hallo

bei meiner Mutter wurde Demenz festgestellt, sie ist mitte 50 und hat sich seit einigen Jahren sehr verändert. ich selbst habe das nicht so mit bekommen da ich weit weg wohne und nur selten zubesuch bin. Nun fällt es mir schwere in ihrer nähe zusein und zu sehen wie verwiert und unsicher sie ist. Ich bin 24 und es fällt mir sehr schwere damit umzugehen. Ich habe selber im moment gesundheitlich Problem in der ich meine Mutter brauch aber in diesen Sinne hab ich keine Mutter mehr die mich dabei unterstützen kann. Der andere Teil meiner Familie schein damit umgehen zukönnen und hat keine Problem mit ihr umgehen zukönnen. Ich fühle mich sehr schlecht deswegen schließlich sind das doch die Momente im Leben wo man für seine Eltern da sein sollte.

 

 

Hallo Annika

Tut mir leid, das du in so jungen Jahren schon mit der Demenz deiner Mutter konfrontiert bist. In deinem Alter wünscht man sich noch besonders, das man eine Mutter hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Manchmal kommt es aber leider anders als man denkt....

Leider ist es so, das solange die Sehnsucht des "normalen" Mutter-Tochterverhältnisses noch so stark vorhanden ist, es umso schwerer fällt sich in die Demenz deiner Mutter hinein zu versetzen, oder hinein zu fühlen. Leider ist diese Änderung auch ein schmerzlicher Prozess im Lernen mit der neuen Situation umzugehen. Und nicht allen fällt dieser Prozess gleich schwer, oder leicht. Da du selber noch zur Zeit gesundheitliche Probleme hast und dir verständlicherweise gerade jetzt speziell die Hilfe deiner Mutter wünschen würdest erst recht nicht.

Du schreibst das der Rest der Familie besser mit den Veränderungen umgehen kann. Ich vermute jetzt einfach mal, das sie auch älter sind als du, und näher bei deiner Mutter wohnen. Also deine Mutter auch öfters sehen und mit ihren Veränderungen direkter Konfrontiert werden und so auch direkter lernen konnten damit umzugehen. Könnte es sein das sie den Prozess den du jetzt durchmachst einfach schon früher durchmachen mussten/konnten?

Ich finde es gut, das du dich mit dem Thema auseinandersetzen tust. Die wichtigste Frage in Bezug auf dein schlechtes Gewissen wäre, was du, obwohl du soweit weg wohnst und gesundheitlich angeschlagen bist, zur Unterstützung dennoch tun könntest. Gibt es etwas was sich der Rest der Familie von dir wünschen würde? Diese Frage stelle ich, da es sonst schwer ist, dir einen konkreten Tipp zu geben. Nur wenn du für dich selber ganz klar weisst, was du tun kannst und was nicht, lässt sich für dich selber einen begehbaren Weg finden und das schechte Gewissen auch in den Griff zu bekommen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auch für deine eigene Gesundheit

Liebe Annika,
mir tut es auch sehr leid, dass ihr so früh betroffen seid. Aber schlecht musst du dich gewiss nicht fühlen. Jeder Mensch reagiert anders und geht auch anders mit so einer Veränderung um. Da muss man mit der Zeit erst reinwachsen.

Indem du hier schreibst und dir Rat holst, tust du ja auch schon was für deine Mutter/Eltern. Das finde ich gut.

Ich würde mir auch die Frage stellen, was du konkret machen möchtest?

Alles Gute und Kopf hoch.

LG Biggi