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| Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? | |
| Autor | Nachricht |
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Ann1981 Gast
| Thema: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Fr 17 Feb 2012, 15:37 © Ann1981 | |
| Hallo zusammen, ich bin gerade sehr verzweifelt und bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Es geht um meinen Vater - er ist 74 Jahre alt - ich versuche eine lange Geschichte kurz zu machen ... es begann im Oktober 2010 - mein Vater litt an einer Depression und es ging ihm auch körperlich sehr schlecht - das ging einige Wochen so (war auch im Krankenhaus) und da hatte er auch Tage, an denen er sehr "merkwürdig" war - wir saßen z.B. alle am Tisch und er meinte "Da fehlt doch jemand!" oder er meinte er muss jetzt irgendwohin fahren und zog sich an ... das kam von einem Tag auf den anderen - und genauso schnell wie das kam ging es auch wieder - nach einigen Wochen ging es ihm besser und das ganze Jahr 2011 über war soweit alles in Ordnung - im November 2011 dann hatte er wieder eine Phase wo es ihm schlecht ging und da waren auch wieder diese Symptome - er war total verwirrt und zog sich nachts an, wollte raus etc. - aber auch hier ging es nach einigen Tagen wieder besser - nun ist er seit vergangener Woche wieder so "komisch" - mal vergesslich, stammelt beim reden nur rum - ganz in sich zurückgezogen - dann wieder plötzlich ganz "happy" und redet viel (zu viel) - ganz merkwürdig. Nun ist mein Gedanke - kann das Demenz sein? Gibt es das, dass da dann monatelang dazwischen "Ruhe" ist? Eigentlich schreitet solch eine Demenz doch dann immer weiter fort, oder? Er nimmt sehr viele Tabletten und ich denke auch, dass es evtl. eher an den Medis liegen könnte - er nimmt z.B. Faustan (Diazepam) und ist wirklich leider schon abhängig davon ... nun hab ich auch gelesen, dass diese Medis z.B. auch "Verwirrungszustände" hervorrufen können wenn er zu viel davon nimmt - das würde auch dazu passen, dass er immer dann "komisch" wird wenn es ihm generell auch schlecht geht (zur dunkleren Jahreszeit) ...! Leider lässt er sich bei den Medikamenten auch ungern reinreden - meine Mutter und auch ich haben schon alles versucht Generell wäre mir nur erstmal wichtig, dass es keine Demenz ist sondern wirklich "nur" an den Medis liegt ... was meint Ihr? Wenn man Demenz oder Alzheimer hat, dann tritt das doch nicht so Phasenweise auf, oder?!? Dass er zwischendrin monatelang ganz normal ist?!? Ich wäre für Eure Meinung sehr dankbar, weil ich selbst mich bisher damit noch nie auseinandersetzen musste und da auch keine Erfahrungswerte habe die mir helfen das richtig einzuschätzen ... Vielen Dank!!!! |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Fr 17 Feb 2012, 16:29 © jellyamber | |
| Liebe Ann, da dein Vater an Depressionen leidet, sind natürlich die Symptome von Demenz und Depression oft sehr sehr ähnlich. Dass macht es manchmal sogar für Fachärzte schwierig, das zu unterscheiden. Am Besten können das noch immer Fachärzte, also Neurologen von einer Gedächtnisambulanz. Ich nehme an, dass dein Vater in psychiatrischer Behandlung ist und seine Medikamente nicht nur vom Hausarzt erhält? Sonst wäre der Hausarzt für mich die erste Anlaufstelle, um das phasenweise veränderte Verhalten anzusprechen. Zumal das auch ein bisschen nach manischen Phasen klingt... Demenz verläuft echt komisch ... vor allem am Anfang gibt es immer wieder total klare Phasen und bis zum Schluss können uns unsere Betroffenen mit einem klaren Moment überraschen. Allerdings klingen die Phasen, die du schilderst, ungewöhnlich lang. Aber ich bin keine Fachfrau! Diazepam ist natürlich ein echt gemeines Medikament, ein Segen am Anfang und danach ein Fluch. Das Medikament kann so ziemlich alles durcheinander bringen, Hirn wie Körper. Was manchmal auch zu diesen komischen Phasen führen kann, ist zu wenig Trinken. Schon ein bisserl zu wenig und ältere Menschen sind richtig durcheinander. Hast du einen Draht zum Hausarzt oder Facharzt, dann würde ich an deiner Stelle am Montag dort anrufen und die Veränderungen schildern. Oder du googelst mal "memory clinic" oder "Gedächtnisambulanz" mit eurer PLZ. Ich weiß, es ist schlimm, das alles hinter dem Rücken des eigenen Vaters zu tun. Wir kämpfen hier alle damit und schaffen es immer nur schrittchenweise, die Verantwortung für die Eltern zu übernehmen. Magst du dich nicht anmelden? Du findest hier viele liebe Gleichbetroffene und eine Menge Unterstützung! Halt die Ohren steif und liebe Grüße Jelly
