Hallo,
in den letzten Tagen habe ich oft davon gelesen, daß einige eurer Angehörigen bettlägerig sind, daher einige Infos über Dekubitusprophylaxe:
Wer ist dekubitusgefährdet?
Gefährdet sind alle Menschen, die nicht mehr in der Lage sind aus eigener Kraft ihre Körperstellung rechtzeitig zu verändern, und damit für eine Druckentlastung zu sorgen. So z.B. bei Lähmungen, schweren Erkrankungen mit schlechtem Allgemeinzustand, altersbedingter Kraftlosigkeit oder Bewusstseinsstörungen.
Zusätzliche Risiken ergeben sich, wenn die Haut in einem schlechten Zustand ist oder Grunderkrankungen mit Stoffwechselstörungen, oder Durchblutungsstörungen vorliegen. Das kann der Fall sein, bei abgemagerten oder gar ausgezehrten Patienten, bei zu pflegenden Menschen mit hohem Fieber, bei Inkontinenz, bei venösen oder arteriellen Durchblutungsstörungen, bei Diabetes usw.
Dekubitusgefahr erkennen:
Grundsätzlich gilt: Je bewegungsunfähiger ein Mensch ist, desto höher ist die Dekubitusgefahr.
Haut beobachten
Die Haut ist mindestens einmal täglich auf Anzeichen für eine beginnende Druckschädigung zu untersuchen (weiße Flecken, gerötete Hautstellen) Dabei sind Kreuzbeinregion und Fersen besonders sorgfältig zu kontrollieren.
Anti-Dekubitusmatratze
Bevor mit der Lagerung bzw. der Mobilisierung eines Angehörigen begonnen wird, sollte im ersten Schritt die Matratze in Augenschein genommen werden, da sie das Lagerungsintervall bzw. die Maßnahmen zur Mobilisierung beeinflusst. Als Faustregel gilt: je fester die Matratze, je öfter muß umgelagert werden. Eine feste Matratze unterstützt zwar die Beweglichkeit des Angehörigen, sie birgt jedoch zugleich die Gefahr eines erhöten Auflagedrucks. Eine weiche Matratze (z.B. Inkomed) reduziert die Druckentlastung. Auch das Körpergewicht bzw. besser noch des BMI des Angehörigen spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der richtigen Matratze.
Lagerung bzw. Positionieren als aktivierende Pflegemaßnahme
Kinästhetik
Das Konzept der Kinästhetik in der Pflege befasst sich mit der Wahrnehmung, sowie Analyse von Bewegungssituationen, und verfolgt damit zwei wesentliche Ziee: Die Eigenbewegung des Angehörigen zu erkennen, und damit zu unterstützen und zu fördern, sowie dem Pflegenden eine erleichterte Pflegetätigkeit zu ermöglichen, die von gemeinsamen Bewegungen ausgeht. Der pflegebedürftige Mensch soll möglichst viele Bewegungen selbständig ausführen, worin er von dem Pflegenden aktiv unterstützt und gefördert wird.
Basale Stimulation
Das Gefühl für den eigenen Körper, die Orientierung im Raum, die Sinneswahrnehmung und die Kommunikation können durch Krankheit und Bettlägerigkeit beeinträchtigt werden. Das Pflegekonzept der Basalen Stimulation wirkt dem entgegen und dient zur Förderung wahrnehmungsbeeinträchtiger Menschen.
Bobath Lagerung
Sie zählt zu den Pflege- und Therapiekonzepten für Patienten mit Lähmungen, Störungen des Muskeltonus verursacht durch z.B. einen Schlaganfall, Hirnbluten oder anderen Krankheiten des Zentralen-Nervensystems. Ziel ist es den Patienten die mehr betroffene Körperseite bewusst zu machen, die Bewegungsfähigkeiten des Patienten zu aktivieren, sowie z.B. einem Dekubitus und Kontrakturen vorzubeugen.
Fortsetzung folgt.
Lieben Gruß
Paula