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| Thema: Medikamente Di 18 März 2008, 10:03 © Admin | |
| Kassandra Erstellt: 02.03.08, 12:15 Hallo! Meine Mutter ist nun seit 3 Monaten im Pflegeheim. Lezte Woche hab ich durch Zufall efahren, dass ein neuer Neurologe vom Heim gehol wurde. Und dieser hat ihre gesamte Medikation geändert. Allein das finde ich schon dreist, aber das ist nicht das Thema. Auf jedenfall hat der "Neue" meiner Mutter Neuroleptika verordnet, weil sie so unruhig ist und Wahnvorstellung hat. (Wie diagnostiziert man bei Demenzkranken Wahnvorstellungen?). Jedenfalls hat sich ihr Zustand - sowohl psychisch als auch körperlich - extrem verschlechtert. Und ich mach mir auch Sorgen, weil das Medikament das Schlaganfallrisiko erhöht und meine Mutter schon einen Schlaganfall hatte. Als ich den Arzt darauf angesprochen, auf detailierte Aufklärung bestanden und eigene Vorschläge gemacht hab, wurde ich gefragt, ob ich die Behandlung meiner Mutter übernehmen will. Auf jeden Fall bin ich total ratlos. Soll ich zulassen, dass meine Mutter das Medikament weiter nimmt und hoffen, dass es die Eingewöhnung ist, die ihr so zusetzt. Soll ich daruf estehen, dass das Medkament abgesetzt wird? Oder was würdet ihr machen? Liebe Grüße Kassandra |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:06 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 03.03.08, 20:30
Liebe Kassandra
Hier braucht es unbedingt klärende Gespräche.
Sicherlich können Wahnvorstellungen diagnostiziert werden und diese sind bei Demenz leider auch nicht ganz so ungewöhnlich. Solche können von Halluzinationen - z.B fremde (nicht existierende) Menschen zu sehen - bis hin zu Wahnvorstellungen sein, z.B im festen Glauben das diese "fiktiven" Menschen ihnen nur schaden wollen und überall auf sie lauern. Das dies bei den betroffenen Angstzustände und Panik auslöst lässt sich gut nachvollziehen und muss schrecklich sein. Darum kann es durchaus Situationen geben in denen Neuroleptika trotz Nebenwirkungen das kleinere Übel darstellen können.....
Aber was trifft bei deine Mutter zu? Wesshalb kommt man bei ihr auf diese Diagnose? Auf welche Art äussert es sich bei ihr? Dazu müsste doch vorallem das Personal einiges sagen können. Sie pflegen sie jetzt schon seit 3 Monaten, erleben deine Mutter im Alltag und machen dadurch hautnahe Erfahrungen. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen das deiner Mutter Neuroleptika verschrieben worden wäre, wenn nicht das Personal verschiedene Probleme und Erlebnisse dem Neurologen mitgeteilt hätten. Ein Grund mehr mit dem Personal zu reden und sie über die genauen Gründe zu befragen. Auch wäre es jetzt wichtig zu wissen ob, und wieweit sie einen Unterschied seit der Medikamentenänderung feststellen können. Damit es Sinn macht ein erhötes Schlaganfallrisiko in kauf zu nehmen, müsste es deiner Mutter doch wenigstens nach ein paar wochen Neuroleptika einnehmen, psychisch wesentlich besser gehen - oder?
Schade das dein Gespräch mit dem Neurologen so negativ verlaufen ist. Es hätte dir vieles an unnötigem Kopfzerbrechen nehmen können.....Aber leider sehen sich halt immer noch die einen oder anderen Ärzte als Götter in Weiss. Leider ist es manchmal auch so das die einen oder anderen gerne auf "Durchzug" stellen, wenn nicht die Anliegen direkt von Personalseite geäussert werden.
Ob es Sinnvoll ist darauf zu bestehen dass das Medikament abgesetzt werden soll, ist ohne wenigstens eine intensive Aussprache mit dem Personal schwer zu beurteilen.
Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe das es sobald wie möglich zu guten, für dich klärenden Gespräche kommen darf. So das du für dich entweder ein klares Nein, oder ein klares Ja finden darfst.
