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| Thema: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:26 © Admin | |
| rennsemmel Erstellt: 04.09.08, 10:01 Hallo, ich habe mich nun entschieden mich hier anzumelden, nach dem Telefonat mit meiner Mama. Es geht um meinen Dad, er ist 66Jahre, leidet an Demenz; wurde dieses Jahr erst diagnostiziert, aber begann schon wohl eher. Er hat 2005 6 bypässe gekommen und hat auch noch Diabetes (orale/Insulintherapie). Seit diesem jahr nimmt er Aricept 10mg, aber das Schlimmste ist eigentlich: - er weiß nicht wie er von A nach B kommt, ist die Strecke aber schon 100mal gefahren - verlegt Dinge, die er 5min. vorher in der Hand hatte - weiß nicht mehr, was er früher gearbeitet hat - hat große verlustängste - trägt auch wenn es warm ist, Klamotten wie im Winter - alleine garnichts mehr im haushalt macht - zum Teil aggressiv wird - wenn man ihm einen Zettel hinlegt mit einer Uhrzeit wann man wieder da ist, ruft er schon nach 5min. wo man denn ist Meine Mama ist mit ihm alleine zuhause, da mein Bruder und ich ausgezogen sind. Meine Ma muss aber noch 1 Jahr arbeiten, bis sie auch in Rente darf. Nun habe ich ihr ne tagespflege vorgeschlagen oder jdm. der im Haus ist, wenn sie arbeitet - alles hat sie und mein Dad abgelehnt. Wir versuchen auch immer einen geregelten Tagesablauf zu haben, aber das ist egal, mein Dad wir dimmer Schwieriger und ich weiß einfach nicht mehr weiter. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:27 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 04.09.08, 14:49 Hallo, ja - ist ne schwierige Situation. Aber wenn Deine Mutter alles ablehnt kannst Du auch nichts machen. Schön das Du dir Gedanken machst, ist ja heute auch nicht selbstverständlich. Vielleicht sollte sie sich einer Gruppe gleichgesinnter anschließen. Es ist nicht ungefährlich, in dem Zustand Deinen Vater allein zu lassen. Wünsche Dir viel Kraft |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:28 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 04.09.08, 20:29
Auch dir erst mal ein herzliches Willkommen im Forum.
Ich fürchte das deine Mutter nicht um eine Tagespflege drum rum kommt, schon alleine desshalb, damit sie ohne angst im Hinterkopf zur arbeit fahren darf - und dein Vater nicht unruhig zu Hause auf sie warten muss. Wie auch Sylvia schon sagte - es ist nicht ungefährlich deinen Vater alleine zu lassen.
Es wäre sehr wichtig, das sich deine Mutter mit anderen in gleicher, oder ähnlicher Situation befindenden Personen austauschen würde. Mich persönlich würde sehr interessieren warum sie unter den gegebenen Umstände gegen die Tagespflege oder Hilfe zu Hause ist. Je früher sie Hilfe annimmt, je länger kann sie selber auch die Kraft aufbringen, sich um ihren Mann zu kümmern. Es hilft niemandem wenn sie bis zum umfallen alles selber schaffen will. Ich fürchte auch, das die Verlustängste deines Vater nicht kleiner werden, wenn deine Mutter die einzige Person ist, die ihm in seinem Alltag Sicherheit bietet.
Leider kannst du aber wirklich nicht viel machen, wenn sie nicht auf deine guten Vorschläge hören möchte. Ich finde es aber sehr schön, das du dir soviele Gedanken machst.
