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 Corona - Wir üben noch...

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BeitragThema: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyFr 01 Mai 2020, 06:45    © Aggi
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Für die, die solche Infos nicht erhalten [Quelle: BIVA Newsletter]:


Zitat :
(...)
in den letzten Tagen hat sich einiges getan, was die Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen angeht.
In den Bundesländern wird offenbar darüber beraten, wie man unter Einhaltung von Schutzkonzepten
wieder Besuche ermöglichen kann. Wir erwarten für die nächste Woche neue Verordnungen, die dies
genau regeln. Sobald es gültige Regelungen für Ihr Bundesland gibt, werden wir uns wieder bei Ihnen
melden.


Aus Ankündigungen wissen wir jetzt schon, dass sich etwas in folgenden Bundesländern ändern wird:
Baden-Württemberg: Die Deutsche Presseagentur hat von einem Schreiben des baden-württembergischen
Sozialministeriums an die Heime berichtet, in denen Lockerungen der Besuchsverbote angekündigt werden.
Weiteres soll nun eine Arbeitsgruppe erarbeiten. Einen verbindlichen Fahrplan gibt es wohl noch nicht.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112380/Besuchsverbote-in-Pflegeheimen-werden-leicht-gelockert


Hessen:
In Hessen sollen ab dem 4. Mai wieder Besuche in Pflegeheimen möglich sein, wie die Pressestelle
der Hessischen Staatskanzlei verkündete.
https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/landesregierung-ermoeglicht-besuche-von-gottesdiensten-und-alten-und-pflegeheimen


Schleswig-Holstein: Ebenfalls ab dem 4. Mai soll es eine Besuchsregelung als Ausnahme vom Betretungs-
verbot für Alten- und Pflegeheime geben, die den Besuch einer Person, eventuell mit Begleitperson, für zwei
Stunden ermöglicht.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/coronavirus/Corona-Diese-Lockerungen-gelten-ab-4-Mai-in-SH,anpassungen100.html


Aktuell hat auch Bayerns Ministerpräsident Söder in einer Pressekonferenz gesagt, dass Einzelbesuche in
Zukunft realisierbar sein sollen.


Alles deutet darauf hin, dass nach und nach wieder Besuche möglich sein werden. Das sind nicht zuletzt Reaktionen
auf die Anstrengungen des BIVA-Pflegeschutzbundes durch eine Vielzahl von Interviews, Beratungen, Gesprächen
und die Petition auf change.org.






"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit."
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDi 05 Mai 2020, 06:42    © Aggi
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Bei mir in Niedersachsen sind seit dem 1.Mai in Muttis Heim Besuche unter Einschränkungen erlaubt,
nachdem das Gesundheitsamt das eingereichte Hygienekonzept bewilligt hatte.

Bei mobilen, flexiblen Besuchern sind das dann Besuche mit dem entsprechenden Mindestabstand und
einer Trennung durch eine Plexiglasscheibe in separaten Räumlichkeiten.

Bei bettlägrigen Bewohnern wie meiner Mutter war mir bewilligt worden, nach vorheriger tel. Anmeldung
durch die Außenanlage kommend an ihrer Terrassentür stehen zu dürfen.

Weitere Lockerungen "könnten" ab Mittwoch folgen. Ich fragte nach, da eine Kommunikation mit meiner
Mutter in dem Sinne nicht möglich war. Im Prinzip konnte ich nur von ihren Lippen ablesen, was bei einem
Menschen mit Demenz, der kaum noch klar-sprechen kann, zum Nuscheln neigt und nicht mehr die Kraft
hat, die Stimme zu erheben, schier unmöglich ist.

Da ich sehen konnte, dass es auch meine Mutter frustrierte, als sie merkte, dass sie mir etwas nicht sagen
konnte, halte ich diese Variante für "nett" aber untauglich.

Also weiter abwarten und hoffen, dass am Ende alles gut wird.

Was ich von Anfang an nicht verstanden habe: In Niedersachsen sind von Anfang an Müttern und Vätern
Besuche auf Kinderstationen erlaubt. Wo ist da der Unterschied zu Besuchen bei unseren lieben Dementen?

Sie brauchen genauso wie Kinder die Nähe, den Zuspruch, den Kontakt. Wie viele Menschen sterben in
dieser Zeit "zum Wohle" anderer? Es will mir einfach nicht in den Kopf...






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDi 05 Mai 2020, 18:19    © soda1964
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Ihr Lieben
Ich freue mich für euch alle, die ihr wieder - wenn auch mit gebührendem Abstand - eure Angehörigen besuchen könnt.

Herzliche Grüsse und in lieben Gedanken bei euch






Therese

Man muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.



Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Pearl s. Buck

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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyFr 08 Mai 2020, 06:53    © Aggi
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Für mich und meine Mutter hier in Niedersachsen bis zu dieser Minute keine Veränderung, da jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht und die Vorgaben schlussendlich beim "Haus" liegen, dass sich mit der zuständigen Behörde abstimmen muss.

Auf Deutsch: Will ich Mutti heute besuchen, geht es wieder nur von außen ohne echte Kommunikationsmöglichkeit. Eine neue Option ist, dass sich das ab dem 11.Mai (kommender Montag) ändern kann. Ich warte auf Nachricht vom Heim.

Anbei diesmal aus der Quelle "Bundesweites Pflegenetzwerk" eine Zusammenfassung:


Zitat :
(...)

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass ab 06. Mai 2020 weitere Lockerungen gelten, die u. a. auch Besuche in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern betreffen.

 
Der Bund hat die einzelnen Regelungen (zunächst) in die Entscheidungsfreiheit der Länderchefs gegeben. Daher gelten in den Bundesländern teilweise unterschiedliche Regelungen. Eine Auflistung aller Regeln würde den Rahmen dieses Pflegenewsletters sprengen

(...)


Corona-Pandemie - Die wichtigsten Regelungen
 
Nachfolgend nennen wir zunächst erneut die wichtigsten Regelungen, die derzeit im Zusammenhang mit bestehenden Pflegegraden gelten, bzw. Regelungen, die für Erst- und Höherstufungsanträge Gültigkeit haben.

  • Keine Wiederholungsbegutachtungen bis 30.09.2020
  • Keine Beratungseinsätze notwendig bei Bezug von Pflegegeld (auch diese Regelung gilt voraussichtlich bis 30.09.2020)
  • Aussetzung der 25-Tage-Frist bei der Bearbeitung von Pflegeanträgen
  • Begutachtungen werden ausschließlich telefonisch durchgeführt


(...)




Bitte machen Sie nicht den Fehler, jetzt keine Anträge auf Pflegeleistungen zu stellen! Pflegebedürftigkeit kennt keine Viren!
 