Liebe Grüsse
Ursula |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:08 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 07.03.08, 10:28 Hallo Kassandra,
irgendwie war das gerade ein Dejavue, als ich das las...Bist Du die gesetzliche Betreuerin Deiner Mutter? In wie weit ist Deine Mutter noch fähig, selbständig Entscheidungen zu treffen? Ob diese Medikation nun sinnvoll ist oder nicht lässt sich aus der Ferne natürlich nicht beantworten, wenn Du jedoch das Gefühl hast, dass es Deiner Mutter damit schlechter geht, dann würde ich einen anderen Arzt hinzuziehen und auf alle Fälle mit dem Pflegepersonal reden. Bitte sie, Dich zu informieren, wenn solche Probleme anstehen dass ein Arzt gerufen werden muss (was in diesem Fall ja keine Notfallsituation war). Hat sie denn keinen Hausarzt dort? Ich möchte Dich nicht beunruhigen, aber wenn ich so etwas lese, dann werde ich hellhörig und bei einem solchen Arzt hätte ich ein sehr ungutes Gefühl.
LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:09 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 08.03.08, 10:34 Liebe Marion Falls ihr herzkranker Vater noch lebt, gehe ich mal davon aus, das er der gesetzliche Betreuer ist. Mir stellt sich nur die Frage wieweit er noch die Kraft dazu hat. Aber ich hoffe doch sehr, das uns da Kassandra noch genauer aufklären wird.... Ich könnte mir gut vorstellen liebe Kassandra, das wenn du nicht gesetzliche Betreuerin bist, du dies sowohl von der Heimleitung wie auch vom Neurologen her zu spüren bekommst. Vielleicht wirst du dich mit deinem Vater nochmals zusammensetzen müssen, damit du von ihm die Rechte bekommen kannst wo seine Kraft zum kämpfen nicht mehr ausreicht? Danke Marion für deine guten Tips und Gedanken. Daran habe ich gar nicht gedacht. Da sieht man wiedermal wie wichtig es ist wenn soviele wie möglich sich an Gesprächen beteiligen. Seit ganz lieb Gegrüsst Ursula |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:10 © Admin | |
| Kassandra Erstellt: 09.03.08, 09:35 So jetzt hab ich mal ein paar Minuten Zeit. Erst mal Danke für die Antworten. Die Wahnvorstellungen meiner Mutter äußern sich, laut Neurolgen darin, das sie glaubt nach Hause zu müssen um meinen Vater zu versorgen und um ihn zu kontrollieren. Na ja, wenn etwas ne Wahnvorstellung ist, was man 54 Jahre lang gemacht hat, dann hat sie wohl Wahnvorstellungen. Und wenn Eifersucht mit Psychopharmaka behandlungsbedürftig ist, dann müssten 98 % der Bevölkerung das Zeug nehmen. Sie bekommt das Zeug, und mittlerweile bekommt sie zu dem Risperidon noch Perazin dazu, weil sie unruhig war, nachts rumgegeistert ist, Schränke ausgeräumt hat usw.. Also, weil sie richtig viel Arbeit gemacht hat. Jetzt ist sie ständig schläfrig, schläft nachts, bewegt sich tagsüber kaum noch, regt sich nicht mehr auf, wenn sie ne nasse Windel hat. Sie ist richtig ruhig gestellt, also pflegeleicht. Morgen gehen wir zu ihrem eigentlichen Neurologen. Das passt dem Pflegepersonal überhaupt nicht. Mal sehen, was der sagt. Aber eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. hab da wenig Hoffnung, dass sich da was ändert. Aber vielleicht bekomm ich dort wenigstens ne vernünftige Erklärung, ohne dass Herr Doktor meint, ob ich die Behandlung übernehmen möchte. Ach so: Mein Vater und ich sind die Betreuer meiner Mutter. Und meine Mutter ist nicht mehr fähig selbstständig etwas zu entscheiden. Grüße Kassandra |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:11 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 09.03.08, 15:13 Hallo Kassandra,
