In Deutschland bekommt man sie sogar schon bei Real und so.

LG Ulli

Da weigert sich eben mein Paps noch mit allen Mitteln. Das findet er das Schlimmste überhaupt...mal schauen, wie schnell wir ihn daran gewöhnen können. Mit der Spitex war es auch schon so und jetzt ist er langsam bereit...

Danke aber für den/die Tipps!

Lg Sarianna

Admin schrieb:

Liebe Sarianna

Allerdings erweisen sich gerade bei einer Lewy Body Demenz Acetylcholinesterasehemmer als recht Wrikungsvoll. Sprich, in Deutschland und der Schweiz dafür zugelassen wären da also Aricept, Reminyl, oder Exelon. Auch wenn diese Medikament leider nur einen Aufschub gewähren, so können sie dabei helfen, eine gewisse Zeit an Lebensqualität zu gewinnen. Und wir wissen ja, jeder Tag davon zählt.

Hallo

danke für die hilfreichen Zeilen...Exelon hat er bekommen, musste jedoch wegen den schlimmen Nebenwirkungen abgesetzt werden. Jetzt bekommt er Reminyl. Das ist etwas besser. Neuerdings sagt er auch, dass er seinem Hirn nicht mehr traue. Ich habe ihn gefragt warum, da meinte er, er habe andauernd ein "Rauschen" im Kopf. Er beschreibt es wie fliessendes Wasser oder Wind. Manchmal höre es auf, manchmal komme es zurück und er weiss dann nicht, ob es echt ist oder nicht...

Kennt man dieses Phänomen bei einer Lewy Body Demenz? Bisher habe ich nichts dazu gelesen...vielleicht weiss jemand was?

alles Liebe

Sarianna

Liebe Sarianna

Das dieses Rauschen im Zusammenhang der Demenz sein könnte, wäre mir zumindest Neu. Eigentlich deutet aus meiner Sicht ein Rauschen in den Ohren eher darauf hin, das der Blutfluss gehört wird. Genau so, wie wenn man die Hand auf's Ohr legt. Könnte es nicht sein, das dein Vater manchmal Verstopfungen im Ohr hat? Unser Erik hatte damals immer wieder mal die Neigung seine Ohren zu tief zu Reinigen. Unzählige male hatte ich ihm deswegen sogar seine Ohren frei spülen müssen. Weil ihn verständlicherweise dann das Rauschen gestört hat.

Ob ich nun mit dieser Vermutung bei deinem Vater richtig liege, weiss ich leider nicht. Aber es wäre für mich auf jeden Fall das Erste, wo ich ein Augenmerk drauf legen würde.

Könnte das "Rauschen" auch von der Halsschlagader kommen? Mein Mann hatte auch einmal so ein Rauschen, daraufhin wurde mit Ultraschall die Halsschlagader untersucht. Bei ihm lag es am Blutdruck.

Gute Besserung

wünscht

Britta

Admin schrieb:

Liebe Sarianna

Könnte es nicht sein, das dein Vater manchmal Verstopfungen im Ohr hat? Unser Erik hatte damals immer wieder mal die Neigung seine Ohren zu tief zu Reinigen. Unzählige male hatte ich ihm deswegen sogar seine Ohren frei spülen müssen. Weil ihn verständlicherweise dann das Rauschen gestört hat.

Ich werde das untersuchen! das könnte natürlich schon sein...herzlichen Dank für den Tipp! Ich werde mich dann wieder melden!

lg Sarianna

Brifri schrieb:

Könnte das "Rauschen" auch von der Halsschlagader kommen? Mein Mann hatte auch einmal so ein Rauschen, daraufhin wurde mit Ultraschall die Halsschlagader untersucht. Bei ihm lag es am Blutdruck. Britta

Ich danke für die Nachricht, ich werde das auch untersuchen. Mein Vater hat nämlich einen sehr schlechten Blutdruck, resp. mal hoch, mal tief und nie normal...