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| Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? | |
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Carola Neu im Forum
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| Thema: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Di 19 Mai 2009, 13:40 © Carola | |
| Hallo an alle,
mein Vater hat Alzheimer und es gibt seit Jahren Probleme bei der Einnahme von Medikamenten: zu spät, zu früh, zu viel, zu wenig, gar nicht ...
Da ich in meinem Informatikstudium gerade vor der Abschlussarbeit stand, habe ich mich für das Thema „Tabletteneinnahme“ entschieden. Ich recherchiere nun zu diesem Thema, schaue mir unterschiedliche Systeme an und untersuche, was daran funktioniert und was nicht. Mein Ziel ist es, ein System zu entwerfen, das es für Betroffene und/oder Pflegende einfacher macht, die Medikamenteneinnahme sicher zu gestalten.
Dabei ist für mich momentan das wichtigste zu verstehen, wie die verschiedensten Menschen mit den verschiedensten Hintergründen die Medikamenteneinahme regeln. Wie gestaltet ihr das? Was habt ihr schon alles versucht? Wie hat sich eurer System im Laufe der Zeit verändert? Was klappt/e gut und was nicht? Was für Hilfen oder Geräte würdet ihr euch wünschen oder bauen, wenn es möglich wäre?
Ich würde mich freuen, viele Antworten zu bekommen, um zu verstehen, was überhaupt gebraucht wird und wo die Tücken des Alltags lauern. Oder Euch fällt spontan etwas anderes zu dem Thema ein.
Vielen Dank schon einmal, ich bin gespannt, von Euren Erfahrungen zu hören,
Carola |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Di 19 Mai 2009, 18:01 © Admin | |
| Hallo Carola
Erst mal ein herzliches Willkommen im Forum.
Das mit der Medikamenteneinnahme bei Dementen ist so eine Sache.
Anfänglich würde ein Gerät helfen, das spricht, oder ein Signal gibt wenn die Zeit für die Einnahme von Medikamenten gekommen ist. Damit meine ich ein Gerät das beim Signalton erst schweigt, wenn es umgedreht wird und dabei automatisch nur die aktuelle Medikamentenportion von sich gibt. So ein Gerät habe ich in Schweden mal begutachten können. Allerdings habe ich bis jetzt leider nichts vergleichbares auf dem deutschen Markt gefunden.
Im Verlaufe einer Demenz wird es jedoch unumgängliche das eine betreuende Person die Medikamenteneinnahme an die Hand nehmen muss. Einfach aus dem Grund, weil ein Gerät nicht wissen kann ob nun das Medikament auch wirklich geschluckt, oder ausgespuckt wurde.
Im Endstadium einer Demenz werden die Probleme mit dem Schlucken verstärkt. Da wiederum können Medikamente wo sich schon im Magen auflösen dürfen/müssen, auch ohne weiteres zerbröselt und in die Mahlzeit gemixt werden. Medikament die sich jedoch erst im Darm auflösen sollten, werden schlussentlich, zum Teil zu einem unüberwindbaren Problem - je nach Tagesform. Einfach weil diese auch im Ganzen geschluckt werden müssen.
Ich hoffe ich konnte dir soweit etwas Antwort geben. Bei weiteren Fragen nur zu.
Herzliche Willkommensgrüsse
Ursula
Liebe Grüsse
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Mi 20 Mai 2009, 08:35 © sylvia | |
| Herzlich Willkommen Carola. Ich denke unsere Ursula hat schon alles gesagt. Mein Papa bekam seine Pillen vom Pflegedienst, die kamen dann 2 mal am Tag ins Haus. Später dann die Schwester im Seniorenstift. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Mi 20 Mai 2009, 08:41 © Babs2105 | |
| Ich habe meiner S.Mutter alle Tabletten mörsern müssen und diese mit Flüssigkeit oder einer Mahlzeit mit einem Löffel gegeben. In der Apotheke habe ich mir ein sogenannten "Pill Masher Container" besort, damit waren die Tabletten sehr fein zermörsert. Kapseln habe ich aufmachen müssen und nur den Wirkstoff auch wieder mit Flüssigkeit auf dem Teelöffen verabreicht. Eine Dementkranke Person vergisst die Pilleneinnahme, deshalb ist sie auf Hilfe anderer; Familie, Betreuer etc. angewiesen. Im Anfangsstadium mag es mit der Pillendose die ein Signal abgibt klappen, nicht aber im späteren Stadium
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| | | Carola Neu im Forum
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Di 26 Mai 2009, 10:34 © Carola | |
| Vielen Dank für eure Antworten!
Das ist ein sehr wertvolles Feedback für mich. Denn es zeigt, dass es bei Demenz vielleicht am einfachsten, wenn eine andere Person die Verantwortung übernimmt - vorausgesetzt, diese andere Person ist immer verfügbar.
Könntet ihr mir vielleicht aber noch genauer sagen, wie IHR das für euch organisiert? Nehmt ihr die Tabletten jedesmal aus der Packung oder dosiert ihr sie vor und wenn ja, wie? Was macht ihr mit Tropfen und Spritzen? Habt ihr Erinnerungshilfen oder hat sich die Einnahme so eingeschliffen, dass ihr keine Medikamente vergesst? Ändert sich die Dosis oder die Art der Medikamente öfter oder bleibt das eher gleich über Wochen und Monate?
Ursula, dieses Gerät aus Schweden würde mich sehr interessieren. Hast du noch irgendwelche Anhaltspunkte oder Informationen darüber? Ich würde gern im Internet suchen, ob man das irgendwo bestellen kann. Schwedisch kann ich leider nicht, aber vielleicht gibt es das auch in englischsprachigen Ländern.
liebe Grüsse, Carola |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Di 26 Mai 2009, 12:30 © sylvia | |
| Hallo Carola, es gibt einen Tablettendosierer hier mal ein Link: http://www.mycare.de/krankenpflege_Krankenpflege%2Bund%2BHygiene_Dosierer%2B%2526%2BZerteiler_s.html für 1 oder 7 Tage vielleicht solltest Du ein kleines Buch führen, wann Tropfen und Spritzen gegeben werden müssen. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wie funktioniert bei Euch die Medikamenteneinnahme? Di 26 Mai 2009, 17:05 © Babs2105 | |
| Auch ich hatte ein 7 Tage Tablettendosierer. Zur welcher Tageszeit sie ihren Saft bekommen sollte, habe ich mir einen kleinen Zettel hineingelegt, so vergaß ich das nie. Mit der Zeit hatte ich es schon "im Blut", wenn man es täglich macht, hat man es schnell raus. Wenn sich allerdings die Medikamente geändert haben oder sie andere bekam, mußte ich schon noch mal auf die Medikamentenverordnung gucken. Die habe ich mir jedes MAl neu vom Arzt audrucken lassen so konnte ich immer auf anhieb sehen was wann genommen werden muß. Bei dem Blasenkatheter habe ich es mir immer in meinem Terminkalender aufgeschrieben wann den nächste gelegt werden muß und auf die Urinbeutel, die ich 14 tägig wechseln mußte, habe ich mir das Datum aufgeschrieben.
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