Die Bearbeitung der Pflegeanträge, unabhängig ob es sich um Erstanträge, Höherstufungsanträge oder Widerspruchsverfahren handelt, werden durch die Pflegekassen angenommen und entsprechend bearbeitet!
 
Lediglich die Bearbeitung der beauftragten Gutachterdienste der Pflegeversicherung, MDK und MEDICPROOF (private Pflegeversicherung) erfolgt ohne persönliche Befunderhebung, erfolgt ohne Begutachtung.
 
 


 

Besuche in Pflegeheimen




In einigen Bundesländern entfallen die Ausgangsbeschränkungen für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen. Dort können die Bewohnerinnen und Bewohner die Einrichtung auch wieder ohne triftigen Grund verlassen.
In allen Bundesländern gilt:
Sie dürfen Ihre Angehörigen, unter Auflagen, wieder besuchen! Erkundigen Sie sich vor einem solchen Besuch, unter welchen Bedingungen das in Ihrem Bundesland, und in dem jeweiligen Pflegeheim/Krankenhaus möglich ist.
Denn grundsätzlich haben auch die Betreiber der Einrichtungen das Recht, eigene Regelungen durchzusetzen. Das ist u. a. abhängig von der Infektionsgefahr vor Ort.







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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptySo 10 Mai 2020, 07:26    © Aggi
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Es war Samstag, der 4.April, als mir eine kompetente Fachkraft aus Muttis Heim sagte, es wird vermutlich noch bis Sommer dauern, bis endlich wieder Besuche (normal im Zimmer) möglich sind.

Wie recht sie doch hatte! Sad 

Dieser Wechsel zwischen Hoffen & Enttäuschung ist die schlimmste Folter dabei.
Zuletzt am 06.05.2020 das Warten auf die Ergebnisse der Telefonkonferenz, die so verheissungsvoll klang.
Am Morgen drauf im TV-Ticker zu lesen: "Menschen in Pflegeheimen dürfen wieder regelmässigen
Besuch von "einer festen Kontaktperson" erhalten".

Um am Telefon zu erfahren, was jetzt auch online zu lesen ist: Muttis Heim muss Montag, 11.5. erneut ein Hygienekonzept beim hiesigen Gesundheitsamt vorlegen. Dieses muss dann genehmigt werden. Dann erst ist das dann umsetzbar. Was auch immer. Wie auch immer.

Am Telefon zu hören (was mich gar nicht erstaunte), dass bis einschliesslich Sonntag (heute/Muttertag) gar keine Besuchstermine mehr vergeben werden können, zeigt ja nur, mit welch hohem (Personal-)Aufwand diese Vorgaben umzusetzen sind.

Wo waren bloss 2017/2018 diese Maßnahmen, als in Deutschland weit über 20.000 Menschen am Grippevirus starben?


Für Niedersachsen, Quelle: https://www.kreiszeitung.de/deutschland/coronavirus-niedersachsen-ticker-freizeitpark-serengeti-park-lockerungen-roy-gestorbenzr-zr-13650908.html


Zitat :

Corona in Niedersachsen: Vielen Pflegeheimen fehlt Hygienekonzept



Update, 16 Uhr: Die Hoffnung auf eine schnelle Öffnung der Pflegeheime in Niedersachsen
ab dem 11. Mai hat sich gerade zerschlagen. Die von Bund und Ländern vorgeschlagene Regelung
werde noch nicht Bestandteil der Niedersächsischen Verordnung sein, die ab 11. Mai gültig sein wird.
Dies erklärte Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab der Landesregierung in Hannover. 

Jedes Pflegeheim benötige zunächst ein eigenes Hygienekonzept, um die Vorgaben erfüllen zu
können. Daran werde in vielen Heimen noch gearbeitet. Laut Bund-Länder-Beschluss darf jeder
Bewohner eines Pflegeheims
eine feste Person benennen, die zu Besuch kommen darf. Wann
dieser Beschluss in Niedersachsen umgesetzt wird, ließ Schröder offen. Ein Besuch zum Muttertag
am Sonntag ist sowieso ausgeschlossen gewesen, weil die aktuelle Verordnung noch bis einschließlich
Sonntag gültig ist. (jdw)







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BeitragThema: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 13:29    © Aggi
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Habe einen Fehler beim Threadtitel gemacht:

Corona - Erste Lockerungen bei den Besuchsverboten
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Wie sollen demente Pflegeheimbewohner mit dieser Situation klar kommen, wo Bundes- und Landesregierung nicht nachkommen, unter Beweis zu stellen, dass logisch-Denken ausverkauft ist? Thüringen mit gleich 2 neuen Hotspots meldet, dass viel zu lange weder Tests noch Hilfen zur Verfügung standen. Aber kein Problem, wir brauchen ja nur die Heime schliessen...

Bekannte von mir (Niedersachsen) mit nachweislichen Symptomen wurden NICHT getestet oder sonstwie untersucht, weil sie nicht nachweisen konnten, wer sie hätte angesteckt haben können. Was unmöglich war, da es zu Beginn der Krise in Spanien und nach der dortigen Quarantine auf dem deutschen Flughafen (ohne jedwede Schutzmassnahme) passiert sein musste.

Was vermutlich das folgende Chaos erklärt, denn auch die Heime werden mit allem allein gelassen.


Quelle: https://www.kreiszeitung.de/deutschland/coronavirus-niedersachsen-news-ticker-freizeitpark-serengeti-lockerungen-korrektur-verordnung-zr-13650908.html


Zitat :
News-Ticker zur Krise

Corona-Ticker für Niedersachsen: Land zieht bei Pflegeheim-Lockerung vorerst die Notbremse - Restaurants geöffnet




Aktualisiert: 11.05.20 10:42
Update, 9.35 Uhr: In den Pflegeheimen in Niedersachsen könne das geplante Einzelbesuchsrecht in der Corona-Krise vorerst noch nicht umgesetzt werden, hieß es am Wochenende vom Sozialministerium. In den meisten Heimen fehlten dafür noch Hygienekonzepte. Einige Heime hätten zwar bereits dem örtlichen Gesundheitsamt entsprechende Konzepte vorgelegt und damit Besuche ermöglicht. Die meisten Heimleitungen hätten der Landesregierung allerdings mitgeteilt, dass sie mit der Umsetzung noch nicht weit genug seien. „Die aktuelle Isolation vieler älterer Menschen macht allen Verantwortlichen große Sorgen“, erklärte eine Ministeriumssprecherin.