Liebe Grüsse
Ursula |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:30 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 05.09.08, 07:14 Ich denke mal, die Mutter hat Angst oder besser gesagt sie schämt sich. Aber Demenz ist eine Krankheit, die leider viele Menschen trifft, bei Deinem Vater recht früh. Männer betrifft es ab 65 bis 85 und Frauen oft erst ab 90, laut Studie und da wir immer älter werden wohl auch öfter. Vielleicht sollte sich Deine Mutter das mal durchlesen: Umgang der Pflegenden mit sich selbst Zu 90 Prozent werden Demenzkranke von Angehörigen gepflegt, zu 80 % von Frauen. Ein weithin unterschätztes Problem ist der Umgang der Angehörigen mit sich selbst. Oft vernachlässigen sie zunehmend ihre eigenen Sozialkontakte und leben nur noch für den Dementen, mit dem sie kaum kommunizieren können. Oft sind sie voller Schuldgefühle wegen der immer wieder aufkommenden Aggressionen gegenüber dem Betroffenen. Und schließlich haben sie selbst große Angst, auch in absehbarer Zeit an einer ähnlichen Erkrankung zu leiden. Das alles mündet in sehr vielen Fällen in eine relevante Depression von Krankheitswert oder in psychosomatische Beschwerden wie zum Beispiel chronische Schmerzerkrankungen. Nicht selten tritt die psychische Erkrankung der Angehörigen erst nach dem Ableben des Demenzkranken auf, wenn man eigentlich wieder das Leben genießen will. Die Erkrankung ihrer Lebenspartner oder Eltern kränkt auch die anderen Familienmitglieder erheblich. Angriffe auf den Partner sind immer auch Angriffe auf die pflegenden Angehörigen. Wenn sich der kranke Partner unsinnig verhält, unterstellen pflegende Angehörige auch immer wieder Bösartigkeit, fehlenden guten Willen. Auch deswegen sollten die Angehörigen möglichst gleichzeitig mit dem Betroffenen Hilfe suchen, zum Beispiel in einer Angehörigengruppe, bei einem Nervenarzt, bei einer Demenzberatungsstelle oder durch Verteilung der Last auf mehrere Schultern (theoretisch richtig, oft kaum umzusetzen). Alzheimer-Gesellschaften und Angehörigeninitiativen gibt es inzwischen fast im gesamten Bundesgebiet. Hier gibt es Informationen für Betroffene und Angehörige, auch über konkrete Unterstützungsangebote in Wohnortnähe. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:31 © Admin | |
| rennsemmel Erstellt: 05.09.08, 18:28 Vielen Dank erst mal für eure Begrüßung. Mein Vater war schon immer gegen fremde Leute im Haus, wir hatten auch mal eine Putzfrau, das mochte er auch nicht. Meine ma lehnt die Tagepflege ab, da sie meint: so weit wäre es noch nicht, und er würde da eh nicht mitkommen. Vielleicht sollte man ein anderes Medikament einsetzen?! |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:32 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 05.09.08, 18:41 Hallo, ich denke, das es mit einem anderen Medikament nicht getan ist. Es ist nun mal eine Krankheit, die man leider noch nicht aufhalten kann. Sprich doch einfach mal mit dem Arzt. LG Sylvia |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:33 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 06.09.08, 11:17 Ich kann da die Meinung von Sylvia nur unterstreichen. Man kann auch mit einem anderen Medikament, das Verändern, wo die Demenz an sich beinhaltet schlecht beeinflussen. Aber wenn eine Tagespflege mit Dementen gut umgehen kann, ist manchmal gerade die Krankheit an sich eine Begebenheit wo frühere Meinungen sich schlagartig ändern können. Es wäre also ein Versuch wert, ob sich nicht die Praxis anders zeigt als was theoretisch bisher angenommen wurde. Viel Kraft und liebe Grüsse Ursula |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:35 © Admin | |
