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jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 13:21 © jellyamber | |
| Liebe Birgit, liebe Biggi,
in der Tat - nicht alles ist negativ zu sehen, doch wirkt das Negative immer schwerer als das Positive. Was häufig in unseren Diskussionen unter den Tisch fällt, ist das Lebensalter der Betreuenden, ihre Lebensumstände, Job oder nicht Job, arbeitslos, Rentenempfänger, ihre Gesundheit wie Krankheit, ihre finanzielle Lage und die Gedanken an die Zukunft, was sein wird, wenn der Betroffene nicht mehr ist.
Darüber sollten wir reden. Nachdenken.
Und je ehrlicher umso besser. Ich hätte damals ein paar klare, eindeutige und auch "negative" Erfahrungen anderer gebraucht, weil ich mir nicht annähernd vorgestellt habe, was es letztendlich bedeutet, mit 42 Jahren meine Wohnung, meine Freunde, meine Kunden, mein Umfeld, meine Ärzte (!) aufzugeben, damit meine Eltern ihre Wohnung, ihre Freunde, ihr Umfeld, ihre Ärzte behalten können - auch wenn sie es letztendlich gar nicht mehr im vollen Umfang mitbekommen.
Dass ich in dieser Zeit vieles von ihnen bekommen, vieles aufgeholt habe an Nähe und Zuneigung, darüber habe ich schon ausgiebig im Forum geschrieben.
Aber davon kann ich weder jetzt noch meine weitere Zukunft gestalten.
Sorry, dass ich so negativ bin - aber ich bin ehrlich ziemlich am Ende, trotz so vieler Hilfe und Unterstützung.
LG Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Babsi55 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 14:13 © Babsi55 | |
| Jelly,
Du sprichst mir aus der Seele. Es kommt auf viele Faktoren an.
Die Wohnung meiner Eltern wäre zu klein für uns alle gewesen. Außerdem im 1. Stock ohne Aufzug und mein Vater gehbehindert. Wir mussten ihn oft die Treppe hochtragen. Ein Jahr später wurde ein Bein maputiert und spätestens jetzt hätte er eine behindertengerechte Wohnung gebraucht. Um meine Mutter mussten wir uns auch noch kümmern die im Wachkoma im Pflegeheim lag und immer noch liegt.
Wenn ich meinen Job damals aufgegeben hätte wäre es finanziell sehr eng geworden und meine Rente später mal sehr klein. Mein Vater ist letztes Jahr gestorben, da war ich 55 Jahre alt. Ich hätte niemals mehr einen Job bekommen. Das hätten meine Eltern nicht gewollt. Meine Mutter hatte sich schon vor fünf Jahren dagegen gewehrt als ich meine Arbeitszeit reduzierte um ihr bei Papa zu helfen.
Irgendwann werden wir bei meiner Schwiegermutter wieder vor dem gleichen Problem stehen. Bis jetzt geht es noch ganz gut, aber wie lange noch? Auch sie hat nur eine kleine Wohnung und wir wollen nicht dort einziehen. Eine größere Wohnung ist finanziell nicht möglich. Derzeit liegen die Mietpreise bei uns so um die 12 Euro pro qm Kaltmiete.
Auch haben wir das Problem, dass das Verhältnis zu ihr nicht so gut ist. Ich hätte mit ihr auch in früheren Jahren nicht unter einem Dach leben können, das wäre niemals gut gegangen. Wir versuchen, so lange es geht, sie in ihrer Wohnung zu betreuen, aber werden nicht das eigene Leben ganz aufgeben. Klingt hart, aber man sollte schon abwägen wie weit man es schaffen kann. Es ist keinem geholfen wenn man selbst zusammenklappt und zum Pflegefall wird.
Ich bewundere jeden, der seine Angehörigen aufopfernd pflegt. |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 15:06 © Biggi | |
| Liebe Jelly, liebe Babs, ich denke auch, dass man darüber reden muss.
Aber doch gerade hier sollte sich niemand rechtfertigen müssen, welche Entscheidung er aus welchem Grund trifft. Natürlich sind sämtliche Umstände mit zu bedenken. Das liest man hier bei vielen Schicksalen immer wieder. Dieses Thema hatten wir hier schon öfter, weil es halt bei jedem Fori individuell anders ist.