92.000 Bewohner in mehr als 1400 Pflegeheimen




Die Landesregierung wollte eigentlich jedem Patienten die Möglichkeit geben, mindestens eine definierte Person regelmäßig sehen zu können. Das Landesgesundheitsamt hatte Ende April eine Handreichung für alle Pflegeheime entwickelt, damit diese entsprechende Hygienekonzepte erstellen können. In Niedersachsen leben nach den jüngsten verfügbaren Zahlen des Statistischen Bundesamtes rund 92.000 pflegebedürftige Menschen in mehr als 1400 Pflegeheimen. (epd)

Update, 11. Mai, 8 Uhr: (…)

Es sind jetzt genau 8 Wochen, dass ich meine Mutter das letzte Mal besuchen konnte. Von Angesicht zu Angesicht. 8 Wochen im Leben eines Menschen mit fortschreitender Demenz. Kein Einzelfall. Aber das Gemeinwohl hat Vorrang. Verstehe das einer. Eines Tages werden sich Menschen über so einen Maßnahme aufregen. "Wie konntet ihr nur???" Als ob ein alter Mensch es nicht wert ist, alle Kraft und alles Wissen zu investieren, um diese Krise zu meistern. Möglich wäre es. Aber die Alten sind nicht wirtschaftlich genug. Sie kosten ja mehr als sie einbringen.






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 18:22    © felixx
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Liebe Aggi,

ich lese deine Beiträge mit zunehmender Unruhe und, ich hoffe ich darf das sagen, mit ein wenig Unbehagen.
Mir geht es ebenso, wobei hier in Sachsen noch nicht mal ein Konzept für eine eventuelle Öffnung der Pflegeheime für Besucher angedacht ist - da wird sich die nächsten Wochen kein Rad drehen. Noch dazu hat es hier im Erzgebirgskreis einige Pflegeheime mit dem Virus erwischt, wohlgemerkt, der Erzgebirgskreis, finsterste Provinz und so erscheint es mir verständlich, dass auch das Pflegeheim meiner Mutter zwar ein "Besuchsfenster" wöchentlich anbietet, aber heilfroh ist, virenfrei zu sein und kein Risiko eingehen möchte.
Aggi schrieb:
"Es sind jetzt genau 8 Wochen, dass ich meine Mutter das letzte Mal besuchen konnte. Von Angesicht zu Angesicht. 8 Wochen im Leben eines Menschen mit fortschreitender Demenz. Kein Einzelfall. Aber das Gemeinwohl hat Vorrang. Verstehe das einer."

Ja, so schwer es mir auch fällt und so sehr mich dieses Besuchsfenster auch mitnimmt - das viel strapazierte Gemeinwohl ist hier auch die Gesundheit meiner Mutter, die schwer dement, Parkinsonkrank wohl kaum eine Chance gegen das Virus hätte.
Wir wissen nicht viel über Übertragungswege und Möglichkeiten, wer von uns, die halbwegs normal am Leben teilnehmen, kann mit voller Brust tönen "Ich habe es nicht!"?! Selbst wir, die aufgrund einer Anweisung nun wöchentlich getestet werden, können immer nur sagen, dass wir an dem Tag, an dem die Blutprobe entnommen wurde, virenfrei waren, was Stunden später ist, weiß keiner.
Und glaub mir, meine Schwägerin ist Intensivschwester, keiner möchte an dem Virus sterben, das ist kein schöner Tod, das hat niemand verdient!

Aggi schrieb:
" Als ob ein alter Mensch es nicht wert ist, alle Kraft und alles Wissen zu investieren, um diese Krise zu meistern. Möglich wäre es. Aber die Alten sind nicht wirtschaftlich genug. Sie kosten ja mehr als sie einbringen."

Was wäre wirtschaftlich? In Schutzkleidung, mit FFP3 Maske, Handschuhen, sprich also Vollschutz zu Besuch bei einem Dementen? Wirklich? Mal abgesehen davon, dass das wirtschaftlich nicht zu stemmen wäre:
Danke, dann lieber doch das Begegnungsfenster, da erkennt mich Mutti, ich rede halt eine Viertelstunde, führe halbe Theaterstücke auf ..... aber sie sieht meine Mimik, Gestik, hört meine Stimme, ich merke, wie sie mich wahr nimmt ( von erkennt will ich nicht reden).
Es ist alles schlimm, und ich stimme dir vollkommen zu, dass dieser Zustand uns wichtige Zeit mit unseren Angehörigen raubt, Zeit, die uns keiner wieder bringt, aber wenn ich sie so vor einem tödlichen Virus schützen kann, das ist das der Preis dafür, den ich zu zahlen habe und ich akzeptiere das, wenn auch zähneknirschend.
Wenn ich eines in während der Wochen des Lockdownes gelernt habe, dann ist das etwas ganz Altmodisches: Langmut.
Die Kunst, etwas hinzunehmen, auszuhalten, durchzuhalten, obwohl es eigentlich unerträglich erscheint.
Und das zweite: Mich um mich selbst zu kümmern. Bitte verstehe mich nicht falsch, aber du bist so sehr darauf fixiert, die täglichen ( mehrmaligen?) Besuche wieder aufzunehmen, eine Sache, die du nicht beeinflussen kannst, dass dir jede andere Perspektive, jede Distanz zum Geschehen fehlt.
Vergeude nicht deine Energie, deine Zeit mit einem Problem, das wir nicht lösen werden und können.
Wäre es nicht auch einmal eine Chance, wieder mehr auf dich und deine Bedürfnisse zu hören? Festzustellen, was dir gut tut, was dich freut, dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert - und bitte, nicht sofort wieder sagen:Ich weiß was das ist ..... ( und was dann kommt, wissen wir beide, oder?!)
Ich hoffe und wünsche uns beiden, dass in unseren Bundesländern ein Weg gefunden wird, der beiden Seiten gerecht wird, vollkommen sicher wird nichts sein und dass wir beide auch neue Perspektiven außerhalb unseres Betreuungs - Jobs ( blödes Wort, mir fällt grad kein anderes ein!) finden.

Liebe Grüße

Felixx










Nur weil es gerade schwer ist, darfst du nicht gleich aufgeben.
Es wird nicht einfacher, wenn du davor wegläufst.
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 19:00    © Marie
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Danke für diesen Beitrag, liebe Felixx.
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 19:07    © Belle
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Liebe felixx, du machst das ziemlich gut! Und du hast einen klaren Blick scharmant-zwinkernd 
Alles Liebe, Belle
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 19:22    © gisela
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umarmung liebe felixx






    lieben gruß

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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMo 11 Mai 2020, 20:15    © kamia
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Danke für deinen Beitrag - liebe Felix umarmung






mit lieben Grüßen


Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt)
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDi 12 Mai 2020, 08:15    © Aggi
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You're Welcome!

