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| Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! | |
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Picopa Ist sich am Einleben
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| Thema: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 00:29 © Picopa | |
| Liebe Forenmitglieder,
ich habe da folgendes problem, welches ich sehr bald lösen muss:
Unsere Mutti wohnt alleine und wird auch zu Hause betreut, jedoch nicht über 24/h. Da sie selbst noch viel aus dem Haus geht und auch noch zurückfindet behält sie ja auch noch ein Stück Selbständigkeit. Nun ist es aber schon mehrmalig vorgekommen, dass sie es nicht schaffte in das Haus zu kommen, da sie phasenweise mit dem Schlüssel nicht zurechtkam und auch nicht mehr weiß, dass sie klingeln könnte. Nun haben wir Sorge, dass es in der zu erwarteneden Minus-Grade Zeit zu gefährlich wird und sie da draußen erfrieren könnte, wennn es keiner mitbekommt, dass sie da vor der Tür steht.
Sie hat die Pflegestufe I und auch zusätzliches Betreuungsgeld. Bisher kommt 3x die Woche ein Pflegedienst und 2x die Woche eine ehrenamtliche Betreuung und einmal die Woche ist der Besuch in einer Tagesstätte. Das deckt jedoch alles nicht die Nacht ab, in der sie stets auf 'Wanderung', meist im Haus, manchmal aber auch draußen, ist. Für die Eis- und Frostfreie Zeit ist dass ja (noch) ausreichend. Könnte die Mutter für die Winterzeit Nachts untergebracht werden? Welche zusätzlichen Kosten wären damit verbunden? Gibt es möglicherweise einen Betreuungsdienst, der Nachts bleiben kann?
Ich habe mal versucht bei ihr zu übernachten, jedoch konnte ich dort nicht schlafen, da sie mich immer wieder weckte und meine Füße wegräumen wollte. Dann bin ich auch nicht wirklich arbeitsfähig am nächsten Morgen.
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
Pia
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| | | Picopa Ist sich am Einleben
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| Thema: Katzenklingelmatte Mo 12 Dez 2011, 01:27 © Picopa | |
| Ich sehe gerade hier beim stöbern, dass es ja eine Katzenklingelmatte gibt, die vor Mutters Haus-Tür gelegt werden könnte. Auch wenn es wohl nerven könnte, wenn sie da gefühlte 623 mal am Tag drauf steht, in der Nacht wäre es auch besser zu hören. Ich werde das auf jeden Fall mal versuchen. Hat jemand Erfahrung damit im Demenzbereich gemacht? (Ohne Katzen)
Lg Pia
(puuh, bin sehr müde, war aber ein schöner 3. Advent!)
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| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 06:03 © Rita | |
| Liebe Pia,
ich kann deine Sorgen nur zu gut nachvollziehen. Katzenmatte usw kenne ich leider nicht. Aber meine Mutter geht auch schon mal stiften, und wenn ich mir vorstelle dass sie alleine wohnen würde, würde mir da ganz anders werden. Wie du sagst, gerade noch im Winter.
Das ist in der Tat ein Problem.
Ich weiss nicht wie's aussieht mit eine Polnischen Betreuung evtl. Sonst kommt mir da auch nicht viel in den Sinn. Leider. Ob es *nachtstätten* gibt weiss ich nicht, habe zumindest noch nie davon gehört.
Ich hoffe dass dir jemand einen besseren Tipp geben kann als ich und hoffe dass das alles klappt, damit deine Mutter nicht in der Kälte stehen bleibt.
