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 Brauche auch wieder Rat

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Anina
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BeitragThema: Brauche auch wieder Rat
Brauche auch wieder Rat  EmptyMo 14 März 2011, 12:26    © Anina
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Hallo an alle!

Ich habe hier schon so manchen Ratschlag bekommen, bitte auch heute wieder mal um Meinungen und Tipps.
Bei meiner Mutter ist ja bereits schon vor 3 Jahren Verdacht auf Alzheimer diagnostiziert worden, die alte Problematik, dass sie allein zu Hause ist, weil mein Vater noch arbeiten geht, besteht nach wie vor. Zwischenzeitlich haben wir vom MdK 100,00 € monatlich für eine Dame bewilligt bekommen, die in der Woche 2 x 3 Stunden meiner Mutter Gesellschaft leistet. Ein erstes Treffen zwischen mir und der sehr sympathischen Dame gab es, ein Treffen mit meiner Mutter steht für Ende des Monats an.
Was die aktuelle Problematik ist und was immer, immer schlimmer wird: meine Mutter hat jedem Vormittag, jeden Tag aufs Neue eine (neue) Krankheit. Derzeit sind es (angebliche) Nierenkolliken. Bei drei Ärzten waren wir deswegen schon - alles okay. Wenn es losgeht spielt sich jeden Tag vormittags folgendes ab: erst ruft sie mich an, dann meinen Vater oder umgedreht. Ich bin viel unterwegs, mein Vater versucht dann, von der Arbeit zu ihr zu fahren. Sie weint dann am Telefon und röchelt, also wirklich schlimm. Meist fährt dann mein Vater hin, wo es dann wie folgt abläuft: sie beharrt drauf, dass sie was ernstes hat, mein Vater verweist auf Heizkissen & Co., dann fühlt sie sich nicht ernst genommen und ruft mich an und erzählt mir das. Ich versuche seit Jahren mit Engelszungen dazu zu bewegen, dass er die Arbeit extremst einschränkt (was machbar wäre, da er bei einem Verwandten arbeitet) und die Tage mit meiner Mutter verbringt. Das macht er einfach nicht, vielleicht weil es ihn überfordert, andererseits benötigen sie auch das Geld, es ist ein einziger Teufelskreis. Was habt ihr in solchen Situationen gemacht? Meist ist Nachmittag oder Abends alles wieder okay, dann ist sie normal drauf, das sollte ich vielleicht noch erwähnen. Sie hat auch noch nicht so schlimme Alzheimer/Demenz, dass sie uns nicht erkennt oder sich selbst nicht mehr betun kann, also Heim oder Dauerpflegedienst sind (noch) nicht angebracht. Was kann man tun???????????? Es geht jeden Tag aufs Neue.....Liebe Grüße, Anina
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Marie
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BeitragThema: Re: Brauche auch wieder Rat
Brauche auch wieder Rat  EmptyMo 14 März 2011, 12:53    © Marie
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Hallo Anina,

das ist wirklich schwierig. Ich kenne es von meiner Mutter, die 50 Jahre lang dauernd andere "Krankheiten" hatte und wenn ihr ein Arzt das Gegenteil sagte, hat sie sich einen anderen gesucht. Als sie dement wurde, hat sie aber alle Krankheiten vergessen. Daß sie gar nichts hatte, habe ich bei einem Besuch daran gemerkt, da sie monatelang keine Medikamente mehr nahm und richtig fit auf den Beinen war, den ganzen Tag treppauf treppab. Vorher konnte sie angeblich nicht mal die Treppe hoch ins Schlafzimmer und hat sich unten ein Bett aufgestellt. Der von mir besorgte neue Hausarzt hat dann auch festgestellt, daß sie - außer der Demenz und ein paar Durchblutungsstörungen - nichts hat, während die vorherige Ärztin, die meine Mutter mehrere Monate nicht gesehen hatte, ca. 10 verschiedene Medikamente verschrieb, die ohnehin in Massen zu Hause rumlagen.

Vielleicht kann Deiner Mutter am Telefon mal jemand sagen, sie soll warten, der Notarzt wird gerufen und der bringt sie gleich ins Krankenhaus. Dann einfach mal eine Stunde abwarten, wie sie reagiert. Keine Ahnung ob das wirkt. Sie versucht offensichtlich jemanden in ihrer Nähe zu haben, der sich mit ihr beschäftigt. Legt ihr Placebos hin und sagt am Telefon, daß sie eine von den "Tabletten" nehmen soll, damit es ihr besser geht. Ich meine, wenn einmal festgestellt wurde, daß sie mit den inneren Organen keine Probleme hat, dann kann man schon mal eine Woche versuchen, nicht immer gleich zu springen, wenn sie eine vermeintliche Kolik hat. Das muß natürlich abgeklärt sein.

