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| Schluckstörung und verschlucken | |
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Lavendula Wohnt oft hier
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| Thema: Schluckstörung und verschlucken Mo 22 Nov 2010, 09:17 © Lavendula | |
| Hallo ihr Lieben, habe mich länger nicht blicken lassen, weil ich derzeit in einer Schulungsmaßnahme bin und auf dem Zahnfleisch krauche .... Ich wollte mich heute aber mal erkundigen, ob jemand Erfahrungen hat mit jemandem, der an einer Schluckstörung leidet. Mein Vater ist jetzt innerhalb einer Woche zum zweiten Mal ins KH gekommen. Er hat jedes mal behauptet, er bekäme keine Luft mehr, also glauben wir ihm das natürlich und bringen ihn dann ins Krankenhaus. Er spuckt und hustet dann auch jedesmal, daß es eine wahre Freude ist ... Die Ärzt können aber nichts feststellen - Sauerstoffgehalt im Blut liegt bei 99-100%, Röntgen der Lunge hat nix ergeben, und man ist ratlos. Wir glauben, daß er sich beim Essen verschluckt und dann diese Probleme bekommt, denn nach einer halben Std. ca. ist es wieder gut, und seine Beschwerden treten immer nach dem Essen auf. Gestern war ich bei ihm im KH als das Essen kam, und prompt hat er sich wieder daran verschluckt und nach dem Essen mußte ich wieder jemanden rufen weil er mich darum bat, und er bekäme keine Luft .... Nun hatte er ja im September schon einmal eine Pneumonie bekommen wegen einer Schluckstörung, und diese war wohl durch neue Medis verursacht worden. Inzwischen nimmt er diese Medis aber nicht mehr, und es ging auch eine ganze Weile gut. Nun tritt das Problem wieder auf .... Er hat in den letzten Monaten auch sehr stark abgenommen, ißt zwar, aber halt verhältnismäßig wenig. Mit den Ärzten ist das so eine Sache ..... ich hab das Gefühl als interessiere es sie nicht so wirklich, was da los ist, und haben beim letzten Mal auch nur mit einem Schulterzucken ihn wieder entlassen. Ich frage mich aber, ob man nicht mal über eine PEG-Sonde nachdenken muß allmählich, weil er immer weiter abnimmt. Wann sagt man denn, daß die nötig ist? Es kann doch nicht sein daß er immer mehr abmagert und es niemanden von den Ärzten interessiert?! Ein Bekannter, dem ich das erzählt habe, sagte mir klipp und klar, daß mein Vater ein Fall fürs Pflegeheim ist. Wir können uns aber mit dem Gedanken absolut nicht anfreunden, zumal es auch seine größte Angst ist. Wir wollen ihn so lange es geht daheim behalten, und es geht ja auch - nur immer diese Anfälle usw., das ist echt schlimm. Und ich frage mich: wäre es denn im Pflegeheim so viel anders oder sogar besser für ihn??? Bei dem Personalmangel überall kann ich mir nicht vorstellen, daß sich jemand mit ihm geduldig hinsetzt und mit ihm laaangsam das Essen einnimmt.... und wenn er eine PEG-Sonde bräuchte, weil die Schluckstörung nicht behoben werden kann, dann könnte man das doch auch zu Hause machen und deshalb muß er doch nicht in ein Heim? Hat jemand Erfahrungen in dieser Richtung? Liebe Grüße Lavendula |
| | | blackBlossom Neu im Forum
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Mo 22 Nov 2010, 22:12 © blackBlossom | |
| hallo! ich bin keine Fachkraft, aber ich bin grad kurz vor der Prüfung zur sozialen Pflegeassistentin und das Thema Aspiration war in unserem Unterricht ein breites Thema. Du hast ja schon geschrieben, das ihr euch viiieel Zeit bei den Mahlzeiten lasst. (und du hast Recht, in den Pflegeheimen/im Krankenhaus ist oft nicht die Zeit, da wird nur "rein geschaufelt") Was ich gelernt habe, ist, das es auch sehr wichtig ist, das der zu Pflegende gerade sitzt und nicht, wie oft gesehen, leicht nach vorn gebeugt. Kissen und Decken können da unterstützend wirken. Z.B. ein Kissen vor dem Bauch; das unterstützt die Rumpfmuskulatur. Oder eine zusammen gerollte Decke an das Steißbein, die Enden unter die Arme, die dann dadurch bequem aufliegen. Und dann noch ein Kissen an den Rücken. Pürierte Nahrung kann das Schlucken erleichtern. Nichts reichen, was flüssig und fest zugleich ist (z.B. Suppe mit Stückchen) Und Ruhe bei den Mahlzeiten (kein Radio usw im Hintergrund) Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht total blamiert und dir nur Dinge geschrieben, die du eh schon wußtest |