| maxmoritz Erstellt: 07.09.08, 08:28 Hallo, der Gedanke jemand fremdes in mein Haus zu lassen und meine Mam zu pflegen oder Ihr zu helfen war/ist unerträglich. Die Tagespflege ist für mich am Anfang auch merkwürdig gewesen. Ich habe sie mir angeschaut und erfahren was dort z.B. noch unternommen wird um die gebliebenen Fähigkeiten zu unterstützen. In meinem speziellen Fall habe ich durch die wirklich qualifizierten Mitarbeiter bzw. weitergebildeten Pflegekräfte nur positives erfahren. Nachvollziehen kann ich die Weigerung deiner Mutter aber auch. Denn es sieht aus wie aufgeben, eine Niederlage und das Sie selbst es nicht schafft was andere ja "mühelos" bewältigen. Schlage Ihr doch mal vor das dein Vater erstmal nur 1 oder 2 Tage je Woche dort die Möglichkeit findet auch mal einen Art Urlaub von Ihr zu machen und Sie in der Zeit OHNE SORGE zum Friseur oder auch einkaufen kann. Meine Mam wollte dort überhaupt nicht hin. Ich hatte das Gefühl ich schiebe Sie ab. Aber oh Wunder Sie hat sich bei einem der Betreuer so verstanden gefühlt das es schön war zu sehen wie Sie aufgeblüht ist, ich bin fast geneigt zu sagen verliebt. Das Loßlassen allerdings war für mich ein sehr schmerzhafter Prozeß. Und die Leere die auf einmal entsteht ist wirklich grausam. Vielleicht ist dies die Angst Deiner Mutter und Sie ist noch nicht in dem Prozeß der Akzeptanz soweit? Gut, dies ist unsere Geschichte, aber vielleicht hilft es Dir ein wenig. Mein Mitgefühl hast Du und vor allem Deine Ma in jedem Fall. LG Moni |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:37 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 07.09.08, 09:48 Die Situation ist doch die, wir können nicht alles allein bewerkstelligen, irgendwann sind auch wir am Ende unserer Kräfte. Ich merkte es, als ich täglich ab März 07 zu meinem Papa fuhr (60km). Immer in der Angst, er könnte gestürzt sein. Einen Pflegedienst hatte ich vom DRK, aber mit denen war ich nicht zufrieden. Sie taten nicht was sie sollten und schrieben in ihre Unterlagen mein Papa hätte nix zu essen, würde sich nur von Schokolade ernähren usw.. Ich kam dann öfter unverhofft und sah, das sie, wenn Samstag sein Badetag war nur auf dem Sofa saßen und Zeitung lasen. Die hab ich gefeuert. Dann machte ich mich in der Nachbarschaft schlau, einer hatte einen guten Pflegedienst für seine Mutter gehabt, den nahm dann auch ich. Meinem Papa gefiel die Gesellschaft, sie nahmen sich Zeit und gingen auf ihn ein. Aber ich merkte auch, das es immer gefährlicher in dem gr. Haus und Garten wurde. Mein Papa ist mehr nachtaktiv gewesen, teils durch seinen Hund, teils durch die Demenz, also suchte ich einen schönen Platz in meiner Nähe und mein Papa fühlte sich wohl. Es war sein zuhause, wie er seinem Enkel erzählte. Alles Gute wünsche ich Dir |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:38 © Admin | |
| rennsemmel Erstellt: 07.09.08, 10:26 Das Problem ist einfach, dass mein Dad seine Krankheit nicht akzeptiert oder es nicht wahrhaben will; von demher ist es glaub ich schwierig im mitzuteilen,dass er mal für ein paar Tage oder ein paar Stunden dort hin soll. Mein Dad hat ehem. Arbeitskollegen die sich immer einmal Pro Woche treffen und einfach quatschen-da habe ich angeboten dass er doch da mal mitsoll. nein, meinte er, die sind ja alle älter als ich und reden nur über Krankheit. Über die Tagespflege sagt er das gleiche, obwohl er das garnicht kennt |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:39 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 07.09.08, 10:36 Schon klar, erklären bringt auch meist nichts, weil sie in ihrer Welt leben und es nicht verstehen können. Einfach mal ne Spazierfahrt machen und dort mit reingehen. Jemanden vom Pflegedienst bestellen und zusammen auf einfache Art sich unterhalten, vielleicht mag er ja die Personen. Wie heißt es so schön: man muß die Person manchmal zu ihrem "Glück" zwingen. Wünsche das Du Erfolg hast. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:40 © Admin | |
| rennsemmel Erstellt: 22.09.08, 15:38 Hallo, Am Wochenende war ich mal wieder zuhause bei meinen Eltern. Es wird immer anstrengender mit meinem Dad. Jetzt haben wir die Fische aus dem weiher rein geholt ins Aquarium - wie jedes Jahr. Das Wasser in den Aquarien war noch nicht wirklich klar, somit habe ich je 2 Filter noch angebaut. Ich habe meinem Vater erklärt, warum ich das mache und das er sich um nichts kümmern muss. Soweit so gut. 1 Std. später meint meine Dad: Das Wasser ist immernoch nichtklar - du muss noch einen Filter anbauen. Ich habe ihm erklärt warum ich das nicht mache. - ich mache das ja auch schon jahrelang. Er hat es akzeptiert. Aber den ganzen Tag lief er rum und wollte das ich das doch mache. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien und ihm gesagt, dass er sich da raushalten soll, er ja krank ist und die Finger davon lassen soll. Habe ich natürlich nicht gemacht - es würde ja auch nichts bringen. Aber manchmal kann ich nichtmehr, ich verstehe garnicht wie meine Ma das schafft. Ich würde gern das mein Dad Remenyl nimmt, nur sagt der neurologe, dass das ihn zu sehr "abschießt". Kann mich darüber jemand aufklären?? |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:40 © Admin | |
