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 Mein Dad

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ana
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BeitragThema: Mein Dad
Mein Dad EmptySa 21 Aug 2010, 17:53    © ana
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Hallo alle zusammen!
Wie wahrscheinlich die meisten hier,bin ich auf der Suche nach Informationen auf dieses Forum gestoßen.
Ich würde zunächst etwas zu meiner Person sagen.Also...ich heiße Ana,bin 21 und lebe zur Zeit mit meinen Eltern in Berlin.
Bei meinem Dad(55) wurde "fortgeschnittene" Alzheimer Erkrankung diagnostiziert.Der Arzt hat ihn Exelon Pflaster verschrieben,meinte jedoch es würde nicht besonder hilfreich ausfallen,da die Krankheit ihn anscheinend sehr zügig übernimmt.Ich schätze mal,ich wollte ein paar Tipps von Euch haben oder einfach mal Erfahrungen austauschen,weil naja sonst habe ich niemanden zum reden.Die Krankheit ist streng geheim und meine Mom ist nicht der richtige Ansprechspartner.Auf Ihrer Seite habe ich mir einiges durchgelesen und versuche es täglich anzuwenden.Es fällt aber nicht leicht,da mein Dad in einer "Pubertätsphase" ist und meine nicht so lange her ist.Er ist sehr rebellisch,wie ein kleines Kind halt.
Ich hätte eine Frage an Euch und es wäre hilfreich,wenn diese beantwortet werden könnte.Mein Vater ist immer gleich eingeschnappt;ärgert sich über die kleinsten Dinge.Ich lasse ihn meist in Ruhe,aber meine Mutter versucht immer alles zu schlichten.Doch egal was sie zu ihn sagt und wie schwer diese Worte manchmal ausfallen,er gibt ihr immer nach.Mir ist aufgefallen,dass er sich ausschließlich über mich ärgert und immer dann wenn er schlechte Laune hat,diese an mir auslässt und aufhört mit mir zu reden....dumme Frage,aber ja...wieso ich?Das einzige erklärbare ist für mich die Tatsache,dass er zu meiner Mom eine engere Bindung hat,das sie immer an seiner Seite gewesen ist und ich eben nicht.Obwohl meine Eltern leben bin ich den größten Teil fern von ihnen aufgewachsen.
Andererseits habe ich angefangen sehr viel über Alzheimer zu lesen,um ihn das Leben zu erleichtern.Ich befolge alle Ratschläge und Muster,gebe ihn viel Aufmerksamkeit,Schutz und Verständiniss,spiele mit ihn etc. und wieder bin ich der miese Peter...Das alles mag etwas kalt rübergebracht,aber das ist bloß der Schutz vor Emotionen,weil ich es mir momentan nicht leisten kann,sie rauszulassen.
Er hat es sehr schwer aufgenommen,da er ein Achenputtel ähnliches Leben hatte.Also haben meine Mom und ich uns dazu entschlossen hmmm zu lügen.Er glaubt nach der Einnahme der Pflaster wird er geheilt sein.Ich weiß es ist nicht aufrichtig,was wir getan haben,aber leider sehe ich da keinen anderen Ausweg.Wie gesagt...ich würde mich freuen mit Euch Erfahrungen auszutauschen,die mir vllt auf meinen Weg helfen könnten und natürlich bin ich auch da,falls jmd einen zum Reden braucht..
ah ja...ich rede tatsächlich soooo viel....Glück für Euch,dass ich mir kurz gehalten haben hops
vielen liebe Grüße
Ana
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySa 21 Aug 2010, 19:04    © sylvia
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welcom liebe Ana,
Du redest nicht viel, schreib, wie lang es auch werden mag, es erleichtert und wird gelesen.

Du bist noch sehr jung und mußt soetwas erfahren, mit erleben. Wir wissen nicht was im Kopf eines Dementen vor sich geht. Aber glaube mir, er meint es bestimmt nicht böse. Es ist gut, daß Du dir hier Rat holen willst. Mein Dad 728442

Beschäftigung ist nicht verkehrt solang es geht. Über das Pflaster können denke ich andere hier mal erzählen.
Manchmal sind kleine Notlügen notwendig.

Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke.