Unsere Mutter war auch von 2003 bis 2008 im Heim, weil es unsere Umstände nicht anders zuliessen. Doch als diese sich geändert haben, haben wir sie wieder rausgeholt. Sie war dort "abgeschossen" und hat hier wieder neue Lebensqualität entwickelt. Das war eine sehr schöne Zeit, das zu erleben.
Wäre mein Schwvater mit Demenz übrig geblieben, hätte ich ihn nie im Leben pflegen können.
Ich meine, dass alle hier ihre Angehörigen lieben und das Bestmögliche für sie möchten. Sonst hätten sie sich nicht in diesem Forum angemeldet. Wo diese Fürsorge letztendlich stattfindet kommt immer auf die jeweiligen Umstände an, das ist ganz klar.
Dass es auch Menschen gibt, die sich von vorne rein keine Mühe geben und ihre Lieben sofort ins Heim stecken, weiss man. Aber solche Spezies... habe ich hier Gott sei Dank noch nicht erleben müssen. Wer sich hier anmeldet, sucht Unterstützung und Zuhörer, weil er sich halt echt Sorgen und Gedanken macht.
LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Babsi55 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 20:11 © Babsi55 | |
| Danke für deinen Beitrag. Er ist sehr objektiv.
Das schlechte Gewissen begleitet einen doch immer aber man muss manchmal auch für sich selbst entscheiden.
Natürlich kümmerten wir uns um unseren Vater auch im Heim noch sehr intensiv und machen das auch immer noch für meine Mutter obwohl sie überhaupt nichts mehr mitkriegt.
Papa hatte im Heim auch Telefon und rief uns auch von dort noch öfters in der Nacht an und war verzweifelt weil er angeblich an der Straße XY stand und nicht mehr heim fand. Dabei lag er im Bett. Das erste Jahr im Heim war für ihn noch sehr schön, da konnte er noch an vielen Aktivitäten teilnehmen und legte uns den Plan vor, damit wir wissen wann wir ihn nicht zu besuchen brauchen weil er da keine Zeit hat. Er war schon immer sehr kontaktfreudig. Da gab es extra einen Stammtisch für Männer, da die naturgemäß in der Unterzahl waren. Richtig schlimm wurde es erst nach der Beinamputation, da hatte er sich auch noch den MRSA-Virus sich eingefangen und konnte deshalb an Aktivitäten nicht mehr teilnehmen. Da baute er ganz schnell ab.
Wir sind auch bereit für die Schwiegermutter da zu sein. Nächsten Mittwoch hat sie einen Arzttermin beim Urologen, da sie nüchtern sein muss vormittags. Ich nehme mir frei um mit ihr da hin zu gehen. Meine Schwägerin hat an ihren freien Tagen andere Termine mit ihr wahrgenommen. Alle anderen Arzttermine veruschen wir möglichst nach Feierabend zu nehmen, da unsere Urlaubstage leider nicht unbegrenzt sind. Funktioniert auch, wenn wir die Termine selbst vereinbaren. Leider hat meine Schwiegermutter oft den Ehrgeiz das selbst zu machen, schreibt entweder die Termine aber nicht auf oder besteht darauf, dass alle tagsüber sind. Ihr könnt doch einfach daheim bleiben oder krank machen. Sie war nie berufstätig, immer nur Hausfrau und kann sich das gar nicht vorstellen wie schwierig das manchmal ist. In der heutigen Zeit noch schwieriger als früher. Da spielt der Arbeitgeber nicht allzu lange mit. Aber noch packen wir das. Wir schieben bestimmt nicht ein Elternteil leichtfertig ab. Rechtfertigen muss sich bestimmt niemand. Jede Situation ist anders und es kann auch nicht jeder pflegen. Ich kenne auch Beispiele die nur wegen der hohen Heimkosten zu Hause halbherzig pflegen. Da liegen sich die Angehörigen wund weil denen nicht bewusst ist, dass es z.B. Dekubitus-Matratzen gibt.(Nie davon gehört) Interesseirt alles nicht, aber nach außen hin sind wir toll weil Mama zu Hause bleiben kann. Ansprache findet kaum statt. Bringt doch eh alles nichts mehr. Da lebe ich lieber mit einem schlechten Gewissen. |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 21:06 © soda1964 | |