Gemeinsamer Aufruf von Pflegefachkräften an Jens Spahn


Ich bin dabei.






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDi 12 Mai 2020, 10:11    © gisela
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nett gemeinte petition.
aber..........................was nützt mir ein einstiegsgehalt
von 4000€, wenn ich allein auf meiner station bin, zuwenig
zeit habe, aus meinem frei gerufen werde, überstunden schieben muss,
der "grüne tisch" über eine personalbemessungsgrenze entscheidet.
vor jahren lagen in fast allen städten pflegekräfte in innenstädten
mit plakaten auf dem boden und teilten so mit, dass die pflege
bereits am boden ist. ich war auch dabei.
das ganze hat für einen moment für interesse gesorgt, es gab kleine
artikel in den zeitungen und dann..................ging alles weiter
seinen gang.
wir haben gestreikt, wobei es in der pflege immer eine notbesetzung bei streiks
geben muss, also lief der betrieb auch trotz streik weiter.
streiken piloten, die bahn, der einzelhandeln, liegt alles still und man wird
aufmerksam, streikt die pflege läuft es trotzdem weiter.
ob es wirklich mit einem höheren lohn getan ist? achselzucken






    lieben gruß

                           gisela                        


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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDi 12 Mai 2020, 11:42    © felixx
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Nein, mit Geld ändert man nicht die Fehler im System, man erhält dann halt mehr "Schmerzensgeld" für verlorene Nerven, Gesundheit und Privatleben.
Ist deutlich auch im Bildungsystem zu besichtigen. Alles Geld der Welt sorgt nicht dafür, dass es mehr Lehrer in den Bildungsgängen gibt, wo sie händeringend gesucht werden.
So lange sich die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld nicht ändern, wird sich das Problem nicht lösen lassen
Und ich habe mittlerweile richtig Panik vor Lohnerhöhungen im Pflegebereich, weil wir immer näher an die finanzielle Belastungsgrenze kommen und ich schon monatlich einen beachtlichen Batzen monatlich für Muttis (wirklich exzellenten) Pflegeplatz zuschieße.
Bitte nicht falsch verstehen, das klingt sehr egoistisch, aber derartige "Wohltaten" werden in Deutschland stets sofort und 1:1 an die Angehörigen durchgereicht.
Felixx






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 09:14    © gisela
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felixx schrieb:
Bitte nicht falsch verstehen, das klingt sehr egoistisch, aber derartige "Wohltaten" werden in Deutschland stets sofort und 1:1 an die Angehörigen durchgereicht.

ja, das würde dann leider noch dazu kommen






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 10:36    © kamia
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winke

 Frage - rein theoretisch - könnte man seine Angehörigen für die Corona - Zeit nach Hause holen?






mit lieben Grüßen


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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 10:43    © Marie
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Liebe Karin 

Vorstellen könnte ich mir das schon. 

Blieben drei Fragen: Bekommt man den Platz zur dann gewünschten Zeit zurück und was ist aus den Gründen geworden, die zum Heimaufenthalt führten? Wie werden die zwei nötigen Ortsveränderungen verkraftet, die Demente oft schlimm empfinden?
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 13:18    © Aggi
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Soeben per Post Antwort v. d. Heimleitung auf meine schriftl. Anfrage v. 07.05.2020 erhalten
inbezug auf die avisierten, möglichen Lockerungen zum Besuchsverbot/Kontaktperson:

"Besuche im Bewohnerzimmer sind vom Landkreis untersagt."

Ansonsten wird die bislang erteilte Ausnahmegenehmigung bis auf Widerruf und max. bis 17.05.2020 verlängert.

Schätze, ihr hier im Demenzforum findet das gut, weil es ja um den Schutz des Lebens geht.

Nur dass es auch mir um den Schutz des Lebens geht, wie auch vielen anderen auch. Und da meine Worte Euch nicht erreichen, erreichen Euch ja vielleicht die Worte anderer. Denn diese Corona-Massnahmen verursachen großes Leid, kosten Leben und sind ein Unrecht, das wir eines Tages bedauern werden. 

Hier nur 40 Beispiele, eine andere Petition wurde von weit über 30.000 unterschrieben. Wollt ihr die alle fragen, warum die nicht alle ihre Angehörigen nach Hause holen? Warum geben wir unsere Lieben in ein Heim? Aka was ist nur mit Euch los???

 
Quelle:
https://www.change.org/p/gesundheitsministerien-der-bundesl%C3%A4nder-besuche-bei-pflegeheimbewohnern-erm%C3%B6glichen-lebensbedrohendes-seelisches-leid-vermeiden-d1387b20-ce02-4c02-95c1-3197286a1e76
 
Beispielhafte Schilderungen aus einer BIVA-Umfrage zu Erfahrungen mit den Besuchsverboten in Pflegeheimen:
1 „Meine Großmutter wurde nach einer Woche des Besuchsverbotes am 21.03. komplett dehydriert und schwach ins Krankenhaus eingewiesen. Das Pflegepersonal hat sie austrocknen lassen und hat sich nicht gekümmert; nach 3 Tagen ist sie verstorben. Meine Mutter und ich haben meine Oma vorher 8 Monate lang gepflegt, da keine ordnungsgemäße Pflege gewährleistet werden konnte. […] Das Besuchsverbot ist wichtig und richtig, solange eine ordnungsgemäße Pflege sichergestellt ist. Die Mutter meiner Kollegin liegt aktuell ebenfalls im Sterben und wurde vor einer Woche auch dehydriert ins Krankenhaus aus einem Pflegeheim eingeliefert. Es besteht also dringender Handlungsbedarf, ansonsten sind die “Kollateralschäden” gravierender als die Sterberate durch Corona selbst!“

2 „Am 29.03.2020 würde ich darüber informiert, dass meine Mutter im Sterben liegt. Dennoch wurde mir der Zutritt verweigert. Ich habe noch vorgeschlagen, ihr Zimmer von außen zu betreten, wurde ebenfalls verweigert. Ich habe überlegt, sie noch nach Hause zu holen. Was hätte ich tun sollen? Es quält sehr. Meine Mutter ist nun tot (verstorben am 30.03.2020).“

3 Mein Mann im Altenheim lebt, noch halbwegs mobil ist, aber dennoch keinen Besuch empfangen darf. Er leidet sehr und hat inzwischen Depressionen und körperliche Beschwerden deshalb. Mein Mann ist 90 Jahre alt. Ich empfinde das als eine unangemessene Härte für ihn und alle anderen!!!
 