LG Sylvia








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danny
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySa 21 Aug 2010, 21:41    © danny
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Liebe Ana herzlich willkommen,

Wie Sylvia schon sagte, schreib es hilft und wird vor allem gelesen,

Bitte fühle dich nicht angegriffen von deinem Dad. Er macht es nicht bewußt und begreift auch nicht das er dich damit traurig macht.
Es ist die Veränderung die deinem Vater überrollt und es macht oft agressiv - weil sie es nicht einordnen können, immer weniger funktioniert. Es ist einfach ein Luft machen. Diskutieren bringt da nur noch mehr Stress.
Aus eigener Erfahrung mit meiner Mutter, kann ich sagen - das beste war und ist immer Ablenkung.
Wenn mir spontan nichts einfiel, zeigte ich aus dem Fenster und sagte: Uiiiiiiiiiiiiiiiii läuft da eine hübsche Katze... schade das du sie nicht gesehen hast... . Und beschrieb sie.
Kleine Notlügen sind oft hilfreich hin solchen Situationen und ist auch nicht verwerflich.

Genau dieses Pflaster bekam sie auch Testweise. Nach 12 Wochen konnte ich sagen es verschlimmerte alles nur noch.
Nach Rücksprache mit ihrem Arzt setzten wir es ab und es ging wieder ruhiger zu.
Aber das wird von Mensch zu Mensch verschieden sein, gibt bestimmt auch noch andere Erfahrungen.

lg Danny







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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySa 21 Aug 2010, 22:51    © Biggi
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Liebe Ana,
herzlich Wilkommen bei uns im Forum. rose

Schön, dass du uns gefunden hast, und klasse, dass du dich so um deinen Dad sorgst.

Du vergleichst ihn mit einem Kind. Nur ein Kind lernt dazu, und die Dementen machen das Gegenteil. Es gehen nach und nach Fähigkeiten verloren, was sie zu Beginn sehrwohl mitbekommen. Das ist das Schlimme, was uns deren Handlungsweise und Reaktionen darauf nicht sofort verstehen lässt.

Warum ist die Krankheit streng geheim? Es ist sicherlich schwer, das an sich ranzulassen, doch es kommt der Punkt, an dem ihr Hilfe brauchen werdet. Ich weiss noch als es bei unserer Mutter amtlich war, mein Schwager hat sich regelrecht geschämt. Doch er musste lernen, dass es auf Dauer öffentlich wurde,man konnte sie ja nicht wegsperren...Für mich war es auch ein langer Prozess, das zu realisieren. Es hat viel Streit und Ungerechtigkeit gegeben, was mir heute leid tut. Aber so ist halt der Anfang, geht wohl den meisten so.
Darum ist es toll, dass du dich schon informierst.

Ich wünsche dir weiter die Kraft, dich so einzusetzen zum Wohl deines Dad`s.

LG Biggi






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Marie
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySa 21 Aug 2010, 23:05    © Marie
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Hallo Ana,

ich weiß, daß es weit verbreitet ist, negative persönliche Dinge (Krankheit, Arbeitslosigkeit u.s.w.) möglichst zu verschweigen und dem Umfeld heile Welt vorzuspielen. Warum eigentlich? Je schneller möglichst viele Leute begreifen, daß Demenz eine Krankheit ist, die jeden von uns treffen kann, desto einfacher wird es auch für die Angehörigen, damit klar zu kommen. Wie sollen (noch) nicht Betroffene damit umgehen lernen, wenn sie nicht damit konfrontiert werden?

Es ist wirklich unser Glück, daß es ein Forum wie dieses gibt, wo man sich austauschen und auch mal Rat holen kann.