Du musst ihrem Neurologen ja zunächst nicht sagen, dass sie bereits Medikamente bekommt...Beim Lesen ging mir schon die Hutschnur hoch. Wenn ihr die Betreuungsfunktion habt, dann dürfen nur im Notfall eigenmächtig Ärzte hinzugezogen und Entscheidungen vom Pflegepersonal getroffen werden. Ist jemand von euch regelmässig dort? Wir haben bei meiner Mutter ziemlich kämpfen müssen und mehrfach Rabatz gemacht (was trotzdem nicht immer was genutzt hat), weil dort eigenmächtig Entscheidungen getroffen wurden, die für meine Mutter nicht gut waren, obwohl wir keine Betreuung hatten. Die von Dir geschilderten Symptome sind Symptome der Demenz und leider ist es üblich solche Leute einfach ruhig zu stellen, was natürlich bequemer ist, als sich mit den Leuten zu beschäftigen (was ich in den meisten Fällen nicht dem Personal anlaste, sondern dem "System"). Es erfodert viel Kraft und Nerven, sich immer wieder damit auseinander zu setzen. Aber wer sollte es sonst machen, wenn nicht die Angehörigen? Die Pat. selbst sind meist dazu nicht mehr in der Lage und das Pflegepersonal macht meist nur "ihren Job", haben oft keine Zeit, sich intensiv um die Belange der Pat. zu kümmern. Die Angst vor "Vergeltung" spielt dabei auch eine grosse Rolle. Klar, auch dies haben wir erfahren dürfen. Trotzdem haben wir bei meiner Mutter weitergekämpft und entsprechende Stellen eingeschaltet und informiert. Alleine diese Tatsache hat dann schon so manchen Knoten gelöst. Diskusionen mit Ärzten habe meist ich geführt, da ich med. Kenntnisse habe und gegenargumentieren konnte. Alleine diese Tatsache hat ein Arztgespräch plötzlich ganz anders verlaufen lassen. Vielleicht hast Du in Deinem Bekannten-Verwandtenkreis ja auch jemand, der/die med. Kenntnisse hat, bitte diese Person um Hilfe bei Gesprächen mit med. Personal (egal ob Arzt oder Pflegepersonal). Letztendlich sind Alten-Pflegeheime auch nur Dienstleistungsbetriebe. Ihr, bzw. Deine Mutter bezahlt für diese Leistung. Auch wenn das hart klingen mag, aber es ist Fakt. Wenn keiner mehr da wäre, der diese Dienstleistung in Anspruch nehmen würde und dafür bezahlt, dann hätten die letztendlich keinen Job mehr. Übrigens, bei uns hat oft ein klärendes Gespräch mit der Pflegedienstleitung geholfen. Liste die Dinge auf die euch nicht gefallen und gehe sie mit der Leitung Punkt für Punkt durch. Oft können einige Dinge in einem freundlichen Gespräch geklärt werden.
LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:12 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 09.03.08, 15:16 Zitat: frisbee
Du musst ihrem Neurologen ja zunächst nicht sagen, dass sie bereits Medikamente bekommt...