4 Sehr schlecht in Aurelia Pflegeheim in Zell a main . Meine Papa sterbt langsam langsam weil die Pflegerinnen haben keine Herz für die alte Leute. Meine Papa kann nicht essen er hat viel abgenommen und auch von seine Rollstuhl gefallen und jetzt ist schlimmer und ich kann nicht rein. Aurelia!! Ja!!!

5 Ich durch meine Mutter selbst betroffen bin und sehe, wie sie unter der Isolation leidet!

6 ... ich das Elend in den Pflegeheimen - das ja vor Covid schon nicht gering war - kaum noch ertrage. Fast täglich telefoniere ich mit einer 94-Jährigen, die sehr unter der Isolation leidet, und was ich da höre, lässt mich manchmal schaudern. Bestimmte "machtbewusste" Pflegekräfte scheinen das Unbeobachtetsein für sich zu nutzen. Hoffentlich nur Ausnahmen ... Ich war selbst lange in der Alten- und Krankenpflege tätig und kenne die Gefahr der durch Stress bedingten Ruppigkeit.

7 Meine Freundin ,noch keine 60 Jahre alt,lebt wegen einer Erkrankung im Pflegeheim,durfte sich einige Wochen nicht einmal aus ihrem kleinen Zimmer ,ohne Balkon,bewegen.Das ist schlimmer als Isolationshaft,da diese wenigstens noch Freigang haben.

8 Ich arbeite in einer Wohngemeinschaft mit Demenz Erkrankten Menschen und spüre es Haut nah. Der Kontakt zu ihren Angehörigen fehlt ihnen sehr

9 Weil soziale Kontakte LEBENSNOTWENDIG sind!!! Es ist doch erwiesen, dass Vereinsamung das Immunsystem extrem schwächt, und ohne ein intakte Immunsystem ist man bei jeder Art von Krankheiten extrem gefährdet
 
10 Meine Schwiegereltern sind in einer Pflegeeinrichtung - Schwiegervater im Betreuten Wohnen, meine Schwiegermutter eine Etage darüber auf der Pflegestation. Früher hat meine Schwiegermutter jeden Tag mehrere Stunden mit meinem Schwiegervater verbringen können und durch die damit verbundenen Anregungen konnte ihr geistig-körperlicher Abbau etwas verlangsamt werden. Jetzt sind nur noch Telefonate möglich, in einem Zeitfenster von einer Stunde pro Tag. Kinder/Schwiegerkinder "dürfen" dieses Zeitfenster nur am Wochenende nutzen. Wir erleben, wie sie rapide abbaut, der sonst lebensmutige Schwiegervater leidet dadurch auch erheblich. Wir haben zudem den Eindruck, dass das Pflegepersonal die Bewohner zunehmend vernachlässigt. Inzwischen unterbindet die Heimleitung (rechtswidrig) sogar Besuche durch den behandlenden Hausarzt. Wir haben mittlerweile das Gefühl, Heimbewohner werden als Geiseln gehalten.

11 ich selber hab Oma und Opa in einer schönen Senioren Wg. Und ausserdem pflege ich selber Senioren. Es ist katastrophal wenn Menschen vereinsamen. Wir waren als Pfleger immer glücklich wenn Angehörige ihre Lieben immer noch in ihr Leben einbezogen haben. Nun wird diese Einsamkeit künstlich erzeugt als sogenannter Gesundheitschutz... Geht's noch??? Vereinsamung kann durchaus auch eine Todesursache sein.
Und auch bei allem Einsatz und Dasein und kümmern von den Pflegepersonal... Tochter, Sohn, oder Enkel und auch Freunde sind die die das Leben zum Leben machen. Danke schön

12 So wie es jetzt ist, finde ich es fürs einige seelischen Totschlag. Teilweise herrscht auch körperliche Gefahr, wo nämlich Verwandte sich nicht mehr für die leibliche Versorgung kümmern können, die das Pflegepersonal nicht leisten kann. Meine Tante z.B. wurde versehentlich fast verdurstet. In einem Baden Württemberger Pflegeheim.

13 ich durch telefonische Begleitung mehrerer Menschen um deren Not weiß und Menschen kenne, die gestorben sind, weil sie aufgrund von sinneseinschränkungennicht verstehen konnten, warum sie plötzlich alleine gelassen worden sind und es selbst da keine Ausnahmeregelung im Vorfeld gab, sondern rigide wissenschaftlich und rechtlich nicht gestützte Maßnahmen

14 man kann menschen auch auf diese weise töten.

15 Ich seit 2 Monten mei mne Schwiegermutter nicht besuchen darf. Sie, wie viele andere ältere Menschen leiden extrem darunter. Mit entsprechenden Schutzvorkehrungen muss es möglich sein Besuche möglich zu machen.

16 meine oma am gebrochenen herzen verstorben ist, weil sie keinen besuch bekommen durfte.....

17 Ich schließe mich der Petition an, weil das Besuchsverbot in Pflege-heimen aufgrund der langen Dauer inzwischen unverhältnismäßig und unzumutbar ist und die seelische Gesundheit massiv gefährdet. Der Lebenswille und Lebensmut sinkt immer weiter und trägt zu einer insgesamten Schwächung bei.

18 Mein Vater wird bald sterben. Ich kann ihn nicht mehr besuchen. Nur zur Beerdigung.

19 Nein Mann lebt in einer WG für Menschen mit neurologischen Schwierigkeiten. Und nur weil er sich das nicht einfordern kann auf die Terrasse zu wollen kann ich ihn nicht sehen. Das geht so nicht. Er ist oft so benommen von Medikamenten dass er nicht reden kann. Und ich kann ihm nicht einfach durch eine Berührung zeigen dass er nicht alleine ist.
Es ist ein harter Kampf für uns alle ihn daran zu hindern sich aufzugeben.

20 Ich unterschreibe, weil meine stark sehbeeinträchtigte Mutter zu ihrem Schutz in einem abgeschotteten Heim alleine (isloliert) in ihrem Zimmer hockt und aus dem Fenster starrt. Sie wartet, dass Essen gebracht und Geschirr abgeholt wird. Kontkte nur bei der schnellen Erledigung der Pflege. Meine täglichen mehrfachen Telefonate helfen ihr nicht mehr und sie baut täglich mehr ab.

21 Meine Patienten sitzen seit Wochen ohne Therapie abgeschottetet in den Pflegeheimen. Diese Situation ist für ihre Gesundheit und den Therapieerfolg weiterhin untragbar .