| Nele Erstellt: 23.09.08, 10:58 Das Medikament sagt mir nichts. Aufgrund der Erfahrungen mit meinem Vater, der wegen seiner Herzerkrankung sehr viele Medikamente schlucken muss, würde ich nicht dazu tendieren, wenn es auch so geht. Mein Vater bekommt häufig Durchfall wegen der Medikamente, da er kaum noch laufen kann und verwirrt ist, schafft er es aber selten auf die Toilette. Mehr sage ich dazu nicht ... Mein Vater hat derzeit auch eine Phase, in der er sich um alles kümmern will, aber gar nicht mehr versteht, um was es konkret geht. Damit umzugehen ist wirklich schwer, vor allem bei einem Menschen, der immerhin mal Geschäftsführer war und Millionenbeträge bewegt hat. Manchmal wirkt er sehr klar, dann ist er auch wieder sehr verwirrt. Einer der Pfleger hat erzählt, dass mein Vater einen ganzen Tag lang seinen Bruder gesucht hat (der letztes Jahr gestorben ist). Das schafft einen. Ich kann Dir und Deiner Mutter nur empfehlen, Hilfe anzunehmen. Sonst geht ihr sehr schnell kaputt an dieser Situation. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:41 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 23.09.08, 17:06 War 4 Tage an der See mal Abschalten. Ich schließe mich da der Meinung von Nele an, solche Hemmer sind nicht gut. Holt euch bitte Hilfe. Es ist nun mal schwer mit der Krankheit umzugehen, aber jemehr ihr wißt, umso besser versteht ihr alles und das Leben ist dann auch etwas leichter. Viel Erfolg |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:42 © Admin | |
| rennsemmel Erstellt: 23.09.08, 21:59 Hallo, was soll ich dennmachen, wenn sie jegliche Hilfe abblocken?? Einfach ihrem schicksal überlassen?? Das kann ich nicht. Und einfach jemanden vom Pflegedienst einschalten geht ja auch nicht. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:43 © Admin | |
| Sylvia Erstellt: 24.09.08, 07:29
Moin,
es ist nicht leicht für Dich, kann Dich schon verstehen. Aber es gibt nunmal keinen anderen Weg als von außen. Auch wenn es Dein Vater ablehnt, so ist nun mal auch die Krankheit. War bei meinem Papa nicht anderst. Ich hatte allerdings den Vorteil, das mein Papa mich in den 10 Jahren sehr vermißt hat und mich über alles liebt, wie ich ihn auch und so merkte er, das ich es nur gut meinte.
Holt euch doch mal Rat in einer Selbsthilfegruppe, die haben dort alle möglichen "Probleme" und können euch bestimmt einen Rat geben.
Kopf hoch |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:44 © Admin | |
| Nele Erstellt: 24.09.08, 10:53 Habt Ihr eine Betreuungsvollmacht Eures Vaters? Falls ja, solltet Ihr mit dem Arzt sprechen, ob es eventuell notwendig ist, Deinen Vater unter Betreuung zu stellen. Falls nein, solltet Ihr mit einem Notar sprechen. Die Amtsgerichte neigen leider nicht dazu, einen Familienangehörigen "automatisch" zum Betreuer zu ernennen. Es ist zwar ein harter Schritt, aber dann könnt Ihr entscheiden, wie es weitergeht. Und es ist besser als Deinen Vater seinem Schicksal zu überlassen. |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:45 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 24.09.08, 11:41 Ich bin zwar kein Arzt, habe aber dennoch nirgends, weder gehört, noch gelesen, das Remynil jemanden "abschiessen" soll. Selber habe ich keine Erfahrung mit Remynil gemacht, dafür aber mit Exelon. Was vom Medikament her in die gleiche "Familie" gehört. Anfänglich hat es auch gut geholfen und die Lebensqualität doch recht erhöht. Von dem her würde ich sagen, es war in Eriks Fall über einen gewissen Zeitraum sehr hilfreich und von ihm auch als positiv wahrgenommen. Jedoch nur über einen gewissen