| | | Lavendula Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Di 23 Nov 2010, 07:42 © Lavendula | |
| Hallo BlackBlossom, vielen Dank für Deine Antwort, und blamiert hast Du dich sicher nicht. Das mit der Konsistenz ist mir auch eingefallen, weil, ich selber verschlucke mich nämlich auch oft wenn ich etwas "verschieden-konsistenziges" esse, wie Brühe mit Einlage .... Aber freut mich zu lesen, daß ich mir das nicht nur einbilde, sondern es seine Berechtigung hat. Das mit der Sitzhaltung ist auch eine gute Idee, darauf war ich noch nicht gekommen. Mal sehen, ob ich es umgesetzt bekomme. Mein Dad ist trotz allem noch sehr eigen und stur, auch wenn er insgesamt wirklich "brav" geworden ist im Vergleich zu früher. ;-) Viele Grüße Lavendula |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Schluckstörung und verschlucken Di 23 Nov 2010, 20:01 © Ehemaliges Mitglied | |
| Hallo Lavendula, mein Mann bekam die PEG (Magensonde) weil er seinen Mund nicht mehr geöffnet hat so konnte man ihm auch seine Medis nicht mehr geben. Verschlucken ist auch Typisch und gefährlich weil Flüssigkeit in die Lunge kommen kann, mit Nestargel kann man Getränke und Flüssige Nahrung verdicken. Es ist Geschmacklos und der kranke kann so auch genug Flüssigkeit zu sich nehmen, du bekommst es in der Apotheke ca 11 € . LG Ulli |
| | | blackBlossom Neu im Forum
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Do 02 Dez 2010, 20:56 © blackBlossom | |
| aaaalso da ich die dame, die ich betreue, erst seit 4 wochen kenne, hab ich erst jetzt erfahren, das sie ebenfalls eine PEG hat. sie hat starke schluckstörungen und verschluckt sich ständig beim essen und trinken. ABER sie ißt ganz normale nahrung und trinkt zu den mahlzeiten auch ein wenig angedickte getränke (auch mit dem Pulver). der clou ist, das ihr durch die PEG nur regelmässig wasser zugeführt wird, damit sie ausreichend flüssigkeit bekommt. ich kann mir vorstellen, das man nicht besonders viel interesse daran hat seine 2 liter wasser am tag zu trinken, wenn man sich ständig verschluckt.....wenn man aber ein geniesser ist und auf seine mahlzeiten nicht verzichten möchte, ist das ne prima lösung. find ich... es geht also beides! |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Do 02 Dez 2010, 21:39 © Biggi | |
| Hallo bb, unsere Mutter hat eine PEG. So, wie du es beschreibst, haben wir es lange gemacht. Der Flüssigkeitshaushalt wurde darüber geregelt. Heute leider auch das meiste Essen, aber anders geht es nicht mehr. Ich hoffe, sie kann noch sehr lange oral schmecken und geniessen. LG Biggi
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| | | Lavendula Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Fr 03 Dez 2010, 14:57 © Lavendula | |
| Das mit dem Gel für die Getränke ist ja auch eine gute Idee. Mal sehen, ob ich das meiner Mum beigebogen kriege. Sie ist, im Gegensatz zu mir, direkt sauer und resigniert nach dem ersten "Nein", wenn mein Dad etwas nicht möchte. Wenn ich da bin und er erst mal nein sagt, dann bleibe ich geduldig und sage ihm, daß es für ihn wichtig ist um wieder auf die Beine zu kommen. Und siehe da, er sieht es auch direkt ein und nimmt dann z.B. die Tablette, Tropfen, was auch immer. Leider bin ich ja durch diese doofe Maßnahme jetzt nur noch selten bei meinen Eltern, das find ich ziemlich übel, aber es geht im Moment einfach nicht anders da es um meine berufliche Zukunft geht. Ich hoffe, daß meine Mutter mal endlich ihre Beratungsresistenz aufgibt und versteht, was wichtig ist und was nicht. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schluckstörung und verschlucken Fr 03 Dez 2010, 15:14 © jellyamber | |
| - blackBlossom schrieb:
Nichts reichen, was flüssig und fest zugleich ist (z.B. Suppe mit Stückchen) Cool, danke für diesen Satz - jetzt verstehe ich, warum meine Ma immer alles getrennt isst, z.B. beim Obstsalat die Stückchen und den Saft erst hinterher. Da brauche ich ja gar nicht mehr quengeln "iss das mit dem Saft, dann geht's leichter!" - geht es eben nicht! Super - ich lerne! Liebe Grüße Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
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