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 Agressivität bei Alzheimerpatienten!

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BeitragThema: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyDi 11 Mai 2010, 19:56    © Admin
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Anschuldigungen und Wut nicht persönlich nehmen

Wenn Alzheimerpatienten aggressiv sind
Bonn, 21.01.10 Menschen mit Alzheimer verhalten sich trotz liebevoller Pflege oftmals misstrauisch und aggressiv. Für die betreuenden Angehörigen ist ein solches Verhalten besonders belastend, wenn sie dies als persönlichen Angriff werten. Dabei sind die Anschuldigungen und Wutanfälle des Kranken vielmehr Ausdruck von Frust und Hilflosigkeit.
Bei der Alzheimererkrankung gehen nicht nur die kognitiven Fähigkeiten verloren, also Gedächtnis, Ausdrucksvermögen, Orientierung und Urteilsfähigkeit. Auch das Verhalten ändert sich. So kann aus einem selbstbewussten, ausgeglichenen Menschen ein launischer, ängstlicher oder misstrauischer Kranker werden. Als besonders belastend empfinden viele pflegende Angehörige, wenn der Kranke sie immer wieder mit falschen Anschuldigungen konfrontiert – etwa weil er seine Brille oder seine Geldbörse nicht findet. „Dieses Verhalten ist reiner Selbstschutz und richtet sich in Wirklichkeit nicht gegen den Familienangehörigen“, so Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Seniorenliga. „Alzheimerkranke müssen damit leben, dass sie nach und nach ihre Kompetenzen verlieren. Das ist frustrierend und beängstigend. Oftmals wissen sich die Betroffenen nicht anders zu helfen, als ihre eigene Unzulänglichkeit auf andere zu schieben.“ Die Frustration kann so tief sitzen, dass sie in Aggressionen oder gar Gewalt mündet.

Mit Aggressionen umgehen

Auch wenn die Anschuldigungen verletzend und absurd sind, sollten die betroffenen Angehörigen nicht mit dem Kranken diskutieren. Besser ist es, die Vorwürfe zu ignorieren und stattdessen eine pragmatische Lösung zu finden. Mitunter genügt es, den Patienten abzulenken oder sich selbst aus der Situation herauszuziehen, bis der Kranke sich beruhigt hat. Gewaltausbrüche müssen die Angehörigen allerdings nicht tatenlos hinnehmen – hier gilt es, bestimmt aufzutreten und Grenzen zu setzen. „Um solch schwierigen Situationen auf Dauer gewachsen zu sein, sollten die betreuenden Bezugspersonen sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das kann eine Betreuungsgruppe sein, die der Demenzkranke einmal wöchentlich besucht, oder eine Pflegekraft, die den Kranken stundenweise versorgt“, rät Hackler. „Außerdem sollten die Angehörigen den Arzt einbeziehen, wenn sich Wutanfälle und körperliche Auseinandersetzungen häufen. Bestimmte Medikamente, die bei der Alzheimererkrankung eingesetzt werden, verbessern nicht nur die kognitiven Fähigkeiten, sondern lindern auch Stimmungsschwankungen und unkontrollierte Gefühlsausbrüche.“

Aggressionen vorbeugen

Um Aggressionen bei Alzheimerkranken möglichst zu vermeiden, gilt es alles zu unterlassen, was Frustration und Unsicherheit schüren könnte. So ist es von großer Bedeutung, dem Patienten mit Würde zu begegnen. Auch wenn sein Verhalten in einigen Bereichen an das eines Kindes erinnert, sollten die Bezugspersonen ihn keinesfalls so behandeln. Im Gegensatz zu Kindern, die ihre geistigen und sozialen Kompetenzen durch Lernen erweitern, verlieren Alzheimerkranke diese Fähigkeit. Belehrungen und Erziehungsversuche sind daher sinnlos und führen den Betroffenen allenfalls ihre Defizite vor Augen. Wichtig ist es hingegen, den Alzheimerkranken in seinen verbliebenen Fähigkeiten zu bestärken und in das Familienleben aktiv einzubeziehen. Viele Patienten können einfache Hausarbeiten wie Abtrocknen oder Staubwischen noch lange ausführen und haben Freude daran, wenn sie gebraucht werden. Ebenso sinnvoll sind gemeinsame Aktivitäten wie Singen, Basteln oder Spaziergänge. Ein fester Tagesrhythmus und eine ruhige, liebevolle Atmosphäre im Haus vermitteln den Kranken ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Auf Reizüberflutung durch laute Musik oder Fernsehen sowie die Konfrontation mit vielen Menschen sollten Angehörige hingegen verzichten.