Hat sie die denn auch Beschwerden, wenn jemand zu Hause ist? Wenn nicht, dann könnte vielleicht wirklich hilfreich sein, wenn Dein Vater mehr zu Hause ist. Andererseits verstehe ich auch Deinen Vater. Meiner war ja damals schon lange Rentner als meine Mutter dement wurde. Er konnte damit gar nicht umgehen, hat es wohl nie als Krankheit begriffen. Wenn ich mal zu Besuch kam, hat er sich sofort in den Garten oder die Werkstatt verzogen. Ich hätte es natürlich lieber gesehen, wenn ich mal was im Haushalt hätte machen können ohne daß meine Mutter alles gleich wieder zunichte macht (habe mich zum Betten beziehen eingeschlossen, weil das sonst gar nicht gegangen wäre - sie ist anschließend rein und hat alles wieder runtergerissen und dabei beschädigt).

Vielleicht kannst Du versuchen, die 2x3 Stunden Betreuung auf 5 Vormittage zu verteilen.

Grüße von
Marie
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BeitragThema: Re: Brauche auch wieder Rat
Brauche auch wieder Rat  EmptyMo 14 März 2011, 19:37    © Admin
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Hallo Anine

Marie hat eigentlich schon alles gesagt. Nur eines noch, falls du dich fragst, was als Placebo genommen werden könnte. Mein Tipp dazu wären die Tic-Tac-Pastillen. Die sind recht klein und rutschen auch gut beim Schlucken. Manchmal bewirkt es wirklich ein kleines Wunder wenn bei Pseudobeschwerden quasi ein "Medikament" genommen wird. Wäre auf jeden Fall ein Versuch wert.

Liebe Grüsse und weiterhin viel Kraft wünscht dir

Ursula






Liebe Grüsse
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BeitragThema: Re: Brauche auch wieder Rat
Brauche auch wieder Rat  EmptyDi 15 März 2011, 18:22    © jowacht
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Hallo Anina,
ich würde mich soweit anschliessen. Jedoch muss man wirklich berücksichtigen, dass es wirklich Demenzkranke gibt, die das machen um aufmerksamkeit zu bekommen und über die Angabe von Schmerzen hat man sich gemerkt, dass das ja auch klappt. ,Es gibt aber auch
die anderen, die erst nicht so wirklich bemerken, dass sie alleine sind, weil sie ja in ihrer eigenen Welt lebDen Tricken. Wenn dann aber wieder ein sogenannter "guter Moment" im Kopf ist, spüren sie was ganz anderes, als zuvor und geraten darüber wirklich echt in Panik und Angst. Also meine ich, kann man nicht unbedingt sagen, dass das was mit eingebildet krank zu tun hat.
Den Trick mit den TicTacs finde ich gut, kann man probieren, schadet ja nicht.
Gibt es keine direkte liebe Nachbarin, die ab und zu mal hingehen kann? und wenn es nur für ein viertel Stündchen ist.
Das Dein Vater seine Arbeit nicht kürzen will, kann ich gut verstehen. Er wird die Krankheit nicht als das ansehen, was es ist. Ich weiß von vielen Partnern, wo der gesunde die Krankheit nicht anerkennt. Erst dann, wenn der Erkrankte bettlägerig wird, dann kann man es
sehen und dann wird es auch meistens anerkannt.
Außerdem heißt das Zurückschrauben der Arbeit auch weniger Geld. Das ist ja auch nicht zu vergessen. Und für Männer ist es einfach so, dass sie lieber 8 Stunden aus dem Haus sind, um nichts davon mit zu bekommen.
Weißt Du, dass es jetzt die Pflegestufe "Null" für Demenzkranke gibt? Die ist extra dafür geschaffen worden, weil Demenzkranke ja oft noch alles machen können und so körperlich ja fit sind und so keinen Anspruch auf Pflegestufe hätten. Daraus werden auch einige finanzielle Anreize/finanz. Hilfen gezahlt für Verhinderungspflege.

LG Josi
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