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Natürlich nur am Anfang, später musst Du das natürlich erwähnen...Du weisst, was ich damit meinte, oder? LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:17 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 09.03.08, 20:40 Liebe Kassandra Das was deine Mutter und gleichzeitig auch ihr gerade erlebt, ist furchtbar und tut richtig weh. Im ersten Moment hat es mir die Sprache verschlagen. Kann mich da auch wirklich nur den Worten von Marion anschliessen. Bin froh das ihr morgen zu ihrem eigentlichen Neurologen geht. Ich denke das ist ein ganz wichtiger Schritt. Deine Ängste von wegen "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem möchte ich den Glauben nicht aufgeben das nicht alle Neurologen (Ärzte) gleich sind. Zumindest deuten auch die negativen Reaktionen vom Personal darauf hin - oder? Den Tipp den ich dir dazu geben möchte ist: Schreibe dir vor dem Besuch auf, was du Morgen genau sagen möchtest. Falls über die jetztigen Medikamente gesprochen werden muss, ist es wichtig zu sagen wie es vorher war und wie es jetzt ist. Nur "pflegeleicht" sein, nimmt Lebensqualität. Es geht schliesslich darum, das deine Mutter soweit wie möglich, aktiv ihr Leben geniessen soll/darf. Gegen das Schränke ausräumen gibt es verschiedene andere Möglichkeiten. Ein Beispiel könnte sein indem man ihr einen Kartong mit verschiedenen, für sie "interessante" Dinge hinstellt, wo sie nach Lust und Laune drin rumwühlen darf. Eventuell mit Möglichkeiten die einen oder anderen Gegenstände zu kombinieren, bis hin zu kreativ sein. Hat sie etwas womit sie sich beschäftigen kann, könnte man die anderen Schränke nachts vermutlich sogar abschliessen. Auch Stofftiere, oder Puppen können manchmal hilfreich sein, um ein bisschen das Gefühl von nächtlicher Einsamkeit zu nehmen. An dem Punkt kämen mir noch einige Ideen die versucht werden könnten/müssten. Aber dazu warte ich erst mal euren Besuch beim Neurologen ab.... Im Falle deiner Mutter ist meiner Meinung nach Phantasie gefragt und nicht ein lahm legen durch Medikamente. Ich wollte dir dies einfach Heute vor eurem Besuch noch schnell als Ergänzung schreiben. Alles andere hat Marion schon sehr gut gesagt. Werde erstmal ganz fest Morgen an euch denken und hoffen, hoffen, hoffen....... Sei ganz lieb Gegrüsst Ursula |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:18 © Admin | |
| Kassandra Erstellt: 10.03.08, 18:24 So, jetzt ist der Termin rum. Und ich muss gestehen, dass es vielleicht doch den ein oder anderen Neurologen gibt, mit dem man reden kann. Jedenfalls schreibt Mamas "alter" Neurologe eine Brief an den "Neuen", in dem er ihm nahelegt, die Medikamente abzusetzen oder zumindest die Dosis soweit zu reduzieren, dass sie zwar nachts schläft, aber tagsüber nicht völlig nebendran ist. Ich hoff dann mal, dass er das auch macht. Werd dann auf jedenfall Ende nächster Woche nachfragen, ob sich die Medikation geändert hat. Ich hab nämlich den Verdacht, dass die Dosis am WE erhöht wurde (wieder mal 10 Tage rum). Mama war heute wesentlich "Traniger" als m Freitag. Nochmal Danke an euch für die Beratung und das Rücken stärken. Liebe Grüße Kassandra |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:19 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 11.03.08, 20:09 Liebe Kassandra
Das ist eine sehr gute Nachricht. Auch wenn der neue Neurologe vielleicht am liebsten nicht auf das Schreiben eingehen und sich sträuben möchte, so ist es trotzdem für dich und deine Mutter erst mal ein Erfolg. Zeigt es doch das du mit deiner Meinung nicht falsch gelegen bist, indem der alte Neurologe dir soweit recht gegeben hat. Sicher wirst du weiterhin am Ball bleiben und vermutlich noch einige Kämpfe ausfechten müssen. Aber solche Erfolge geben neue Kraft und Mut - und davon kann man in solchen Situationen nie genug bekommen. Ich freue mich für dich/euch und bin sehr gespannt wie es nun weiter gehen wird. Auf jedenfall bist du auf dem richtigen Weg. Danke das du uns daran Teilnehmen lässt. Sei ganz lieb gegrüsst Ursula |
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| Thema: Re: Medikamente Di 18 März 2008, 10:21 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 13.03.08, 10:31 Das klingt doch gut. Ich frage mich sowieso, weshalb ein Neurologe hinzugezogen wurde, obwohl Deine Mutter bereits in neurologischer Behandlung war. Habt ihr zu Beginn dem Pflegepersonal eine Liste der behandelnden Ärzte gegeben? Wenn nicht, dann solltet ihr das evtl. nachholen, damit im Notfall nicht wieder so ein Durcheinander passiert. Ich wünsche euch ganz viel Kraft. Ich weiss, dass man da manchmal gegen Windmühlen antritt, aber es lohnt sich...
LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente So 30 März 2008, 10:04 © Admin | |
| Kassandra Erstellt: 21.03.08, 17:23 @frisbee Der "Heimneurologe" wurde hinzugezogen, weil er Hausbesuche im Heim macht. Der Neurologe meiner Mama macht sowas nicht. Und mein Vater fand es halt prktisch wenn er Mama nicht zu Arzt fahren muss. Und kurzfristig bekommt man bei ihm auch nur im ganz großen Notfall einen Termin. Dann hab ich jetzt ein paar Neuigkeiten. Der Heimneurologe war in Urlaub. Und auf drängen meines Vaters -meine Mama wr in einem ziemlich schlechten Zustand - hat das Heim bei Mamas Neurologen angerufen. Der hat das eine Medikament reduziert. An dem anderen hat er nichts geändert, obwohl er bei unserem Besuch nicht so überzeugt von der Medikation war. Aber er wollte sicher, dass der Arzt, der verordnet hat auch wieder einstellt. Der "Heimneurologe" war darüber sehr verärgert. Weil ein anderer Arzt, der meine Mutter nicht kennt, die Medikamente ändert. (Orginalton Pflegepersonal) Äh hallo geht es noch? Er hat meine Mutter ein mal gesehen. Der andere Arzt behandelt meine Mutter seit 14 !! Jahren. Wer kennt sie wohl besser? Und er wird meine Mama in diesem Quartal nicht mehr behandeln. Am liebsten würde ich den ganz außen vor lassen. Aber dann müssen ir Mama alle paar Monate in die Praxis "schaffen" und das ist nicht so einfach. Und wenn sie im Heim wieder nachts rumgeistert oder sonst was "anstellt" und wir keinen kurzfristigen Termin bekommen, was ist dann? Dann schickt das Heim sie am Ende noch in die Psychiatrie. Oh Mano! Das ist ja fast noch kompizierter als zu den Zeiten, als sie noch zu Hause war. Grüße und rohe Ostern Kassandra |
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| Thema: Re: Medikamente So 30 März 2008, 10:05 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 22.03.08, 08:57 Hallo Kassandra, ja...immer diese Zwickmühlen...Hat dieses Altenheim denn keine geschlossene Dementenstation? Die sind normalerweise auf solche "Fälle" spezialisiert, bzw. sollten es sein...Eine Psychiatrie im eigentlichen Sinne würde sie wahrscheinlich gar nicht aufnehmen. Wenn ich jetzt sarkastisch und gemein wäre, würde ich sagen, dass euer "Heimneurologe" offensichtlich selbst Probleme hat und psychiatrische Hilfe benötigt....aber ich bin ja nicht sarkastisch... Und ein Gespräch mit dem Neurologen Deiner Mutter könnte nicht doch evtl. bewirken, dass er ab und an mal einen HB macht? Vielleicht sollte man in einem Gespräch die Reaktion des "Heimneurologen" einflechten, vielleicht "erweicht" es ihn ein wenig und er ist evtl. doch bereit. Ein anderes Heim käme nicht in Frage? Aber ich denke, dann hättet ihr das schon gemacht. Es ist einfach nur schlimm...Da entschliesst man sich schweren Herzens einen solchen Schritt zu gehen und dann werden einem noch ständig Steine in den Weg gelegt. Aber Kopf hoch. Ich bin sicher, ihr werdet den richtigen Weg noch finden. Ich lebe nach dem Motto: nichts geschieht ohne Grund, auch wenn der Grund für uns manchmal noch nicht erkennbar ist. Irgendwo wartet eine Lösung auf euch, die für alle Beteiligten akzeptabel ist und irgendwann wird sie sich euch eröffnen. Ich wünsch euch weiterhin ganz viel Kraft und lasst euch nicht unterkriegen oder etwas einreden. Auch ich wünsche euch ein frohes Osterfest. LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente So 30 März 2008, 10:08 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 23.03.08, 11:33 Liebe Kassandra Auch wenn der "Heimneurologe" verärgert war, so