Rita |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 10:31 © Admin | |
| Liebe Pia Leider konnte ich mit der Fussmatte selber keine Erfahrungen machen, da ich viel zu spät davon gehört habe. Ich wäre aber sehr froh gewesen, wenn ich damals schon davon gewusst hätte. Bestimmt hätte ich von der Möglichkeit auch Gebrauch gemacht, denn dann hätte ich nachts nicht immer mit einer halben Ursula wach bleiben müssen Dein Gespühr ist schon richtig, das deine Mutter nachts nicht mehr alleine sein sollte. Eine Unterbringung nur für Nachts ist mir aber auch nicht bekannt. Ich glaube auch nicht das dies sinnvoll wäre. Wenn ich Bedenke, das ein Umzug für Demente anfänglich immer sehr verwirrend ist, dann stelle ich mir dieses "gleichzeitig an 2 Orten wohnen" noch verwirrender vor. Eigentlich sehe ich in eurem Fall nur 2 Möglichkeiten. Entweder eine definitive Heimunterbringung oder eine 24 Std. Betreuung. In beiden Fällen kommt es darauf an, wie zuverlässig, liebevoll und gut die Betreuung dann wäre. Sprich; auch bei der 24 Std.-Betreuung hört man genau soviel Negatives, wie auch Positives. Da es einfach darauf ankommt, wieweit das Angagement der individuellen Betreuungspersonen vorhanden sein wird. Dasselbe betrifft auch Heimunterbringung (Heimleitung, Personal, Beschäftigungsmöglichkeiten und Bewohnerkonstellation). Ich fürchte das du dich da in eurer Gegend umhören musst, wie da die einzelnen Erfahrungen vor Ort sind. Gerade bei solchen Situationen finde ich Angehörigentreffen vor Ort sehr hilfreich, um örtlich bedingte Vor- und Nachteile besser abwägen zu können. Ich hoffe, das ihr bald eine begehbare, möglichst optimale Lösung finden werdet
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 13:18 © jellyamber | |
| Liebe Pia,
deine Zeilen haben mich sehr nachdenklich gemacht. Ich hatte dasselbe Problem mit meiner Mutter, irgendwann kam die Zeit, wo die viele Energie im Laufen untergebracht wurde und sie weggelaufen ist. Allerdings fand sie nicht mehr alleine zurück. Wir haben das Grundstück gesichert, so dass sie nicht herunterkonnte und die Tür abgesperrt. Mein Vater war bei ihr, aber selber schon so "angeschlagen", dass er nicht dauernd nach ihr schauen konnte. In der Nacht waren alle Türen nach außen, in den Keller und in den ersten Stock versperrt. Das grenzt zwar an "Freiheitsberaubung", aber ich habe mir das als Tochter erlaubt.
Ganz ehrlich: es ist absolut schön, dass du versuchen willst, deiner Mutter noch so lange wie möglich ihr gewohntes Zuhause zu ermöglichen. Wir haben das auch versucht... irgendwann kommt aber der Zeitpunkt, wo es ziemlich plötzlich nicht mehr geht. Ich hätte jetzt schon Schiss, dass ihr etwas passiert. Ich weiß allerdings auch nicht, wie ihr Umfeld in Berlin ist, ob sie sehr bekannt ist in der Nachbarschaft, sie sie immer wieder zurückbringen.
Ihr könnt über die "0er" Pflegestufe noch zusätzliches Betreuungsgeld beantragen, aber die 200 € werden euch nicht viel helfen bei der Nachtbetreuung. Ich meine auch wie Ursula, dass sie nächtliche Aufenthalte woanders verwirren werden.
Hast du schon über eine andere Wohnmöglichkeit nachgedacht? In Berlin gibt es super viele gute WGs für Demenzkranke, für mich noch immer eine der besten Lösungen: http://www.berlin.de/pflege/angebote/demenz.html
Fußmatte finde ich cool, habe ich aber auch keine Erfahrung mit.
Liebe Grüße Jelly
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| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 16:13 © Eisi | |
| Liebe Pia, genau vor so einer Situation habe ich Angst. Auch wir haben die Situation, dass wir nicht 24 Stunden am Tag auf unsere Mutter aufpassen können - das kann niemand auf diesem Planeten. Ergibt sich die Frage, wie man diese Situation regeln kann - die Möglichkeit einer osteuropäischen Pflegekraft ist durchaus attraktiv, vorausgesetzt, man kann es bezahlen. 1500 Euro ist schon Geld, auch wenn's "preiswert" ist im Gegensatz zu einer deutschen Pflegekraft. Aber auch dieses Geld muss irgendwo herkommen, und wo es NICHT herkommt, ist von der Pflegekasse. Da gibt's nur bei Pflegestufe 1 stolze 225 Euro -juchu, damit kann man so richtig um sich werfen... Die 440 Euro Sachleistungen werden für diese Lösung von der Pflegekasse nicht freigegeben.
Ein Pflegedienst, der einmal am Tag kommt und z.B. beim Duschen hilft, wird dagegen bezuschusst: täglich ca. 17 Euro, macht monatlich an die 500 Euro. Nur hilft einem das in so einer Situation herzlich wenig. Also bleibt mal wieder alles an den Angehörigen hängen: nervliche und auch finanzielle Belastung. In diesem Land gibt's nur optimale Betreuung für die, die Geld haben - einfach nur traurig.
Was da letztlich übrig bleibt, liegt auf der Hand: eine Unterbringung in einem Heim, der mangels Finanzkraft der Angehörigen dann der Allgemeinheit zur Last fällt. Irgendwie nicht wirklich logisch... |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Mo 12 Dez 2011, 17:23 © jellyamber | |
| Danke, Eisi - du sprichst mir aus dem Herzen und Hirn!
LG Jelly
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| | | Picopa Ist sich am Einleben
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| Thema: Vielen Dank! Di 13 Dez 2011, 00:30 © Picopa | |
| Hallo, euch allen einen recht herzlichen Dank für eure Zuschriften! Das tut gut!