22 Eine ganze Bevölkerungsgruppe wurde stigmatisiert und weggesperrt... viele der Betroffenen haben das schon einmal erlebt - unter anderen Vorzeichen; aber rechtfertigt unser Beschützerinstinkt die Entmündigung einer ganzen Generation?
Ich sehe Menschen leiden unter der Vereinsamung und auch den Abbau kognitiver Leistungen. Ich bin als Therapeutin derzeit nicht berechtigt, genau diese Prozesse aufzuhalten, da ich ebenso wie die so wichtigen Bezugspersonen ausgeschlossen bin. Wir verlieren im schlimmsten Fall unsere Großeltern nicht an Covid19 sondern vermeidbaren anderen Erkrankungen oder Ausfällen/Umständen.

23 ich eine Mutter im Rollstuhl im Heim habe, die unter der Situation leidet.

24 Ich unterschreibe, weil mein bettlägriger Vater durch die Isolation mental stark abgebaut hat. Während er vor sieben Wochen noch zu einem Telefongespräch in der Lage war, ist er jetzt mangels Kommunikation dazu nicht mehr in der Lage.

25 Ich kann jetzt nur von NRW und von Heimen die NICHT Coronainfiziert sind sprechen, da ja leider in unserem "vereinten Deutschland" jedes Bundesland sein eigenes Süppchen in dieser Krisenzeit braut. Die Verordnung vom 22.03.20 nach § 2 (2) und (2a) untersagt zwar Besuche IN den Einrichtungen, jedoch keine Besuche außerhalb des Hauses. Man hat ein Recht darauf, dass der/die Angehörige - vorausgesetzt sie/er ist nicht palleativ (hier soll die Einrichtung auch Ausnahmen machen) oder dauerhaft bettlägerig - dem Wetter entsprechend gekleidet auf das Gelände (Hof,Garten o.ä.) gebracht wird. Der Schutz (1,50-2 m Abstand, Mundschutz sowie Handschuhe) muss allerdings eingehalten werden. Nicht zu empfehlen ist das Entfernen mit Ihrem Angehörigen von dem Grundstück der Einrichtung, da man nicht nachweisen kann wo man mit dem Bewohner gewesen ist. So mache ich das auch mit meiner dementiell erkrankten und fast blinden Mutter. Die meisten Heime machen das nicht, weil es Arbeit ist. Sie stellen sich sicherlich die Frage, was will die denn, die sieht doch ihre Mutter? Dieser Erlass vom 22.03.20 hat auch die Heimbewohner bestraft, die von ihren Angehörigen gepflegt werden. In § 2 (2) wird zwar erlassen, dass Besuche untersagt sind, aber nicht für medizinische oder pflegerische Versorgung gilt. Meine Anwesenheit bis zum 08.04.20 in der Einrichtung hatte nichts mit Besuchen zu tun, sondern es handelte sich um eine pflegerische Versorgung. Ich bin über Vorsorgevollmacht sowie Gesundheitsvollmacht Bevollmächtigte meiner Mutter. Ich pflege meine Mutter seit Anfang 2019 selbst, sprich: Körperflege sowie Maniküre und Pediküre, weil sie niemanden mehr an sich ran läßt. Seit dem 10.04.20 wurde mir die Pflege telefonisch von der Heimleitung untersagt. Meine Mutter ist seit dem 08.04.20 nicht mehr ordentlich gewaschen, geschweige denn geduscht worden. Eine Hauterkrankung, die ich in Absprache mit dem Hautarzt versorgt habe, wird nicht weiterbehandelt und das schmerzende Hühnerauge unter dem Fußballen wird auch nicht mehr behandelt. Die Fußpflege darf ja auch nicht ins Haus und meine Mutter ist kein podologischer Fall. Nein, ich kann ihr noch nicht einmal die Fingernägel reinigen, da ich Abstand halten muss. Ich habe schon alles in Bewegung gesetzt, Ministerien, Heimaufsicht, Gesundheitsamt angerufen, niemand fühlt sich zuständig, da es im Ermessen der Einrichtung liegt. Meine Besuche, denn jetzt sind es ja Besuche mit Kaffee und Kuchen, sind auch kurz, weil ich auch nicht die im EG befindliche Toilette aufsuchen darf und es in der Umgebung keine derartige Möglichkeit gibt.
Hiermit haben die Einrichtungen, vor allem solche, die eh in der Kritik stehen, einen Freifahrtschein erhalten.
MIT DEM ERLASS VOM 20.03.20 HAT DIE LANDESREGIERUNG LEDIGLICH VOM KOPF BIS ZUR NASENSPITZE GEDACHT, WICHTIGE FEINHEITEN NICHT BEDACHT UND DAS AUF DEM RÜCKEN UNSERER PFLEGEBEDÜRFTIGEN ANGEHÖRIGEN.

26 .... die soziale Isolation irreparable Schäden insbesondere auch bei dementiell veränderten Menschen hinterlassen

27 Ich habe einen Angehörigen in einer stationären Pflegeeinrichtung - Ich kann ihn seit 8 Wochen nicht besuchen. Auch ist die Arbeit in der WFB nicht mehr vorhanden. Seine ganze Tagesstruktur ist nicht mehr vorhandne . Seine Grunderkrankung die Demenz ist durch diese Isolation Fortgeschritten. Da er nicht mehr gefördert und gefordert wird in seiner Erkrankung. Was wichtig ist um die Resourcen zu erhalten und ihm ein positives Lebensgefühl in seiner Tagesstruktur vermittelt. Was nun seit 8 Wochen nicht mehr gegeben ist. Es ist möglich in den Werkstätten die Klienten so zu empfangen und Hygeievorschriften einzuhalten. Das es zu keinem Unwohl der Klienten kommt. Die arbeit und der Kontakt zur Aussenwelt ist sehr wichtig für diese Menschen.Um nicht abzubauen. Ausserdem sollte in diesen Einrichtungen auch mehr getestet werden. Wenn das im Fussball möglich ist. Sollte es auch zum Wohl von Menschen für Menschen möglich sein. Das ist mein Appell vergessen sie die Schwachen der Gesellschaft nicht. Die haben keine eigene Stimme mehr ...

28 Weil ich weiß , dass es so oder so oftmals schon unwürdige Zustände sind , dass alte Menschen sich abseits ihres alten Zuhauses in solch fremden Gebäuden wieder heimisch finden sollen, dass sie jetzt aber auch noch die Lieben vermissen sollen, die zu ihrem Zuhausegefühl gehören ist grausam, und für die Lieben draussen oft ebenso....

29 Unsere Mutter ist am 11.3. in ein Pflegeheim gezogen. Sie ist dement und wir haben Sie bis dahin täglich unterstützt. Am 15.3. trat das Besuchsverbot in Kraft und wir müssen Sie in der Eingewöhnungsphase alleine lassen. Bei jedem Telefonat ist ein weiterer Abbau zu verzeichnen und jedes Telefonat endet mit: aber morgen kommst Du mich mal besuchen, oder?
Seelische Grausamkeit ist das einzige was mir dazu einfällt.

