Ich war gestern bei meiner Mutter in Rheine im Pflegeheim und es war schrecklich. Ich hatte das Gefühl sie hatte Angst und war gar nicht gut zurecht, sie isst kaum noch etwas und sie hat zu mir gesagt, hilfe mir, ich muss hier raus. Das war total schrecklich für mich, sie so zu sehen. Trinen tut sie nur noch aus einer Spritze. Sie ist so abgemagert, nur noch Haut und Knochen. Ich wünsche ihr, das der liebe Gott sie schnell zu sich holt, damit sie in Ruhe einschlafen kann. Eine Pflegerin hat gestern mit mir über eine Magensonde gesprochen, kann mir jemand da vielleicht einen Tipp geben und erklären was das ist. Ich möchte nicht das meine Mutter so leben muss, sie hat mich auch gestern nicht erkannt. Sie hat mich begrüßt und wußte auch, die kenne ich irgendwo her, aber sie wußte nicht das ich ihre Tochter Petra bin. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit darum und ich habe immer das Bild vor mir, wie sie da liegt. Hat jemand vielleicht einen tipp wegen der Mangensonde?

Liebe Petra

mein Papa hat gleich am Anfang unseres Wiedersehens gesagt, sowas möchte er nicht und das habe ich akzeptiert und respektiert. Es wurde auch schriftlich vom Anwalt festgehalten.

Jeder muß es für sich selber entscheiden. Einige hier haben ihren Angehörigen wohl mit Magensonde.

http://www.chirurgie-portal.de/allgemeinchirurgie/kuenstliche-ernaehrung-magensonde.html

Hier mal ein Link zum nachlesen.

http://www.rechtsanwalt-bultmann.de/index.php/Patientenverf%FCgung/Selbstbestimmung+am+Lebensende/K%FCnstliche+Ern%E4hrung+durch+Magensonde?MttgSession=2bf69ee69568700dc67e16bc41faa2eb

Alles Gute und viel Kraft.

LG Sylvia

Hallo Silvia,

ich finde, wenn es nur noch zur Lebensverlängerung ist und sie quält sich nur noch, Wenn meine Mutter keine Sicht zur Besserung hat, dann möchte ich das nicht mit der Sonde. Aber es ist eine schwierige Entscheidung, die ich dann fällen muss. Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Wann ist er denn gestorben? LG Petra

Liebe Petra,
es waren am 3. Aug. zwei Jahre, manche sagen eine lange Zeit der Trauer für mich nicht. Aber ich habe verstanden, das die 5 Tage die ich am Sterbebett saß und er dann erlöst wurde nachdem ich sagte: Papa ich hab Dich lieb, Du kannst gehen, so richtig waren.

LG Sylvia

Liebe Petra,
hat sich jetzt wohl überschnitten. Ich hatte dir in deinem anderen Beitrag was über die Sonde geschrieben.

LG Biggi

Hallo Petra, mein Mann 58 Jahre hat seit 2 1/2 Jahren eine Magensonde es hat lange gedauert bis er die richtige Nahrung hatte entweder bekam er Durchfall oder Verstopfung.Am Ende stellte sich auch noch eine Lactose Unverträglichkeit raus seitdem bekommt er Soja Sondenkost das klappt ganz gut. Zweimal die Woche wird der Verband gewechselt und die Sonde bewegt damit sie nicht festwächst (fast wie bei Ohrlöcher).Den Verband wechsel ich auch schon mal selber und die Nahrung gebe ich ihm auch,den Schlauch zur Sonde hat er schon zweimal raus gezogen.Seit mein Mann die Zähne raus hat isst er auch wieder etwas selber aber zu wenig um sich zu Ernähren.Man sagte mir das es besser ist wenn ein Patient mit Magensonde auch noch selber was isst und trinkt sonst trocknet allein der Mund aus.Mein Mann ist Körperlich noch fit und Jung deshalb gab es für mich keinen Grund die Magensonde zu verweigern.Bei Älteren Menschen ist ja auch die Frage ob alles noch einen Sinn macht wenn der Gesundheitszustand nicht mehr so gut aussieht.Wenn du noch eine Frage zur Mongensonde hast ich versuche sie zu beantworten.
Viele Grüße
Ulli

Ich kann gut nachvollziehen, wie schwer die Entscheidung für dich ist.
Versuche sie doch weitestgehend emotionslos zu sehen: Hilft ihr die Sonde? "Lohnt" sich das - hat sie mehr
Lebensqualität? Hat sie überhaupt Lebensqualität?
Beruhigst du mit der Entscheidung dein eigenes Gewissen?
Ist es nur eine Verlängerung des Leidens?
Wie würde sie selbst darüber denken bzw. entscheiden - würde sie es für sich wollen?

Ilona, ich habe mich entschieden und genau diese Fragen beantwortet. Die Sonde hilft nicht, sie hat keine Lebensqualität, ich entscheide mich gegen diese Sonde. Es ist nur noch mehr Leid. Ich hoffe das sie schnell erlöst wird und in Ruhe einschlafen kann. Es ist kaum zu ertragen sie so leiden zu sehen. Sie hätte das bestimmt nicht gewollt. Die Sonde ist sicherlich gut, wenn sie vorübergehend eingesetzt wird, damit sie wieder zu Kräften kommt, aber das wird bei ihr nicht mehr der Fall sein und dann leidet sie nur noch mehr Schmerzen, wieder eine OP. Es ist schlimm, denn manchmal hat sie ja lichte Momente und erwidert das dann, wenn ich ihr sage das ich sie lieb habe, da macht man sich dann wieder Hoffnungen, aber man kann 14 Tage später hinfahren und man erschreckt sich sehr.

Liebe Petra,
ich befürworte deine Entscheidung und hoffe, du hast noch viele schöne und besinnliche Momente mit deiner Mutter. Es war sicherlich nicht einfach, aber dein Herz (auch im Sinne deiner Mutter) hat gesiegt.

Alles, alles Liebe und viel Kraft weiterhin wünscht von Herzen
Biggi

Ich kann diese Entscheidung sehr gut verstehen.

Liebe Petra,
ich weiß, wie schwer so eine Entscheidung ist und hoffe sie kann möglichst schnell gehen. Für uns zurück gelassene ist es nicht leicht. Schön, wenn man sagen kann: ich hab Dich lieb.

Ich denk an Dich.

LG Sylvia

Ich wünsche dir viel Kraft und deiner Mutter einen sanften Abschied.