Nun habe ich heute Vormittag mich ans Telefon gehangen und versucht hier in Berlin (!), wo es soooviele (hüstel) Angebote gibt, mich schlau zu machen, welche nachtbetreuungsmöglichkeit denn existiert. Wohlgemerkt, Montag Vormittag!
-also zuerst mal bei der Pflegekasse. Dort laufen jetzt bereits zwei Anträge. Noch keine Bescheide. Will wissen, was nun ist. Telefonische Sprechzeit Mo-Fr 8.00h-15.00h. Es läuft nur das Band, kein Rückruf bisher.
- naja, es gibt in Berlin ja die Beratungsstellen zur Pflege in jedem Bezirk. Naja, haben wohl Montagvormittag keinen, der an das Telefon herankann. Aber ja Anrufbeantworter sind super, man fühlt sich so erreicht..
Nächster Versuch, die Diakonie, die die ehrenamtlichen Betreuung organisiert. Tja auch keiner da.
Hm, wat nu
Die Pflegeheime selber habe ich jedoch ziemlich schnell an der Strippe. Sind zwar alle voll belegt, haben auch nur drei in der weiteren Nähe überhaupt eine Demenzstation (auch belegt), aber ich habe Mittwoch schon mal ein Vorgespräch.
Man überlegt natürlich, was man alles machen kann, zuhause.
Abends Haustür abschließen geht nicht, da das der einzige Fluchtweg aus dem Souterrain ist. Alle Fenster sind dort vergittert. (Mutter wohnt im Souterrain, im Haus wohnen fünf Parteien). Ihr die Schlüssel abends abnehmen, nützt auch nicht viel, denn sie kann dann raus- aber ggfs nicht wieder rein. Um das Haus herum ist ein riesiger Parkgarten, nächste Nachbargebäude jeweils 20-30m weiter entfernt.
Selbst wenn die Katzenmatte funktioniert, d.h. sie klingelt, müsste diese auch von den Mietern gehört werden. Mal ausprobieren. Ich werde berichten, wie es läuft.
Liebe Grüße
Pia
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Di 13 Dez 2011, 09:38 © jellyamber | |
| - Picopa schrieb:
- Nun habe ich heute Vormittag mich ans Telefon gehangen und versucht hier in Berlin (!), wo es soooviele (hüstel) Angebote gibt, mich schlau zu machen, welche nachtbetreuungsmöglichkeit denn existiert.
Liebe Pia, wenn du wie wir auf dem Land wohnst, wo nicht mal der Fuchs mehr dem Hasen gute Nacht sagt - schielst du neidisch auf die Angebote in Berlin. Dass die sozialen Einrichtungen, vor allem ehrenamtliche oder städtische eher lacks mit ihren Öffnungszeiten umgehen - finde ich auch "oberätzend". Manchmal bekommt man dann auch so Meldungen wie, ja, wir haben eine Emailadresse, glaube ich, die fängt an mit www... Uah! Hier habe ich vielleicht noch ein paar interessante links für dich: http://www.demenz-wg.de/bln.htm http://www.ahk-pflegeteam.de/front_content.php?idcat=9 http://www.aktion-demenz.de/foerderprogramm/projektberichte-2-auflage/262.html Nachtpflege ist ein Angebot für ältere Menschen, die eine Versorgung, Behandlung und Betreuung bis zu sieben Nächten in der Woche benötigen. Sie zählt zu den teilstationären Leistungen der Altenhilfe. In Nachtpflegeeinrichtungen werden ältere Menschen vom späten Nachmittag bis zum nächsten Morgen versorgt. Den Tag verbringen sie (mit ihren Angehörigen) in ihrer Privatwohnung. (Quelle: Fachlexikon der sozialen Arbeit) http://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/organisationseinheit/sozialamt/leben-und-wohnen/angebote_demenz.html http://www.berlin.de/imperia/md/content/batempelhofschoeneberg/wohnenimalter/betreuungsangebote.pdf?start&ts=1288262059&file=betreuungsangebote.pdf Viel Kraft beim Suchen und Finden wünsche ich Dir! Liebe Grüße Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Picopa Ist sich am Einleben
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| Thema: Nachtpflege Mi 14 Dez 2011, 00:08 © Picopa | |
| Hallo Jelly!
Ohh, ich wollte nicht jammern- weiß ja schon, dass ich hier in Berlin auf kompaktere Angebote stoßen kann, als anderswo.