30 Meine Mutter stirbt gerade an Einsamkeit


31 Ich unterschreibe, weil mein Vater als Dialysepatient im Pflegeheim nach 6 Wochen z. T. wie hospitalisiert und sehr vereinsamt ist.

32 seit 19.03. dürfen weder meine 84 jährige Mutter noch ich meinen 87 jährigen, dementen Vater seit 19.03. besuchen dürfen. Dies ist für beide eine extreme emotionale und psychische Belastung.

33 Ich selbst im Pflegeheim arbeite und das momentan Käfighaltung gleicht... könnte jeden Tag heulen, wenn die Menschen mit Behinderung ihre Familie nicht sehen dürfen.

34 Für Christina und ihre 84 jährige Mutter Eleonora, die aus Verzweiflung und Einsamkeit schon zwei Mal aus ihrem Pflegeheim flüchten wollte.

35... Ich eine schwerst pflegebedürftige Freundin habe, die durch die wochenlange Isolation in einem schlimmeren Zustand ist als jemals zuvor. Pflegebedürftige brauchen soziale Kontakte!

36 Ich unterschreibe weil mein Mann demenzkrank und in einem Pflegeheim ist und unsagbar darunter leidet, dass ich ihn nicht besuchen darf. Es ist wie ein Gefängnis, gerade jetzt wo er noch gut ansprechbar ist. Wenn das noch Wochen oder gar Monate so weiter geht, wird nichts mehr von ihm übrig sein. Eine größere Einschränkung seiner Rechte und Gesundheit kann ich mir nicht mehr vorstellen. Da stellt sich mir die Frage, warum man so sehr darauf achtet, dass ja niemand mit Corona angesteckt wird, aber gleichzeitig völlig gleichgültig auf die schwindende Gesundheit aufgrund von Vereinsamung der Heimbewohner reagiert.

37 Ich als Ärztin diesen Irrsinn nicht mehr ertrage, dass alten Menschen in den Pflegeheimen ihrer Familienwurzeln beraubt werden. Das führt zur Vereinsamung, Traurigkeit auf beiden Seiten und damit auch Schwächung des Immunsystems. Somit wird unsere alte Generation durch die unsäglichen Maßnahmen der Regierung geschädigt ! Warum lassen wir das zu? Wir als Menschen? Wir als Ärzte ?

38 meine mutter war vor 5 wochen corona positiv gestestet worden, hatte aber nie symptome. sie war über 5 wochen alleine in einem raum. eigentlich ist sie ja nun nach studienlage immun. ich habe sie seit 6 wochen nicht gesehen, sie hat schaden genommen durch die fehlende perspektive und die fehlende information. ich konnte ihre not kaum telefonisch kompensieren. die zarten bande mit den anderen bewohnern können nun, da sie endlich in den park gefahren wird, kaum gepflegt werden (wegen der abstandsregelung) - obwohl die meisten ihres wohnbereichs ja nun immun sind.

39 Mein Mann ist in einer Intensiv- Pflege-WG.Habe ihn bis zur Besuchersperre jeden 2 Tag besucht.Sind per Video Anrufe in Verbindung.Da er nicht mehr sprechen kann zeigt er jetzt Emutionen die mir sehr ans Herz gehen.Bei jedem Anruf laufenTränen über seine Wangen.Zustand ist auf Dauer unerträglich für meinen Mann und auch für mich.

40 Ich selbst bin Nachtschwester in einer Seniorenwohnanlage ... meine Bewohner drehen langsam durch.
Demente gehen unbewusst in den Hungerstreik, bauen komplett ab. Selbst orientierte Bewohner bekommen Nachts Panikattacken. Eine schrie letztens und fragte, warum keiner bei ihr in der Nähe sei (direkt am Bett) und dass sie nur noch Angst und Panik verspüre (vor allem davor, nie mehr ihre Familie - Kinder/Enkelkinder) sehen zu können.
Eine weitere bildete sich Nachts um 3 ein, ihr Telefon habe geklingelt, es sei bestimmt die Tochter, die sie so vermisse und Sie ließ sich erst beruhigen, als ich die Tochter anrief, um zu fragen, ob bei dieser alles in Ordnung sei.
Männer weinen, wenn Sie vom Personal auf den Balkon gefahren werden, damit Sie ihre Frauen, die unten stehen, wenigstens ein paar Minuten sehen können. Andere geben auf und sterben, weil Sie vorher JEDEN Tag 1-2 mal Besuch PRO Tag von Angehörigen bekamen und nun einsam in ihren Zimmern liegen. Und Sie sterben allein, weil Angehörige in der Sterbephase nur 30 Minuten pro Tag kommen dürfen und den Todeszeitpunkt verpassen ...






"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit."
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 20:28    © Belle
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Aggi schrieb:
 was ist nur mit Euch los???
nein-nein
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyMi 13 Mai 2020, 20:59    © gisela
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liebe aggi
Zitat :
Schätze, ihr hier im Demenzforum findet das gut, weil es ja um den Schutz des Lebens geht.
Zitat :
Aka was ist nur mit Euch los?

ich schreibe es deinem frust und deiner sorge um deine mama zu, dass du
uns allen hier empathielosigkeit unterstellst.

in unserem heim sind besuche von angehörigen in der sterbephase schon von anfang
an, und schon seit einiger zeit nach einreichen eines konkret ausgearbeiteten
hygienekonzepts auch ohne notfall erlaubt.
vielleicht krankt es da an dem hygienekonzept im heim deiner mama?

ALLE bewohner und viele angehörige leiden zur zeit, wenn ich aber in deinen
40 beispielen lese, das personal kümmert sich nicht, lässt die bewohner verhungern
und verdursten, ist ruppig und machtbesessen.......liest es sich eher wie
sensationspresse. und ja, ich weiss, es gibt schwarze schafe.

Zitat :
Wollt ihr die alle fragen, warum die nicht alle ihre Angehörigen nach Hause holen?
ich glaube karin hat diese frage nicht gestellt um damit zu sagen, holt eure
angehörigen doch nach haus,wenn ihr kontakt wollt, sondern einfach eine idee in den
raum gestellt, wie der leidensdruck etwas minimiert werden könnte, wenn diese möglichkeit bestünde.









    lieben gruß

                           gisela                        


mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDo 14 Mai 2020, 10:09    © kamia
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Zitat :
Wollt ihr die alle fragen, warum die nicht alle ihre Angehörigen nach Hause holen?

nein, DAS will ich nicht - weiss ich doch was Pflege bedeutet! Nicht NUR Besuche im Altenheim!