glaube ich das ihr ein wichtiges Zeichen gesetzt habt. Nämlich, das ihr nicht alles einfach stillschweigend akzeptiert. Schon gar nicht wenn dieser nicht erklären will, warum, welches Medikament nun von Vorteil sein sollte. Es wäre wirklich schön wenn ihr, wie Marion schreibt, euren Neurologen ab und zu für einen Heimbesuch erweichen könntet. Wünschen darf man ja, und ab und zu, könnte ja auch ein kleines Wunder vorkommen. Aber so oder so, habt ihr durch ihn wenigstens ein bisschen Rückendeckung - und das ist nicht zu unterschätzen. Vielleicht kann auch das eine oder andere telefonisch geklärt werden, um Praxisbesuche mit deiner Mutter möglichst zu verhindern. Ansonsten ist es leider vielleicht trotzdem das kleinere Übel, wenn ihr mit deiner Mutter zu ihm in die Praxis fährt. Wie schwierig das ist, davon könnte ich leider ein Lied singen. Auch wenn es in unserem Fall um Optiker und Zahnarzt ging, so glaube ich lässt es sich doch gut vergleichen....... Zitat: "Und wenn sie im Heim wieder nachts rumgeistert oder sonst was "anstellt" und wir keinen kurzfristigen Termin bekommen, was ist dann? Dann schickt das Heim sie am Ende noch in die Psychiatrie." Da frage ich mich erst mal wie auch Marion: Hat das Heim keine geschlossene Demenzstation? Psychiatrie wäre da sicher nicht das richtige - falls sie überhaupt aufgenommen würde. So oder so bleibt die Gratwanderung, wie weit es für deine Mutter eine wirkliche Hilfe ist sie nachts ruhig zu stellen, damit die Nächte nicht dauernd zum Tag werden? Wieweit könnte man sie durch Medikamente, nachts zum besseren schlafen bringen, ohne das sie den ganzen Tag danach benebelt bleibt? Falls Medikamente bei ihr dann generell einfach eine 24 Std.-dämpfung der Aktivität bedeuten würden, müsste man sich dann fragen: Wieweit könnte man auch ihr Zimmer zum interessanten und sinnvollen Erlebnis bei nächtlicher Aktivität umgestalten, so das sie z.B vielleicht durch lauter Ein- und Ausräumen gar nicht mehr zum weglaufen kommt? Alles Fragen wo man nicht um das ausprobieren drum rum kommt, um ein möglichst gutes Mittelmass zu finden. Dazu braucht es viele, viele Gespräche mit dem Personal. Ein dauerndes Beweisen, das man nicht gegen sie arbeiten will, sondern versuchen möchte alle Anliegen zu kombinieren und ernst zu nehmen. Mehr als 2 Jahre lang hatte ich mich beim Personal trotz allem bemühen, mehr oder weniger als nur geduldeten Fremdkörper gefühlt. In den letzten 2 Monaten von Erik`s Leben, als ich schlussentlich sogar noch im Heim wohnte, wurde versucht alles mir gegenüber wieder gut zu machen. Dann komischerweise wurden meine Worte schon fast zum Gestz. Einerseits hatte es mich zu tiefst traurig gemacht, dass das gegenseitige akzeptieren und ernst nehmen nicht schon früher stattfinden konnte. Andererseits war ich mit viel Dankbarkeit gefüllt das dies, wenn auch erst gegen den Schluss doch noch soweit kommen durfte. Heute bin ich dort ein gern gesehener Gast, dessen Meinung nicht mehr unwichtig ist. Mein Wunsch ist es, das ich Spuren hinterlassen kann/konnte, um es wenigstens für andere ein bisschen einfacher machen zu dürfen. Sprich; ich bleib am Ball, soweit dies für mich möglich ist. Der ganze Kampf wird für mich nur sinnvoll, wenn ich mit meinem Rucksack an gesammelten Erfahrungen nun am Ball bleibe. Darum finde ich es auch sehr schön das unsere liebe Marion immer noch auf Beiträge eingeht, obwohl ihre Mutter schon im Januar verstorben ist. Davon müsste es viele mehr geben. Darum möchte ich an dieser Stelle mal ein ganz liebes Dankeschön an Marion hinterlassen. Das eine Medikament wurden nun erst mal reduziert. Ich bin gespannt wie die Auswirkung sein wird. Ob dann am anderen Medi doch auch noch was gemacht werden muss wird sich zeigen. Hoffe sehr das du uns liebe Kassandra weiterhin auf dem laufenden hälst. Ich wünsche euch viel Kraft und Ausdauer um eine möglichst optimale Lösung zu finden und durchzusetzen. Liebe Grüsse und in Gedanken verbunden Ursula |