| Ihr Lieben, sich selber und den andern gegenüber ehrlich sein - ich denke, das ist das wichtigste. Und: ja, jeder hat wieder andere Umstände, eine andere Situation - und manchmal geht es einfach nicht anders, auch wenn das Gewissen plagt oder sich die Umstände gerade nicht ändern lassen. Ich denke, eine gewisse Zeit kann man auch mit etwas Durchhaltewille und Vernunft eine Situation aushalten (machst du, Jelly, schon seit längerem, gell ) doch auf die Dauer ist es zermürbend und kräfteraubend. Im letzten Winter bin auch ich oft an die Grenze meiner Kräfte gestossen, doch ich hätte es nicht übers Herz gebracht, unsere Nonna weg zu geben. Schon allein die Vorstellung, ihre "Koffer packen zu müssen" zerriss mir fast das Herz. Wenn nicht der Krankenhausaufenthalt gekommen wäre, ich weiss nicht, wie lange ich noch so weiter gemacht hätte ... Heute bin ich irgendwie "dankbar", dass mir in dem Moment die Entscheidung abgekommen worden war, wobei ich nicht wirklich froh bin mit der Situation wie sie heute ist. Wie ich schon andernorts geschrieben habe: die Dauerbelastung und die Verantwortung sind weg - doch die Sorgen und das "Verpflichtungsgefühl" bleiben, auch wenn die Angehörigen im Heim sind. Mir spricht sehr aus dem Herzen, was Biggi schreibt: wer sich hier im Forum anmeldet und teilnimmt, kümmert sich echt und ehrlich. Das ist das, was zählt - unabhängig davon, wo unsere Angehörigen leben! Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | Shali Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Fr 24 Feb 2012, 21:53 © Shali | |
| Hallo Zusammen.
also wenn ich hier so lese,dann bin ich auf einer Seite beruhigt,das ich mit meinem Gewissen gar nicht so zu kämpfen brauche,wie ich es momentan tue.
Es ist sicherlich nicht einfach einen Kranken zu pflegen,habs ja selbst bei meiner ST-Ma mitbekommen,es war manchmal zum verzweifeln,doch dadurch das Vater damals ,natürlich durch mein zureden,Hilfe in Anspruch nahm,er hätte noch viel mehr Hilfe haben können,aber wenn Muttern länger als ne Std.nicht da war,(Pflegedienst ging 2 mal die Woche mit Ihr spazieren) war er aufgedrehter und Unruhiger als vorher. Also war es eher Anstrengender für ihn als Erholung,aus meiner Sicht. Mein Vater war immer schon ein Sturkopf,wenn es nicht so ging wie er wollte, dann wurde gar nichts gemacht und er machte alles alleine,da half auch kein zureden.
In dieser zeit habe ich viel darüber nachgedacht,wie es ist wenn Vater mal alt und gebrechlich wird,was im hohen Alter ja meistens der Fall ist und habe mir immer gesagt ich bin für Ihn da ,versuche ales Menschenmögliche,doch die Krankheit Demenz habe ich nicht mit eingeplant. Ich hab in den letzten 10 Jahren oft meine Ehe aufs spiel gesetzt,weil mir mein Vater nun mal wichtig ist,doch in den letzten 3 Jahren habe ich gemerkt das ich an meine Grenzen gestoßen bin.
Bin durch viele Diskusionen,mit meinem Mann,Angehörigen und Freunden immer wieder auf Widerstand gestoßen (so nach den Worten,er dirigiert und bestimmtdein/euer Leben)und doch habe ich mich oft,viel zu oft auf Vaters Seite gestellt und dabei nicht gesehen was bei mir kaputt geht.
Als dann der Gedanke Ihn ins BW zu holen aufkam,habe ich gedacht so wirds einfacher für uns,für mich,doch ich hab ja nicht gesehen,das es dafür schon zu spät war.
Nun habe ich ein schlechtes Gewissen,weil er im Heim ist und doch merke ich,das sich bei mir vieles verändert.Es ist harmonischer und der gang Vater zu besuchen ist nicht mehr verpflichtend,an knappe Zeit gebunden und beruhigender,Stressfreier. Vorher war es immer Stress,Haushalt Essen für die Kinder,die aus der Schule kamen machen (oft hat die Zeit nicht gereicht und dann gab's lange Gesichter)und Zeitig wieder da sein, weil Termine anstanden und 60 km, die ist man nun mal auch nicht eben in 5 Gefahren,vor allem im Feierabendverkehr oder im Winter.So waren in den meisten Fällen immer gute ganze 4-5 Tage verplant.