Bei der Gefahr kann ICH auch nicht meine Wünsche über die ALLER stellen. Gott Lob gibt es aber schon einigen Lockerungen.


Jedoch , wenn es MICH so zerreißt und die Zustände sooo schlimm sind - ICH WÜRDE ES TUN - ICH empfinde eine ganz besondere Fürsorgepflicht für meine Lieben.


Aggi, es tut mir sehr leid wie DU leidest






mit lieben Grüßen


Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt)
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyDo 14 Mai 2020, 11:56    © felixx
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Danke für eure Antworten, mir fällt nichts mehr ein!

Felixx






Nur weil es gerade schwer ist, darfst du nicht gleich aufgeben.
Es wird nicht einfacher, wenn du davor wegläufst.
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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptyFr 15 Mai 2020, 17:15    © soda1964
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Liebe Aggi

Aus deinen Beiträgen der letzten Zeit lese ich grosse Sorge, Not, Frust und Hilflosigkeit...


Zitat :
Und da meine Worte Euch nicht erreichen, erreichen Euch ja vielleicht die Worte anderer. Denn diese Corona-Massnahmen verursachen großes Leid, kosten Leben und sind ein Unrecht, das wir eines Tages bedauern werden.

Was gibt dir das Gefühl, dass uns deine Worte nicht erreichen? Weil wir nicht "unisono" einstimmen?
Ganz viele hier leiden ebenfalls unter der Trennung - doch es ist nun mal so, wie es ist. Am Corona-Virus erkrankte Bewohner im Pflegeheim zu betreuen ist ein unglaublicher "Kraftakt" und die alten, geschwächten Menschen sind viel mehr gefährtet, sich anzustecken, als wir alle.
DAS, liebe Aggi, gilt es zu vermeiden. DAS will niemand.

Ja, die Corona-Massnahmen verursachen grosses Leid in vielen Herzen und vielen Seelen. Vielleicht werden wir irgendwann zurück schauen und sagen: die Massnahmen waren zu rigoros. Doch wir alle können das Leben nur vorwärts leben, so gerne wir manchmal zurück gehen und einen anderen Weg einschlagen würden.


Ich habe oft italienisches Fernsehen geschaut mit meinem Mann (seine Mama, unsere Nonna stammt aus Norditalien) in den letzten Wochen. Uns hat das Leid in Italien unsagbar berührt. Ich sass weinend vor dem Fernseher beim Bericht der zeigte, wie Armeeangehörige und Armeefahrzeuge nachts die Verstorbenen in den Pflegeheimen abholten und 100 Kilometer weg in andere Gemeinden bringen mussten, weil die Krematorien vor Ort keine Kapazität mehr hatten ...

Ein Priester in einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Bergamo hat Erkrankte in den Heimen besucht, hat sich um Angehörige gekümmert, die sich nicht von ihren verstorbenen verabschieden konnten - und ist schlussendlich selber erkrankt und einsam gestorben.
An Corona zu sterben ist ein grässlicher Leidensweg...

Die Tochter einer Bekannten aus Rom arbeitet als Pflegende in einem Altersheim im betroffenen Gebiet und es gab in ihrem Heim Erkrankte und viele starben. Sie hat ihrer Mama ein Foto geschickt, das eine Kollegin von ihr gemacht hat, auf dem sie in Schutzkleidung neben dem Bett kniet, in dem eben ein Bewohner verstorben ist. Ihre Augen sind voller Tränen und trotz Mundschutz und Schutzbrille sieht man die Verzweiflung in ihrem Gesucht ...

Aggi, ich lese DEIN Leid in deinen Einträgen hier. DU kannst nicht mehr zu DEINER Mama und das ist unsagbar schwer. Es ist unsagbar schwer, dies AUSZUHALTEN. Da kann es ein Ventil sein, darüber zu schreiben, wütend zu sein, Missstände aufzuzeigen ...


Kamia schrieb:
Jedoch , wenn es MICH so zerreißt und die Zustände sooo schlimm sind - ICH WÜRDE ES TUN - ICH empfinde eine ganz besondere Fürsorgepflicht für meine Lieben.

ICH würde es auch tun.

Ich sende dir Kraft und gute Gedanken - bald wird hoffentlich das Schlimmste ausgestanden und Besuche mit den nötigen Vorsichtsmassnahmen wieder möglich sein.
Ich wünsche es dir und deiner Mama von Herzen.

Liebe Grüsse






Therese

Man muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.



Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Pearl s. Buck

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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptySa 16 Mai 2020, 10:06    © Aggi
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https://www.change.org/p/gesundheitsministerien-der-bundesl%C3%A4nder-besuchsrecht-im-pflegeheim-trotz-corona-besuche-bei-pflegeheimbewohnern-m%C3%B6glich-machen/u/26644039

Zitat :
Versprochen: Wir bleiben auch nach der Petition am Thema dran!


Und dafür brauchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Informieren Sie
uns über Ihre Erfahrungen, indem Sie an unserer Umfrage teilnehmen. Je
besser wir wissen, was vor Ort gut oder schlecht läuft, umso gezielter können
wir dabei helfen, die Situation weiter zu verbessern!

Hier geht es zu der Umfrage: https://de.surveymonkey.com/r/KQ5G7CW






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BeitragThema: Re: Corona - Wir üben noch...
Corona - Wir üben noch... EmptySo 17 Mai 2020, 15:26    © felixx
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Gestern kam per Post der Info - Brief der Pflegedienstleitung von Muttis Heim, der das Sicherheits- und Hygiene Konzept für Besuche regelt.
Ab Dienstag darf jeweils ein Angehöriger pro Tag für 30min zu Besuch, falls es die Wetterlage gestattet, dann gerne im Freien und zum Spazieren gehen, sonst in den öffentlichen Bereichen der Einrichtung, sprich Cafeteria und Aufenthaltsbereiche der Etagen.
Mundschutz und strenge Händedesinfektion sind Pflicht, wir müssen uns bei dem diensthabenden Stationsleiter an- und abmelden.
Die Kontaktdaten werden vierzehn Tage gespeichert, Symptomfreiheit versteht sich von selbst.
Dass ich nicht aufs Zimmer darf oder das Essen am Tisch reichen ist für mich in Ordnung : So viel Personal kann niemand vorhalten, um alles wieder zu desinfizieren!
Ich finde, das ist eine großartige Lösung und hilft Angehörigen und Bewohnern ungemein, weil einerseits die Isolation aufgehoben wird, andererseits bleibt aber der Schutz vor Corona bestehen.
Ich freu mich!
Felixx






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