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| Thema: Re: Medikamente Sa 27 Sep 2008, 18:53 © Admin | |
| Kassandra Erstellt: 20.05.08, 14:54 So, jetzt haben wir den Salat. Super. Jedenfalls hat der "neue" Neurolog ziemlich angefressen reagiert, weil sich sein Kollege eingemischt hat. Aber er hat die Medikamente etwas reduziert. Jetzt ist es so, dass meine Mutter fast nicht mehr wach wird. Sie schläft und schläft und schläft. Das Heim will sie jetzt in ein Krankenhaus tun, damit sie mit den Medikamenten richtig eingestellt wird. Ich bin aber der Meinung, dass das Schwachsinn ist. Erstens braucht sie die Medikamente eigentlich gar nicht. Und zweitens wäre sie im KH ja wieder fremd und verängstigt. Und genau die Situation hatten wir ja auch, als der Arzt anfing ihr diese Medikamente zu geben. Somit wären ja die Voraussetzungen falsch und es kann keine richtiges Ergebnis geben. Grüße Kassandra |
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| Thema: Re: Medikamente Sa 27 Sep 2008, 18:56 © Admin | |
| frisbee Erstellt: 20.05.08, 17:52Weshalb werden die Menschen eigentlich nie schlauer... Es geht dabei offensichtlich nicht mehr um die Behandlung kranker Menschen, sondern um das eigene Ego. Wirklich schlimm. Und man steht dem dann so machtlos gegenüber und könnte eigentlich nur noch dastehen und die Leute wachrütteln...In mir kommt so gerade die ganze Hilflosigkeit hoch, die ich bei meiner Mutter verspürte. Ich kann es also gut nachempfinden. Ist der alte Neurologe nicht bereit, einen Hausbesuch zu machen, wenn Du ihm die Situation schilderst? Deine Mutter braucht keinen Krankenhausaufenthalt, die braucht einen gescheiten Arzt!!! LG Marion |
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| Thema: Re: Medikamente Sa 27 Sep 2008, 18:58 © Admin | |
| LillNalle Erstellt: 21.05.08, 21:57
Liebe Kassandra
Es macht einen zu tiefst betroffen was ihr alles durchmachen müsst.
Einerseits ist da ein "Heimneurologe" der nicht gerne hat, wenn ein anderer Neurologe einbezogen wird und seine vorgegebene Medikation verändert - und andererseits will das Heim jetzt deine Mutter ins Krankenhaus überweisen, damit die Medikamente richtig eingestellt werden? Das klingt doch irgendwie als ob das Personal mit der Medikation des Heimneurologen ebenfalls nicht einverstanden ist. Oder, das der Heimneurologe dies selber festgestellt hat, aber es ihm schwer fällt zuzugeben? Ich fürchte da braucht es eine direkte konfrontation zwischen euch, dem Personal und dem Neurologen und das möglichst gleichzeitig.......Eines ist sicher; deine Mutter auf Medikamente einzustellen geht nirgends besser als im gewohnten Umfeld. Sie desswegen in ein Krankenhaus zu überweisen wäre nach meiner persönlichen ansicht eine Katastrophe. Wie du selber sagst liebe Kassandra: Die Voraussetzungen wären falsch und somit könnte es kein richtiges Ergebnis geben.
Ich wünsche euch viel Kraft und halte uns bitte weiter auf dem laufenden. Unsere Gedanken werden euch begleiten.
Sei ganz lieb gegrüsst
Ursula |
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