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| | | Ann1981 Gast
| Thema: Re: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Fr 17 Feb 2012, 16:51 © Ann1981 | |
| Jelly, lieben Dank für Deine Antwort. Die Medis bekommt er vom Hausarzt verschrieben und ich habe sie auch schon 2x darauf angesprochen und sie meinte, dass solche "Ausfälle" durchaus daran liegen könnten, dass er zu viel von den Tabletten nimmt. Sie meinte nur, meine Mutter soll das übernehmen und ihm die Medis zuteilen, aber das ist gar nicht so einfach, weil er sich dann gleich bevormundet fühlt und agressiv wird. Er versteht einfach nicht, dass ihm das Zeug mehr schadet als nützt Wie gesagt - er war monatelang ganz klar und ganz "normal" - aber auch jetzt wo er so eine "komische Phase" hat geht er noch an den Computer und checkt seine eMails, brennt Filme an seinem DVD-Recorder auf DVD etc. - also das kann er alles noch - und dass er sich beim sprechen oft verhaspelt, das war eigentlich schon immer so bei ihm - nur fällt es in solchen Phasen halt noch mehr auf (vielleicht auch, weil man einfach noch mehr darauf achtet und jedes noch so kleine Detail auseinandernimmt und "untersucht") ... ich weiss es nicht Das schlimme ist auch, dass er mir dann plötzlich so fremd vorkommt und man so hilflos ist ... aber das brauche ich Euch ja sicher nicht zu sagen ...! Vielleicht interpretiere ich auch einfach zu viel hinein und sobald die Sonne wieder höher kommt wird alles wieder besser ... Wichtig wäre auch noch zu erwähnen, dass er seine Lage schon gut einschätzen kann - also er sagt auch "Mensch - wenn das Wetter erstmal wieder besser ist und ich wieder aus dieser Lethargie herauskomme ..." oder "Mensch - ich bin momentan so vergesslich und durcheinander ...!" - ich habe auch gelesen, bei Demenz ist das eher andersherum - dass die Personen das "verbergen" oder es gar nicht mitbekommen, oder?!? Ja - ich denke ich werde mich mal anmelden hier - der austausch tut auf jeden Fall ganz gut ... DANKE! |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Fr 17 Feb 2012, 20:24 © soda1964 | |
| Liebe Andrea, Demenz kann sich sehr vielfältig und vielschichtig äussern - bevor bei deinem Vater davon gesprochen werden kann, denke ich, ist es ganz wichtig, dass alle anderen Ursachen für sein verändertes Verhalten ausgeschlossen werden. Gerade Medikamente können durchaus auch demezähnliche Symptome machen, oder auch eine Depression. Ich möchte dich ermuntern, deinem "Bauchgefühl" zu vertrauen, dass etwas nicht stimmt und deinen Vater und deine Mutter darin zu unterstützen, dass sich dein Vater sorgfältig untersuchen lässt. Sich hilflos zu fühlen, weil einem der liebe Angehörige fremd wird, kennen hier ganz viele ... Hier ist immer irgend jemand, der ein "offenes Ohr" für dich hat. Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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| | | Ann1981 Neu im Forum
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| Thema: Re: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Fr 17 Feb 2012, 20:42 © Ann1981 | |
| Vielen Dank für Eure Worte.
Ich weiss aber gar nicht so recht wo ich ansetzen soll ... zum Einen versuche ich meinem Vater gegenüber ganz "normal" zu sein um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass irgendetwas "merkwürdig erscheint" und ihn dadurch zu verunsichern ... aber andererseits weiss ich, dass ich irgendwas machen muss - aber ich kann ihm ja schlecht sagen "Du Papa - Du bist in letzter Zeit so merkwürdig und durcheinander - lass uns mal beim Arzt checken ob das evtl. etwas mit Demenz zu tun hat!" ... dann würde er wahrscheinlich ausflippen ... andererseits kann ich ja auch nicht zu seiner Hausärztin gehen und ihr sagen, sie solle ihn doch mal im Hinblick darauf durchchecken - oder?!? Ich weiss echt nicht was ich machen kann/soll und wie man's angehen kann ohne jemanden zu verletzten bzw. ohne dass es in einem Desaster endet.
