Hallo ihr Lieben im Forum,

lese nun seit fast 2 Jahren schon immer mal bei euch mit, heute möchte ich selber mal was schreiben, bzw. muß etwas los werden!
Mein Vater ist nun seit 2 Jahren schon sehr dement, daß ist jedoch aber nicht alles, ansonsten ist sein Gesundheitszustand auch extrem schlecht! Leidet seid mehreren Jahrzehnten schon an Asthma, ist jetzt 82 Jahre alt, und es ist wirklich extrem erstaunlich, daß er trotz seiner 1000!!!! Grunderkrankungen überhaupt so alt wurde!
Aber so krank, und sooo alt wie er eben auch ist, soviiiiel Pflege benötigt er auch!
Kürzlich war er wieder 3 Wochen im Krankenhaus, zur Pflege haben meine Schwester und ich uns dort abgewechselt!
Ich arbeite selbst als Leitung 2-er Wohnbereiche in einer Behinderteneinrichtung, natürlich Vollzeit!
Also ich weiß, was es heißt, an Demenz erkrankt zu sein, kenne mich auch mit der Pflege aus!
Aber ich komme an meine Grenzen, da seit 2 Jahren KEINE Zeit mehr für mich bleibt!
Auch meiner Schwester geht es so, wobei sie nicht arbeitet!
Auch jetzt nehme ich mir noch soviel Zeit für meinen Vater wie es eben geht!!
Die Pflege ist extrem aufwändig! Er benötigt Asthma-Sprays, muß mehrmals täglich inhalieren, bekommt die meiste Zeit am Tag Sauerstoff.....!!!!
Das Problem; wir finden keinen Pflegedienst, welcher uns zu einer Zeit unterstützt, zu welcher wir ihn benötigen würden, bzw. bekommen wir gesagt, sie haben nicht soviel Zeit??? Sie machen nur die kleine Pflege!??
Das nächste Problem ist meine Mutter, sie beschimpft meinen Vater nur; er sei doch sooo blöd...hätte nicht nur einen Schuss, sondern gleich 3; und wie der immer glotzt...!!! usw.!!!
Ich kann versuchen, soviel Verständniss zu vermitteln wie ich will, sie kapiert NICHTS!!! Sie ist einfach nur mit der ganzen Situation überfordert!
Gestern ist er über sein Bettgitter gestiegen, obwohl er sich seit dem KH-Aufenthalt kaum mehr auf den Beinen halten kann!
Heute ist er in der Wohnung gestürzt! Im Prinzip kann er keine Minute merh aus den Augen gelassen werden! Aber ich muß doch auch arbeiten!! So 8-10 Stunden täglich!! Natürlich in meiner Branche auch am Wochenende!
Heime sind bei uns alle soo voll, daß wir vermutlich mind. ein Jahr warten!
Wie sieht es aus, mit polnische Pflegefachkräfte??
Hat da wirklich niemand gute Erfahrungen gemacht??
Ich weiß nicht mehr weiter!!!

wieso antwortet mir keiner????

Liebe Ele,

Erst einmal finde ich es super dass du dich aufgerafft hast und einfach einmal deine Sorgen loswerden konnst. Ich habe auch erst eine Zeit still mitelesen bevor ich mich angemeldet habe.
Mir ist aber bewusst geworden, dass ich es allein nicht schaffe, schon emotional nicht. Manchmal braucht man einfach andere Menschen die die eigene Situation verstehen, vielleicht einen guten Rat wissen oder aber einfach nur da sind, zuhoeren und troesten.

Das ist so wichtig fuer alle von uns.

Fuehl dich also angenommen und willkommen hier, vielleicht magst du dich ja auch anmelden.

Leider kann ich zu deiner Fage mit den ponischen Pflegerinnen nichts sagen, ich hab da keine Erfahrungen. Ich verstehe aber auch nicht, warum der Pflegedienst keine Hlfe ist, gibt es da vielleicht die Moeglichkeit zu wechseln ?