Ich habe zumindest unser unmittelbares Umfeld mit der Demenz meines Vaters konfrontiert - und bekomme Hilfe. Niemand hat irgend etwas negatives geäußert oder sich abgewandt. So erging es mir auch mit meiner eigenen Langzeitarbeitslosigkeit. Man muß in die Offensive (nicht damit hausieren) gehen. Wenn wirklich jemand meint, mit Leuten wie uns nichts zu tun haben zu wollen, dann haben wir an dem nicht viel verloren.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Grüße von Marie
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ana
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySo 22 Aug 2010, 01:15    © ana
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Vielen lieben Dank für solch aufmunternden Worte...
Ich entschuldige mich wegen meiner Rechtschreibung(passiert halt,wenn ich zu viel gleichzeitig sagen will)...aber es ist zumindest lesbar Wink
naja wegen der Geheimhaltung...hmm zuerst ist die ganze Situation für ihn momentan ziemlich verwirrend und ich möchte ihn zum Nix zwingen.Es ist allein seine Etscheidung die Krankheit geheim zu halten.
Zu dem kommt,dass unsere ganze Familie im Ausland lebt und KEINER der Mitglieder(seiner Familie)sich wirklich um sein Dasein kümmert...von daher will er den Kontak jetzt noch weniger..Ich habe irgendwo gelesen,dass es Pflegehilfen gibt..wie z.b. jmd der (ich sage es mal hart) auf den Patienten aufpasst,wenn keiner sonst vorhanden ist...plus ich bin sehr erfreut,dass sie mir so rasch geantwortet haben und falls sie weitere Erfahrungen teilen möchten,würde ich es sehr begrüßen.Ich bin noch sehr jung und natürlich blende ich Negatives durch falschen Optimismus aus.
So ihr Lieben ..für heute reicht es...
Zum Schluss will ich noch loswerden...Mein Dad selbst in größter Krise ist niemand den man sich schämen könnte.Beschämend finde ich(und das allgemein)Menschen die eben aus Vourteilen,Ignoranz oder gar Angst solch liebwürdige Menschen ausschließen.Ich bin froh,eben das was ich habe erkannt zu haben,so lange ich es noch habe.

Liebe Grüße an ALLE
umarmung
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySo 22 Aug 2010, 09:27    © sylvia
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Liebe Ana,
Du mußt Dich für nichts entschuldigen.

Leider sind die Menschen so. Aber Du hast in Deinen jungen Jahren schon viel Weisheit und den Durchblick. Ist nicht immer so. Das bewahre Dir gut, wie einen kleinen Schatz.

LG Sylvia








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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySo 22 Aug 2010, 12:34    © angel
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Mein Dad 53190 Mein Dad 296500 Liebe ana
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptySo 22 Aug 2010, 13:25    © Biggi
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Liebe Ana,

" ich bin sehr erfreut, dass SIE mir so rasch geantwortet haben..." du kannst uns auf jeden Fall duzen!! nickend

Hier sind so viele Altersgruppen vertreten, da ist das üblich.

Hilfen von Pflegediensten gibt es für sehr viele Bereiche. Auch z.B. einfach nur aufpassen. Damit dies kostenlos ist, ist eine Pflegestufe erforderlich. Oder die sog. Pfegestufe O (eingeschränkte Alltagskompetenz), da gibt es Sachleistungen, die unabhängig von einer Pflegestufe gezahlt werden.
Wenn du da Genaueres wissen möchtest, frag bitte noch mal nach, da das Thema sehr umfassend ist.

LG Biggi sunny






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BeitragThema: Mein Dad
Mein Dad EmptySo 22 Aug 2010, 13:31    © Ehemaliges Mitglied
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Hallo Ana Mein Dad 53190 , es schön das du für deine Eltern da bist sie werden dich beide brauchen. Mein Mann bekam mit 55 Jahren eine schnell voranschreitende Demenz mit Parkinson.Mein Sohn ist der einzige aus der Familie der uns ab und zu hilft, von der Familie meines Mannes hat sich auch keiner gemeldet.Deshalb bin ich auch froh das ich dieses Forum gefunden habe hier sind immer liebe Menschen die helfen.Egal was dein Vater auch sagt sei ihm nicht böse er kann nicht dafür stell einfach die Ohren auf durchzug.
LG Ulli Mein Dad 190348
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BeitragThema: Re: Mein Dad
Mein Dad EmptyMo 23 Aug 2010, 09:49    © sandra
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Hallo liebe Ana. Auch von mir noch ein welcom
Erstmal möchte ich Dir sagen, wie super ich das finde, wie Du dich für Deine Eltern (insbesondere Deinen Vater) einsetzt. Du kannst Dir sicher sein, daß hier in diesem Forum immer jemand für Dich da ist. Und wenn es nur dafür umarmung ist.
Du hast ja schon viele gute Ratschläge bekommen. Wäre vielleicht wirklich wichtig erstmal eine Pflegestufe zu beantragen, um Hilfe zu bekommen. Vor allem langfristig werdet Ihr Hilfe brauchen.Erkundige Dich doch mal bei der Krankenkasse oder einem Pflegedienst (beraten teilweise sehr gut), die können Dir sicher weiter helfen.
Und was Deinen Optimismus angeht. Damit lassen sich viele Sachen leichter in Angriff nehmen und manchmal kommt noch was positives bei rum. Also nicht so weit weglegen, wird immer wieder gebraucht.

Sei erstmal lieb gegrüßt winke

Sandra
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