Sicher das hört sich jetzt alles so an als ob ich froh wäre ,das er im Heim ist,aber so ist es nicht.Ich sehe die Situation auch aus der warte,hätte Ich das Alles geschafft,wenn ich ihn Zuhause hätte pflegen können!!??
Nein,hätte ich nicht,Gesundheitlich nicht und Seelisch auch nicht,weil ich gemerkt habe,bei dieser Krankheit stoße ich an meine Grenzen.Es hört sich für Euch jetzt bestimmt so an,als ob ich von vornherein darauf aus war,Ihn ins Heimzu geben,doch ich habe Nächte damit verbracht,darüber nachzudenken was ich tun soll.Alles abgewogen,meine Familie mit einbezogen und wir sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen das es so das Beste für Vater ist.
Mein Arzt sagte mir letzte Woche auch,das es richtig war,ich war körperlich und seelisch schon zu tief unten und hätte diese Verantwortung gar nicht stemmen können.
Ich sehe Vater geht's gut,Er hat gut in den fast 4 Wochen zugenommen,zwar rennt er immer noch wie ein aufgescheuchtes Huhn herum,aber er ist ausgeglichener genauso wie ich.Ich kann heute alles in Ruhe und gelassener wohl 20 mal wiederholend beantworten und erklären.
Auch durch dieses Forum sehe ich jetzt vieles aus einer anderen Sicht,das ich nicht alleine bin mit meine Sorgen ,Ängsten und Problemen und auch das es immer 2 Seiten einer Medaille gibt.
Die eine ist es,das es Jemanden gibt der sich aufopfernd um seine Lieben kümmern und bemüht Ihnen es so angenehm wie möglich zumachen. Die andere Seite, das vieles im eigenen Leben,mehr oder weniger auf der Strecke bleibt,man sich frei Kämpen muss um noch etwas vom eigenen Leben zu haben.
Es ist egal wie man sich auch entscheidet, einfach ist so eine Entscheidung nie und man muss lernen mit dieser Entscheidung zu leben.
Ich ziehe immer den Hut,vor den Menschen ,die die Kraft aufbringen einen Menschen zu pflegen,ob es nun die Angehörigen sind oder auch das Pflegepersonal!
Shali
Nimm ein Jeden wie er ist,so nimmt man Dich auch wie Du bist! |
| | | bibo50 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Sa 25 Feb 2012, 09:26 © bibo50 | |
| Guten Morgen,
hey Jelly und Babsi, ich erlebe meine Situation im Moment als positiv und wollte das gerne einbringen. Ich bin nicht in euren Schuhen gegangen und wer weiß, vielleicht muss ich das ja in ein paar Jahren und sehe dann die Situation ganz anders. Ich finde es nur wichtig, alle Facetten zu beleuchten. Bitte nehmt es nicht persönlich was ich schrieb, ich hatte so ein bissl das Gefühl. Das wollte ich aber nicht. Und ich finde auch, niemand muss sich rechtfertigen. Vielleicht habe ich das große Glück, dass meine Situation es zur Zeit so zulässt, wie es ist. Ich habe vor vielen Jahren meine Schwiegermutter gepflegt, sie lebte auch mit uns in einem Haushalt und damals habe ich die Situation ganz anders gesehen. Ich hatte schlimme Gefühle, ich habe sie zeitweise gehasst dafür, dass sie existiert und mir mein Leben wegnimmt. Das war richtig schlimm und nach ihrem Tod habe ich noch einige Jahre gebraucht um meine Gefühle von damals zu verarbeiten. Das wird mir nicht mehr passieren, denn wenn ich meine Grenze spüre, werde ich das für mich nicht mehr zulassen. Ich habe auch großen Respekt vor denen, die sich für einen Heimaufenthalt entscheiden, denn ich weiß wie oft ich wegen meiner Schwiegermutter mit diesem Gedanken gespielt habe und wie schrecklich das war, ich konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen. Jede Situation ist anders, jeder Mensch ist anders und man muss individuell entscheiden, was das beste für alle (nicht nur für denjenigen, der gepflegt werden muss) ist. Man darf sich selbst nicht vergessen, denn nur wenn es einem selbst gut geht, kann man etwas weitergeben. In diesem Sinne wünsche ich euch einen sonnigen Samstag und fühlt euch mal lieb gedrückt. Birgit