Das Suchen danach ist jedoch die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen, jedoch scheint mir, nach dem durchstöbern deiner mir gesendeten links, dass ich eher nur nach dem Heuhalm im Stecknadelhaufen greifen muss. Danke, danke, danke für diese links! Ich weiß zwar mit dem I-net umzugehen, jedoch habe ich momentan so den Kopf voll und bin dauermüde (burnout macht sich langsam bemerkbar), so dass ich solch eine Liste schon gar nicht mehr zustande bekommen habe. Darum nochmals DANK! Ich favorisiere für spätere Zeiten eine Demenz WG in unserer Nähe, die es auch schon länger gibt. Mutter will derzeit überhaupt keine Veränderungen. Wird also schwer werden, da sie alles ablehnt.
Eine Nachtpflege habe ich noch nicht gefunden, aber mit unserem Pflegedienst steht jetzt ein Gespräch an, mal sehen, was diese empfehlen können.
Ich bin nur froh, dass es in dieser Woche bei uns noch keinen Frost geben soll. In der nächsten Woche habe ich zwar auch viel zu tun, aber ich könnte dennoch bei Muttern übernachten, damit bloß nix passiert.
LG Pia
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| | | Murmelchen Wohnt oft hier
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| Thema: Demenzkranke nachts alleine... Mi 14 Dez 2011, 20:04 © Murmelchen | |
| Hallo Pia, mit großem Interesse habe ich Deinen Beitrag gelesen. Bei uns ist es so ähnlich. Meine Mutter lebt auch - noch - alleine in ihrer Wohnung. Nun ist es seit Anfang September schon mehrfach vorgekommen, dass sie (nachmittags oder abends) nicht wusste, dass sie sich in ihrer Wohnung befindet. Die ist dann ganz durcheinander und erkennt auch z. B. ihre Möbel usw. nicht... Zweimal hat nun ihre Vermieterin (die mit im Haus wohnt) sie abends "abgefangen", als sie einmal zu uns (wir wohnen zwar nicht so weit von ihr entfernt, aber ob sie das im Dunkeln finden würde, keine Ahnung..) wollte und gestern Abend dann hatte sie eine große Stofftasche und einen Sofakissenbezug! mit Kleidung usw. gepackt und wollte gerade aus der Haustür raus... Die Vermieterin ist dann wieder hoch mit ihr in ihre Wohnung und hat mich angerufen und ich bin dann hin. Diese Zeitabstände, wo sie abends diese "Blackouts" hat, finde ich, werden immer kürzer. Die Vermieterin meinte dann gestern Abend noch zum mir: "Ich dachte ja, es ginge noch bis ins Frühjahr..., aber...". Jedenfalls habe ich dann gestern Abend noch mit dem "Familien-Rat" beschlossen, dass ich heute bei ihrer Hausärztin anrufe (die sich wirklich sehr gut kümmert!) und ihr berichte. Nun hat sie sich heute gekümmert, dass voraussichtlich Anfang nächster Woche, wen ein Platz in einer gerontopsychiatrischen Klinik frei ist, sie erstmal dorthin kommt. Nun war ich heute über einen längeren Zeitraum bei meiner Mutter und heute war sie wieder viel besser drauf. Sie wusste auch nichts mehr von gestern Abend und vom Samstag (da war der vorletzte Blackout). Nun plagt mich das schlechte Gewissen, weil ich diese Klinik-Geschichte angeleiert habe und sie vielleicht nun an Weihnachten in der Klinik ist.... Ich weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung war.... Andererseits kann es nachher oder morgen schon wieder anders aussehen.... Ich habe mir in den letzten Wochen 8 Heime in unserer Umgebung angeschaut. Davon hatten 2 Heime noch einen Platz in einem Doppelzimmer. Wobei ich denke, dass das recht schwierig werden würde, da hatten wir nämlich letztes Jahr, als meine Mutter im Krankenhaus lag, auch so unsere Erfahrungen gemacht.... Aber zur Not müsste es halt gehen. LG Murmelchen |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was tun? Mutti soll doch nicht erfrieren! Sa 17 Dez 2011, 19:45 © Eisi | |
| Hallo Murmelchen, zuerst mal: mach' Dich frei vom schlechten Gewissen - ich weiß, das ist leicht gesagt und schwer getan. ABER - diese wechselnden Befindlichkeiten werden immer wieder auftreten, niemand weiß heute, wie der Kranke morgen drauf ist. Da freut man sich, dass es einigermaßen gut ist, dann kommt man einen Tag später hin, und alles ist wieder weg. Das zieht einen in so ein tiefes Loch, dass man einfach etwas unternehmen MUSS. Es ist in meinen Augen eine gute Idee, sie in dieser Klinik unterzubringen. Und die Sache mit Weihnachten... nun ja, wenn man sie nicht daran erinnert, wird's gnädig vergessen. Lass' Dir Zeit, suche nach einem guten Heimplatz - Du kannst sie dort entspannt besuchen, musst Dich nicht sorgen, dass was passiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es allen Beteiligten gut tut. |
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