Ich würde gern etwas über den Film "Pushing Hands" von Ang Lee schreiben.
link:
Da geht es zwar nicht direkt um Demenz, aber es geht um das "Alt" werden und darum, wie es zu Reibereien und Missverständnissen innerhalb einer Familie kommen kann. Wenn zwei nicht die gleiche Sprache verstehen und kulturell unterschiedlich sind, ist das durchaus vergleichbar.
"Pushing Hands", zu deutsch schiebende Hände, besser wäre "sensing Hands", zu deutsch "fühlende Hände", ist eine Übungsform zu zweit in der Kampfkunst Taijiquan. Im Prinzip geht es darum, wie man auf Druck von außen reagieren wird, also direkt über die Hände oder aber auch im Gespräch. Und das finde ich gerade hier im Umgang mit unseren Angehörigen sehr wichtig.
Ich selbst übe Pushing Hands ab und zu mal und weiß um die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Druck kann auch verbal sein, ein Vorwurf z.B.. In dem ich nicht mit Druck, einem anderen Vorwurf, zurückschlage, sondern ihn eher annehme und neutralisiere, ableite, vermeide ich eine Eskalation der Situation. Das gelingt natürlich nicht immer. Aber für mich selbst ist es eine Erleichterung, durch die ich besser mit solchen Situationen umzugehen lerne. Körperliche Übungen, damit ich versteht, wie ich im Geiste passend reagiere.
Der Film ist meiner Meinung nach sehr gut, aber leider nur in einer englisch/ chinesischen Variante mit deutschen Untertiteln verfügbar.
Wer sich ausführlicher mit mir darüber und über Taijiquan austauschen möchte, kann sich hier melden oder wir eröffnen ein entsprechendes Thema.
Da geht es zwar nicht direkt um Demenz, aber es geht um das "Alt" werden und darum, wie es zu Reibereien und Missverständnissen innerhalb einer Familie kommen kann.
Lieber Krabbe, darum habe ich es mal hierhin verschoben.
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen ---
Noch mal ein link mit anderen Bildern und einen Kommentar, leider auf englisch...
Warum mich dieser Film so fasziniert?
Ja, weil ich vielleicht auch immer morgens meine Form bewege und über die Zeit bemerkt habe, wie gut sie mir tut, um in den Tag zu kommen. Weil ich auch in einer Gruppe abends eine Taijiform bewege und bemerke, wie unterschiedlich wir doch sind und doch auch es schaffen uns zusammen zu bewegen...
Und weil ich mich in beiden oder eigentlich sogar in den drei Rollen wiederfinde. Ich befinde mich so dazwischen, zwischen meinen Eltern und meinen Erwachsenen Kindern. Und jeder versteht jeden auch einmal nicht. Aber dieses Bestreben einen Ausgleich herzustellen und doch jedem auch sein Eigenes zu lassen, ist jeden Tag wieder neu und eine Herausforderung.