Ärgere dich nicht, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue dich, dass der Dornenstrauch Rosen trägt. |
| | | BIENE Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 12:55 © Eisi | |
| Liebe Engelina, ich habe mich jetzt erst durch den ganzen Thread gelesen. Bei uns ist die Situation eine ähnliche wie die, die Ihr jetzt anstrebt. Wir sind vor 15 Jahren mit unserer Mutter (meine Schwiegermutter) zusammengezogen. Schwiegervater ist früh verstorben, und wir fanden damals ein Haus, in dem alle Beteiligten ihre eigenen Wohnzonen hatten - unsere beiden Söhne wohnten damals noch zu Hause). SchwieMa war immer eine sehr aktive Frau, die in Haushalt und Gartenarbeit aufging, uns bekochte, auf die jeweiligen Hunde ein Auge hatte und uns den Rücken frei hielt. Seit etwa 5 Jahren (sie ist jetzt 86), ging es schleichend bergab. Anfangs machte ihr Kochen und Backen keinen Spaß mehr (so schmeckte das dann auch...), sie begriff viele Zusammenhänge nicht mehr, und seit etwa 2 Jahren wissen wir, dass sie demenzkrank ist. Seit einem Jahr hat sie Pflegestufe 1, geht mittlerweile 3 Tage pro Woche in eine Tagespflegeeinrichtung. So weit, so gut - ABER: was bleibt, ist die Tatsache, dass sie allein absolut hilflos ist und man sie nur kurzfristig mal allein lassen kann. Sie kann ihren Tagesablauf nicht mehr allein koordinieren, ist inzwischen inkontinent, versteht auch nicht immer, dass sie die Pants tragen muss - das führt dann dazu, dass ich öfter mal mit der Desinfektionslösung im Bad zugange bin.
Im Augenblick bin ich (mal wieder) weit davon entfernt, in dieser Situation irgend etwas Positives (für uns) zu sehen. Wir sind dabeim angetackert, müssen, wenn wir unterwegs sein wollen, eine Betreuung organisieren, die SchwieMa versorgt, und dafür 10 Euro die Stunde bekommt. Zur Zeit hat unsere Mutter mehr Abwechslung in ihrem Leben als wir - wenn sie in der Tagespflege ist, habe ich damit zu tun, bei ihr sauber zu machen, ihre Wäsche in Ordnung zu bringen, wir sind dann unterwegs zum Einkaufen, usw. usw. Die Zeit für den Spaziergang mit den Hunden müssen wir nach der Uhr ableisten, wenn Mutter zu Hause ist und wir sie dann mal kurz allein lassen. Ich empfinde es momentan so, dass sich alles darum dreht, dass Mutter ein gutes Leben hat, unser eigenes Leben aber den Bach 'runter geht und wir einfach nur hilflos zusehen können, wie auch wir immer älter werden. Ich habe Panik bei dem Gedanken, dass Mutter steinalt werden kann mit dieser Krankheit und wir viele Dinge nicht mehr machen können, weil auch wir darüber zu alt werden.
Es kommt hinzu, dass eine Persönlichkeitsveränderung bei den Kranken stattfindet - der Mensch, den man pflegt, ist nicht mehr der Mensch, den man früher kannte und liebte. Eine gepflegte Frau mit schicker Frisur und Designerklamotten wird zu einem Schatten ihrer selbst, kann sich nicht mehr sauber halten, nicht mehr appetitlich essen, nimmt am Tisch die Zähne aus dem Mund, und, und, und... Ich versorge eine meist schlafende Marionette und komme damit nicht klar. Manchen Angehörigen macht das nichts aus - aber ich komme an meine Grenzen.
Es ist eine nervliche Anspannung, es ist eine finanzielle Belastung (Pflegegeld + Rente decken längst nicht alles ab), es ist ein Verlust an Lebensqualität, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es noch mal so machen würde. Wenn Mutter in ihrem Haus geblieben wäre, hätten wir schon längst einen Heimplatz für sie suchen müssen - in unserer früheren Wohnung hätten wir keine Möglichkeit des Zusammenlebens gehabt.
Mit dem, was ich jetzt weiß, habe ich meinen Kindern untersagt, einen übrig gebliebenen Elternteil zu sich zu nehmen - jetzt weiß ich noch, wovon ich rede. Ich möchte nicht, dass eines Tages einer von uns unseren Kindern ihr Leben kaputt macht und ihnen zur Last wird.