Ich bekomme ja auch immer nur einen kleinen Einblick wenn wir telefonieren (1x am Tag abends) oder wenn wir mal zu Besuch dort sind (1-2x die Woche) - wenn ich meine Mutter frage meint sie halt, dass er halt depressiv ist und klagt wegen dem Wetter etc. und dass er halt schon etwas durcheinander ist - was aber meistens der Fall ist wenn's ihm halt schlecht geht. Dann denke ich wieder, vielleicht ist es gar nicht so dramatisch wie ich das sehe und vielleicht steigere ich mich auch nur zu sehr da hinein aus Angst davor, dass es wirklich Demenz sein könnte ...
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? Sa 18 Feb 2012, 10:54 © jellyamber | |
| - Ann1981 schrieb:
- aber ich kann ihm ja schlecht sagen "Du Papa - Du bist in letzter Zeit so merkwürdig und durcheinander - lass uns mal beim Arzt checken ob das evtl. etwas mit Demenz zu tun hat!"
Liebe Ann, ich - wir - alle - haben diese erste Phase einer / DER Krankheit erlebt. Diese blöde Gefühl, dass da etwas nicht stimmt, aber nicht wirklich in Worte zu fassen ist. Noch schlimmer: in Aktion umzusetzen. Wenn ich jetzt sage, doch du kannst es deinem Vater genauso sagen, dann lachst du - denn du kennst dich und dein Verhältnis zu ihm natürlich besser als ich. Es ist der erste Schritt, denn wir aber alle gemacht haben: Entweder du fängst von dir und deinem Erleben mit ihm an zu reden - schilderst ihm deine Sorgen bzw. Befürchtungen oder/und du rufst seinen Hausarzt an und erklärst ihm die Lage. Sag ihm, dass dieser Schritt ganz schwer für dich ist, aber du dir nicht anders zu helfen weißt. DENN selbst wenn es keine Demenz ist, so ist es vielleicht eine schlecht eingestellte Depression. Wenn er zuviel oder zu wenig von seinen Medikamenten nimmt, wird er immer mit Schwankungen zu kämpfen haben. Und ihr als Angehörige erst recht. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, die Medigabe in die Hände deiner Ma zu geben, oder ob es nicht ein erster kleiner Schritt wäre, vom Hausarzt die Medigabe-Verordnung verschreiben zu lassen. Das geht unabhängig von einer Pflegestufe und ihr könnt dann einen Pflegedienst beauftragen, der ins Haus kommt und das gibt. Ich weiß.... ich weiß... dein Vater würde wahrscheinlich flippen. Ich schreibe das auch nur, damit du dir schon mal ein paar Gedanken machen kannst, wie es vielleicht weitergehen kann. Übrigens - ist es eigentlich so, dass das schlechte Wetter für depressive Erkrankte eher willkommen ist, denn superschönes sonniges passt nicht zur Depression und dann spürt man sie viel mehr, weil alle um einen herum so glücklich sind und man selber das nicht hinkriegt... LIebe Grüße Jelly :-trost-:
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| | | Andy77 Gast
| Thema: Beginnende Demenz oder Medikamente schuld? So 19 Feb 2012, 16:05 © Andy77 | |
| Hallo Ann,
wie Jelly bin ich der Meinung, dass Du Deinem Gefühl nachgeben solltst. Wenn Du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, dann Versuch den Sachverhalt zu klären. Ich weiss, dass das leichter gesagt als getan ist. Auch ich hatte ein bestimmtes Gefühl. Aber es dauerte ewig, bis ich meine Mutter dazu bekam einen Test beim Hausarzt zu machen. Dies würde ich aber nach meiner Erfahrung niemanden mehr empfehlen. Wenn Du kannst, versuche einen Neurologen zu finden, der sich mit Depression und Demenz beschäftigt. Noch besser, zumindest habe ich damit gute Erfahrungen gemacht, versuche Deinen Vater dazu zu bekommen eine sogenannte Memosprechstunde (oder gerontopsychatrische Sprechstunde) in der Nähe zu besuchen. Oft bieten dies Lehrkrankenhäuser oder Universitätskliniken an. Vor allem besteht hier die Möglichkeit, falls sich bei der Sprechstunde Auffälligkeiten ergeben, weitere diagnostische Massnahmen durchzuführen, um wirklich zu klären, welche Ursachen das Verhalten hat. Z. B. nur Depression oder Demenz in Begleitung mit Depressionen. Ich weiss, dass es schwer sein wird, Deinen Vater zu überzeugen eine Sprechstunde warzunehmen. Mit Druck kann man auch nichts erreichen. Aber versuche in mit Argumenten für eine bessere Lebensqualität usw. zu überreden. Ich habe auch über ein Jahr daran gearbeitet, schliesslich sind die Eltern immer noch verantwortlich für sich selbst. !!!! Zu den Medikamenten: Das genannte Medikament und andere gleichwertige Medikamente sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Falls tatsächlich eine Demenz vorliegt, können solche Mittel auch erhöht kontraproduktiv wirken. !!! Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Meine Mutter musste in die Klinik und nach einer OP hatte sie, wie das auch bei manchen gesunden Patienten üblich ist, ein nach Hause Weglauftendenz (med. Fachausdruck weiss ich leider nicht mehr). Bekam dann ein Medikament zur Ruhigstellung, das kontraproduktiv wirkte. Was dann folgte, will ich nicht schildern. Aber auch da muss man durch. Weiteres Beispiel: Meiner Mutter kann ich kein Ibuprofen verabreichen, da sie dann völlig neben der Spur läuft. Sie ist dann überhaupt nicht mehr bei sich. Paracetamol hat nicht diese Wirkung. !!! Es ist also wirklich übel, wenn man die falschen Medikament gibt. Sie können auch schaden. !!!