Ich kann mich emlich gut in eure Lage versetzen, mein Vater, er ist jetzt schon seit 9 Jahren tot, hatte eine schwere COPD, die zuletzt in Lungenkrebs endete. Er musste sechmal am Tag inhalieren (Pariboy), dazu Trockeninhalation, Sprays, zuletzt rund um die Uhr Sauerstoff, taegliche Erstickungsanfaelle (wir waren jederzeit mit der Bricanylspritze zur Stelle), dann Oberschenkelhalsbruch, OP, Lungenentzuendung, Metastasen im Kopf, letztendes fast gelaehmt...

Und wir waren, das sag ich jetzt ehrlich, so bloed, wir hatten kein Pfegegeld, waeren gar nicht auf die Idee gekommen, welches zu beantragen und demnach keine Hilfe (wir sind ja so zurecht gekommen).

Wie du sagst, keine Chance ihn auch nur eine Minute allein zu lassen. Ich hatte das Glueck, dass meine Mama, wegen der ich jetzt im Forum bin, damals noch sehr fit und gesund war und einen Grossteil der Pflege schaffte, ich musste ja arbeiten. Wenn ich heute darn denke, stellt es mir nachtraeglich noch die Haare auf. Als mein Vater im Sterben lag und wir nicht wussten wie lange es noch dauert, hat uns eine Sozialarbeiterin auf der Palliativstation gefagt wie wir zuhause zurechtkommen und bei unserer Antwirt die Haende uebere dem Kopf zusammengeschlagen. Wir haben dann Pflegegeld beantragt und sofort die hoechste Stufe bekommen (7 in Oesterreich), wir haetten schon laengst etwss bekommen koennen (wenn auch weniger) und uns Hlfe holen koennen. Mein Vater hat dann nur noch eine Woche gelebt, dei Hilfe kam fuer uns also zu spaet.

Jetzt mit ihr habe ich das Problem, dass eben ausser mir keiner da ist, der sich um die Pflege kuemmern kann. Ich arbeite auch sehr viel und habe immer das Gefuehl der Unzulaenglichkeit. Zeit fuer mich kenne ich schon lange ich mehr.

Ganz ehrlich, dieses Forum ist momentan da einzige wofuer ich MIR Zeit nehme, hier geht es naemlich nicht nur traurig zu, wir lachen auch Mal, das braucht man auch ganz dringend.

Ich weiss ich war dir jetzt keine grosse Hilfe, aber vielleicht fuehlst du dich ja zumindest ein wenig verstanden und angenommen.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Ele,

Hab grad gesehen, dass du dich schon uebersehen gefuehlt hast. Ich glaub, das Problem war, dass sich zwei Gaeste beinahe gleichzeitig mit beinahe dem gleichen Titel ans Forum gewandt haben. Die andere war etws nach dir und stand in der Liste also genz oben, ich hatte auch erst ein bisschen spaeter gesehen, dass es zwei verschiedene Beitraege waren.

Sicher wollte dich niemand absichtlich uebersehen und es werden sich sicher noch andere Forumsmitglieder bei dir melden.
:-trost-:

Vielleicht magst du dich ja anmelden und dich dann in der Rubrik Vorstellung neuer Mitglieder kurz vorstellen.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Ele

Selbstverständlich auch dir ein herzliches Willkommen im Forum Ich habe auf deinen Beitrag noch nicht geantwortet, weil ich mir noch über eine vernünftige Antwort meine Gedanken machen musste

Mit ausländischen Pflegekräfte habe ich persönlich keine Erfahrungen gemacht, ich weiss nur das es da verschiedene Erfahrungen gibt und in vielen Fällen leider keine Positiven. Darum kann ich da auch kaum einen brauchbaren, zuverlässigen Tipp geben.

Eine Möglichkeit wo ich in eurer Situation noch sehen würde, wäre z.B bei der Caritas oder Rotem Kreuz mal nachzufragen. Vielerorts verfügen sie über freiwillige Mitarbeiter, vielleicht auch in eurer Umgebung.