Das hört sich jetzt wahnsinnig egoistisch an, aber diese Frustphasen kommen im Laufe der Zeit immer mal wieder vor - nur, sie kommen öfter. Manchmal könnte ich einfach nur schreiend flüchten, dann hab' ich wieder ein schlechtes Gewissen und fühle mich elend, könnte dauerheulen (bin auch jetzt kurz davor...) Ich weiß echt nicht, wie lange es noch so weitergehen kann...
Liebe Engelina, ich will Dir nicht den Mut nehmen, aber ich habe ehrlich geschrieben, wie es mir geht. Ich habe eine sehr liebe Schwiegermutter, wir hatten immer einen guten Draht zueinander (haben wir im Grunde auch heute noch), und trotzdem stoße ich an meine Grenzen. Ich habe Angst, selbst wieder krank zu werden (ich hatte vor ein paar Jahren Brustkrebs), aber ich bringe es auch (noch) nicht fertig, an der momentanen Situation etwas zu ändern. Es ist einfach nur Mist...
Sorry, wenn ich Euch jetzt alle zugetextet habe, aber manchmal muss es einfach 'raus. Wem soll ich es sonst sagen... mag meinem Mann nicht weh tun. |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 13:29 © Ann | |
| Liebe Eisi, :-trost-: und eine dicke ! Ich denke gerade die Ehrlichkeit hier im Forum, macht es doch aus, dass wir uns alle hier so gut aufgehoben und verstanden fühlen! Und ich finde es nicht egoistisch was du schreibst sondern ehrlich und menschlich. Mein Mann und ich haben schriftlich festgelegt, dass mein Sohn uns nicht pflegen soll wenn es bei uns soweit kommen sollte - aber es war mir auch ganz wichtig ihm das alles noch einmal persönlich zu sagen - gerade damit er später nicht mit diesem schlechten Gewissen leben muss was dir, mir und so vielen anderen hier das Leben schwer macht.
Zuletzt von Ann am Mo 27 Feb 2012, 14:09 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Engelina Wohnt oft hier
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| | | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 15:16 © jellyamber | |
| Danke, danke, danke, Eisi, Ann & Engelina, für eure so offenen und ehrlichen Antworten. Liebe Eisi, ich habe bei jedem deiner Sätze genickt. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es einfach Menschen gibt, die mit der Pflege der Eltern und den ganzen unerwarteten Folgen sehr gut mit klar kommen, weil sie sich in allen Lebenslagen darauf einstellen können (BETONUNG: können...). Aber es gibt auch Menschen wie mich, die irgendwann auch aus einem Scheißhaufen keinen Blumenstrauß mehr machen können - so viel Wille & Kraft & Geld auch vorhanden sein mag. Dieses "Festgestackert" sein und diese unausprechliche Eifersucht auf das Lebendürfen der Eltern, selber aber nicht weiterkommen - da hast du mir sowas von aus der Seele gesprochen. Es ist ok - wir haben uns dafür entschieden. Aber durch die Auseinandersetzung hier und Engelinas Fragen bin ich noch mal richtig angestupst worden. Und habe beschlossen, doch noch einiges, vielleicht kleines, aber für mich immens wichtiges zu ändern, wie den Vater in ein anderes, vom Wohnzimmer getrenntes Zimmer umzuziehen, nicht mehr wie der Teufel hinter ihm her sein, wenn er nicht trinkt und meine Ma auch mal eine Woche lang nicht im Heim zu besuchen.... Revolutionär! Ich ziehe meinen Hut vor allen, die es schaffen, heile durch die Pflege zu kommen und vielleicht sogar daraus noch etwas Gutes für sich zu schaffen. Ich kriege das nur Stückchenweise hin.... Liebe Grüße an alle Helden und Heldinnen - wir haben alle so ein Blatt unter der Schulter kleben... :lachen!: Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | gardy Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 15:32 © gardy | |
| Hallo liebe Eisi, DANKE für deine Ehrlichkeit!!! Bei uns kam zum Glück nie das Thema auf, dass wir ein Elternteil zu uns nehmen. Wir haben nur eine 57qm große Wohnung und eine größere könnten wir uns nicht leisten. Wohnraum im Rhein-Main gebiet ist extrem teuer. Meine eigene Mutter wohnte in ihrem Haus auf dem Land. Wir hätten da noch dazu gepasst, aber mein Mann hat hier Arbeit und außerdem ist Mutter so dominant, dass es auf Dauer nicht geklappt hätte. Das war mir sehr klar, obwohl ich manchmal gedacht hatte, es wäre schön. Außerdem hätte mir das Haus mit Garten auch gefallen und nicht nur so eine kleine Wohnung hier. Als die Sozialstation bei mir anrief und sagte, sie können nicht mehr die Verantwortung für meine Mutter übernehmen, ging alles ganz schnell. Ich rief den Hausarzt an, der überwies sie ins Krankenhaus, von dort ging sie in Kurzzeitpflege und ist in dem Heim geblieben. Sie fühlt sich sehr wohl, muß aber sagen, sie ist nicht dement, sondern nur körperbehindert. Hat dort viel Ansprache, wird versorgt usw. Das Heim ist ja in ihrem Wohnort. Das Haus habe ich verkaufen müssen, damit Geld für die Heimkosten da ist. Das Verhältnis mit meiner Mutter war immer angespannt. Ich konnte ihr nichts Recht machen und heute bin ich dankbar, dass wir damals nicht in dieses Haus gezogen sind. Diese Lösung ist für uns alle die Beste.