Zur Demenz: Bei meiner Mutter hat sich die Demenz immer schubweise verschlechtert. In den konstanten Zwischenphasen hat man trotzdem in einem Toleranzrahmen ein auf und ab. Die insgesamte Verschlechterung bleibt. Beispiel: Meine Mutter kann nicht mehr verständlich sprechen. Trotdem gibt es mal gute 5 Minuten, in denen sie sich deutlich ausdrückt. Die Verständigung ist aber dauerhaft schwierig. Oder wie jetzt seit knapp 3 Monaten kann sie auch keine Worte den Gegenständen oder Tätigkeiten zuordnen. Dies bleibt so. Da gibt es auch keine guten 5 Minuten. Dann ist es nur Glück, wenn man Schlüssel sagt, und sie einen Schlüssel nimmt.
Auf jeden Fall kannst Du auch den Vitamin B12 Spiegel kontrollieren lassen. Der ist bei älteren Mensch oft zu niedrig. Vielleicht bekommst Du Deinen Vater dazu, wenn sich Deine Mutter bereit erklärt sich auch untersuchen zu lassen.
Die nächsten Monate werden bestimmt nicht leicht für Dich. Aber wie gesagt, gehe Deinem Gefühl nach.
Ich hoffe für Dich das Beste.
Liebe Grüße
Andy |
| | | Stella Ist sich am Einleben
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| Thema: Ich würde zur Diagnostizierung einen Experten vorziehen So 19 Feb 2012, 18:19 © Stella | |
| Liebe Ann,
wenngleich mir der Hausarzt meiner Mutter ganz ok schien, habe ich doch Erfahrungen gemacht, die mich den Besuch einer Gedächtnis-Sprechstundes oder eines Neurologen heute vorziehen lassen:
Nach einem "Demenztest", bei dem sich eine H e l f e r i n einige Minuten lang mit meiner Mutter beschäftigte, war i h m klar: Mutter ist nicht dement. Tatsächlich steht aber bereits in den Klinik- und Reha-Unterlagen anlässlich des Schlaganfalls meiner Mutter (vor drei Jahren) dass eine "mäßige kognitive Beeinträchtigung" vorliegt.
Auf die Bitte hin, Logopädie-Stunden zu verschreiben, erklärte er, das könne nur ein HNO-Arzt verordnen, stellte aber immerhin eine Überweisung zum Facharzt aus, die besagt: Mutter habe "motorische Probleme bei der Lautbildung". Ihre eklatanten Schwierigkeiten lagen und liegen jedoch im Bereich Wortfindung/Begriffszuordnung, da der Schlaganfall das Sprachzentrum getroffen hatte.
Ich habe zwar morgen wieder ein Gespräch mit Hausarzt Dr. H., halte den Kontakt aber vor allem deshalb aufrecht, weil meine Mutter kaum einen Wechsel des Hausarztes verkraften würde (und ich mitbekomme, dass es anderswo auch nicht vielversprechender ist). Für EKG, Blutwert-Feststellung, Folgerezepte, Hausbesuch bei Infekt usw. ist er ja völlig in Ordnung.
Vielleicht kannst Du Deinen Vater - nach mehreren sanften Anläufen - zu einem "Check zwecks Optimierung der Medikamente und Verbesserung der Lebensqualität" bewegen.
Ich habe das mit meiner Mutter auch vor, da aus verschiedenen Gründen ein Demenz-Gutachten allmählich wichtig wäre (besondere Mittel für Demente aus der Pflegekasse, Rückabwicklung von Mutters Fehlkäufen und unnötigen Handwerkerbestellungen, Kontoüberziehungen...)
Jedenfalls drück ich Dir fest die Daumen, dass gemeinsam mit einem Spezialisten die Ursachen für das Verhalten Deines Vaters gefunden werden (können). Ich wünsch Dir, dass Du Deinen Vater motivieren kannst und rasch einen fähigen und kooperativen Experten mit Sozialkompetenz findest!
Liebe Grüße Stella
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