Hallo,
Bei meinem Vater (81) wurde Ende April Alzheimer festgestellt. Er lebt alleine und hat seinen Haushalt,mit einiger Unterstützung durch mich, immer gut alleine geschmissen. Nun die Diagnose Alzheimer! Er hat bis dahin auch selbst gekocht, nur habe ich ihm, weil ich den Eindruck hatte, er kocht nicht mehr so regelmässig,Essen auf Rädern für 2x die Woche bestellt. Das wollte er erst überhaupt nicht. Aber dann gefiel ihm das doch. Nach der Diagnose wollte er dann für die ganze Woche Essen haben. "Ich kann das ja nicht mehr". Da er viel mit dem Dampfdrucktopf arbeitet, hab ich gedacht, das ist vieleicht auch besser so.
Als nächstes wollte er nicht mehr zum Bäcker. Wieder: "Ich kann das nicht". Ich wollte mit ihm zusammen gehen, wollte er nicht.
Letztes Wochenende hab ich ihn noch gerade überredet, für seine Tiere Futter kaufen zu gehen. Und immer sagt er nur, "ich kann das nicht mehr". Ich weiss auch nicht, wann er das letzte Mal auf dem Friedhof war. Bis vor 3 Wochen ist er noch 2x in der Woche
zu seinem Hausarzt gegangen. Dann ist der in Urlaub gefahren. Geplant war eigentlich, das er dann zu dem Vertretungsarzt geht.
Konnte er aber nicht. So ist dann die Diakonie zu ihm nach Hause gekommen. Jetzt sollte er eigentlich am Dienstag wieder zu seinem Arzt, ist er aber nicht hingegangen. Ich werde morgen mit dem Arzt sprechen, das der die Diakonie weiter kommen lässt.
Aber ich finde das so Schade, das er sich so abkaspselt. Er bekommt seit 3 Wochen Antidepressiva, ich hoffe, das, wenn die
wirken, das dann sein Selbstvertrauen wieder etwas besser wird. Ihm fehlt doch der "Input", wenn er den ganzen Tag
alleine Zuhause sitzt. Ich bin schon am überlegen, ob Ergotherapie was für ihn wäre. Hat jemand Erfahrung damit? Was machen die da? Sein Hausarzt meint, das wäre sinnlos. Alzheimer ist, als ob jemand jeden Tag ein paar Kabel kappt, sagt der. Ich werde ihn trotzdem noch mal darauf ansprechen. Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, das er den ganzen Tag alleine ist. Ich versuche, so oft wie möglich zu kommen, aber ich arbeite Vollzeit und kann auch nicht jeden Abend bei ihm sein. In die Tagespflege will er nicht. Ich weiss auch nicht, ob das was für ihn ist. Ich habe auch Angst, wenn er dann da die schweren Fälle sieht, das ihn das noch weiter runterzieht.
Wie kann man einen Mann sinnvoll zu Hause beschäftigen, bzw. motivieren?