Ich finde es - genau so wie du auch - dringend notwendig, das eine Mutter entlastet wird. Wenn nicht durch mehr Hilfe von Aussen, in ihrem eigenen Zuhause, dann müsste man sich Gedanken über ein passendes, auf Demenz spezialisiertes Pflegeheim machen. Denn die Reaktionen deiner Mutter, deinem Vater gegenüber zeigen, wie sehr sie an ihre Grenzen gekommen ist. Aber auch für deinen Vater sind all diese Beschimpfungen furchtbar hart. Wenn deine Mutter entlastet wird, dann bekommt sie auch Möglichkeiten, ihre Batterien neu aufzuladen, das wieder eher Gemeinsamkeiten mit deinem Vater gesucht und gelebt werden können.

Verständlicherweise ist auch deine Zeit begrenzt. Auch du hast ein Leben für das du Verantwortlich bist. Denn es bringt niemandem etwas, wenn durch die Pflege jemand auf der Strecke bleibt, Krank wird - oder noch schlimmeres. Ich hoffe aus ganzem Herzen, das ihr eine gemeinsame Lösung findet mit der alle Leben können und niemand dadurch auf der Strecke bleiben muss.

Hallo Ele,

von mir auch ein

Ich hoffe, du fühlst dich wohl bei uns. Egal was dich bedrückt, schreib es. Es wird dich niemals jemand verurteilen. Wir alle kennen den Zwiespalt der Gefühle.

Einen schönen Sonntag wünscht dir
Birgit

Liebe Ele,
ich fände es auch schön, wenn du dich anmelden würdest. Dann hättest du auch auf andere Bereiche und Beiträge Zugriff, die euch in eurer Situation helfen könnten.

Zu den Osteuropäischen Pflegekräften kann ich leider auch nichts sagen. Doch ich kann mich auch nur anschliessen, dass deine Mutter dringend Unterstützung braucht.

Ich würde deinen Vater auf jeden Fall schon mal in einem Heim auf die Liste setzten lassen, damit er schon mal angemeldet ist.

Mit den Pflegediensten verstehe ich nicht so ganz... Wieso zu aufwändig? Sie werden dafür ja schliesslich auch bezahlt. Und wenn sie nur einen Teil erst mal übernehmen, wäre ja auch schon eine Entlastung.

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, sich mal an die deutsche Alzheimergesellschaft zu wenden, um euer Problem zu schildern.

Ich hoffe jedenfalls ganz doll für euch, dass ihr eine für alle praktikable Lösung finden werdet.

Alles Liebe und Kopf hoch
Biggi

Liebe Ele,
sehe gerade, dass du dich ja schon angemeldet hast.... Freut mich.

Dann mal schnell ein herzliches Willkommen von mir.

LG Biggi

Liebe Ele,

auch von mir.
Zum Einsatz von ausländischen Pflegekräften kann ich dir leider auch keine Tipps geben.
Lies dich quer hier im Forum, schreibe dir deine Gedanken von der Seele - auch, wenn das an deiner momentanen Situation konkret noch nichts ändert, so wird es dir vielleicht doch ein bisschen leichter ums Herz, so dass die Gedanken besser fliessen können und du Kraft und Energie finden kannst, weiter an einer Lösung für eure Situation zu arbeiten.
Liebe Grüsse
Therese

Hallo ihr ALLE,

vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!
Ich glaube es kam da was falsch rüber - meine Mutter ist NICHT für die Pflege verantwortlich, dies macht in erster Linie meine Schwester, welche mit im Haus lebt!!
Doch um diese etwas zu entlasten, bin ich nach oder vor meiner Arbeit eben auch immer vor Ort!
Mein Vater hat auch COPD! wie Deiner liebe Astrid! Und er hat seit seinem letzten KH-Aufenthalt sehr massiv an Kraft verloren!!!
Zudem muss er auch noch die Treppe runter und hoch! Erst eben hatte ich wieder so ein Schlüsselerlebnis: ich will meinen Vater die Treppe hochbringen, noch auf der Treppe sagt er: da krabbel ich morgen nicht wieder runter! Ich merke es wird immer schwerer für ihn, rufe nach meiner Schwester, die nicht hörte, als ich endlich oben war, merke ich, daß mein Schwager im Büro sitzt, und es tatsächlich schafft, seinen Arsch NICHT zu bewegen, bei ihm wird immer die Arbeit vorgeschoben, wie belastet er doch ist....!???? Wenn ich zu meiner Schwester sage, auch ich muß 8-10 Stunden täglich arbeiten, bekomme ich zu hören, daß auch sie den ganzen Tag arbeitet....!!!
Zudem wurde ich bei Ankunft gleich beschimpft, ich sei dran schuld, daß sie ncoh keinen Heimplatz für ihn hätten??? Aber wie meine Mutter geschrien hat!!! So daß ich eigentlich gleich wieder gehen wollte!
Habe ihr dann aber gesagt, daß ich nicht wegen ihr dageblieben bin!!
Meine Mutter würde ich keine Stunde pflegen!! Da spielen zuviele Verletzungen aus der Kindheit eine große Rolle!!!
So, jetzt wieder etwas Dampf abgelassen, jetzt esse ich erst mal was!!
Wo kann man sich eigenlich mal so richtig vorstellen?? Habe noch keinen Bereich gefunden!