Liebe Grüße Gardy |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 16:41 © Ann | |
| Ich ziehe meinen Hut vor allen, die es schaffen, heile durch die Pflege zu kommen und vielleicht sogar daraus noch etwas Gutes für sich zu schaffen. Ich kriege das nur Stückchenweise hin.... Liebe Jelly, du bekommst so viel hin und deshalb zieh ich den Hut vor dir ..... Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du es schaffst, dir kleine und vielleicht auch größere Freiräume zu schaffen!
Zuletzt von Ann am Mi 29 Feb 2012, 14:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Martina Ist hier Zuhause
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| Thema: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 18:37 © Martina | |
| Liebe Eisi , bei mir ist auch grade "Hochwasser" angesagt, Du beschreibst einen Teil meines Lebens und auch der Gefühle, die ich in dieser Zeit hatte. Wie ich von der Arbeit nach Hause gehechelt bin um pünktlich da zu sein, wenn der Fahrdienst der Tagespflege kam. Das eigene Leben an sich vorbei ziehen zu sehen, während man Jahr um Jahr älter wird. Na ja, ich muss das nicht alles wiederholen, aber genau wie Jelly fand ich mich in Deinen Zeilen wieder und selbst heute habe ich mich noch nicht hundertprozentig von dieser Zeit erholt. Von Zeit zu Zeit habe ich dann auch noch mal diese Gedanken, was hätte man anders machen können, hätte ich vielleicht doch noch weiter durchgehalten, welche Fehler habe ich gemacht usw. usw. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld und vor allen Dingen, dass Du die Reissleine ziehst, bevor Du selbst am Boden liegst . Alles Liebe und Gute, Martina Und Jelly, Du machst das richtig und auch ich muss sagen, meine Hochachtung vor Deiner Leistung. Ich bin bei einem Elternteil weit über meine Grenzen gegangen, wie Du alles mit zwei pflegebedürftigen Elternteilen stemmst, ist schon klasse. Ok, ich wiederhole mich, aber das kann man wirklich nicht oft genug betonen. LG Martina |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mo 27 Feb 2012, 21:25 © Eisi | |
| Au wei, da habe ich ja eine kleine Lawine losgetreten mit meinem "Klagelied" - ich habe wirklich gedacht, mit mir stimmt was nicht. Vor allem liegt mir ein Gespräch vom Wochenende mit unserem Ältesten ein bisschen auf der Seele, weil er ganz klar das ausgesprochen hat, was ich nur ganz leise zu denken wagte. Er sagte, wir sollten der Oma einen GUTEN Heimplatz suchen und uns selbst ein kleineres Häuschen kaufen (jetzt bewohnen wir etwa 200 m², dazu noch ungünstig geschnitten mit vielen Treppen), das auch im Alter genutzt werden kann - immer vorausgesetzt, wir bleiben gesund. Er meinte, jetzt könnte Oma sich noch eingewöhnen, und wir könnten sie entspannt besuchen, ohne ständig die Uhr im Blick haben zu müssen und ohne die ständige Angst im Nacken, es passiert was, wenn man mal nicht daheim ist. Es läuft mir schon über die Bettdecke, ich träume wirres Zeug von Häusern und Umzügen - es wird Zeit, dass April wird, dann geht Mutter 4 Wochen in die Kurzzeitpflege, und wir können mal durchschnaufen. Vielleicht gefällt es ihr ja - wir werden sehen, was diese Zeit bringt. Jetzt bin ich wieder auf dem Weg nach oben, zur Zähmung der Widerspenstigen - duschen mag sie nämlich nicht... Ich danke Euch dafür, dass ich mich hier auch mal negativ auslassen darf und dass Ihr mich auffangt - ich hoffe, dass mir das auch gelingt, wenn Ihr in Nöten seid. Schlaft gut, bis morgen! |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mi 29 Feb 2012, 14:31 © soda1964 | |