Zeitraum und so hatten wir es später wieder abgesetzt..... Was die Nebenwirkungen betrifft, gilt es wie bei jedem anderen Medikament auch, nämlich abzuwägen wieweit der Nutzen überwiegt und ich denke das ist von Person zu Person verschieden. Auch Erik war Herzkrank und hatte dementsprechend seine Medikamente. Exelon hatte jedoch die Nebenwirkungen, in seinem Fall, zum Glück nicht verstärkt. Wo ich persönlich eher vorsichtig bin sind Psychopharmaka, da diese Medikamente bei Dementen oft ganz anders wirken als bei nicht Dementen. Diese Medikamentenfamilie gehört auch zu denen wo Demente wirklich "abschiessen" können und bis und mit halluzinationen verstärken. An einem Punkt muss ich Nele und Sylvia aus ganzem Herzen recht geben. Ihr müsst unbedingt Hilfe annehmen, um mit euren Kräften besser Haushalten zu können. Bitte sehe dies nicht als Vorwurf. Es ist wirklich fürsorglich gemeint. Hätte ich damals die Möglichkeiten gehabt, so hätte ich sie rechtzeitig genutzt. Aber in 2 Länder (wie mein Mann und ich leben) haben wir diese nicht wirklich gehabt. Ich weiss leider zu genau was es bedeutet jemanden rund um die Uhr mehr oder weniger alleine zu pflegen. Ich weiss wieviel Kraft es kostet und irgendwann, wenn die eigenen Kräfte streiken und die eigenen körperlichen Symptome schon schreien, auf einmal schnell etwas passieren muss. Ich weiss was es bedeutet wenn ein Dementer in seiner Fixierung der Betreuung, plötzlich in ein Heim muss.....Für uns war es Horror. Ich wünsche euch viel Kraft und vorallem ein klares sehen der eigenen Grenzen - zum Schutz für euch alle. Sei ganz lieb gegrüsst Ursula |
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| Thema: Re: Es geht um meinen Vater Sa 11 Okt 2008, 11:46 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 24.09.08, 11:42 Es ist leider alles andere als einfach, um Eltern von etwas zu überzeugen wo sie nicht wollen. Vielleicht hilft es aber wenn du unser geschriebenes ausdruckst und vorallem deiner Mutter zum lesen gibst. Vielleicht hört sie ja auf das was andere schreiben wo wissen was auf sie/dich zukommt? Mir liegt euer Problem sehr am Herzen und ihr habt mein ganzes Mitgefühl, aber auch meine Sorgen um euch alle, und nicht zuletzt deinen Vater. Bitte frage sie: Ob sie bis an`s Lebensende für deinen Vater da sein möchte. Wenn ja, dann muss sie mit ihren Kräften besser Haushalten. Es hilft niemandem wenn sie schlussentlich im Krankenhaus landet. Es liegt in eurer Verantwortung euren Vater so zu schützen das er möglichst optimale und vorallem geplante Hilfe und Pflege bekommt. Zu glauben und blind zu vertrauen das die eigenen Kräfte ausreichen, können sehr fatale Folgen haben und später massive Gewissensbisse geben. Auch wenn dein Vater heute ja dazu sagen würde, könnte es schon morgen wieder ein nein sein. Der Zeitpunkt für Fremdhilfe wäre also nie günstig. Es kann sich wirklich nur in der Praxis bestätigen. Demente können nicht mehr wirklich planen, logisch denken und Zusammenhänge so erfassen das sie auch morgen noch gleich aktuell sind. Diesen Part müssen wir "Gesunden" übernehmen und dann in der Praxis schauen das es für unsere lieben Dementen doch nicht so schlimm wird wie sie geglaubt haben. Bedenke auch das je länger deine Mutter dies alleine durchzieht, je mehr werden im krankheitsverlauf Verlustängste für deinen Vater aufkommen. Weil sie für ihn, in seinem immer weniger alleine existieren können, die einzige Sicherheit darstellen würde. Ich habe dieses Gefühl bei Erik erlebt und für ihn war dies ein immer wieder angsteinflössender, panischer Gedanke. Hilfe annehmen ist kein abschieben, sondern gibt Sicherheit und Geborgenheit für alle Seiten. Eigentlich würde ich am liebsten, als neutrale Aussenstehende mit deiner Mutter persönlich schreiben. Kinder- Elternverhältnisse können, egal wie lieb gemeint, schnell einen hauch Bevormundungsgefühle erzeugen. Sende viele mitfühlende Grüsse, auch an deine Mutter und fühlt euch ganz lieb umarmt. Ursula
P.S: Jetzt muss ich fertig packen, für unsere Reise von Schweden in die Schweiz. Spätestens ab Samstag werde ich wieder mehr Zeit haben. |
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