hm, habt ihr ihn denn schon in einem Heim angemeldet?
Weil die Wartelisten sind lang und warten bis es gar nicht mehr geht... dann ist ja kein Platz so schnell zu finden.

Ich frag mich grad ob's vielleicht nicht doch besser wäre für ihn einen Heimplatz zu suchen. Alle kommen an ihre Grenzen, man motzt sich nur noch an, hackt auf den andern herum, denke mal das ist ein Zeichen dass dringend was geändert werden sollte. (ist keine Beschuldigung! Es ist einfach ein Zeichen, meines Erachtens nach, dass alle an ihren Grenzen sind und mehr einfach nicht geht)

Ich kann dich auch verstehen wenn du sagst deine Mutter könntest du nicht pflegen, genauso geht's mir mit Vater, das wäre NIE möglich, zuviel ist kaputt gegangen.

Schau mal : mein Vater hat meine Mutter jeden Tag angebrüllt, weil er der Meinung war sie macht das alles mit Absicht nur um ihn zu ärgern. Es gab total unschöne Momente, und zwar in denen Vater die Hilfe die er gekriegt hat (sprich die Pflegerinnen, mich, meinen Mann...) vergrauelt hat und wir nicht mehr zu ihm gingen. Die Pflegerinnen schlussendlich hatten das Machtwort : sie haben Mama da raus geholt und ins Krankenhaus gesteckt, und dieses beschloss dann dass für Mama nur ein Heimplatz in Frage kommen könne.

Seit kurzem wohnt sie im Heim und ist total glücklich dort, bei Vater ist es seither still geworden. (leider hat er nun halt keinen mehr, meine Schwester geht 1 x die Woche zu ihm, das war's schon, hart aber so ist das halt, geht nicht anders, wir müssen uns auch vor ihm schützen). Vater hat keine Demenz, die hat nur meine Mutter.

Was ich dir damit sagen will : manchmal ist ein Heimplatz wirklich besser, und eine Ueberlegung wert. Vorallem da die Anmeldung ja ein Ding ist, der freie Platz dann aber ein anderes. Das braucht ja Zeit.
Gibt es bei euch auch sowas dass wenn der Arzt oder das Amt oder Krankenhaus sagt er braucht einen Platz, er dann schneller einen kriegt?
(Ist bei uns so, deshalb hat Mutter so schnell einen so guten Platz erhalten).

Ich hoffe ihr findet eine tolle Lösung.

Liebe Ele,

Gut dass du Dampf abgelassen hast.

Es gibt einen BereicH Vorstellung neuer Mitglieder. Wenn du dichnschon einloggen kannst (Ursula dich schon freigeschalten hat) muesstest du ihn bei der Startseite sehen koennen.

Ich kann verstehen, wie sehr dich der Zustand deines Vaters belastet, meiner war zumindest nicht dement (allerdings zum Schluss durch die Metastasen im Kopf weder in der Lage zu reden noch sich irgendwie zielgerichtet zu bewegen, wie viel er noch mitbekam wissen wir bis heute nicht). Es muss schrecklich sein, dein Vater erkennt ja durch die Demenz auch seine koerperlichen Grenzen nicht.

Liebe Gruesse Astrid

Liebe Ela

Ela schrieb:

Wo kann man sich eigenlich mal so richtig vorstellen?? Habe noch keinen Bereich gefunden!

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