Irgendwo hatten wir das schon mal, glaube ich, aber ich find's nicht... Gestern früh stand Mutters Nähkasten auf dem Tisch, aber nichts zum Nähen in Sicht. Auf meine Frage, was der Kasten da macht, meinte sie, sie habe eine Nadel gebraucht, um den Finger aufzustechen Sie hatte sich wohl irgendwo verletzt, es hat angefangen zu eitern, und sie pult da mit einer Nadel drin herum!!! Der Finger war schon richtig dick und entzündet - ich hab' ihr erst mal eine antibiotische Salbe drauf gemacht und den Finger verbunden. Auf meine Frage, ob sie denn keine Schmerzen hätte, kam ein erstauntes "Nein". Hat hier jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Es kommt häufiger vor, dass sie sich stößt, es anfängt zu bluten, aber sie merkt es überhaupt nicht. Ist das eine Begleiterscheinung dieser Krankheit, oder kann das andere Ursachen haben?

Hallo Eisi,

es könnte eine Begleiterscheinung der Demenz sein.

Ich habe es seit Jahren (auch als noch keiner an Demenz dachte) bei meinem Vater bei kleineren und größeren Verletzungen bemerkt (bis hin zu einer genähten Kopfwunde), daß er nach eigenen Aussagen nie Schmerzen hatte. Bei ihm führt das leider dazu, daß er sich nicht vorsieht und immer mal wieder stürzt. An diese Stürze kann er sich unmittelbar danach (egal ob er allein wieder aufsteht oder Hilfe braucht) nie erinnern. Komischerweise kommt die Erinnerung am nächsten Tag manchmal wieder und er erzählt davon.

Grüße von Marie

Hallo Eisi,

ja die Körperwahrnehmung nimmt ab und somit auch das Schmerzempfinden... kommt immer drauf an welcher BEreich zerstört wird/ ist im Gehirn.

Allerdings darf man das bei den Gliedmaßen auch nicht sofort so einstufen, denn jeder empfindet auch anders... wenn ich mir Abwaschwasser fertig mache ist es für mich angenehm und mein Mann hat schon verbrühungen... wenn ich mir einen Splitter ziehe fummel ich da auch mit einer Nadel drin rum bis es meistens Antibiotisch behandeln werden muss ... mein Männe möchte schon bevor er die Nadel sieht ne Vollnarkose... kann aber auch am Geschlecht liegen.
Ich habe in den Händen ein niedriges Schmerzempfinden... was ja nicht schlimm ist, solange keine schweren Verletzungen passieren.

Meine Tochter hat gar kein Schmerzempfinden, da muss ich beim Händewaschen (haben jetzt so ein Regulierteil, was stättig bei 37,5 C° bleibt), am Herd patscht sie ewig gegen, da habe ich so ein Gitter. Und die Schränke habe ich mit Rohrschaumstoff abgeklebt)

Ich würde es mit einer Tasse Tee mal testen... VORSICHTIG versteht sich :;-zwinkernd;-: oder mit Eis...
Kneifen geht auch -finde ich aber nicht so schön.
Lieben Gruß Kathrin

Liebe Eisi

Knutschelch schrieb:

ja die Körperwahrnehmung nimmt ab und somit auch das Schmerzempfinden

Ich gebe da unserer Kathrin soweit recht. Die Körperwahrnehmung lässt auf jedenfall nach. Dennoch heisst dies nicht unweigerlich dass das Schmerzempfinden ebenfalls reduziert sein muss. Ich hatte bei Erik die Beobachtung gemacht, das einerseits der Schmerz nicht mehr richtig lokalisiert werden konnte und dementsprechend auch dessen Zusammenhänge oftmals nicht mehr gesehen und verstanden werden. Dementsprechend sind zwar Schmerzen da, genau so wie bei anderen auch, aber sie werden eher Diffus (Undefinierbar) wahr genommen. Oftmals fehlt es an mangelndem klaren Ausdrucksvermögen (sowohl Sprachlich, wie auch dessen klaren körperlichen Zuordnung)

Ich vermute, das dass was du gesucht hast unter folgendem Link zu finden ist.
Demenz und Schmerzen

Liebe Grüsse

Ursula

Danke für den Link, liebe Ursula, das war hilfreich.

Grüße von Marie

Ihr Lieben,

das ist sehr interessant zu lesen. Meine Mutter hatte im Frühjahr eine 10-fach vergrößerte, enzündete Gallenblase mit Steinen, die auch noch perforiert ist. Aber sie hatte nur ein bisschen Bauchschmerzen. Konnte das damals gar nicht fassen.
Aber wenn ihr Popo wund ist, dann jammert sie sehr.

Gruß
Karin

Hallo, mein Mann kann sich gar nicht mehr äußern und so ist es schwer einzuschätzen was ihm drückt oder schmerzt. Da kein Beruhigungsmittel half verschrieb die Hausärztin ein Schmerzmittel und das hat ihm schon oft geholfen.
LG Ulli

Marie schrieb:

Danke für den Link, liebe Ursula, das war hilfreich.

Grüße von Marie

Liebe Ursula, auch von mir ein Dankeschön - war interessant und hilfreich zu lesen.