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BeitragThema: Re: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyDi 11 Mai 2010, 20:05    © Admin
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Aggressivität bei Demenz: Beispielsituationen, die Aggressivität hervorrufen können

1. Hektische Essensdarreichung und/oder Missachtung der Essgewohnheiten
2. Fixierung an Bett oder Stuhl
3. Missachtung der Intimsphäre beim Waschen und Duschen
4. Handlungen gegen den Willen des Betroffenen ausführen
5. Unbekannte Schmerzen, zum Beispiel bei der Mundpflege
6. Zwang zur Krankengymnastik oder zum Waschtraining
7. Vorwürfe und Maßregelungen
8. Mangelnder Respekt und/oder völlige Ignoranz gegenüber den Wünschen des Betroffenen
9. Lautes und/oder zu schnelles Sprechen oder Schreien sowie Ansprache von hinten oder der Seite
10. Reizüberflutung durch Radio/Fernseher/Vorlesen
11. Veränderungen im gewohnten Tagesablauf
12. Ständig neue Personen und/oder wechselndes Pflegepersonal

Aggressivität bei Demenz: Die Ursachen

Aggressionen treten meist nicht ohne Grund auf, auch wenn die Ursache nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Manchmal kann es eine richtige Herausforderung sein, die Gründe für aggressives Verhalten aufzudecken. Deswegen ist es wichtig, genau zu beobachten, ob Gewalttätigkeit eng mit einer bestimmten Situation verbunden ist oder sich bei besonderen Handlungen wiederholt. Es ist wichtig, diese auslösenden Faktoren dann so weit wie möglich zu reduzieren, bis sich eine deutliche Veränderung im Verhalten des Betroffenen zeigt.

Häufen sich gewalttätige Übergriffe meist in den Morgenstunden? Könnte versucht werden, die morgendliche Pflege- oder Frühstücksprozedur zeitlich etwas nach hinten zu schieben, vielleicht fühlt sich der Betroffene morgens überfordert und weiß sich dann nicht anders zu wehren.

Wenn aggressives Verhalten scheinbar wahllos auftritt, sollten man sich nicht davor scheuen dies mit dem behandelnden Arzt ab zu klären, ob es sich um eine krankheitsbedingte Erscheinung handelt. Hat eine Medikamentenumstellung das Verhalten beeinträchtigt oder ist Gewalttätigkeit eine "normale" Nebenwirkung? Es ist wichtig mit dem Arzt darüber zu reden, wenn der Betroffene scheinbar grundlos aggressiv wird.






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BeitragThema: Re: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyMi 12 Mai 2010, 07:50    © sylvia
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Agressivität bei Alzheimerpatienten! 972907 Ursula, sehr informativ.








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


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BeitragThema: Re: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyMi 12 Mai 2010, 14:29    © Biggi
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Danke, liebe Ursula, das ist wirklich sehr interessant.

Ich bin erstaunt, was die Pflegenden teilweise selber durch ihr Handeln falsch machen können. Da sieht man wieder, dass man nie auslernt in Bezug auf den Umgang mit den Kranken.

Traurig macht es einen dann nur, wenn man bedenkt, dass im Pflegeheim manchmal nur 2 Pfleger für 40 Bewohner da sind. Da ist es ja leider unmöglich, allen gerecht zu werden...

LG Biggi






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BeitragThema: Re: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyMi 12 Mai 2010, 20:37    © Admin
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Da hast du recht liebe Biggi. Leider ist das eines der grössten Probleme in Bezug auf Personaleinsparungen. Auch mich macht diese Tatsache oft sehr traurig. Aber wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt Agressivität bei Alzheimerpatienten! 108932






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BeitragThema: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyDo 13 Mai 2010, 11:01    © Ehemaliges Mitglied
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Hallo, mein Mann war schon öfters unruhig und auch gegen sich selbst Gewalttätig , jedesmal hatte er Schmerzen.Aber kein Arzt hat das festgestellt im gegenteil er bekam immer stärkere Beruhigungmittel, die ausser Nebenwirkungen nichts brachten.Man braucht Zeit und gute Nerven bis der richtige Arzt zu hört und auch handelt und nicht immer gleich Beruhigungsmittel verschreibt. Wenn mein Mann unruhig wird bleibe ich sehr ruhig und spreche mit ihm oder singe dann wird er meistens ruhiger.
LG Ulli
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BeitragThema: Re: Agressivität bei Alzheimerpatienten!
Agressivität bei Alzheimerpatienten! EmptyDo 13 Mai 2010, 12:14    © sylvia
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Moin Ulli,
Musik kann viel bewegen, gut, wenn man es weiß.
Ich hab da mit meinem Hausarzt wohl einen Glücksgriff getan. Er hört zu und weiß immer zu helfen. Ich bin ihm sehr dankbar, das er damals meinem Mann das Leben gerettet hat (Gehirnblutung)richtig erkannt und meinem Papa immer wieder geholfen hat.

LG Sylvia








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