| Ihr Lieben, nickend, mit Tränen in den Augen sitze ich hier - vor einem Jahr fühlte ich mich wie du, Eisi. Da kannte ich dieses Forum und euch alle noch nicht. Da war ich mir noch nicht mal richtig bewusst, wie tief unsere Nonna bereits in ihrer Demenz steckte ... Ich organisierte von früh bis spät und bemühte mich, dabei meine Familie nicht zu vernachlässigen, meinem Job gerecht zu werden und Nonna ein "schönes Leben zu bereiten". Ich machte alles allein. Nonna wollte niemanden, Nonna war nur auf mich fixiert und, und, und ... Zum Glück halfen mein Mann und meine Töchter, d.h. sie hielten mir den Rücken frei, damit ich Zeit hatte für Nonnas Pflege und Betreuung. Gemacht habe ja schlussendlich doch alles ich. Das Traurige war, dass ich kaum mal irgendwem, irgendwo "sagen durfte", dass es manchmal zuviel, oft streng, und halt auch mühsam war. Sobald ich nur irgend etwas in diese Richtung sagte, hiess es gleich: sucht ihr einen Platz im Pflegeheim, gebt sie weg, das ist doch alles viel zu viel für dich etc. Darum habe ich meistens nichts gesagt, weil ich sie NICHT WEG GEBEN WOLLTE. Es sah da für mich so aus, als gäbe es nur "entweder-oder". Hätte ich da dieses Forum schon gekannt ... Ich verstehe alle, die sich (noch) nicht vorstellen können, ihre Angehörigen in eine betreute Einrichtung zu geben. Dabei ist es jedoch wichtig, jegliche mögliche Hilfe anzunehmen. Dazu gehört für mich Pflegedienst, Tagespflege, Kurzzeitpflege etc. Als Nonna ins Krankenhaus musste und mir endlich bewusst wurde, wie weit Fortgeschritten ihre Demenz schon ist, wäre es für uns nur noch mit enormem Aufwand möglich gewesen, sie nochmal heim zu nehmen. Doch immer noch gibt es Momente, wo ich mir überlege, ob es nicht doch noch mal möglich wäre. Die Vernunft sagt "Nein", das Herz möchte... So, jetzt habe ich auch noch ein bisschen "geklagt", obwohl ich ja eigentlich gar nichts mehr zu klagen habe Ich gehe jetzt zu Nonna ins Heim. Die Sonne scheint, die Vögel pfeiffen - es sieht nach einem "Rollstuhlspaziergang" aus. Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
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| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mi 29 Feb 2012, 15:03 © Ann | |
| Liebe Therese, ja wenn da nicht immer der Kampf zwischen Herz und Verstand wären - - wäre alles schon ein wenig leichter. :-trost-: |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Umzug zu Mutter geplant Mi 29 Feb 2012, 19:12 © dirtsa66 | |
| Liebe Therese,
es stimmt, was Du sagst. Wie schlimm es auch immer sein mag. Schon in den paar Tagen, in denen ich jetzt im Forum bin merke ich dass es meiner Seele ein bisschen besser geht !
Bevor man es hat, weiß man gar nicht, was einem so sehr gefehlt hat. Der Zusammenhalt - und irgendwie ist es als würde man alle schon gaaaanz lang kennen.
Uns sollte es irgendwann einmal soweit sein, dass die Überlegung auftaucht, dass meine Mama vielleicht doch ins Heim müsste (ihr seht ich verwende ganz viel vielleicht, wenn usw. weil ich's mir noch gar nicht vorstellen kann), dann weiß ich dass ich auch mit der Entscheidung nicht ganz so alleine gelassen sein werde.
ich kann nicht oft genug Danke sagen.
Alles Liebe
Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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